Zitat:

Es setzt sich nur so viel Wahrheit durch, als wir durchsetzen; der Sieg der Vernunft kann nur der Sieg der Vernünftigen sein. - Bertold Brecht, „Leben des Galilei“

Zitat:

Bedrohlich ist das Volk für die Herrschenden, wenn es ohne Furcht ist.“ -Tacitus (römischer Historiker)

Zitat:

Die Furcht vor Übervölkerung tritt stets in Perioden auf, in denen der bestehende Sozialzustand im Zerfall begriffen ist. August Bebel

Dienstag, 7. August 2012

Nicht gesucht, aber gefunden habe ich ...

Nicht gesucht, aber gefunden habe ich einen Beitrag, welcher eine Beziehung von Radfahrern zur Schuldenbremse herstellt. Durchaus etwas verwirrend und so dachte ich über das Thema nach und schrieb meine Gedanken nieder. Anschließend war ich mir aber nicht sicher ob ich den Text veröffentlichen solle. Aber warum nicht, wenn er den schon geschrieben wurde und ich im Moment meine Gedanken zu einem anderen Thema noch ordnen muss! Also hier meine Gedanken zu Radfahren, Schuldenbremsen, Schulden, Konsum, Investitionen und Kommunen welche ohne Schulden nicht sein können:
Von der Schuldenbremse zur Fahrradbremse, oder umgekehrt?
In jedem Fall wird gebremst, was in der Regel folgt wenn vorher Gas gegeben wurde, ob nun mit dem Fahrrad oder mit den Schulden, egal. (Wobei die notwendig aufzuwendende Bremskraft proportional der sich beschleunigenden Talfahrt ist. So ist es wenn es bergab geht oder immer tiefer in eine Krise hinein!)
Jedenfalls so auf der Seite „heute schon gedacht?“
Ja, heute schon gedacht, aber nicht nachgedacht, habe ich mir beim lesen des Beitrages gedacht und darüber nachgedacht! Das macht den Unterschied, wie ich jüngst dachte, als ich übers Denken nachdachte! Und so wollte ich einen Kommentar hinterlassen, doch falsch gedacht, diese Funktion steht leider zum Beitrag nicht zur Verfügung. Also dachte ich nach und schreibe diesen Text! (Um das Denken mit dem Nach nicht zu vernachlässigen.) Dabei ist der Appell an die Radfahrer ja ganz nett, nur etwas am Ziel vorbei, besonders wenn die Aussagen zur Verschuldung betrachtet werden! Da werden private Schulden, auf Grund von Krediten zum Konsum, öffentlichen Schulden von kommunalen Haushalten, auf Grund von “Investitionen”, gegenübergestellt. Dieses kommt in folgender Aussage besonders zum tragen: „Lieber deutscher Radfahrer, du vergisst, dass Staatshaushalte, kommunale Haushalte NUR über Schulden funktionieren können. Diese sprachlichen Liederlichkeiten, die wir allgegenwärtig hören, verwechseln außerdem Schulden mit Investitionen.“ Das ist doch was! Nur einmal ehrlich, der denkende Schreiber dieser Sätze sollte lieber vergessen, das „kommunale Haushalte NUR über Schulden funktionieren können“, denn auch wenn sich dieses gegenwärtig so darstellt, ist es nicht so, sie könnten auch ohne!
Als Unterüberschrift zur Seite finden sich zwei Zitate und einmal von der Richtigkeit abgesehen, hat der denkende Betreiber der Seite Marx anscheinend nicht richtig verstanden, jedenfalls was dessen ökonomische Theorien betrifft. Denn dieser beschäftigt sich mit dem Thema ebenfalls, nicht unbedingt am Beispiel der Radfahrer, aber immerhin. Und nicht nur das festgestellt wird, das „kommunale Haushalte NUR über Schulden funktionieren,“ werden diese Schulden dann noch als Investitionen klassifiziert. Dieser Logik folgend kann festgestellt werden, dass der private Schuldner, hier in Form des Radfahrers, Schulden macht um zu konsumieren und der öffentliche Schuldner, Schulden machen MUSS um zu investieren! Aber so etwas kann schon passieren, wenn der „deutsche Radfahrer“ welcher hier, aus welchem Grund auch immer, zum Verfechter einer Schuldenbremse erklärt wird. Da spielt es auch keine Rolle, warum Kommunen gezwungen sind sich immer weiter zu verschulden und dass das meiste der aufgenommenen Schulden oft zum begleichen laufender Kosten benötigt wird! Getätigte Investitionen sind übrigens auch gleichbedeutend mit Konsum! Letztlich ist es egal, wer verschuldet ist, es wird in jedem Fall auf zukünftige Einnahmen vorgegriffen. Schulden sind ein Instrument wirtschaftlichen Seins, im Falle der beiden genannten Beispiele dienen sie der Umverteilung zukünftiger Ergebnisse der Wertschöpfung. Nicht mehr aber auch nicht weniger! Gelegentlich macht es also durchaus Sinn, nicht nur zu Denken und zu reflektieren, sondern auch nachzudenken!
>>Die Gedanken der herrschenden Klasse sind in jeder Epoche die herrschenden Gedanken, d. h. die Klasse, welche die herrschende materielle Macht der Gesellschaft ist, ist zugleich ihre herrschende Geistige Macht. << (MEW, 3, S. 46)

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