Zitat:

Es setzt sich nur so viel Wahrheit durch, als wir durchsetzen; der Sieg der Vernunft kann nur der Sieg der Vernünftigen sein. - Bertold Brecht, „Leben des Galilei“

Zitat:

Bedrohlich ist das Volk für die Herrschenden, wenn es ohne Furcht ist.“ -Tacitus (römischer Historiker)

Zitat:

Die Furcht vor Übervölkerung tritt stets in Perioden auf, in denen der bestehende Sozialzustand im Zerfall begriffen ist. August Bebel

Sonntag, 26. März 2017

Also Gloria dem heiligen Schein im menschlichen Sein!

Vorwort: Fraglich ob über Überschriften zu manchen Beitrag in der Zeitung nachgedacht wird, in diesem Fall sicher, denn es geht nicht um Erklärungen, um Erkenntnis, sondern um Glauben! Das Leben möge alles mögliche sein, allerdings nicht von Unerklärbarkeit betroffen, egal ob in seiner natürlichen Erscheinung, oder in der speziellen Form menschlichen Seins, in der Gesellschaft!
Kaufen, was einem die Kartelle vorwerfen; lesen, was einem die Zensoren erlauben; glauben, was einem die Kirche und Partei gebieten. Beinkleider werden zur Zeit mittelweit getragen. Freiheit gar nicht.“
Kurt Tucholsky

„Gedanken zur Zeit“ überschrieben, kommt das Wort zum Sonntag in jeder Wochenendausgabe des Quedlinburger Harz Boten der MZ, Rubrik Lokales, daher! Verschiedenste Weisheiten werden vermittelt und Illusionen und Irritationen auf dem Fade missionarischem Seins verbreitet. Gott der Herr soll es richten, an den Glauben wird appelliert, aus den Testamenten zitiert, oder das Wort gibt ein, was auszugeben, oder aufzuwenden ist, um allgemeine Glückseligkeit zu erlangen! Glaube statt Wissen, Illusion statt Realität und doch so real, das Wort zum Sonntag, überschrieben mit „Gedanken zur Zeit“. 
Das hatte ich letzte Woche geschrieben, um einige Gedanken zum Wort niederzuschreiben. Überschrieben war es damals mit: „Dafür würde ich alles geben“! Allerdings blieb es beim Ansatz und beim Vorsatz, weitere Gedanken schrieb ich nicht nieder und nun ist das nächste Wort zum Sonntag zu lesen, überschrieben mit: „Die Unerklärbarkeit des Lebens“! Sicher könnt daraus ein weltanschauliches Thema werden, es ist sogar eins! Der Gegenstand der Betrachtung sind aktuelle Verschwörungstheorien. Diese soll es ja reichlich geben, allerdings findet dieser Begriff oft auch Anwendung auf Theorien, welche sich mit aktuellen gesellschaftlichen Problemen auseinandersetzen, in dem hinterfragt wird. Der Begriff des Verschwörungstheoretikers wird gern und häufig Kritikern, mangels eigener Argumente, entgegengeschleudert, um deren Kritik zu entwerten. Dabei ist auch eine Verschwörungstheorie eine Theorie und eine jede Theorie bedarf des Beweisens, wobei der entscheidende Prüfstein einer jeden Theorie die Praxis ist!
Im Wort zum Sonntag, welches überschrieben mit „Gedanken zur Zeit“ und in der Regel von kirchlichen Würden-, und Bürdenträger/innen geschrieben, geht es allerdings nicht um Wissen und Wahrheit, sondern um Glaube und so wird im jüngsten Wort sozusagen den neueren Verschwörungstheorien eine der ältesten entgegengesetzt. Das zu diesem Zwecke Theorien angeführt werden, welche berechtigterweise zu hinterfragen sind, weniger der Aufklärung dienlich, sondern eher an den Glauben der Menschen, speziell ihrem religiösen Glauben appellieren, verwundert nicht und so entpuppt sich das Wort zum Sonntag letztlich als eine Auseinandersetzung mit einer anderen Religiosität, als die am Ende empfohlene.
Das Wort zum Sonntag, überschrieben in der MZ mit „Gedanken zur Zeit“, wird nicht umsonst geschrieben, in einem Gebiet, in dem die meisten Menschen längst von den alten Religionen abgefallen sind und immer weniger Menschen konfessionell gebunden. Verschwörungstheorien haben hingegen Hochkonjunktur, aber nicht jede Verschwörungstheorie ist auch eine, sondern wird von ihren Kritikern zu einer gemacht. Es ist eine aktuelle Form der Auseinandersetzung im gegenwärtigen gesellschaftlichem System. So auch im Wort zum Sonntag, es wird konstatiert und geurteilt und als Alternative Glaube angeboten, religiöser Glaube der alten Art. So wird an den Untertanengeist des Menschen appelliert, nicht hinterfragt, was Menschen veranlasst über ihr Leben nachzudenken und zu diesem Zwecke die verschiedensten Wege zu gehen, sondern es wird festgestellt, dass der eine Glaube falsch und ein anderer Glaube richtig sei. Eine Lösung für die Probleme der Menschen wird damit nicht geboten, bestenfalls ein Trost und so sei hier auf Marx zurückgegriffen, welcher einst feststellte: Die Religion ist der Seufzer der bedrängten Kreatur, das Gemüt einer herzlosen Welt, wie sie der Geist geistloser Zustände ist. Sie ist das Opium des Volkes.“ Dabei ist es egal ob es sich um althergebrachte Religionen, oder neuzeitliche Formen von Religiosität handelt. Die Menschen sind auf der Suche, sie beschreiten die verschiedensten Wege, gelegentlich haben sie auch ein Ziel, meistens wissen sie wogegen sie sind, allerdings selten konkret wofür!
Die Unerklärbarkeit des Lebens wird so nicht zur Erklärbarkeit, es wird nicht einmal versucht das gesellschaftliche Leben zu erklären, sondern als Alternative wird die alte Religion, der Glaube zu einem Gott gepriesen. Also Gloria dem heiligen Schein im menschlichen Sein! 
 
Aber dank dem Schreiber des Wortes zum Sonntag, überschrieben mit Gedanken zur Zeit, er lässt seinen Text mit einer Aufforderung enden, „Vielleicht haben Sie heute ein paar Minuten Zeit, darüber nachzudenken.“ Und so habe ich darüber nachgedacht und obigen Text gemacht, denn das Nachdenken über das Leben, ist der Schlüssel zur Erklärbarkeit des Lebens! Und so wäre der Überschrift „Die Unerklärbarkeit des Lebens“ ein Fragezeichen zu gönnen!

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