Zitat:

Es setzt sich nur so viel Wahrheit durch, als wir durchsetzen; der Sieg der Vernunft kann nur der Sieg der Vernünftigen sein. - Bertold Brecht, „Leben des Galilei“

Zitat:

Bedrohlich ist das Volk für die Herrschenden, wenn es ohne Furcht ist.“ -Tacitus (römischer Historiker)

Zitat:

Die Furcht vor Übervölkerung tritt stets in Perioden auf, in denen der bestehende Sozialzustand im Zerfall begriffen ist. August Bebel

Montag, 12. November 2012

Aufgeschoben ist nicht Aufgehoben – Gedanken zur Kündigung von Kurzentrumsmitarbeitern

Mitarbeiter müssen weiter zittern“, ist ein kurzer Bericht im Zusammenhang mit dem Kurzentrum Bad Suderode heute (12.11.2012 Seite 9.) in der MZ überschrieben. Zu erfahren ist, dass es eine Personalentscheidung vom Stadtrat erst am 22. November geben wird, also in 10 Tagen. Für die Mitarbeiter hingegen spitzt sich die Situation zu, da für diese alles andere als sicher ist, was aus ihren Arbeitsplätzen wird. Daran wird sich auch nicht viel ändern, wenn der Stadtrat einen Beschluss fasst, welcher letztlich ohnehin nur das weitere Vorgehen bis zur Privatisierung regelt. Vertagt wurde die Entscheidung, weil mit der ursprünglich geplanten Vorgehensweise, Mitarbeiter zum 31. Dezember zu entlassen und freie, sowie freiwerdende Stelen nicht wieder zu besetzen, das Weiterbetreiben des Kurzentrums in Frage gestellt wäre. Da ein solcher Zustand auch Auswirkungen auf die vom Kurzentrum partizipierenden und abhängigen Unternehmen hätte, wurde dann doch Kritik laut. Letzteres wird im Falle der Entscheidung eine größere Rolle gespielt haben, als die vorgeschobenen Interessen der Beschäftigten, denen schon mal eine Verschlechterung ihrer Situation zugebilligt wird. Das in diesem Zusammenhang auch eine Rolle spielt, dass ein Teil der gut qualifizierten Kräfte nach Kündigung versuchen würden ihre Arbeitskraft woanders zu verkaufen, steht außer Frage. Da auch ein privatisiertes Kurzentrum entsprechend qualifizierte Kräfte benötigt, wäre es für den Verkauf sicher nicht von Vorteil diese im Vorfeld ziehen zu lassen. So gesehen steht hier nicht das Interesse der Beschäftigten im Vordergrund, sondern das der vom Kurzentrum abhängigen Unternehmen und der Stadt als Verkäufer des Kurzentrums.
Der Personalrat des Kurzentrums hatte unlängst gefordert, die Mitarbeiter weiterzubeschäftigen, bis die Privatisierung der Einrichtung unter Dach und Fach ist,“ ist zu lesen, wobei besser wäre zu fordern, den Privatisierungsbeschluss aufzuheben, das Kurzentrum weiterzubetreiben und das Land wieder in seine Verantwortung für das Kurzentrum zu zwingen. Untermauert wird die Forderung des Personalrates mit der weiterführenden Aussage; „Außerdem fürchten die Arbeitnehmervertreter, dass eine Lücke in der Bewirtschaftung des Kurzentrums zahlreiche Arbeitsplätze in Bad Suderode gefährdet: Mehr als die Hälfte der 400 Jobs in dem Quedlinburger Ortsteil hängen direkt oder indirekt von diesem Betrieb ab.“ Dieser Tatsache ins Auge schauend und nicht wissend was im Falle einer Privatisierung aus ihren Arbeitsplätzen wird, wäre es für die Beschäftigten des Kurzentrums, wie auch für die Beschäftigten der vom Kurzentrum abhängigen Unternehmen, durchaus angeraten für ihre Interessen zu kämpfen. Wenn diese für ihre Interessen, für den Erhalt des Kurzentrum im öffentlichen Eigentum, dessen Weiterbewirtschaftung streiken würden, würde unter Umständen auch so manch anderem ein Lichtlein aufgehen, was ohne dem Kurzentrum in Bad Suderode sein würde. Was haben die Beschäftigten zu verlieren, gekündigt werden sie ohnehin und ob sie wieder eingestellt werden ist fraglich?

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen