Zitat:

Es setzt sich nur so viel Wahrheit durch, als wir durchsetzen; der Sieg der Vernunft kann nur der Sieg der Vernünftigen sein. - Bertold Brecht, „Leben des Galilei“

Zitat:

Bedrohlich ist das Volk für die Herrschenden, wenn es ohne Furcht ist.“ -Tacitus (römischer Historiker)

Zitat:

Die Furcht vor Übervölkerung tritt stets in Perioden auf, in denen der bestehende Sozialzustand im Zerfall begriffen ist. August Bebel

Montag, 24. Juni 2013

Es wurde abgestimmt, entschieden wurde nichts!


Nun wurde entschieden und auch nicht entschieden, da es eigentlich nichts zu entscheiden gab. Auch wenn die Menschen in Bad Suderode, Gernrode und Rieder vor eine Entscheidung gestellt wurden, welche sie Vermeidlicherweise mittels Stimmzettel treffen sollten. Es geht um die Zukunft dieser Gemeinden, wird von verschiedenster Seite postuliert, insbesondere von wo und wie sie verwaltet werden.
Im Zuge der letzten Gebietsreform wurden diese drei Gemeinden, nach dem andere Gemeinden im Vorfeld die Verwaltungsgemeinschaft Gernrode schon verlassen hatten, der Stadt Quedlinburg zugeschlagen. In Folge eines Gerichtsurteils, auf Grund eines Formfehlers, musste der Zuschlag zurück genommen werden und die Gemeinden gewannen ihre Selbstständigkeit wieder. Die Landesregierung Sachsen Anhalts, welche letztlich verantwortlich zeichnet, hat daraufhin ein neues Gesetz erlassen, welches wiederum eine Zuordnung der drei Kommunen zu einer anderen Gemeinde bestimmt. So durften die Bürger nun abstimmen, was sie den wollen, wobei ca. 50% der Stimmberechtigten diesem rituellem Akt fern blieben. Dass so Minderheitsentscheidungen vermeidliche Mehrheiten hervorbringen, ist nicht neu und so wird über die Folgen orakelt. Zum entsprechenden Beitrag in der MZ gibt es eine Diskussion, zu welcher ich folgenden Kommentar hinterlassen habe:  

Ich finde es gut und treffen formuliert (Saalstein, Bad Suderöder), wenn von symbolischen Werten im Zusammenhang mit Wahlergebnissen geschrieben wird. Denn als mehr entpuppen sich diese letztendlich nicht! Symbolkraft hin und Symbolkraft her, der Glaube, auch an die gern gepredigte, gepriesene, praktizierte Demokratie, hat noch nie Berge versetzt, wenn der Mensch nicht selbst Hand anlegt.
Und Ihr Name, wie zuletzt gut erkannt, es verzichtet wohl keiner auf sein Wahlrecht, in dem er der Wahl fern bleibt, er nimmt es sehr wohl in Anspruch, in dem er dem Wert dieses Rechts für sich durch seine Tat Nachdruck verleit und damit verbundenen Illusionen eine Abfuhr erteilt!
Und was ist aus dem Dreigestirn geworden? Ehemalige Einheit ist dahin, oder besteht maximal noch in der Negation des Rituals. Die Stimmenden in ihrer Summe wissen nicht was sie wollen, auch ist nicht zu sehen, dass sie wissen was sie wollen. Nach Quedlinburg die einen, gemachter Erfahrungen Rechnung tragend, andere nach Ballenstedt, vielleicht alter Traditionen folgend und dann sind da noch die Gralshüter der Einheitsgemeindenidee, aber der größten Gruppe scheint es egal zu sein, von wem sie verwaltet werden! Und mal ehrlich, ob die Verwaltung nun in Gernrode, Quedlinburg, Ballenstedt oder sonst wo sitzt, ob vermeidlich eigenständig oder fremdbestimmt, unter den heutigen Bedingungen kann es in jedem Fall nur eine Verwaltung des Elends permanenter kommunaler Unterfinanzierung sein. Und war es nicht die Verwaltungsgemeinschaft Gernrode selbst, welche die Verwaltungsgemeinschaft hat auseinander brechen lassen?
     

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