Zitat:

Es setzt sich nur so viel Wahrheit durch, als wir durchsetzen; der Sieg der Vernunft kann nur der Sieg der Vernünftigen sein. - Bertold Brecht, „Leben des Galilei“

Zitat:

Bedrohlich ist das Volk für die Herrschenden, wenn es ohne Furcht ist.“ -Tacitus (römischer Historiker)

Zitat:

Die Furcht vor Übervölkerung tritt stets in Perioden auf, in denen der bestehende Sozialzustand im Zerfall begriffen ist. August Bebel

Mittwoch, 14. März 2012

Wenn Krokodilstränen über eine Träne vergossen werden!

Noch einmal zum Ergebnis der Wahlen in Russland, besonders unter dem Gesichtspunkt des ideologischen Kampfes, welcher breitenwirksam durch die Medien geführt wird. Gegenstand einer Betrachtung auf der Seite „KritischeMassen“ war eine in Bedeutung gehobene Träne und deren Interpretation. Ein interessanter Beitrag, welcher veranschaulicht, wie unterschiedlich Medien über sich gleichende Ereignisse urteilen, je nach Interessenlage ihrer Auftraggeber. Dabei wird die Sprache den aktuellen Geflogenheiten und Entwicklungen angepasst und der Mythos von Unabhängigkeit und Überparteilichkeit hochgehalten. Nur desto unabhängiger und überparteilicher eine Institution ist, desto einflussreicher die Interessen, welche dahinter stehen, aber verschleiert werden sollen. Zum Beitrag, welchen ich gerne weiterempfehle, hatte ich zwei Kommentare hinterlassen, welche zum Gegenstand auch andere Kommentare haben (die Gegenstände werden im Zusammenhang mit den Kommentaren verständlich):
1.)        Ein guter und treffender Beitrag,
und kein Mensch verdummt sich gezielt selbst, auch die „Konsumenten der Machtmedien“ nicht. Verdummung ist kein Ziel der Konsumenten, ganz im Gegenteil, Verdummung ist aber Ziel der „Machtmedien“! Vorraussetzung dabei ist nicht dass Menschen sich verdummen lassen wollen, sondern dass ein entsprechender Nährboden gegeben ist oder geschafften wird. Da ist als Grundlage zum einen das Bildungssystem in diesem Lande, aber auch die verbreitete Illusion, das es etwas, so etwas wie Medien z. B. gibt, was über den Dingen steht und unabhängig im Interesse der Allgemeinheit (was auch immer darunter zu verstehen ist), agiert.
Der Irrationalismus hat gesiegt, jedenfalls in den „Machtmedien“, Unwichtiges wird zu Wichtigem, alte Kleesches aufgewärmt und an weit zurückliegende christliche Traditionen erinnert, wie Hexenverbrennungen! Das dabei diese Tradition gern auf andere Kulturkreise übertragen wird, verwundert nicht, waren es doch damals auch Andersdenkende und Andersseiende, welche verunglimpft wurden und zur „Seelenrettung“ dem Scheiterhaufen überantwortet wurden. Der Mob war immer dabei, mit geschärften Mistforken und Fackeln ließ er sich oft missbrauchen, wärmte sich am Feuer und freute sich, dass nicht er es war, welcher lodernd und elend krepierte!
2.)        (Gegenstand ist der Beitrag von Kranich05)           
Früh krümmt sich, was ein richtiger Haken werde will, oder so ähnlich, nur warum? Dabei sollte schon auf die Formulierung geachtet werden, so hatte ich geschrieben; „kein Mensch verdummt sich gezielt selbst,“ und das bedeutet nicht mehr, aber auch nicht weniger, dass es nicht Ziel des Menschen ist, sich selbst zu Verdummen! Das bedeutet nicht, dass Mensch es nicht macht und sich verdummt! So gesehen verdummen sich die Menschen durchaus selbst, wenn sie nicht nur als Objekt, sondern auch als Subjekt wahrgenommen werden. Und was bedeutet eigentlich Verdummen? Letztlich doch nur, das Mensch hinter seinen Möglichkeiten der Erkenntnis zurück bleibt, oder sich dorthin versetzt, versetzen läst, durch Mensch!
Gelegentlich kommt es auf Nuancen an, ein Wort mehr, ein Wort weniger und Aussagen verkehren sich in ihr Gegenteil!

Dabei sei auch gefragt, warum „schließen sie sich ‚umso lieber’ selber krumm“? Machen sie dieses wirklich und „umso lieber“, oder werden sie gezwungen es zu tun? Dass sie hingegen die Schlüssel wegwerfen, kann nicht bestätigt werden, eher verlegen sie diesen, oft bewusst, gelegentlich auch in der Hoffnung ihn nicht gebrauchen zu müssen! Warum?
Aber soweit so gut mit den Metaphern, das Sein bestimmt das Bewusstsein, so auch das gesellschaftlichen Sein das gesellschaftliche Bewusstsein. In diesem Zusammenhang sei FriedrichEngels bemüht: „Die Zwecke der Handlungen sind gewollt, aber die Resultate, die wirklich aus den Handlungen folgen, sind nicht gewollt, oder soweit sie dem gewollten Zweck zunächst doch zu entsprechen scheinen, haben sie schließlich ganz andere als die gewollten Folgen. Die geschichtlichen Ereignisse erscheinen so im ganzen und großen ebenfalls als von der Zufälligkeit beherrscht. Wo aber auf der Oberfläche der Zufall sein Spiel treibt, da wird er stets durch innre verborgene Gesetze beherrscht, und es kommt nur darauf an, diese Gesetze zu entdecken.
Die Menschen machen ihre Geschichte, wie diese auch immer ausfalle, indem jeder seine eignen, bewusst gewollten Zwecke verfolgt, und die Resultate dieser vielen in verschiedene Richtungen agierenden Willen und ihrer mannigfachen Einwirkung auf die Außenwelt ist eben die Geschichte. Es kommt also darauf an, was die vielen einzelnen wollen. Der Wille wird bestimmt durch Leidenschaft oder Überlegung. Aber die Hebel, die wieder die Leidenschaft oder die Überlegung unmittelbar bestimmen, sind sehr verschiedener Art.“
Ach ja, soll ein altes chinesisches Sprichwort sein: Säge an dem Ast, auf dem Du sitzt, bevor man dich daran aufhängen kann! Schon ein Unterschied zur hier gebräuchlichen Version, dass nicht an dem Ast gesägt werden soll, auf dem man sitzt! Letzteres haben die Menschen hierzulande in ihrer Mehrheit verinnerlicht und drängen sich auf dem Ast am morschen Baum, im Wald von morschen Bäumen, sie klammern und jammern und hoffen, ihr Baum wird nicht vom Blitz getroffen und sind vor Angst besoffen. Dabei legen sie sich den Strick noch selbst um den Hals, Säge weit von sich geworfen, in der Hoffnung er würde sie halten, wen der Ast bricht und das sie so nicht auf den Boden fallen!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen