Zitat:

Es setzt sich nur so viel Wahrheit durch, als wir durchsetzen; der Sieg der Vernunft kann nur der Sieg der Vernünftigen sein. - Bertold Brecht, „Leben des Galilei“

Zitat:

Bedrohlich ist das Volk für die Herrschenden, wenn es ohne Furcht ist.“ -Tacitus (römischer Historiker)

Zitat:

Die Furcht vor Übervölkerung tritt stets in Perioden auf, in denen der bestehende Sozialzustand im Zerfall begriffen ist. August Bebel

Freitag, 23. Oktober 2015

Gedanken zum Thema deutsche Einheit ... im Nachhinein!

25 Jahre ist es her, vor 5 Jahren schrieb ich deutsche Einheit in Spaltung, seit dem eigentlich nichts mehr im Umfeld des Jubeltages zum Thema. Warum eigentlich, kann ich nicht sagen, vielleicht ist mir nichts eingefallen und was macht es für einen Sinn sich mit dem offiziell propagierten Jubel zu beschäftigen? Dabei gibt es viele Probleme welche Beschäftigung verdienen, die aktuellen Kriege sind eins, insbesondere da diese in eine neue Phase getreten sind und die Folgen auch in der Bundesrepublik immer mehr spürbar werden. Flüchtlingsströme bewegen sich in Richtung Europa, sie bringen begehrte Ressourcen ins Land. Ressourcen wie sie seit 1990 innerhalb des Landes wanderten und neu verteilt wurden. Denn machen wir uns nichts vor, die Ereignisse, welche zur deutschen Einheit führten, hatten eine bis jetzt wenig abgebremste Flüchtlingswelle zur Folge. Dem Osten des Landes kehrten immer mehr Menschen den Rücken, da die nach 1990 erfolgte Deindustrialisierung vielen Menschen im Land ihre Existenzgrundlage raubte. Fachkräfte begannen in das Altbundesgebiet abzuwandern und waren dort als gut qualifizierte Arbeitskräfte willkommen. Für die alt-bundesdeutsche Wirtschaft entpuppte sich die deutsche Einheit als ein wahrer Jungbrunnen, zum einen wurde die damalige Wirtschaftskrise in ihrer Wirkung für die westdeutsche Wirtschaft erheblich abgeschwächt, was letztlich zur Stärkung dieser gegenüber den anderen europäischen Volkswirtschaften führte, die bundesdeutsche Position innerhalb der EU stärkte und zum anderen konnte auf ein großes Potenzial gut ausgebildeter und erfahrender Fachkräfte aus dem Osten zurückgegriffen werden. Damit wurden nicht nur die Folgen von Defiziten des bundesdeutschen Bildungssystems für die wirtschaftliche Entwicklung ausgeglichen und manifestiert, sondern auch sehr viele Menschen als innerdeutsche Wirtschaftsflüchtlinge in Bewegung gesetzt. So verlor z. B. eine Kleinstadt wie Quedlinburg in den letzten 25 Jahren weit mehr als ein viertel ihrer Einwohner. In Folge der deutschen Einheit stellten sich die Ostdeutschen auch um und die Vermehrung ein! Wie im Westen ist die natürliche Reproduktion der Bevölkerung nun nicht mehr gewährleistet.
Meines Erachtens ist die DDR zum einen klassisch nach Marx gescheitert, weil die nationalen wie internationalen Verhältnisse der Produktivkraftentwicklung nicht den notwendigen Raum zur Entfaltung bot. So war insbesondere die Hauptproduktivkraft Mensch in der DDR weit entwickelt, sehr gut gebildet und qualifiziert, zum anderen fehlte es an den notwendigen Entfaltungsmöglichkeiten. Letzteres hatte verschiedene Ursachen und nicht jede Ursache konnte von Seiten der DDR auch im notwendigem Maße beeinflusst werden. Internationale Arbeitsteilung nahm grade in Bezug auf neue Technologien (in der DDR als Schlüsseltechnologien erkannt) zu und erforderte neue internationale Geschäftsbeziehung, welche oft im Zuge des international geführten Klassenkampfes nicht oder nur schwerlich möglich waren.