Zitat:

Es setzt sich nur so viel Wahrheit durch, als wir durchsetzen; der Sieg der Vernunft kann nur der Sieg der Vernünftigen sein. - Bertold Brecht, „Leben des Galilei“

Zitat:

Bedrohlich ist das Volk für die Herrschenden, wenn es ohne Furcht ist.“ -Tacitus (römischer Historiker)

Zitat:

Die Furcht vor Übervölkerung tritt stets in Perioden auf, in denen der bestehende Sozialzustand im Zerfall begriffen ist. August Bebel

Donnerstag, 28. November 2013

Es war einmal eine Ausstellung …

Eine interessante aber halbherzige Ausstellung zur Genitalverstümmelung junger Menschen fand sich vom 10. – 20.11.2013 in der Nikolaikirche in Quedlinburg. In der Ausstellung finden sich Aussagen zum Thema rituelle Verstümmelung. Wie heute leider oft üblich wird das Problem aber einseitig angesprochen. Die Ausstellung beschäftigt sich mit dem Thema Beschneidung, beschränkt sich aber auf Formen der Anwendung dieses Rituals bei jungen Mädchen und Frauen, vorwiegend im afrikanischen Raum. Genitalverstümmelung bei kleinen Kindern männlichen Geschlechts, wie sie von bestimmten Religionsgemeinschaften auch hierzulande praktiziert werden, findet nicht einmal Erwähnung.
Im Rahmen der Ausstellung wird sich auch mit Argumenten der Beschneidungsbefürworter auseinandergesetzt. In der Ausstellung gegen das Beschneiden von jungen Mädchen verwendet, werden sie unter Umständen in unserem Kulturkreis von Religionsgemeinschaften gebraucht, um das Beschneiden von Knaben zu rechtfertigen. Ein Unterschied in der Praktizierung dieses Rituals besteht nicht in der Verstümmelung selbst, diese unterscheidet sind ehr gradual und geschlechtsspezifisch, als vielmehr im Zeitpunkt der Ausführung. So werden Knaben in der Regel im Kleinkindalter beschnitten, was dazu führt, das sie später keine direkten Erinnerungen mehr haben. Die Beschneidung von Mädchen hingegen erfolgt biologisch bedingt in einem Alter, wo das Erinnerungsvermögen ausgeprägt ist und so besonders die psychischen Probleme mit in den Vordergrund treten. Sicher können die physischen Probleme, auf Grund der Anatomie und der Art der Beschneidung bei Frauen gravierender sein als bei Männern. Beispiele das Beschneidungen sogar tödlich enden können, sind hingegen von beiden Geschlechtern bekannt. 
Interessant das Thema auch im Zuseammenhang mit der Diskussion um ein Kölner Gerichtsurteil zur rituellen Beschneidung vor einiger Zeit. Damals wurde die Angelegenheit zur Chefsache erhoben und die Kanzlerin selbst schaltete sich ein.   
Im Handzettel zur Ausstellung ist unter dem Punkt „Wie wird weibliche Genitalverstümmelung begründet?“ zu lesen: „Die Verstümmelungen werden oft als religiöse und gesellschaftliche Pflicht angesehen. Allerdings verlangt keine heilige Schrift wie der Koran oder die Bibel den Eingriff.“ Auf das weibliche Geschlecht bezogen möge dieses stimmen, nur wenn Genitalverstümmelung allgemein betrachtet wird, schon nicht mehr. So wird in der Bibel im ersten Buch Mose, Genesis, die Beschneidung als Zeichen des Bundes mit Gott dargelegt. Wobei Abram, später Abraham, bei seiner Selbstbeschneidung schon 99 Jahre alt war. Im Koran findet man allerdings keine entsprechende Stelle, wie nicht nur auf der Seite von  Wikipedia zu erfahren ist. Es ist zu lesen: „gegenwärtig sind schätzungsweise zwischen 25 % und 33 % der männlichen Weltbevölkerung beschnitten. Die Beschneidung von gesunden Kindern am achten Lebenstag gilt im Judentum als Gebot Gottes. Der Koran erwähnt sie nicht ausdrücklich. Dennoch ist sie in islamisch geprägten Ländern als Sunna weit verbreitet und wird im Kindes- oder Jugendalter durchgeführt.“
Genitalverstümmelung ist also wesentlich umfangreicher als in der Ausstellung dargestellt und ohne sie im Gesamten zu betrachten, wird auch die Kritik an dieser auf halbem Wege stehen bleiben. Kritisiert wird eine bestimmte Art und Weise der Genitalverstümmelung bei Frauen, in einem Kulturkreis der uns dahingehend fremd ist, dass diese Völker sich auf einem anderen Niveau gesellschaftlicher Entwicklung befinden als wir. Das verleitet leider dazu und dieses kommt in der Ausstellung auch so zum tragen, unsere kulturelle Entwicklung der Entwicklung in den betroffenen Regionen gegenüber zu stellen. So werden hier übliche Maßstäbe angelegt, ohne dortige Befindlichkeiten und Erkenntnisstände zu berücksichtigen. In einem Beispiel wird berichtet, dass eine Frau erst den Umstand der Genitalverstümmelung als unnormal begriffen hat, als sie hierzulande mit anderen Frauen Kontakt hatte und feststellen musste, dass Genitalverstümmelungen bei Frauen in unserem Kulturkreis alles anders als normal sind. Dieser Eindruck wird allerdings nicht dadurch verstärkt, dass Genitalverstümmelung beim männlichen Geschlecht weitestgehend tabuisiert wird. So ist es um das Kölner Urteil zur rituellen Beschneidung von Kleinkindern ruhig geworden und die Politik ist vor einem Ritual, welches seinen Ursprung in der Antike hatte und in feudalen Systemen weiterlebte und lebt, in die Knie gegangen.
Letztlich sind solche, kulturell bedingte und religiös begründete gesellschaftliche Erscheinungen historisch entstanden, sind gesellschaftlichen Bedingungen geschuldet. Solche Rituale, zu welchen Genitalverstümmelungen gehören, sind schwerlich zu bekämpfen in dem sie angeprangert, sondern nur in dem die gesellschaftlichen Ursachen für diese beseitigt werden. Auch hier trifft zu was Marx schon vor über 100 Jahren feststellte: „Der Kampf gegen die Religion ist also mittelbar der Kampf gegen jene Welt, deren geistiges Aroma die Religion ist.“
Die Ausstellung war interessant, weil sie mit einem Problem konfrontierte, welches uns eigentlich aus eigener Erfahrung fremd ist und einer Zeit entspringt, einer kulturellen Entwicklung entstammt, welche in seiner gesellschaftlichen Entwicklung überwunden schien. Ein Problem welches weit entfernt scheint, aber doch sehr nahe ist, genau betrachtet näher als oft gedacht wird, wenn das Problem der Genitalverstümmelung als Ritual und in seinem ganzen Ausmaß gesehen wird. Zu lesen ist im Handzettel, dass „weltweit … 150 Millionen Mädchen und Frauen von weiblicher Genitalverstümmelung … betroffen“ sind, laut Wikipedia sind „schätzungsweise zwischen 25 % und 33 % der männlichen Weltbevölkerung beschnitten“, und das dürften so um die 1 Milliarde sein.

Sonntag, 17. November 2013

Bücherflohmarkt in Quedlinburg


Bücherflohmarkt war heute in Quedlinburg und ich konnte nicht so einfach an den Bücherkisten vorbei gehen. Drei Bücher habe ich erworben und dafür ganze drei Euro ausgegeben, dabei hatte ich nicht einmal die Hälfte der Kisten durchstöbert.
Das erste Buch was ich gefunden habe, hat den Titel „Erlebte Geschichte  und es ist der erste Teil: "Vom Kaiserreich zur Weimarer Republik" und so lautet der einleitende Beitrag 1870 – 1918, von Versailles nach Versailles. Die Geschichte wird „von Zeitgenossen gesehen und geschildert“, wobei die Beiträge durch „70 Illustrationen bedeutender zeitgenössischer Künstler“ ergänzt werden.
Das zweite Buch findet sich schon in meinen Buchbestand, wobei ja nicht nur neue Bücher zum verschenken oder als Preis zu gebrauchen sind. Bei diesem Buch handelt es sich um das Buch von John Reed, „10 Tage die die Welt erschütterten“.
Als drittes griff ich zu einem „Lexikon der Heiligen“, auch dafür habe ich Verwendung.

Freitag, 15. November 2013

Die nächste Runde?

Was ich immer schon geahnt habe und mir nun von kompetenter Seite aus bestätigt wurde, die CDU ist keine politische Partei, sondern ein Geschäftsbetrieb! 

Heute habe ich wieder Post bekommen, vom Rechtsanwalt der CDU in Quedlinburg. Meinerseits hätte ich den Vorgang ruhen lassen, zu welchem ich, den Schreiben des Rechtsanwaltes entsprechend Stellung bezog. Ursprünglich ist es „nur“ um die Auseinandersetzung mit einem Text im Stadtboten dieser Partei gegangen. Die ursprünglich gemachten Vorwürfe, aber auch die Unterlassungserklärung welche ich zeichnen sollte, … das jüngste Schreiben des Rechtsanwaltes der CDU Quedlinburg zeugt davon, scheinen im allgemeinem vom Tisch zu sein. Inhaltlich wurde sich ohnehin nicht mit meinen Aussagen auseinandergesetzt, sondern nur aus dem Zusammenhang gerissen zitiert, um diese Zitate im Interesse der CDU zu instrumentalisieren.
So ist es weiter Bestreben mir Schuld zuzusprechen, dabei wird wie folgt vorgegangen. Es wird Versöhnlichkeit bekundet, was in der Form an ein Märchen der Gebrüder Grimm erinnert und die entfernte Kopie einer Seite des Stadtboten zum besagten Beitrag in den Mittelpunkt gestellt. Ein vermeidlicher Sieg für die CDU und um diesen bestätigt zu bekommen, wird sich herabgelassen mir die Siegprämie aufzuerlegen.
So ist zu lesen: „Unsere Mandantin wäre bereit, die Angelegenheit gegen eine pauschale Zahlung von 100,00 EUR insgesamt zu erledigen.“ (Wäre sie es, oder ist sie es? Da gibt es durchaus noch einen kleinen Unterschied! Etwa eine Hintertür?) Begründend heißt es: „Wir haben uns hier aus Kulanzgründen an der Rechtsprechung zum UWG orientiert“, und da mir manche Kürzel fremd sind, gab ich UWG in eine Suchmaschine ein und siehe da, zum Vorschein kam das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb. War mir gar nicht bewusst, dass ich im Wettbewerb mit der CDU stehe. Immerhin bezieht sich dieses Gesetz auf den Geschäftsbetrieb, ob es so weit geht, dass es im Falle ideologischer Auseinandersetzung in Anwendung zu bringen ist, bezweifle ich dann doch. Aber verständlich,  aus diesem Grund das Versteifen auf die kopierte und nun nicht mehr veröffentlichte Seite des CDU-Blattes, welches unaufgefordert, als Schleichwerbung für die Politik der CDU, pünktlich vor der Bundestagswahl in meinem Briefkasten landete.
Ja, ja, die CDU eine kulante Partei, was eigentlich kaum zu glauben ist, wenn das Geschütz betrachte wird, was ursprünglich in Stellung gebracht wurde. Aber der Glaube soll ja Berge versetzen, allein braucht es dazu des Menschen Tat! Dabei heißt Glaube nicht nur Nichtwissen, sondern bedeutet auch Vertrauen, was ich in diese Partei allerdings nicht habe.

