Zitat:

Es setzt sich nur so viel Wahrheit durch, als wir durchsetzen; der Sieg der Vernunft kann nur der Sieg der Vernünftigen sein. - Bertold Brecht, „Leben des Galilei“

Zitat:

Bedrohlich ist das Volk für die Herrschenden, wenn es ohne Furcht ist.“ -Tacitus (römischer Historiker)

Zitat:

Die Furcht vor Übervölkerung tritt stets in Perioden auf, in denen der bestehende Sozialzustand im Zerfall begriffen ist. August Bebel

Sonntag, 3. Januar 2010

Klasse: Masse, Schichten!

Klasse: 1. „Als Klasse bezeichnet man große Menschengruppen, die sich voneinander unterscheiden nach ihrem Platz in einem geschichtlich bestimmten System der gesellschaftlichen Produktion, nach ihrem (größtenteils in Gesetzen fixierten und formulierten) Verhältnis zu den Produktionsmitteln, nach ihrer Rolle in der gesellschaftlichen Organisation der Arbeit und folglich nach der Art der Erlangung und der Größe des Anteils am gesellschaftlichen Reichtum, über den sie verfügen. Klassen sind Gruppen von Menschen, von denen die eine sich die Arbeit einer anderen aneignen kann infolge der Verschiedenheit ihres Platzes in einem bestimmten System der gesellschaftlichen Wirtschaft.“ (Lenin, Band 29, S. 410) Diese Merkmale müssen in ihrer Einheit betrachtet und bei der Klassenanalyse angewandt werden, um den Charakter einer Klasse bestimmen zu können. Grundlegend für die Unterscheidung der Klassen ist in jedem Fall das Verhältnis zu den gesellschaftlichen Produktionsmitteln. Alle anderen Merkmale der Klasse sind daraus abgeleitet. Die wissenschaftliche Kassentheorie wurde von K. Marx und F. Engels begründet und von W. I. Lenin schöpferisch weiterentwickelt. Die Existenz von Klassen und der Kampf zwischen ihnen wurde bereits vor Marx von bürgerlichen Historikern (A. Thiers, A. Thierry, F.-P.-G. Guiziot) und von bürgerlichen Ökonomen (A. Smith, D. Ricardo) festgestellt. Was Marx entdeckte, war „1. …, dass die Existenz der Klassen bloß an bestimmte historische Entwicklungsphasen der Produktion gebunden ist; 2. dass der Klassenkampf notwendig zur Diktatur des Proletariats führt; 3. dass diese Diktatur selbst nur den Übergang zur Aufhebung aller Klassen und zu einer klassenlosen Gesellschaft bildet.“ (Marx, MEW, Band 28, S. 508)
Klassen sind eine historische Erscheinung; sie entstanden im Verlauf der gesellschaftlichen Entwicklung auf der Grundlage des Privateigentums an den Produktionsmitteln. Sie werden wieder überwunden werden, wenn ihre Existenzbedingungen beseitigt sein werden und im Kommunismus ein einheitliches Verhältnis aller Mitglieder der Gesellschaft zu den Produktionsmitteln herrschen wird.

Die Urgesellschaft kannte noch keine Klassen; erst als die Produktivkräfte einen Stand erreicht hatten, der die Ausbeutung ermöglichte, kam es zur Bildung von Privateigentum und damit zur Entstehung von Klassen, zum Klassenkampf und der Herausbildung des Staates. Die Klassenspaltung und die Ausbeutung der Mehrheit der Gesellschaft durch eine Minderheit waren eine ökonomische Bedingung des gesellschaftlichen Fortschritts, denn dieser Umstand ermöglichte die Freistellung einer Klasse, die sich mit den gesamtgesellschaftlichen Aufgaben, wie Leitung der Produktion, der Staatsgeschäfte, Entwickelung der Wissenschaft, Kunst, Justiz usw., befassen konnte. Erst der Kapitalismus erreicht mit der Entwicklung der Produktivkräfte jene hohe Arbeitsproduktivität, die die Existenz der Ausbeuterklassen und das System der Ausbeutung zu einem Hemmnis des weiteren Fortschritts macht.
Die Arbeiterklasse ist die letzte ausgebeutete Klasse.; auf Grund ihrer Stellung im gesellschaftlichen Produktionsprozess hat sie die historischen Mission, die Ausbeutung zu beseitigen und mit der Errichtung der Diktatur des Proletariats und dem Aufbau des Sozialismus die Aufhebung der Klassen vorzubereiten und mit dem Kommunismus die klassenlose Gesellschaft zu errichten. Nicht alle Klassen einer Gesellschaftsformation spielen die gleiche Rolle; es gibt Grund-Klassen (oder Haupt-Klassen) und Neben-Klassen. Die Grund-Klassen jener Gesellschaftsformation, die auf Ausbeutung und Unterdrückung beruhen, gehen unmittelbar aus den herrschenden antagonistischen Eigentumsformen hervor, wie Sklavenhalter und Sklaven, Feudalherren und Leibeigene sowie hörige Bauern im Feudalismus, Bourgeoisie und Proletariat im Kapitalismus. Die Neben-Klassen dagegen beruhen auf Eigentumsformen, die entweder Überreste vergangener Gesellschaftsformation oder aber Keime einer künftigen Gesellschaftsformation sind. Außer der Grund-Klassen und Neben-Klassen können sich in verschiedenen Gesellschaftsformationen noch soziale Gruppen und Schichten entwickeln.
Bürgerliche und revisionistische Ideologen versuchen stets, die marxistisch-leninistische Klassentheorie zu widerlegen. Wenn auch in vielen Varianten, so liefen und laufen alle diese Versuche darauf hinaus, die antagonistischen Klassengegensätze zu verschleiern, die Möglichkeit der Klassenharmonie im Kapitalismus zu predigen. Diese Bestrebungen werden von dem Klasseninteresse der Bourgeoisie bestimmt, die historische überlebte kapitalistische Gesellschaft zu erhalten. Die Notwendigkeit der revolutionären Umgestaltung der kapitalistischen Klassengesellschaft in die klassenlose Gesellschaft, die nur über die Errichtung der Macht der Arbeiterklasse und die Beseitigung des Privateigentums an den Produktionsmitteln erreicht werden kann, zu leugnen, das ist der soziale Inhalt der verschiedenen bürgerlichen Klassentheorien.
2. logische Klasse: Grundbegriff der modernen Logik, der in allen Wissenschaften Verwendung findet; unter einer logischen Klasse wird 1. die Gesamtheit von Individuen mit gemeinsamen Merkmalen und 2. das gedankliche Abbild einer solchen Klasse verstanden. Die Existenz von Klassen von Individuen in der objektiven Realität ist die Grundlage für die Bildung von Begriffen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen