Zitat:

Es setzt sich nur so viel Wahrheit durch, als wir durchsetzen; der Sieg der Vernunft kann nur der Sieg der Vernünftigen sein. - Bertold Brecht, „Leben des Galilei“

Zitat:

Bedrohlich ist das Volk für die Herrschenden, wenn es ohne Furcht ist.“ -Tacitus (römischer Historiker)

Zitat:

Die Furcht vor Übervölkerung tritt stets in Perioden auf, in denen der bestehende Sozialzustand im Zerfall begriffen ist. August Bebel

Montag, 4. Februar 2013

... was wenn die Mannschaften nicht mehr wollen, ...

Folgende Gedanken schrieb ich zu einem E-Mail, welches mit „wer hat die Macht??“ überschrieben war. Im Text wurde festgestellt, dass es nicht die Politiker und ihre Parteien sind, sondern die Medien, welche vorgeben wohin die Reise gehen soll. Die Politik wird von den Medien getrieben, wobei meines Erachtens und technologisch etwas veraltet ausgedrückt, die Medien ein Treibriemen sind, aber nicht die treibende Maschine. Auch die treibende Maschine ist nicht der Weisheit letzter Schluss, sondern das Interesse, aus welchem heraus die Maschine in Gang gesetzt wurde. Es wird nicht vorgegeben, was genau zu tun, sonder das Ziel, welches zu erreichen ist. Was ist also das Mittel, was der Zweck und wessen Interesse gibt diesen vor und warum? Das es in diesem Zusammenhang angebracht ist, so manche verbreitete Ansicht in Frage zu stellen, sowie den einen und anderen Begriff zu klären, steht außer Frage, letztlich geht es auch darum, die eigentlichen Strukturren und Verhältnisse zu erkennen. So schrieb ich folgende Gedanken zur Macht und mehr als Reaktion:

… wen dein starker Arm es will, stehen alle Räder still …
Interessante Gedanken, nur was ist Macht? Die kritisierten Medien sind Mittel zum Zweck und Instrument der ideologischen Herrschaft, allein Macht ist weitreichender und setzt eine herrschende Klasse voraus. Nur wo gibt es diese, in der alles Friede, Freude, Eierkuchen für alle Gesellschaft? Wo selbst die Partei die Linke Ambitionen zeigt, Unternehmergewinne zu fördern, in dem das Einkommen hochbezahlter Angestellter begrenzt werden soll und dieses im Wahlprogramm seinen Niederschlag findet, wie die MZ am Wochenende falsch meldete. Aber was sind schon Unternehmer, wenn nicht Menschen, welche etwas Unternehmen! Selbst dieser Begriff führt in die Irre, wie so viele andere auch.
Und so stellen wir die Machtfrage, … aber halt, so einfach geht es nicht, … klären wir doch erst einmal was Macht ist und wer sind eigentlich wir?
Ist nicht so einfach mit der Macht, dabei ist zu bedenken, dass auch Wissen Macht sein soll und nichts Wissen eine ganze Menge macht, nämlich machtlos! Aber was ist schon wieder Wissen? In jedem Fall nicht Glauben und wer über Wissen verfügt, muss nicht Glauben, wobei gelegentlich auch geglaubt wird, etwas zu wissen, aber das ist ein anderes Thema. Um den Unterschied von Glauben und Wissen zu überspielen, sich diesem Widerspruch nicht stellen zu müssen, wurde die Meinungsfreiheit erfunden, welche letztlich die Freiheit des Glaubens beinhaltet, das die Freiheit des Wissens dabei auf der Strecke bleibt, scheint kaum einen zu Interessieren. Und was ist eigentlich Freiheit? Auch ein Begriff welcher nicht nur strapaziert, sondern gelegentlich sogar überstrapaziert wird, in dem alle möglichen Klischees über Freiheit vorgebetet werden, nur damit Freiheit in Glaubenssätzen gefasst, gegen sich selbst instrumentalisiert werden kann.
Doch der Schein kann trügen, weil Wissen auch etwas mit Bildung zu tun hat und in Ermangelung dieser greifen eben viele Menschen zur Bild, um sich zu Informieren und sich ihre Meinung bilden zu lassen! Womit wir wieder bei der hochgelobten, inbrünstig verteidigten und von allen geliebten Meinungsfreiheit wären, ohne jedoch zu berücksichtigen, dass diese auch die Freiheit der Lüge beinhaltet. 
So meine ich, dass es nicht so einfach mit der Macht ist, aber auch nicht so kompliziert, wenn es genau betrachtet wird, den jeweiligen (Klassen)Standpunkt berücksichtigend. Ähnlich verhält es sich mit anderen gesellschaftlichen Verhältnissen, welche in ihrer Allgemeinheit gepriesen und gelobt und beständig gepredigt werden. Ja, was ist eigentlich Demokratie, was ist Politik, was sind Politiker und in was für einem System leben wir?
Ja, ja, Friede, Freude und Eierkuchen für alle, vertragen wir uns, so das Credo verkündeter allgemeiner Glückseligkeit, wir leben in einer Demokratie, dürfen wählen gehen und haben eine freiheitlich demokratische Grundordnung. Politiker sind dazu da, Interessen zu vertreten, weil sie von höherer Einsicht, von so mancher Notwendigkeit erleuchtet, berufen wurden. Vergessen wir hiesige Unterschiede, vergessen wir, warum manche Menschen immer reicher werden und immer mehr Menschen arm sind und lassen uns erleuchten, der Feind steht außerhalb der Grenzen dieses Landes. So wird in Afghanistan Krieg gegen unsere Truppen geführt, vor und in Afrika werden unsere Interessen in Frage gestellt, Wirtschaftsräume sollen uns entzogen werden und alle wollen unser Bestes, nämlich unser Geld! Wir sind eine geeinte Nation williger, tugendhafter und fleißiger Tagelöhner, alle sitzen in einem Bot und jeder hat seine Funktion, es gibt Kapitäne, Offiziere, Unteroffiziere, Mannschaften, selbst die über Bord gegangenen werden noch als Fender benötigt. Aber das sind nicht alle, welche sich an Bord befinden, denn die Damen und Herren auf dem Promenadendeck sollten nicht vergessen werden, auch wenn sie sich nicht an der Arbeit beteiligen und aus diesem Grund wenig auffallen, geben sie doch den Kurs vor!
Womit wir wieder bei der Macht wären, sie liegt nicht beim Kapitän, nicht bei den Offizieren, Unteroffizieren und Mannschaften, sondern sie liegt auf dem Promenadendeck! … Aber halt, was wenn die Mannschaften nicht mehr wollen, wenn keiner den Kahn mehr rudert, …?

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