Samstag, 9. November 2013

Erster Weltkrieg – erste Gedanken -


Der erste Weltkrieg und nächstes Jahr jährt sich dessen Ausbruch zum 100-mal, musste ich jüngst feststellen. Eigentlich ein Grund sich mit dem Thema etwas näher zu beschäftigen und so begann ich Literatur zu sichten, ja selbst den Dachboden haben ich aufgesucht, um dort in den Bücherkisten zu stöbern. Aber Fehlanzeige, zum Thema erster Weltkrieg bin ich nicht fündig geworden, jedenfalls fand ich keine entsprechenden Sachbücher oder Broschüren. So erweiterte ich die Suche und schaute bei einem Gebrauchtbuchhändler vorbei, aber auch dort konnte ich nichts erreichen. Wobei ich vordergründig auf der Suche nach Literatur aus der DDR war, diese ist im Allgemeinen wesentlich ergiebiger, als gegenwärtige, was meines Erachtens mit der angewendeten Methode der Er- und Verarbeitung nicht nur historischer Stoffe zu tun hat.
Sicher gibt es heute eine Vielzahl von Literatur zum ersten Weltkrieg, aber den modernen Medien Rechnung tragend, wurde ich im Internet fündig. Die Quelle sprudelt reichlich, was sich so alles ergießt verdient genaue Sichtung und Wertung, ist wie üblich mit angemessener Vorsicht und Interessenbezogner Differenzierung zu betrachten.
An erster Stell findet sich bei gewählter Suchmaschine ein Verweiß auf die entsprechende Wikipedia - Seite, als nächstes ist ein Beitrag des Stern zu finden, welcher überschrieben mit, „Erster Weltkrieg und die Auswirkungen auf die Kunst überschrieben ist und auf eine entsprechende Ausstellung in Bonn verweist.
Ja es wird dieses Krieges gedacht, es werden Bogen aus der Vergangenheit in die Gegenwart gespannt und versucht diesen Krieg für heutiges politisches Treiben zu instrumentalisieren. So ist in einem anderen Beitrag zu erfahren, „Frankreich bereitet sich auf die Gedenkveranstaltungen anlässlich des 100. Jahrestages des Beginns des Ersten Weltkrieges vor,“ und „Hollande lädt alle Kriegsparteien zu Militärparade ein“, ob auch mit Pickelhabe marschiert wird, bleibt offen, wobei es wohl eher um ein neuzeitliches Säbelrasseln gehen wird, dessen Zielrichtung eigentlich schon ausgemacht ist, denn nicht umsonst ist am Ende zu lesen: „der Präsident verwies darauf, dass im Ersten Weltkrieg erstmals Chemiewaffen zum Einsatz gekommen waren, was zu beispiellosen menschlichen Verlusten führte. Deswegen müssen die Menschen diesen Krieg fest in Erinnerung behalten, so der französische Präsident.“ Bezüge zu aktuellen Kriege, gerade auch von französischer Seite befördert, rein zufällig?
Ja die Menschen sollten diesen Krieg in Erinnerung behalten, aber nicht weil erstmalig Chemiewaffen eingesetzt wurden, sondern weil der „erster Weltkrieg ein allseitig imperialistischer Krieg, entstanden aus den politischen und ökonomischen Widersprüchen zwischen den imperialistischen Mächten, als Folge der ungleichmäßigen Entwicklung des Kapitalismus und des Kampfes des Monopolkapitalismus um die „Neuaufteilung der Welt“ sowie seines Strebens, die revolutionäre Bewegung zu unterdrücken war. Der erste Weltkrieg dauerte von August 1914 bis November 1918. Er war ein von den imperialistischen Großmächten, insbesondere Deutschland, langfristig vorbereiteter Krieg, in dem sich erstmals zwei imperialistische Militärblöcke (Entente und Mittelmächte) gegenüberstanden, “ wie in einem Wörterbuch zu lesen ist. Von dieser Warte aus sollte der Bogen gespannt werden, aber nicht mit dem ersten Weltkrieg beginnend, sonder dessen Vorgeschichte berücksichtigend, bis in die Gegenwart hinein.

Dienstag, 5. November 2013

200 Jahre Völkerschlacht bei Leipzig


Vor kurzen fand ich abgebildetes Heft zur Völkerschlacht bei Leipzig, heute habe ich es mir durchgelesen.
200 Jahre ist es her, als die Völkerschlacht bei Leipzig geschlagen war und es vergingen noch einige Monate bis die verbündeten Truppen am 31. März 1814 in Paris einmarschierten. Eine Woche später verzichtet Napoleon auf den Thron. Sein Versuch im Frühjahr 1815 den französischen Kaiserthron zurückzugewinnen scheiterte in Waterloo. „Der Wiener Kongress 1814/15 legitimierte nach der Niederlage Napoleons die territorialen Ansprüche und politischen Forderungen der Fürsten. Die Befreiungskriege endeten also mit einem eindeutigen Sieg der Reaktion. Dem Volk hatten seine Leistungen auf den Schlachtfeldern Vertrauen in die eigene Kraft gegeben. Befreiungsbewegungen und Befreiungskriege wirkten in den folgenden Jahrzehnten in Deutschland und einigen anderen Ländern Europas als Impulse für antifeudale Opposition weiter.“ Die Völkerschlacht bei Leipzig hatte ein bis dahin ungekanntes Ausmaß, „beinah jeder fünfte der 500000 beteiligten Soldaten verlor in der bis dahin gewaltigsten Schlacht sein Leben. 54000 Tote zählten die Heere der Verbündeten, etwas weniger die Armee Napoleons. Das absolut größte Blutopfer für die Befreiung Deutschlands verzeichnete die russische Streitmacht mit 22600 Gefallenen bei 127000 eingesetzten Soldaten. Die verhältnismäßig stärksten Verluste wiesen die drei preußischen Korps auf. Von 72000 Mann waren 16000 im Kampf gefallen. Das Elend der Tausenden Verwundeten war unbeschreiblich.“
200 Jahre sind vergangen, seit der Völkerschlacht bei Leipzig, sie hat ihre Spuren hinterlassen und dem Feudalsystem gelang es sich damals zu restaurieren. Die Entwicklung ging weiter und die Kriege der Zukunft sollten diese Schlacht, sollten diesen Krieg an Grausamkeit noch übertreffen. 100 Jahre später, am Vorabend des ersten Weltkrieges, waren die Verhältnisse in Europa und der Welt geordnet, die Welt war aufgeteilt und eine Neuaufteilung wurde besonders vom erstarkten deutschen Reich betrieben. Dem ersten Weltkrieg folgte der zweite und es gibt Stimmen, welche davon ausgehen, dass wir uns heute schon im dritten Weltkrieg befinden.

Samstag, 2. November 2013

Der Haifisch auf dem Sonnendeck, oder wie ein Gleichnis hinkt!

Die Haie auf dem Sonnendeck? Dieses Gleichnis ist in diesem Beitrag allein schon deswegen nicht tauglich, weil der Fisch dort vertrocknen würde, da auch ein Hai sein Wasser braucht. So gesehen würde es sogar Sinn machen, die Haie auf dem Sonnendeck zu halten, wenn man ihnen Einhalt gebieten möchte! Oder sollten diese gar auf dem Sonnendeck festsitzen und aus diesem Grund muss das Schiff einfach zum Sinken gebracht werden, damit die Haie wieder ins Wasser kommen, in ihren natürlichen Lebensraum? Vergleiche können gelegentlich nicht nur hinken, sie hinken eigentlich immer, allein haben auch Bekenntnisse noch nie die Welt verändert und letztlich sollte sich niemand wundern, dass Kapitalismus eben Kapitalismus ist, welcher entsprechend eigener, innerer und objektiver Gesetzmäßigkeiten funktioniert.
