Zitat:

Es setzt sich nur so viel Wahrheit durch, als wir durchsetzen; der Sieg der Vernunft kann nur der Sieg der Vernünftigen sein. - Bertold Brecht, „Leben des Galilei“

Zitat:

Bedrohlich ist das Volk für die Herrschenden, wenn es ohne Furcht ist.“ -Tacitus (römischer Historiker)

Zitat:

Die Furcht vor Übervölkerung tritt stets in Perioden auf, in denen der bestehende Sozialzustand im Zerfall begriffen ist. August Bebel

Montag, 30. Juli 2012

... Suchbegriff „Reichtum ist teilbar“ wurde ...


Mit dem Suchbegriff „Reichtum ist teilbar“ wurde der Statistik entsprechend diese Seite gefunden. Nur was verbindet sich mit dieser Aussage, welche des öfteren in Forderungen enthalten ist? Dabei ist Reichtum sicher teilbar, nur an wem richtet sich eine solche Forderung? An die Politik, welche dafür sorgen soll, das die Reichen etwas weniger haben und die Armen etwas mehr, da freiwillig die Reichen nicht gewillt sind von ihrem Reichtum abzugeben? So allgemeine Logik, in welcher die Schöpfer des Reichtums als Bettler dastehen und an die Handlanger der Reichtum-besitzenden appelliert wird diese zu disziplinieren. Es wird die allgemeine Glocke der Umverteilung geläutet, es solle doch etwas weniger zu Gunsten der Reichtum-besitzenden umverteilt werden und den nicht Reichtum-besitzenden etwas mehr gelassen werden. Die Verteilung gesellschaftlichen Reichtums wird dabei aus den Augen verloren, obwohl diese eigentlich die entscheidende Größe ist. Gesellschaftliche Zustände werden nicht in Frage gestellt und wenn dann nur oberflächlich, eher wird Verteilung des Reichtums selbst mit den Besitzverhältnissen begründet.
Die Schöpfer des Reichtums werden so letztlich nur im Bettlerstand gehalten!
Und werden nicht letztlich jene, welche den Reichtum schaffen, dieses Reichtums beraubt! Er wird ihnen entwendet, mit Gesetzen legalisiert, als Handel getarnt?
Nein, Reichtum ist nicht teilbar, Reichtum ist für alle da, da gesellschaftlich errungen und sollte allen zu gute kommen, entsprechen ihren Anteils an seiner Mehrung!

Noch einmal zum Thema Beschneidung von Knaben

Nun ist es noch einmal um die Beschneidung von Knaben in diesem Lande gegangen und es wurde auf Texte aufmerksam gemacht, welche auch im Internet zu finden sind. Die Fraktionen sind gespalten, was mich veranlasste nochmal dieses Thema aufzugreifen. Der erste Teil des folgenden Textes basiert auf einem E-Mail welches ich dem Inhaber oben verlinkter Seite schickte, der untere Teil ist ergänzend. Folgender Text wurde von mir leicht überarbeitet:
Hallo …,
dafür dass Du das Thema Beschneidung als nebensächlich einstufst, beschäftigt es Dich doch sehr. Einmal davon abgesehen, dass ein solches Thema durchaus genutzt werden kann um Parallelen zu anderen Themen herzustellen, wie ich es versucht habe, wird es im allgemeinen nicht überstrapaziert. Ich für meinen Teil hatte einen kurzen Beitrag geschrieben und mehr wollte ich eigentlich dazu nicht von mir geben. Die von Dir angeregte Diskussion animierte mich aber ein zweites Mal über das Thema nachzudenken. Aber so ist es, Themen gewinnen an Bedeutung wenn sie diskutiert werden, besonders wenn die Diskussion konträr verläuft. Soll nicht heißen das veröffentlichte Standpunkte nicht diskutiert werden sollten, gelegentlich können sie aber auch als Standpunkt des Schreibers stehen gelassen werden, wenn der Gegenstand an sich als bedeutungslos eingestuft wird.
Letztlich wird sich wohl auch kaum ein Freidenker durch solche Themen von anderen Themen wie den Krieg in Syrien ablenken lassen. Mich zum Beispiel bewegte seit über einer Woche auch ein regionales Thema, wozu ich meine bisherigen Ansichten gestern endlich niederschrieb. Dabei werden Auseinandersetzungen auf den verschiedensten Ebenen geführt, ich selbst habe zum Thema Syrien in letzter Zeit nichts geschrieben, nur Beiträge gesammelt, mit welchen ich mich eigentlich auseinandersetzen wollte. Was bis jetzt nicht geschehen ist. In Gesprächen vor Ort hingegen hat gerade auch diese Auseinandersetzung an Bedeutung gewonnen. Das Thema Beschneidung von Knaben ist daran allerdings nicht schuld.
Aber wie versucht, Themen können auch miteinander verbunden werden und wenn das Thema Beschneidung von Knaben populär ist, so sollten wir uns ruhig damit beschäftigen und ihm allgemeines mit anderen Themen abgewinnen. Eine Parallel in diesen Themen ist eben die Religion, zum einen als Ritual aus Tradition und zum anderen als Ritual zur Begründung kriegerischer Auseinandersetzungen und wer hindert uns daran entsprechende Bezüge herzustellen? Also vom vermeidlich populären Thema zum oft verdrängten Thema überzuleiten! Vergessen wir nicht, „Der große Grundgedanke, dass die Welt nicht als ein Komplex von fertigen Dingen zu fassen ist, sondern als ein Komplex von Prozessen, worin die scheinbar stabilen Dinge nicht minder wie ihre Gedankenabbilder in unserm Kopf, die Begriffe, eine ununterbrochene Veränderung des Werdens und Vergehens durchmachen, in der bei aller scheinbaren Zufälligkeit und trotz aller momentanen Rückläufigkeit schließlich eine fortschreitende Entwicklung sich durchsetzt …“ wie F. Engels schrieb. Das Thema Beschneidung von Knaben, wie auch der Krieg in Syrien haben in ihrer Instrumentalisierung eine Quelle und diese verdient unsere Zuwendung. Womit wir bei Deinen Aufruf wären!
Solidarischen Gruß
Thomas
P.S. Auch wenn ich mit dem Begriff der Gegenöffentlichkeit so meine Probleme habe, werde ich Deinen Aufruf unterstützen und meinen Möglichkeiten entsprechend darauf verweisen.
Letztlich kann es aber nicht darauf ankommen, zu versuchen eine Gegenmacht gegen die Konzernmedien aufzubauen, dazu fehlen uns beim besten Willen die Mittel, sondern die Macht der Konzernmedien gegen sich selbst zu instrumentalisieren. In jeder Lüge steckt die ihr entsprechende Wahrheit, es kommt darauf an diese herauszuarbeiten.

So nutzte ich die Telefonnummer und rief an, ...

Jobangebot im Briefkasten
Nicht nur Werbung verteilen, sondern auch selbst werben, ist das Motto eines Unternehmens welches Werbung verteilt und dafür Verteiler benötigt. So landete am Wochenende ein Zettel in meinem Briefkasten, Vermeidlicherweise mit der Hand beschrieben, auf klein kariertem Papier. Da die Rückseite ohne Kästchen ist, handelt es sich dann doch um eine Kopie, welche mittels Gestaltung „Persönlichkeit“ vermitteln soll. Die Bedeutung der Zunahme von persönlicher Ansprache in der Werbung, ist erfahrungsgemäß der schlechten Qualität der zu bewerbenden Sache geschuldet. Im Schreiben selbst wird geworben, es werden Zusteller im Wohngebiet gesucht, in „Ihrem Wohngebiet“ ist zu lesen und wenn ich Interesse habe, oder jemanden kenne, welcher Interesse haben könnte und älter als 13 Jahre ist und sich regelmäßig etwas Taschengeld verdienen möchte, möge ich mich melden. Bei Interesse kann ich dann „Teil eines der größten privaten Zustellunternehmen in Deutschland“ werden. Wahrscheinlich einer der kleinsten Teile, aber immerhin, welch Motivation ein Teil von Größe zu sein! Es folgt eine E-Mailadresse, welche eine Internetseite vermuten lässt und eine Telefonnummer zur Kontaktaufnahme. Dann noch die Aussicht, dass „Wir“ uns freuen würden, mich „in unserem Familienunternehmen als Zusteller begrüßen zu dürfen!“ Das hat doch was Verbindendes! Am Schluss finden sich Name und Anschrift des Unternehmens, eher einer Zweigstelle.
So nutzte ich die Telefonnummer und rief an, nach dem ich mich vorgestellt hatte, fragte ich nach den Verdienstmöglichkeiten, wobei die Dame am Telefon erst einmal meine Daten erfassen wollte, um den eventuellen Zustellbereich feststellen zu können. Die Bereiche werden sicher unterschiedlich groß sein, war meine Schlussfolgerung und so fragte ich nach einem eventuellen Grundbetrag. Dieser liegt bei 0,76cent pro Erstprospekt und für jedes weitere gäbe es dann 0,04cent, in bestimmten Gebieten noch einen Steuerfreibetrag (Steuer freien Betrag). Ich bedankte mich für die Auskunft und verwies darauf darüber nachdenken zu müssen. In Gedanken rekapitulierte ich die Aussage, 0,76 hört sich ja nicht schlecht an, aber hatte die Frau wirklich von Cent gesprochen? Euro wäre ja in Ordnung, 100 verteilte Zeitungen würden einen dann das Taschengeld um 76,-Euro erhöhen, aber Cent, das sind ja gerade einmal 7,60€ für 100 verteilte Exemplare! Nun ja, werden sicher nicht nur 100 Exemplare sein und jeder Zeitung liegen ja noch andere Werbematerialien bei, vielleicht 5 weitere, welche mit dem Erstexemplar zusammengeführt werden müssen. Hat auch etwas mit Arbeit zu tun, sicher wird die eine und andere Stunde zu investieren sein und zum Verteilen ein Transportmittel zu nutzen wäre angebraucht. Wie viel Zeit sortieren und ordnen des Werbematerials in Anspruch nimmt, kann ich nicht sagen, genauso wenig wie lange die Verteilung dauert, sicher zu lange für die Entlohnung. Aber das hat was mit wirklicher Größe deutscher Unternehmen zu tun, welche Menschen für kleines, ja sehr, bis sehr, sehr kleines Geld arbeiten lassen.

Samstag, 28. Juli 2012

Nachdenken übers Denken!


Nun so gibt es auch Studien über das Denken von Menschen und wie für Studien üblich, sind diese mit einem Ergebnis verbunden. Hier sei einmal dahingestellt welchen Zweck diese Studie diente, wobei das Ergebnis wie geschehen, mit „Konservative sind Doof“ überschrieben werden könnte. Der Text zur Überschrift regte mich zu folgende Gedanken an, welche ich als Kommentar hinterlassen habe:
Nachdenken übers Denken!
Denkfaul, denk fleißig, passe Dich an, aber denke nicht nach! Konservatismus? Nur ist es so einfach mit dem Denken? Eigentlich schon, da Denken an sich nicht das Problem ist, macht jeder und jede ebenfalls und das ob es bewusst ist oder auch nicht! (Nicht das Denken, sondern das Wissen darüber.) Ansonsten kann das Denken getrost den Pferden überlassen werden, die haben ohnehin den größeren Kopf. Letzteres bedeutet aber nicht das sie ein größeres Hirn hätten, das haben wiederum wir Menschen, vor allen haben wir mit unserem Großhirn einen riesigen Speicher, welchen wir nicht einmal richtig nutzen. Anders ausgedrückt, wir können Daten in einem Umfang speichern, wie es kein anderes Lebewesen auf diesen Planeten kann. Und auf dieses Daten können wir auch zugreifen, sie stehen uns zur Verfügung, wir können sie nutzen! Egal ob konservativ, liberal oder progressiv. Das Denken ist es also nicht allein, Denken ist ein Prozess, welcher von Natur gegeben und Wechselwirkungen in unserem Hirn spiegelt, zur einfachen Verarbeitung der dort anlandenden Informationen, um entsprechende Reaktionen zu zeugen. Denken allein macht nicht den Unterschied! Den Unterschied macht die Post, oder das Post, jedenfalls das Nach, welches unserem Denken eine Richtung gibt! Nachdenken sozusagen, oder zielorientiertes Denken, denn denken wir daran, der Mensch ist ein gesellschaftliches Wesen! So gesehen hat diese Diskussion über Denken weniger das Denken zum Gegenstand, sondern das Nachdenken und die Voraussetzungen dafür. Denken als gesellschaftliches Produkt also! Nur was ist wenn Denken, in der uns bewegenden Form des Nachdenkens, als gesellschaftliches Produkt gesehen wird, dann können die Ursachen unterschiedlichen Denkens auch nicht mehr natürlich begründet werden, also nicht natürlichen, vielleicht vererbten Ursachen geschuldet, sondern als Produkt unseres gesellschaftlichen Seins. Dabei ist einem jeden Menschen gemein alle veranlagten Denkweisen zu pflegen, Mensch ist also von der Sache her beharrend (bewahrend, konservativ), innovativ (verändernd, schöpfend) aber auch expansiv (ausdehnend, entwickelnd). Allein welche Form sich beim Einzelnen durchsetzt hängt von vielen Faktoren ab und bei uns Menschen sind diese eben gesellschaftlicher Art. Sein oder Bewusstsein, das ist hier die Frage!
Somit sind Konservative nicht doof, sie sind „nur“ Produkt bestimmter gesellschaftlicher Verhältnisse und entsprechen diesen.

Montag, 23. Juli 2012

Ideologische Kriegsführung gegen Syrien, mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln!

Nun werden Kriege vorbereitet, vor allen auch in den Staaten welche andere Staaten mit Krieg überziehen wollen. Dieses geschieht in der Regel mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln, wobei diese in den unterschiedlichen Phasen bis zum heißen Krieg unterschiedlich eingesetzt werden. Der Krieg an sich wir auf ökonomischer, politischer und ideologischer Ebene ausgefochten. Meistens wird das Opfer nach ideologischer Vorbereitung ökonomisch unter Druck gesetzt, Sanktionen werden verhängt, Geld- und Warenverkehr unterbunden, sowie Auslandsguthaben eingefroren. Damit soll dem Gegner die materielle Basis zur Verteidigung seiner Interesse entzogen werden, was auf Grund vorbereitender Auseinandersetzung zur weitestgehenden Entwaffnung des Gegners führen soll. Für dies Aufgabe werden wie in Libyen und jetzt in Syrien Rebellen genannte Söldnertruppen rekrutiert, ausgerüstet, ausgebildet und ins Land eingeschleust. Diese haben dann in erster Linie die Bevölkerung mittels Terror unter Druck zu setzen, um diese von der Unterstützung ihrer Regierung abzuhalten. Wer sich weigert und sich nicht dem Zugriff der Söldnertruppen entziehen kann, wird selbst Opfer. Anschließend werden diese Terroropfer dem erklärten Gegner in die Schuhe geschoben, um diesen zu diskreditieren und weiteren Terror der Rebellen genannten Söldnertruppen zu rechtfertigen. Selbst wenn sich herausstellt das Massaker an der Bevölkerung durch die Rebellen genannten Söldnertruppen begangen wurden, wird dieses in den Medien zwar relativ kleinlaut eingestanden, denn immerhin möchte man seine Glaubwürdigkeit nicht verlieren, wen die Beweise all zu drückend sind, aber gleich wieder relativiert.
Auf der Seite Kritische Massen findet sich folgender kurzer Beitrag mit zwei interessanten Verweisen, welche sich mit den Medien als Instrument der ideologischen Kriegsführung und deren Konsumenten auseinandersetzt.


Die Verhetzung der eigenen Bürger und die Demoralisierung des Feindes mit Propaganda-Lügen ist seit jeher ein Teil der Kriegsführung. Die modernen Medien eröffnen dafür ungeahnte neue Möglichkeiten. Und diese Möglichkeiten werden generalstabsmäßig genutzt.

Gedanken zu einer Seite im Netz.


Auf diese Seite wurde ich durch ein E-Mail aufmerksam, was dazu führte das ich mir einige Beiträge angeschaut habe und die folgenden Gedanke an den Absender schrieb:
Wissensmanufaktur, im Zeitalter der Monopole! Das ist doch mal was, zurück zu den Anfängen kapitalistischen Seins und dann vorwärts und alles besser machen, weil anders! Der Kapitalismus ist reformierbar, so der Grundtenor, nur gemachte Fehler müssten korrigiert werden. Aber wurden Fehler gemacht, ist die Geldwirtschaft wie sie besteht ein Fehler kapitalistischen Seins oder doch nur eine gesetzmäßige Konsequenz? Zurück zu den Anfängen, z. B. weg mit den Zinsen und der Kapitalismus wird auferstehen wie der Phönix aus der Asche? (Was sind eigentlich Zinsen, die Ursachen für Schulden, oder letztlich nur ein Mittel zur Umverteilung gesellschaftlichen Reichtums?)
Auf der Seite wird auf eine Veranstaltung vom 09.06.2012 in Leipzig verwiesen, welche unter dem Motto „Lust auf neues Geld“ gestanden hat. Ich habe an dieser Veranstaltung nicht teilgenommen, obwohl ich einen Sponsor für den Teilnahmebeitrag von 48,-€ gehabt hätte. Vielleicht war es ein Fehler, auch wenn ich nicht zu den Apologeten des Geldes gehöre, auch nicht des neuen Geldes, zeigen solche Veranstaltungen doch wie groß der Bedarf an gesellschaftlicher Veränderung ist, wie viele Menschen erkennen, dass das kapitalistische System, wie es heute funktioniert, für die Menschen nicht gut funktioniert und zur weiteren Verschärfung gesellschaftlicher Probleme beiträgt. Somit teile ich durchaus viele Einschätzungen der gesellschaftlichen Situation mit den dortigen Akteuren, ziehe aber nicht nur andere Schlüsse, sondern verorte auch die Ursachen anders. So bin ich z. B. nicht der Meinung, dass das Geldsystem die gegenwärtigen Krisen ursächlich bedingt, was letztendlich dazu führt, dass ich auch die Lösung nicht in vergangenen gesellschaftlichen Sein sehe, sondern in zukünftigen! So gesehen liegt die Zukunft nicht in der Manufaktur, sondern im Monopol, im absolutem Monopol, was in seiner Konsequenz die Aufhebung seiner selbst bedeutet!

Sonntag, 22. Juli 2012

Die Alternativlosigkeit des alternativlosen Kurzentrumsverkaufs ist alternativlos?

Als ich mit dem Schreiben des folgenden Beitrage begonnen habe, war eine Ausschreibung des Kurzentrumsverkaufs in den Ausschüssen beraten, zwischenzeitlich ist die Ausschreibung durch den Rat der Stadt Quedlinburg beschlossen. An der Betrachtung und meiner Position zu solchen Privatisierungsvorhaben, sowie deren verkündeter allgemeiner Alternativlosigkeit hat sich dadurch allerdings nichts geändert.
Die Alternativlosigkeit der Alternativlosigkeit scheint heute alternativlos zu sein! Jedenfalls wird es oft so dargestellt, obwohl es immer mindestens eine Alternative gibt, meistens sogar mehrere. Letztlich kann aber nicht sein, was nicht sein darf, besonders wenn es darum geht Gemeineigentum in Form von kommunalen Eigentum zu privatisieren. Die vorgeschlagenen Möglichkeiten werden als unabdingbar hingestellt, egal was es am Ende kostet! All zu einfach wird der Argumentation gefolgt, dass Kostenfaktoren abgebaut werden müssen um die finanzielle Situation einer Kommune zu entspannen. Dabei werden Ursachen genauso wie gesamtwirtschaftliche Zusammenhänge außer acht gelassen und nur die vermeidlichen Verluste in den Vordergrund gestellt. Plausibilität spielt keine Rolle, die geschmissenen Nebelbomben namens Alternativlosigkeit² lassen den Entscheidungsträgern die Hand vor dem Gesicht verschwinden. Bei klarer Sicht stellt sich dann oft heraus, welchen Preis Alternativlosigkeit hat, letztlich nicht von den Schulden befreit, sondern eher das Gegenteil bewirkt.
So wurde über den bedingungslosen Verkauf des Kurzentrums in Bad Suderode beraten und nach dem von einem Projektentwickler die Alternativlosigkeit des Verkaufs herausgestrichen wurde, wurde der alternativlosen Alternative zugestimmt. Die MZ berichtete darüber vor einigen Tagen, im Netz ist der Beitrag leider nicht zu finden. Dem Beitrag ist einiges zum Projekt zu entnehmen, nur was hat dieser Projektentwickler zu verkünden, was vorher keiner wusste?
Aber es wäre der Projektentwickler kein Projektentwickler wenn er kein Projekt entwickeln würde und so wurde ein Projekt entwickelt, welches für den zukünftigen Investor bestimmt ist. Immerhin sollte sich das Projekt rechnen, jedenfalls für den Investor, damit er auch investiert! Von 12 Millionen ist die Rede, welche in erster Linie in den Bau von 90 Hotelzimmer gesteckt werden sollen. Wie schon geschrieben, dass Objekt wird dazu allein betrachtet, das Umfeld, seine ursprüngliche Aufgabe, die Förderung der Wirtschaft vor Ort, werden nicht berücksichtigt, so auch nicht die Übernachtungskapazitäten, welche seit Bau des Kurzentrums im Ort geschaffen wurden. Und so möge ein Investor unter Umständen Geld mitbringen, um dieses zu Investieren, wenn ihm das Objekt gewinnträchtig genug erscheint, aber wohl kaum zusätzliche Gäste. Da das Kurzentrum auch noch bedingungslos verkauft werden soll, kann es auch einfach nur erworben, die Solle z. B. abgefüllt und verkauft, der Rest abgerissen. Auch eine Alternative der Privatisierung. Defizite, welche während Planung und Bau des Kurzentrum in den 1990iger Jahren geschaffen wurden, werden dadurch allerdings nicht beseitigt. Dabei muss ein bedingungsloser Verkauf nicht unbedingt bedingungslos von statten gehen, es bedeutet nur, dass die Stadt keine Bedingungen stellt, für einen potenziellen Investor muss es hingegen nicht gelten. So kann sicher einem Investor der Kauf noch angenehmer gestaltet werden und hatte nicht vor einiger Zeit der jetzige Ministerpräsident verkündet, dass das Land, welches sich im Vorfeld der Gemeindegebietsreform aus der Verantwortung für das Kurzentrum verabschiedet hat, eine Privatisierung unterstützt? So wäre es durchaus denkbar, dass das Land bis zu 50% der Investition fördert, also ca. 6 Millionen, wenn die Stadt, sich ähnlich wie Thale im Fall der dortigen Terme, auch noch verpflichtet jedes Jahr zwischen ca. 250.000€ und 500.000€ „Kostenbeteiligung“ zu übernehmen, wird sich sicher ein Investor finden. Den Bürgern der Stadt Quedlinburg könnte ein solches Vorgehen damit verkauft werden, dass selbst 500.000€ weniger sind als die derzeit aufzuwendenden über 800.000€ im Jahr.
So oder so ähnlich läuft in der Regel Privatisierung öffentlichen Eigentums ab. Wichtig ist dabei, dass eine Privatisierung als alternativlos angesehen wird, dann kann den Bürgern so ziemlich alles verkauft werden. Leider gibt es viele Bürger welche in der Hoffnung von einer Last befreit zu werden gerne kaufen und oft nicht danach fragend, was es letztlich kostet.

Es geht um mehr als nur um die Vorhaut von Knaben!

In der Mailingliste der Freidenker gibt es einen Meinungsaustausch über das Kölner Urteil zur rituellen Beschneidung von Knaben und dessen Folgen. Genaugenommen ein komplexes Thema, da es in seiner Bedeutung weit über den eigentlichen Gegenstand hinausgeht, was übrigens die Reaktionen aus Regierungskreisen und dem Bundestag belegen. Folgende Gedanken zum Thema meinerseits:
 Ein hartnäckiges Thema, das Thema der Beschneidung kleiner Knaben aus religiösen Gründen und sicher handelt es sich dabei wie behauptet um ein nebensächliches Thema, wie viele andere Themen auch, mit denen die Menschen Tag für Tag zugemüllt werden. Oberflächlich zumindest, denn was ist schon die Vorhaut eines Knaben, gegen den Tod von Menschen im Krieg? Und trotzdem wird dieses Thema zur Chefsache erklärt, befasst sich gar der Bundestag damit und zelebriert ansonsten nur für Kriege typische Geschlossenheit! Sicher hat auch diese Geschlossenheit eine Lücke, nur bin ich mir nicht ganz sicher ob die „außenstehende“ Partei dieses eigen motiviert, der Sache wegen, oder fremd motiviert, zur Aufrechterhaltung ansonsten üblicher parlamentarischer Rituale tut. Ganz ohne Opposition lässt sich das politisch demokratische Spiel auf Dauer auch nicht verkaufen.
Nein, so nebensächlich ist dieser Schauplatz nicht, besonders wenn die Rolle religiösen Seins in unserer Gesellschaft betrachtet wird und mit religiösem Sein meine ich nicht nur die oft und über ihre gesellschaftliche Bedeutung hierzulande hinaus bemühten Religionsgemeinschaften. Die meisten Menschen laufen nicht mehr in die alten Tempel, sondern in die neuen Tempel, mit ihren neuen Götzen! Das dabei alte Glaubensrichtungen noch ihren Dienst zu tun haben, steht außer Frage, besonders auch wenn es um die Begründung so manchen Krieges geht. Letztlich wissen wir, das die gesellschaftlichen Verhältnisse den Unterschied machen, viele Menschen hingegen lassen sich immer noch einreden, das Religionen und Glaube dafür verantwortlich sind. Im Zusammenhang mit dem Urteil sei auch daran erinnert, dass es um einen muslimischen Knaben gegangen ist, in der Diskussion aber dieses Ritual in erster Linie mit Juden in Verbindung gebracht wird. Zufall, oder politisch gewollt? Welche Keule wird da wohl im Hintergrund geschwungen und warum?
Dieses Urteil stellt ungewollt ein ganzes System von Riten und Mythen in Frage und wo kommen wir den hin, wenn am Glauben der Menschen gerüttelt wird, wenn sich Riten und deren unzeitgemäße Fortführung als das erweisen was sie sind, ein Mittel zur Machterhaltung, in dem Menschen sich diesen beugen müssen? Beschneidung ist nun ein Ritual was für die wenigsten Menschen hierzulande aus religiösen Gründen von Bedeutung ist, nur wie sieht es mit anderen Ritualen aus, welche gern praktiziert werden? Dabei geht es nicht nur um klassisch religiöse, sondern vor allen auch um moderne Rituale! Zum Beispiel dem Ritus welcher im allgemeinen als Parlamentarismus bezeichnet wird? Oder auch der Glaube an die alles-selig-machende bürgerliche Demokratie? Vom Guten und vom Bösen, welches sich in der Welt einen ewigen Kampf liefert, wobei die Guten „unvermeidlicherweise“ immer die uns beherrschenden Kräfte mit ihren politischen Strukturen, zu welchen auch Kirchen gehören, sind.

Montag, 16. Juli 2012

Frau Merkel und religiös motivierte Verstümmelung


Frau Merkel tritt für rituelle Verstümmelung von Knaben ein, ist zu lesen und wenn rituell in diesem Land nicht verstümmelt werden kann, macht sich dieses Land ihrer Ansicht nach zur „Komiker-Nation“! Wobei mir persönlich eine Komiker-Nation lieber ist als eine Krieger-Nation!
Und alles nur weil ein Gericht festgestellt hatte, dass Beschneidung aus religiösen Gründen strafbar ist! Dass solches nicht ohne Widerspruch bleiben würde, war wohl zu erwarten. Das sich aber die Bundeskanzlerin selbst zu Wort meldet, verwundert dann doch und so genießen rituell zu beschneidende Kinder für die Kanzlerin hierzulande nicht einmal die selben Rechte wie so manches Tier, denn Kupieren ist weitestgehend verboten.
Und noch eins ist zu bedenken, wenn an die Diskussionen gedacht wird, welche es berechtigterweise im Zusammenhang mit Beschneidungen junger Mädchen in Afrika und deren Folgen gegeben hat, dass auch in diesem Fall mit zweierlei Maß gemessen wird.
Ob es der Kanzlerin nun aber passt oder nicht, mit dem Urteil wurden Kinderrechte gestärkt!
Wenn „CDU-Generalsekretär Hermann Gröhe sagte: "Wir wollen jüdisches, wir wollen muslimisches Leben in der Bundesrepublik Deutschland und respektieren Jahrhunderte alte religiöse Traditionen."“ so wird diese Vielfalt in der Tradition sicher nicht bedroht in dem auf körperliche Verstümmelung in der Religionsausübung verzichtet wird. Es ist auch kaum anzunehmen, das nicht beschnittene Juden und Muslime auf Grund ihrer Vorhaut vom Glauben abfallen. Da gibt es durchaus andere Gründe. Erschreckend hingegen, das „die Fraktionen von Union, SPD, FDP und Grünen einen gemeinsamen Antrag einbringen“ wollen, ... um „Rechtssicherheit für die Ärzte“ zu schaffen, welche mit dem Urteil eigentlich schon geschaffen wurde. Das ist finsterstes Mittelalter, weitab moderner Errungenschaften, die Ergebnisse der Aufklärung vergangener Jahrhunderte negierend. Und auch wenn zu lesen ist, dass „die Mehrheit ... der Meinung,“ ist „dass die Beschneidung in Deutschland verboten sein sollte,“ hat dieses wenig zu bedeuten, denn eine Mehrheit ist auch gegen Auslandseinsätze der Bundeswehr und Krieg, was die Bundesregierung allerdings auch nicht sonderlich interessiert!

