Zitat:

Es setzt sich nur so viel Wahrheit durch, als wir durchsetzen; der Sieg der Vernunft kann nur der Sieg der Vernünftigen sein. - Bertold Brecht, „Leben des Galilei“

Zitat:

Bedrohlich ist das Volk für die Herrschenden, wenn es ohne Furcht ist.“ -Tacitus (römischer Historiker)

Zitat:

Die Furcht vor Übervölkerung tritt stets in Perioden auf, in denen der bestehende Sozialzustand im Zerfall begriffen ist. August Bebel

Sonntag, 21. November 2010

Der Krieg kommt ins Land! Kommt der Krieg ins Land?

Nun werden Ängste geschürt, in der Regel um Maßnahmen zu begründen und wen man den Medien Glauben schenken will, stehen die Bombenleger bereit und warten nur auf ihren Auftritt auf den Weihnachtsmärkten. So jedenfalls in der MZ von heute zu lesen, wenn getitelt wird, „Adventsmärkte im Visier der Terroristen?“ und dieses sogar auf der Titelseite! Da muss doch was dran sein, oder doch nur Hysterie? Letzteres wohl kaum, denn aus Berlin ist zu hören, „es gibt Grund zur Sorge, aber kein Grund zur Hysterie.“ Also liebe Bürger, werdet nicht hysterisch, vergesst eure sonstigen Sorgen und Sorgt euch um Terrorphantasien! Wenn das BKA „Terror-Vorbereitungen deutscher Islamisten registriert“, kann es sicher auch sagen wo die Anschläge stattfinden, jedenfalls wo sie stattfinden sollen. Den Widerspruch, welchen allein diese Aussage, im Zusammenhang mit den zu verbreitenden Sorgen, zumindest erahnen lässt, lassen wir einfach mal beiseite und schreiben ihm der Erhöhung der Vorfreudeweihnachtsstimmung zu! Werden doch die Menschen veranlaßt, nicht nur in Erwartung der verschiedensten Leckereien, verbunden mit der Vorfreude auf so manches Geschenk, über die Weihnachtsmärkte ziehen, sondern auch sorgenvollen Blickes, auf der Suche nach Bombenlegern. Dabei gibt die Politik die Richtung gleich vor, und so werden muslimisch aussehende besonders ins Blickfeld rücken. Die Bürger werden zur Wachsamkeit aufgerufen und angehalten, alles was ihnen dahingehend verdächtig erscheint, zu denunzieren. Gleichzeitig werden bis jetzt nicht sichtbare „Sicherheitsvorkehrungen so verstärkt, dass sie für die Bürger wahrnehmbar seinen.“ Und so werden wir in einem sicheren Land, endlich mit der Sicherheit direkt und all ihren Folgen konfrontiert. Aber nicht nur dass das BKA oben erwähnte Vorbereitungen registrierte, nein, es kommt noch viel schlimmer, denn es sind „vier bis fünf Islamisten aus dem indisch-pakistanischen Raum nach Deutschland unterwegs …, um hier Anschläge zu verüben.“ Und es kommt noch besser, denn, „die Islamisten sollen laut „Focus Online“ am 22. November in Deutschland eintreffen.“ Eigentlich fehlt nur noch die Angabe der Orte, wo die Bomben hochgehen sollen, immerhin vermeint man zu wissen, dass die „Anschläge „im Mumbai-Stil“ …(wobei) an verschienen Orten gleichzeitig Anschläge verübt“, werden. Erwähnt wird in diesem Zusammenhang, dass es bei solchen Anschlägen mal 166 Tote gab. Somit wird der Bürger vorbereitet, was auf ihm zukommen kann und in welche Richtung er seine Verdächtigungen zu richten hat.
Dem wird der Kommentar zum Thema, unter dem bezeichnenden Titel „Stärke zeigen“,  entsprechend gerecht. Es wird verkündet, dass „die offene Gesellschaft –gewappnet gegen die Feinde der Freiheit. Stärke zeigen, nicht einschüchtern lassen, auf keinen Fall unsere freiheitliche Lebenskultur einschränken!“ Ja die Deutschen sind wieder wer und selbst wenn dieses Land Krieg in Afghanistan führt, und Menschen töten lässt, im Namen unserer „offenen Gesellschaft, … gegen die Feinde der Freiheit“, andere Menschen, andere Völker also mit Krieg überzieht, und das nicht mit 4 – 5 (erwarteten) Terroristen, sondern mit tausenden vor Ort befindlichen Soldaten, so bleibt festzustellen, das wir die Guten und die anderen die Bösen sind! Das Terrorismus objektive Ursachen hat, wird gern im Dunkeln gelassen, da wird lieber eine religiöse Ursache in den Vordergrund gestellt, am besten taugt dafür die vor Ort am meisten verbreitete Religion.
Und einmal davon abgesehen, dass gerade wir Deutschen die Erfahrung gesammelt haben sollten, dass Kriege immer zu ihrem Ausgangspunkt zurückkehren, in welcher Form auch immer, sei daran gedacht, dass nichts besser dazu taugt, Menschen einer Gesellschaft zu militarisieren, als jede Form von Gefahr, selbst wenn sie konstruiert werden muss und ihr ein religiöser Mantel ungehängt. Die Militarisierung nach innen steht auf der Tagesordnung! Der Einsatz der Bundeswehr im Inneren hatte seine Vorboten zum G8 Gipfel vor Jahren an der Ostseeküste und die Bestrebungen gehen weiter. Gegen wen sie im Falle eines Falles eingesetzt werden soll, liegt auf der Hand, und mit der Umgestaltung der Bundeswehr in eine Berufsarmee werden weitestgehend die Voraussetzungen für den Einsatz gegen die eigene Bevölkerung geschaffen, bzw. verbessert.
Der Terrorismus ist hier ein Vorwand, der Zeitpunkt bewusst gewählt und die Ziele offensichtlich, das Volk wird auf Bedrohung und Krieg eingestellt, um die damit verbundenen Maßnahmen zu schlucken. Wenn die gegebenen Anhaltspunkte nur dürftig sind, muss eben etwas aufgebauscht werden und so wird mit der Angst vor den Gang auf den Weinachtmarkt gespielt und gehofft, dass die Bürger impliziert nach mehr Sicherheit schreien und freiwillig die ihnen verbliebenen Freiheiten aufgeben. Darauf deutet nicht nur die Aussage, „All das ändert jedoch nichts an der weniger erfreulichen Erkenntnis: Wir werden auf absehbare Zeit mit der Bedrohung leben müssen.“ hin. Auch wird weiter festgestellt, „Al Qaida und Co. sich ebenso hasserfüllt wie hartnäckig. Und opferbereit.“ Warum das so ist, bleibt im Dunkeln, genauso wie die Ziehväter dieser Organisation, die US-amerikanische Politik, für deren Interessen sie letztlich heute noch gute Dienste leistet. Dabei wird sie gern und oft als Keule eingesetzt und dass wesentlich intensiver, als sie selbst Keule sein kann!
Letztlich ist auch bei jeder aufgebauten Drohkulisse zu fragen, wem diese nutzt, bedroht wird in jedem Fall die Bevölkerung in diesem Lande, die Frage ist nur, von wem, in wessen Interesse, sowie von wem die eigentliche Gefahr aus geht. Dabei ist zu berücksichtigen, wie oben schon bemerkt, dass nicht irgendein Staat uns mit Krieg überzieht, sondern von diesem Land Kriege gegen andere Völker geführt werden. Und das neuerdings sogar offiziell zugegebenermaßen im Interesse der deutschen Wirtschaft! Letztendlich haben die Folgen der verschiedensten imperialen Bestrebungen immer die Völker zu tragen, auf deren Rücken die verschiedensten Konflikte ausgetragen werden und welche sich im Interesse der Monopole missbrauchen lassen. Das vergangene Jahrhundert bittet reichliche Beispiele dafür und gerade wir Deutschen sollten eigentlich unsere Lektion gelernt haben und uns solcher Bestrebungen entgegenstellen. In den 1930 Jahren waren es die Juden, welche in diesem Land unter Vorwand ihrer Religionszugehörigkeit, sowie dem Deckmantel einer Rassentheorie, welche gesetzlich mit den Nürnberger Gesetzen verankert wurde, systematisch ihrer Rechte beraubt und verfolgt wurden, spätere Pogrome  vorbereitend. Außenpolitisch stand der Hauptfeind in Gestallt der Sowjetunion im Osten, wobei die Propagandamaschinerie auch hier zur Vorbereitung des Krieges auf Hochtouren lief. Den sozialistischen Staat gibt es nicht mehr und nach dem Ende des kalten Krieges war erst einmal der Feind verloren gegangen. Auf der Suche nach einen neuen Feind, mit dem es möglich war weiteres Rüsten und heiße Kriege zu rechtfertigen, griff man auf alte Bekannte zurück  und erklärte den weltweiten Terrorismus zum Gegner. Und da die Menschen, welche hauptsächlich in den Regionen lebten, welche zum Objekt der Begierde wurden, muslimischen Glaubens, hatte man auch gleich das entsprechende religiöse Vehikel, mit dem von den eigentlichen Beweggründen imperialer Bestrebungen abgelenkt werden konnte. So werden Menschen stigmatisiert, Kleesches entwickelt, geprägt und gegen diese in Stellung gebracht. Diesmal sind es nicht die Juden, gegen welche gehetzt wird, sondern die Muslime und so wird eine feindliche Stimmung erzeugt, welche langsam aber sicher hochgeschaukelt wird. Dabei kann man einer jeden Religion einen entsprechenden ismus anhängen und diesen ins extreme steigern, allein das Dogma macht es möglich! Nur sind Religionen nicht die Ursachen für die gesellschaftlichen Probleme unserer Zeit, sie werden aber gern als Mittel zum Zweck genommen, da sie hervorragend zum Ablenken taugen und sich für die verschiedensten Zwecke gut gebrauchen, aber auch missbrauchen lassen. In der Regel geschieht dieses gegen die Interessen der Masse der Gläubigen selbst.
Wenn nun die genannten Fakten genommen werden, ist diese gegenwärtige Attentatshysterie ein weiterer Baustein zur Militarisierung der  Bevölkerung und der gesellschaftlichen Verhältnisse, dient der Ablenkung von den eigentlichen Problemen der Menschen, auch in dem ein globaler Sündenbock präsentiert wird, ohne dessen eigentliche Sünde überhaupt zu benennen.

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