Die Rolle der Bundesrepublik als Hegemonialmacht in Europa tritt hingegen immer klarer hervor, wobei die bestimmenden Kräfte des Kapitals durchaus wissen was sie wollen, nämlich nicht auf dem Sonnendeck liegen, sondern ungehindert ihre Bahnen ums Schiff ziehen, sich freuend auf die fette Beute beim Untergang. …
Nein, das große Fressen hat lang schon begonnen, … das Schiff sinkt und wer von Bord möchte wird gefressen, gut in den letzten Jahren nicht nur am Beispiel Griechenland zu sehen. Die Ballons, welche das Schiff noch oben halten, platzen einer nach dem anderen, wobei es bis jetzt gelungen ist, die geplatzten Ballons durch größere, neue Ballons zu ersetzen. So jagt eine Krise die andere und jede geplatzte Blase bringt eine neue und größere hervor. Da hilft kein konstatieren und appellieren, keine Schuldzu- und verweisen, sondern zu Erkennen und das Problem beim Namen zu benennen!
Und wie die einzelnen Krisen auch daherkommen, welchen Namen sie bekommen, unterm Strich geht es in diesem System immer um Kapitalverwertung, um Kapitalakkumulation, für welche sich die Bedingungen immer weiter verschlechtern, so das immer mehr Kapital nur noch fiktiv akkumuliert, was letztlich nicht zur Wertschöpfung führt, sondern zur Blasenbildung! Um aus dem fiktiv akkumulierten Kapital dann aber reales zu machen, braucht es den Staat, braucht es die politischen Strukturen, welche mittels Umverteilung, verbunden mit fortschreitender Verschuldung des Staates, dieses zu realisieren hat. Das in diesem Zusammenhang in sich beschleunigendem Maße immer mehr Produktivkräfte in Destruktivkräfte verwandelt werden, ist an den gegenwärtigen Entwicklungen in Europa und der Welt gut zu erkennen. Letztlich sind die politischen Strukturen der EU auch nur eine spezielle Form des Staatswesens, welche geschaffen wurde, legitime Interessen der Völker zu negieren, in dem sie umgangen, übergangen und ausgehebelt werden. Das Pochen auf das Grundgesetz und seine Rolle als Verfassung der Bundesrepublik, hört sich zwar gut an, negiert aber die Funktion dieses Gesetzes auch als ein Instrument der Herrschenden zur Durchsetzung ihrer Interessen nicht. Und wenn Frau Merkel vorprescht und verlangt: „Brüssel soll direkt in die nationalen Haushalte eingreifen dürfen“, dann mit der Gewissheit, die Hegemonialmacht in Europa im Rücken zu haben. Hier geht es nicht um ein Europa der Macht oder Ohnmacht, sondern um ein Europa der Mächtigen und der Ohnmächtigen! Dabei sollte nicht davor zurückgeschreckt werden, die Mächtigen und die vermeidlich Ohnmächtigen zu benennen, die politischen Strukturen in der EU sind allerdings nicht nur in diesem Zusammenhang Mittel zum Zweck. Sie sind ein Instrument zur Machterhaltung, sie sind Instrument zur Durchsetzung von Interessen einer Minderheit, gegenüber der überwiegenden Mehrheit der Menschen Europas, sie sind ein Instrument zur Durchsetzung von Interessen auch gegenüber dem "Rest" der Welt. Früher war die Rede von Klassengegensätzen, heute wird es Zeit sich dieser wieder zu erinnern und die Hauptantipoden der Gegenwart zu benennen, die Bourgeoisie und das Proletariat.

Helloween, es war einmal, es ist, … nur was?


Helloween, kleine Kinder ziehen durch die Straßen, klingeln und wollen Süßens sonst gibt es Saures. Neckisch sind sie anzuschauen, oft kostümiert und in Begleitung ihrer Eltern, freuen sie sich über so manche Leckerei. Es hat den Anschein das diese Sitte, oder sollte es doch eher eine Unsitte sein, nach und nach hierzulande Einzug hält und Verbreitung findet. Den Kindern macht es Spaß und immerhin wird ihr Streben belohnt, mit reichlich Süßkram. Bei den Kindern steht sicher der Spaßfaktor im Vordergrund und in diesem Sinne wird es oft auch von den Eltern interpretiert. Nur wer hat Helloween erfunden, waren es die Zahnärzte, war es die Süßwarenindustrie, die Kostümschneider, oder reichen die Wurzel wesentlich weiter zurück, als heute oft vermeint wird? Die ich rief die Geister und das zum Reformationstag …! Ein Zufall?
Per E-Mail erhielt ich folgenden Hinweis:
31. Oktober war Samhain  oder keltisches Totenfest.
Samhain ( von Samhuinn, Samfuin = Sommerende) oder Halloween
Bedeutet im keltischen Kalender  das Neujahrsfest.  Das neue Jahr beginnt mit dem  Sonnenuntergang  am 31. Oktober. Es ist die Nacht der „wilden Jagd.““
Also ein vorgezognes Silvesterfest?
Ja so können Bedürfnisse entwickelt und gedeutet werden, verschaffe den Menschen Spaß und Du kannst daran verdienen, den Ursprung negierend! Und gerade mit Halloween wird viel Geld verdient, Kostüme werden gebraucht und vor allem Süßigkeiten, zudem wird da und dort auch viel Klopapier verschwendet, wie ich am 31.10. in einigen Straßen Quedlinburgs sehen konnte. Zu guter letzt wird der Reformation dann noch Geisterglaube entgegengesetzt. Am liebsten mit Tod und Teufel, wobei unzeitgemäße Wiederauferstehung (Zombies) im Mittelpunkt steht. Das jüngste Gericht ist fern, als Voraussetzung der Seelenwanderung zurück in ihre Körper!
Ja und die Reformation, sie hat ihre Spuren hinterlassen, als kleine Aufklärung kam sie einst daher, die große Aufklärung folgte ihr, sich der Religionen entledigend. Aber erst wurde in der Gegenwart die große Aufklärung geschleift und nun ist die kleine Aufklärung dran. Zurück ins Mittelalter, mit modernen Technologien, mittelalterliches Denken propagierend!