Sonntag, 15. Juli 2012

... mit zwei Nietzsche-Zitaten konfrontiert ...

In den letzten Tagen wurde ich mit zwei Nietzsche-Zitaten konfrontiert, das folgende ist als Link hinter den Namen eines Kommentarschreiber zu finden:
„Dem Volke habt ihr gedient und des Volkes Aberglauben,
ihr berühmten Weisen alle! - und nicht der Wahrheit!
Und gerade darum zollte man euch Ehrfurcht.
...
Frei vom Glück der Knechte, erlöst von Göttern und Anbetungen,
furchtlos und fürchterlich, groß und einsam:
so ist der Wille des Wahrhaftigen.
Friedrich Nietzsche: Also sprach Zarathustra.“

So bleibt zu hinterfragen, wurde dem Volke gedient, in dem es im Aberglauben gehalten? Wurde die Wahrheit verneint, indem ihr nicht gedient wurde? Und wird Ehrfurcht gezeugt, wenn Glaube verfestigt und Wissen negiert?
Frei vom Glück der Knechte,“ ohne es zu benennen, ist es schwerlich zu erkennen, „erlöst von Göttern und Anbetungen“ gilt es zum Willen sich bekennen? „So ist der Wille des Wahrhaftigen“ als neuer Gott erkannt! Es wird sich Nietzsche hier ergötzen, den Gott, den Götzen, den Götzenglauben, durch den „Willen des Wahrhaftigen“, wer oder was das immer auch ist, zu ersetzen! Die Tat spielt keine Rolle, es ist der Wille, welcher strebt, warum, weshalb, weswegen, tat Nietzsche nicht bewegen! Die Welt erkennen, lag ihm fern, eher steht das Schicksal in den Sternen, von Anbeginn der Zeit gegeben, dem Menschen bleibt nur übrig es zu leben!
Aber frei nach F.Engels, auch das Schicksal ist gesetzmäßig, entspringt es doch des Menschen Tat! Jedenfalls in unserem gesellschaftlichen Sein und um etwas anderes geht es nicht!
So ist also „der Weisheit letzter Schluss“, … das einmal Schuss sein muss, „denn alles, was entsteht, ist wert, dass es zugrunde geht“, wusste Goethe zu verkünden.

Freitag, 13. Juli 2012

Aktueller Freidenker, Verbandsorgan des DFV

"Unser Geld, die EU und die Krise", ist der aktuelle Freidenker überschrieben, in den einzelnen Beiträgen wird sich allgemein aber auch konkret mit Geld auseinandergesetzt.  So beschäftiget sich der Beitrag „Krise, Euro und EU“ z. B. mit dem Euro von der Unterzeichnung des  Vertrages  von Maastricht bis in die Gegenwart.



Zum Thema sind folgende Beiträge zu finden:

Mittwoch, 11. Juli 2012

„... Terroristen (die früher Mudschaheddin hießen ...“

Freiheit oder Terror, Freiheitskämpfer oder Terrorist, alles eine Frage des Betrachters, eine Frage der Interessen. Wenn es dem Interessen entspricht werden Menschen als Terroristen gebrandmarkt, welche zu anderen Zeiten zwar das selbe taten, damals aber noch als Freiheitskämpfer für die selben Interessen fungierten. Nicht die Tat macht den Unterschied, sondern die dahinterstehenden Interessen, welche von Politikern und Medien vertreten werden.
Freiheit und Terror“ ist ein Beitrag welcher sich mit den verschiedensten, Interessen bezogenen Sichtweisen auseinandersetzt.

Montag, 9. Juli 2012

Am letzten Wochenende war Sachsen-Anhalt-Tag in Dessau, ...

Am letzten Wochenende war Sachsen-Anhalt-Tag in Dessau, ich selbst war nicht da, hatte anderes zu tun, zum Beispiel Film vorführen. Aus diesem Grund habe ich auch nicht mitbekommen was so alles passiert ist und den Beitrag in der MZ über dieses Ereignis habe ich nicht gelesen. Gehört hatte ich, dass Rundflüge mit einer Ju 52 möglich waren und immerhin wurde diese in Dessau gebaut. Den Schöpfer dieses Flugzeuges hatten die Faschisten enteignet, lag er doch nicht auf ihrer Wellenlänge. Mit Dessau verbindet mich, dass ich dort einen Beruf erlernt habe, in einem Betrieb, auf dessen Gelände sich heute ein Gewerbepark befindet, da er selbst nach der Wende aufhören musste zu existieren, wobei die übernehmende Konkurrenz sicher die Technologien über welche das Unternehmen verfügte mitnahm. Über dreitausend Beschäftigte hatte der Betrieb zu DDR-Zeiten und war mehr als ausgelastet.
Auf der Seite Kritische Massen wurde ich nun über den Umstand kundig, dass zum Sachsen-Anhalt-Tag im Festumzug sich auch Menschen in Wehrmachtsuniform befanden und eine Zeit repräsentierten, an dessen Ende auch Dessau stark zerstört war. Zum Beitrag habe ich folgenden Kommentar hinterlassen:
Hallo Sepp,
wie sich doch die Bilder gleichen und Zeiten sich ändern. Diese Truppe marschierte schon zum Sachsen-Anhalt-Tag in Thale, die Zeitung wusste zu berichten, war doch damals zu lesen: „Die Stadt Dessau-Roßlau hat sich von dem Verein distanziert, der beim Landesfest in Uniformen von Wehrmacht und Waffen-SS durch Thale (Harz) marschiert ist.“ Ich hatte das Thema aufgegriffen, zwei Beiträge in einem betrachtet, da es durchaus etwas mit einander zu tun hat.
Ist schon erschreckend und über die Vorkommnisse in Insel in Sachsen-Anhalt braucht sich keiner zu wundern! Großdeutsche Tradition, Deutschland ist wieder wer, zwingt andere Länder nach deutscher Politik-pfeife zu tanzen und führt Krieg! Allgemeine Schwäche im Kampf um soziale Rechte wird mittels großdeutscher Machtallüren in nationale Stärke verwandelt, eine Stärke für welche das Volk Opfer bringen muss! Es wird gejubelt und Traditionen deutscher Stärke werden zelebriert, selbst wenn diese im Fiasko endeten. Sicher nicht nur eine Form der Traditionspflege in Sachsen-Anhalt.

Sonntag, 8. Juli 2012

Aussagekräftige Schlagzeile im Wandel des Tages!

Was für eine aussagekräftige Schlagzeile,Seit Sonntag arbeitet der Deutsche für das eigene Portemonnaie“ und wie sieht es mit der Deutschen aus? Und so hatte ich mir einige Gedanken zur Schlagzeile gemacht, aber alles was besteht ist Wert das es zugrunde geht und so wurde die Schlagzeile geändert und nun ist zu lesen, „Jetzt wird für das eigene Portemonnaie gearbeitet“! Aktualisiert heute um 18:05Uhr. Das Anstößige der Überschrift ist dann wohl doch aufgefallen, schade, ist ein Gegenstand der Betrachtung verloren gegangen. Interessant wäre trotzdem, was dem Autor zur ersten Überschrift motivierte. Letztlich wird aber ab jetzt auch nicht nur fürs eigene Portemonnaie gearbeitet. Denn es gibt neben dem Staat und seinen Institutionen noch weitere Taschengrabscher.
Unter dem Beitrag wird auf ähnliche Beiträge aus der Vergangenheit verwiesen, darunter auch einer mit der Überschrift: „fünf Prozent zahlen 42 Prozent der Einkommensteuer“. „Zu dieser Gruppe zählen die Statistiker Einkommensbezieher mit Jahreseinkünften von mindestens 92750 Euro,“ seid diesem Bericht sind nun schon über zwei Jahre vergangen, so dass statistisch das Einkommen sich etwas verändert haben wird, aber doch bezeichnend, auch dafür, dass angestrebte Steuersenkungen nicht unbedingt der Allgemeinheit zugute kommen würden.
Trotz alledem hier meine ursprünglichen Gedanken zur ursprünglichen Überschrift:
Ach ja, Frauen erhalten ja ohnehin oft für die gleiche Arbeit weniger als Männer, wobei die Abgabenbelastung nur eine Seite der Medaille ist, die steigenden Lebenshaltungskosten eine andere. Wenn der zur Überschrift gehörende Beitrag in Betracht gezogen wird, geht es unterm Stich weniger um die Mehrbelastung, sondern eher um die gefüllten Kassen von Renten- und Krankenversicherung. Da gibt es was umzuverteilen, außerdem gilt es noch ein Gesetz zur „Steuererleichterung“ zu beschließe, welches unter Umständen berechtigterweise von der Opposition gekippt wurde, da es in der Regel Besserverdiener bevorzugt. Nun ja, was soll z. B. auch ein prekär Beschäftigter an Steuern sparen, auch ohne Steuern zu zahlen reicht dessen Einkommen nicht hinten und nicht vorne. Frauen, besonders alleinerziehende sind von diesem Dilemma besonders betroffen. Und auch wenn die Abgaben nun erledigt sind, die Allgemeinkosten sind es noch lange nicht, immerhin muss Mensch auch Nahrung aufnehmen, sich Kleiden, wohnen und vieles andere mehr. Aber „der Deutsche“ wird es schon machen, auch wenn er es sich gefallen lässt und der Geringverdiener sich für die Interessen des Besserverdieners einsetzt. Die Deutsche kann ja zuhause bleiben, Hausfrau und Mutter, auch ein Idealbild gegenwärtiger politischer Verhältnisse!
Ach ja, warum wird nicht am „Steuerzahlergedenktag“ ein Denkmal für den anonymen Steuerzahler, welcher immer konkret ist, errichtet?


Samstag, 7. Juli 2012

Macht der Bürokratie und Ohnmacht der Demokraten!

Demokratie, was immer sie auch ist, nur was ist sie? Gepriesen wird sie, Menschen haben eine Wahl, wird behauptet und wenn sie wählen, können sie entscheiden, so die Illusion, wer sie die nächsten Jahre regieren wird! Nur welche Macht haben die Gewählten, können sie überhaupt regieren, die Gewählten der Wähler? Können sie Politik machen? Entscheidungen fällen und diese auch durchsetzen? Nein! Das ist alles nur graue Theorie und nicht einmal das, es ist eine weitverbreitete Illusion, welche um so intensiver verkündet und gepflegt wird, je weniger sie dem praktischem Leben der Menschen entspricht. Und so müsste sich eigentlich niemand wundern, dass die Schar der Nichtwähler mit der Zeit die größte Fraktion darstellt.
Wie es wirklich in der Politik (auch diesen Begriff gelte es zu klären) zugeht und wo Entscheidungen getroffen werden, zeigt der Beitrag in der MZ: „Stadt muss den Rotstift spitzen“. Dabei trifft die Überschrift genau ins schwarze, denn die Stadt möchte nicht den Rotstift spitzen, oder will den Rotstift spitzen, sondern sie muss! Nicht eigene Einsicht aus Notwendigkeit heraus ist entscheidend, sondern äußerer Zwang! Und warum muss sie, weil sie selbst nicht entscheiden darf, sondern sich den Vorgaben diverser Aufsichtsbehörden beugen muss! Einmal davon abgesehen, dass Behörden alles andere als demokratisch legitimiert sind, sind sie die eigentlichen Vertreter der Macht. Sie bestimmen wie eine Stadt zu entscheiden hat, sie geben Strukturen vor, ob diese für eine Stadt gut sind oder nicht, sie erarbeiten Beschlüsse, an welche Abgeordnete dann noch kosmetische Veränderungen vornehmen können. Wenn Abgeordnete eine solche Vorlage ablehnen, wird zu Disziplinierungsmitteln gegriffen und ihnen gezeigt wer das Sagen hat. Behörden, Verwaltungen bestimmen über die finanzielle Ausstattung der Kommunen, sie belohnen, bestrafen, lenken Geldflüsse und üben Druck aus, mit welchen so manche Kommune an den Rand ihres finanziellen Seins gebracht wird. Behörden verpflichten Kommunen sich zu verschulden und sich von ihrem Eigentum zu trennen, was letztlich immer tiefer in die aufgestellte Schuldenfalle führt.
Und so bekommt die Stadt Quedlinburg die Auflage zu sparen und obwohl sich die Stadt in den letzten Jahren viel Mühe gegeben und trotz aller Widrigkeiten ihren Haushalt in den Griff bekommen hatte, sind die Schuldenberge nach der Gemeindereform wieder enorm angewachsen. Immerhin mussten die Schulden der hinzukommenden Gemeinden übernommen werden, mit dem besonderen „Problem“ des Kurzentrums in Bad Suderode. Dabei ist weniger das Kurzentrum das Problem, sondern vielmehr der Rückzug des Landes Sachsen-Anhalt aus der Finanzierung des Selbigen im Zuge der Gebietsreform. Hier beschleicht einen der Gedanke, dass dieses in der Absicht geschehen ist, die Stadt Quedlinburg in die Knie zu zwingen, deren Bürger sich z. B. erfolgreich gegen eine Privatisierung der Stadtwerke gewehrt hatten. Emanzipation wird im demokratischem System der Bundesrepublik nicht gern gesehen und wo kämen wir hin, wenn Bürger Möglichkeiten demokratischer Beteiligung über das übliche Ritual von Wahlen hinaus für sich in Anspruch nehmen?

Donnerstag, 5. Juli 2012

Staatsbürgerliche Konditionierung hat versagt!

Im Blog Kritische Massen findet sich eine interessante Einschätzung zur geplanten Tat eines verzweifelten Mannes in Nordbaden. Im Frühjahr hatte ich einen Vortrag organisiert, welcher sich mit der Problematik zunehmender Gewallt in der Gesellschaft auseinandersetzte und auf das dem Vortrag zugrundeliegende Buch (Dialektik der Entzivilisierung von Werner Seppmann) ich hier noch einmal verweisen möchte. Ich werde erst den Text aus dem Blog wiedergeben und anschließend eigene ergänzende Gedanken niederschreiben:
Vier Menschen und anschließend sich selber zu töten - das ist in Deutschland etwas, das nicht alle Tage und nicht einmal alle Jahre vorkommt. Die Tat geht seit gestern durch die Medien. Ich hörte ein paarmal Radio-Nachrichten. Da fiel mir auf, dass man sie nicht als Topnachricht brachte, sondern an fünfter Stelle. Und wenn man heute auf die BLÖD-Internet-Site klickt, steht da gar nichts davon auf der Top-Seite; stattdessen die Geschichte von dem Jungen, der sich im Sand eine Höhle gebuddelt hat und bei deren Einsturz erstickt ist. Warum wird die Bluttat so tief gehängt? Sie ist doch das gefundene Fressen für die Aasgeier von den Mainstream-Medien, möchte man meinen?
Ich vermute, dass es der Hintergrund der Tat ist, der die Meute davon abhält das Ereignis allzu hoch zu hängen. Ein Mensch soll per Zwangsräumung aus seiner Wohnung vertrieben werden. Der Mensch reagiert darauf, indem er die ehemalige Eigentümerin, den neuen Eigentümer, den Gerichtsvollzieher, den Mann vom Schlüsseldienst, den dieser mitgebracht hat, um die Wohnung bei Bedarf gegen den Willen des Bewohners öffnen zu lassen, und sich selbst um. - Den Hass und die Verzweiflung, die sich in dieser Tat ausdrücken, fühlen in Deutschland jedes Jahr Tausende von Menschen. Jeden Tag werden Wohnungen zwangsgeräumt. Immer geht es dabei nach Recht und Gesetz zu. Aber jemandem das Dach überm Kopf zu nehmen bedeutet für den Betroffenen Obdachlosigkeit, im noch besten Fall die Unterbringung in einer kommunalen Notunterkunft oder das vorübergehende Unterkommen bei Freunden. Neben Essen und Trinken und der Notwendigkeit sich zu kleiden, gibt es nichts Elementareres als ein Dach überm Kopf. Sich gefallen zu lassen, dass es einem genommen wird, weil es nach "Recht und Gesetz" zugeht, setzt eine Anpassungsbereitschaft und Unterwerfung unter die Verhältnisse voraus, das stark genug ist, sich sogar mit dem Entzug des Allerelementarsten abzufinden.
Diese staatsbürgerliche Konditionierung hat in diesem Fall versagt. Sie funktioniert so gut wie immer, aber diesmal hat sie versagt. Der Mann hat sich nicht selber gesagt: Ich bin ja selber schuld, jetzt muss ich halt die Konsequenzen tragen. Er hat seinen Hass und seine Verzweiflung nicht am eigenen Versagen und am "Das darf man doch nicht" relativiert. Die alte Eigentümerin, der neue Eigentümer, der Gerichtsvollzieher und dessen Hilfskraft wollten ihm etwas absolut Elementares nehmen - und er hat sie deswegen erschossen. Er hat keineswegs blind getötet. Den Sozialarbeiter hat er laufen lassen.
Das macht die Hüter der bürgerlichen Wohlanständigkeit kleinlaut. Das lässt sie das voyeuristische Angebot vorziehen, dass das Unglück des im Sand buddelnden Jungen hergibt. Dabei hätte man die Bluttat in ein Beziehungsdrama umschreiben können. Die getötete ehemalige Besitzerin war ja angeblich die Freundin des Täters. Aber das Thema Wohnen als unabdingbares Bedürfnis und die Verächtlichkeit von "Recht und Gesetz" diesem Bedürfnis gegenüber ist doch zu offensichtlich. Und das ist ein gefährliches Thema.
Die Zeiten werden härter. Die staatsbürgerliche Unterwerfung ist jeden Tag bei Tausenden Menschen einem Stresstest ausgesetzt; der Drecksjob für einen Lohn, von dem man nicht leben kann; die Entlassung aus "betriebsbedingten Gründen" - aber der Chef fährt den dicken Mercedes und wohnt in seiner noblen Villa; das Maulhalten und Schlucken in der Arbeit - bloss nicht Mucken, sonst bist du der nächste, der gehen muss; das leere Konto nach drei Wochen des Monats; die Scham, sich Lebensmittel von der "Tafel" geben lassen zu müssen; das "Es geht gerade noch so" und "Ich weiss eigentlich nicht mehr ein und aus" ... Es sind inzwischen an die zehn Millionen Menschen in Deutschland, die so arm sind, dass sie sich nicht selber durchbringen können. Und noch viel mehr Menschen müssen sich, um sich selber durchzubringen, Sachen gefallen lassen, die eigentlich jenseits aller Grenzen der Zumutbarkeit liegen. - Da braut sich was zusammen. Wenn einer ausrastet, ist das ein Warnsignal.
Ach, es geht schon noch. Vielleicht kommen ja wieder bessere Zeiten. So wie in Mexiko City ist es noch lange nicht: Da sind die besseren Wohnviertel umzäunt und am Eingang zur Wohnstrasse gibt es eine Schranke und ein Wärterhäuschen. "Besser" ist da schon, sich in einem Block eine Zweizimmer-Wohnung europäischen Standards und den Käfer auf dem geschützten Parkplatz leisten zu können. Die Reichen leben auf ummauerten Grundstücken, das ihre Kinder niemals ohne Bewachung verlassen dürfen. Ach, da ist es bei uns in Deutschland noch Gold. Aber irgendwie geht es mit der deutschen Gemütlichkeit zu Ende. Das schon, nicht wahr ?
Übrigens, fällt mir gerade ein: Die kommunistische Partei Spaniens hat auf einer Konferenz im Juni eine Resolution folgenden Inhalts beschlossen: Die Partei und ihre Mandatare in den Kommunen wollen durchsetzen, dass öffentliche Flächen für den Anbau von Gemüse benutzt werden können und dass die Gemeindeverwaltungen den Bürgern mit Fachleuten dabei hilft, Gemüse auf dem Balkon zu ziehen. Das sei dringlich, weil viele Familien sich nicht mehr genügend Lebensmittel kaufen können. Die spanische Gemütlichkeit ist schon vorbei. Und die deutsche geht zu Ende.

Folgende Text habe ich zu obigen Text als Kommentar hinterlassen:

Dienstag, 3. Juli 2012

Instrumente des Krieges!


Ja, erschreckend so manche Meldung, nur sind nicht überall wo Humanität und Menschenrechte draufsteht, auch Humanität und Menschenrechte drin und so mancher Zweck soll ja auch die Mittel heiligen! In der Mailingliste der Freidenker wurde ich heute auf einen Beitrag aufmerksam gemacht, welcher sich mit Folter in Syrien beschäftigt. Eine "Menschenrechtsorganisation" hat sich mit dem Thema beschäftigt und erschreckendes festgestellt. Nun sind selbst solche Organisationen mit der nötigen Vorsicht zu genießen und in wessen Interesse diese Organisationen Menschenrechte schützen, zeigt sich oft daran, wo, wie und weshalb Menschenrechtsverletzungen angeprangert werden. Also ist bei der Betrachtung solcher Meldungen durchaus Vorsicht angebracht und es sollte nicht vergessen werden, dass sich Syrien im Krieg befindet! In einem Krieg, welcher zwar als Bürgerkrieg deklariert wird, aber sich bei genauer Betrachtung als Einmischung in die inneren Angelegenheiten eines souveränen Staates nicht nur mit militärischen Mitteln von außen entpuppt. Auch sollten wir nicht vergessen, das Krieg die Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln ist und der politische, neben dem ökonomischen und ideologischen Kampf ein Bestandteil einer jeden Auseinandersetzung ist. So sind auch solche Aussagen in erster Linie in diesen Kampf einzuordnen, sie sind Bestandteil des ideologischen Kampfes, weniger um das syrischen Volk zu vereinnahmen, sondern eher um den Völker des Westens gegenüber die Notwendigkeit der kriegerischen Handlungen und eines direkten Waffenganges zu begründen. In diesem Zusammenhang wird Folter in Syrien als ein permanentes Problem des dortigen Systems dargestellt. Das legt die Schlussfolgerung nahe, dass das dortige politische System zerstört werden muss, um diesen Missstand zu beseitigen, eine Alternative darf es nicht geben! Dabei hatten sich in der letzten Zeit gehäuft Meldungen über Verbrechen in Syrien als Ente erwiesen, oder waren den „Rebellen“ zuzuordnen und nicht der syrischen Regierung. Also wird nach anderen Möglichkeiten gesucht, dass politische System in Syrien zu diskreditieren, wenn schon die Verbrechen von den eigenen Verbündeten begangen werden, der syrischen Regierung nicht in die Schuhe zu schieben, müssen andere diskreditierende Meldungen her. Unerfahren ist man damit nicht, nur scheinen die Menschen wachsamer zu sein, als noch vor einem Jahr, als solche Meldungen aus Libyen selbst vorgebliche Friedensbewegungen zu weitestgehender Passivität motivierte.

Wie beliebig solche Formulierungen wie im zitierten Teil der Ausführungen in der Mailingliste sind, tritt zu Tage wenn nur ein Wort ausgewechselt wird. So werde ich unten das Zitat dahingehend ändern, indem Syrien gegen Saudi Arabien getauscht wird. Denn ist es nicht Tatsache, dass in Saudi Arabien z. B. ein mittelalterliches Strafrecht gilt, Hand abhacken und Steinigung praktizierte Strafen sind? Auch lassen sich solche Berichte relativ leicht konstruieren und „Zeugen“ gerade in Zeiten des Krieges nicht lange gesucht werden müssen. Das westliche Geheimdienste auch in dieser Beziehung zuarbeiten, dürfte eigentlich kein Geheimnis sein. Wenn dann noch bedacht wird, dass der US-Geheimdienst CIA umfassende Erfahrung mit den verschiedensten Folterpraktiken hat, egal ob aus dem Betrieb eigener Einrichtungen dieser Art, oder als Lehrmeister für die Einrichtung solcher in anderen Ländern. Bezeichnend dafür in den letzten Jahren war das Aufdecken eines Systems geheimer Gefängnisse der CIA weltweit.

Montag, 2. Juli 2012

Zwangsarbeit ist nicht gleich Zwangsarbeit!

Hier findet sich ein interessanter Beitrag, welcher sich mit der jüngsten Diskussion über Zwangsarbeit in Gefängnissen der DDR beschäftigt. In dieser Diskussion wird ja im allgemeinen und wie in solchen Fällen üblich, kräftig die Menschenrechtstrommel gerührt, ohne jedoch zu berücksichtigen, dass Zwangsarbeit in bundesdeutschen Gefängnissen ebenfalls praktiziert wurde und wird, wobei dort Arbeitsverweigerungen mit empfindlichen Sanktionen belegt werden. Aber nicht nur dieses, es wurde in der Gesellschaft selbst mit Hartz IV ein System der Zwangsarbeit errichtet. Mit Hilfe der Mechanismen von Hartz IV werden Menschen gezwungen jede Arbeit anzunehmen, egal ob diese ausreichend vergütet wird, also der Betroffene davon seinen Lebensunterhalt bestreiten kann, oder auch nicht. Die Bedingungen an vielen Arbeitsplätzen sind alles andere als Menschenwürdig und die Umgangsformen lassen oft zu wünschen übrig. Allein den Unternehmen, welchen diese billigen Arbeitskräfte zugeführt werden, dienen diese zur Maximierung ihres Profits. Die betroffenen Menschen haben nichts verbrochen, ihre einzige „Schuld“ besteht darin, dass es ihnen nicht gelingt ihre Arbeitskraft am Markt existenzsichernd zu verkaufen. So werden sie gezwungen ihre Arbeitskraft zu verhökern, um anschließend um staatliche Hilfen betteln zu müssen. Aber letztlich kommt jeder Euro, welchen diese Menschen von staatlicher Seite aus erhalten müssen um zu Überleben, den Unternehmen zugute, an denen sie ihre Arbeitskraft verhökern müssen. Das ist aber nur der Anfang, es geht weiter und Bestrebungen Arbeitskraft noch billiger zu machen sind schon in vollem Gange. Auch in der Bundesrepublik hat der Aufbau von Strukturen eines Gefängnis-industriellen Komplexes längst begonnen, erinnert sei in diesem Zusammenhang an das Gefängnis in Burg bei Magdeburg, welches privatwirtschaftliche betrieben wird.
Im Gegensatz dazu hatte in der DDR ein jeder Mensch sein Auskommen, ein Recht auf Arbeit war in der Verfassung verankert und auch wenn die Rechte von Menschen in Gefängnissen eingeschränkt waren, waren sie deswegen noch lange nicht von ihren Verpflichtungen gegenüber der Gesellschaft entbunden. Im Gegensatz zu anderen rechtlichen Systemen, wie zum Beispiel im Falle des schon weit entwickelten Gefängnis-industriellen Komplexes in den USA, wo mittels eines ausgeklügelten juristischen Systems für Unternehmen billige Arbeitskräfte zur Verfügung gestellt werden, kamen die Leistungen der Gefangenen in der DDR der Gesellschaft, also auch den Gefangenen selbst zugute. Vielleicht auch aus diesem Grund wird weniger über die Arbeit in Gefängnissen im allgemeinen, sondern im besonderem diskutiert, speziell über „Zwangsarbeit“ für politisch Gefangene. Denn politische Gefangenen in der DDR gelten in der BRD im allgemeinen als unschuldig verurteilt. Aber auch in diesem Punkt wird der Unterschied manifestiert um eigenes Vorgehen zu rechtfertigen!