Zitat:

Es setzt sich nur so viel Wahrheit durch, als wir durchsetzen; der Sieg der Vernunft kann nur der Sieg der Vernünftigen sein. - Bertold Brecht, „Leben des Galilei“

Zitat:

Bedrohlich ist das Volk für die Herrschenden, wenn es ohne Furcht ist.“ -Tacitus (römischer Historiker)

Zitat:

Die Furcht vor Übervölkerung tritt stets in Perioden auf, in denen der bestehende Sozialzustand im Zerfall begriffen ist. August Bebel

Sonntag, 18. November 2018

Vor Weihnachten wird das gesellschaftliche Elend groß geschrieben!


Bildschirmfoto bearbeitet, heute 17:48 Uhr
Das Elend und die Elenden, spielen mal wieder eine Rolle in einem Beitrag der MZ, allerdings nur indirekt, direkt geht es um eine Großspende eines Handelskonzern an die Tafeln. Das ist nicht neu und in regelmäßigen Abständen wird berichtet, oft in der Zeit vor Weihnachten. Denn Beitrag selbst hatte ich in der Druckausgabe schon gelesen, als ich in den Weiten des Internet, auf den beschränken Seiten eines asozialen Netzwerkes, darauf aufmerksam gemacht wurde. Dort habe ich auf Facebook zum Beitrag zwei Kommentare hinterlassen und anschließend diesen sogar geteilt.
Wie üblich spielen in solchen Beiträgen die Ursachen für gesellschaftliches Elend keine, oder nur eine untergeordnete Rolle, nur die Almosen und die Spender sind von Bedeutung und der Bedarf an Almosen wächst, denn trotz wirtschaftlichen Wachstums, trotz steigender Steuereinnahmen, trotz beständig bejubelten Rückgang der Arbeitslosigkeit, gibt es immer mehr Menschen, welche auf Almosen angewiesen sind, um ihre elementarsten Grundbedürfnisse zu befriedigen!
Und so schrieb ich im ersten Kommentar:
- Die Elendsindustrie funktioniert, Almosen im ausreichender Menge zur Verfügung zu stellen, gelingt allerdings oft nicht mehr, die Zahl der Bedürftigen nimmt zu, die Schlangen an den Tafel werden länger, die Beruhigungspillen müssen nachgereicht werden. Neu ist das alles nicht, seit Jahren wird regelmäßig berichtet und frohlockt über die Almosenspender. Und es ist nicht mehr lange bis Weihnachten ... https://kucaf.blogspot.com/.../fur-die-werbewirksame…
Der zweite Kommentar ist eine Antwort auf einen anderen Kommentar, in welchem z. B. festgestellt wird: „Sind die Beweggründe der Spender nicht auch egal?“ Nein sind sie nicht, im Besonderen wenn es darum geht, für das eigene Unternehmen Werbung zu machen, die eigentlichen Ursachen des Elends ausgeblendet werden und ein Teil der Spenden durch dritte bezahlt wurden. Zudem sind die Spenden sicher auch steuerliche abzusetzen. Also in der Regel für den Handelskonzern ein gutes Geschäft mit dem Elend. Weiter ist im von mir kommentierten Kommentar zu lesen: „Solche Kommentare jedenfalls helfen den Bedürftigen absolut nicht und sie sind gerade vor Weihnachten sehr dankbar für diese Tafel-Tüten Aktion!!“ Und da ich nicht genau sagen kann, ob diese Aussage sich auf meinen, oder einen davor abgegebenen Kommentar bezieht, ist sie doch dahingehend problematisch, da „solche Kommentare“ durchaus helfen können, sie machen sicher nicht satt, aber haben eventuell Einfluss auf das Bewusstsein von Menschen, im Umgang mit solchen gesellschaftlichen Problemen. Oder wie Karl Marx es einmal ausdrückte, „man muß den wirklichen Druck noch drückender machen, indem man ihm das Bewußtsein des Drucks hinzufügt, die Schmach noch schmachvoller, indem man sie publiziert.“ Und um etwas anderes geht es nicht. Der Zweck soll zwar so manches Mittel heiligen, allerdings ist immer die Frage nach dem Nutzen zu stellen. Also wem nutzen derlei Großspenden und ihr publizieren letztendlich mehr, dem Unternehmen, welches werbewirksam seine Lager räumen kann, oder den Bedürftigen, welche zu Weihnachten mit dieser „Tafel-Tüten Aktion“ ein Beruhigungspflaster erhalten? Und wenn die Schreiberin auch bestätigen kann, „das wirklich jede Tüte auch bei der Tafel ankommt.“ ändert sich an dem Zustand nichts. Letztlich wurde auch nicht angezweifelt, dass diese Tüten bei den Bedürftigen ankommen. 
Der Kommentar endet mit der Aussage: „Zudem spendet REWE, im Gegensatz zu anderen Märkten, auch täglich alle noch genießbaren Lebensmittel an die Tafeln.“, ja das macht REWE sicher, allerdings ist auch das zumindest zum gegenseitigen Vorteil, viele Produkte vor dem Ablauf, oder weil sie sich schwer verkaufen lassen, abzugeben, erspart unter Umständen teure Entsorgungskosten. Schauen wir einmal in die Lebensmittelregale, in die Kühltruhen und auch in die Ost- und Gemüseregale, vieles ist mehrfach verpackt, viel Kunststoff, viel Pappe, Papier sind dort zu finden, in der Kombination eigentlich Sondermüll, denn die einzelnen Bestandteile vor Entsorgung zu trennen, ist sehr aufwendig, also überlässt man dieses gern den Elenden dieser Gesellschaft. Das Angenehme mit dem Nützlichen zu verbinden, verstehen diese Konzerne unter Umständen recht gut! Das allerdings habe ich auf der Facebook-Seite der MZ so nicht geschrieben, sondern folgendes zum Kommentar:
- Ist es nicht schlimm, wenn die Menschen dankbar sein müssen, wenn sie Almosen empfangen dürfen? Übrigens geht es nicht um die Spenden, es geht um die Almosen und das Menschen sich in einer Lage befinden, von Almosen leben zu müssen. Die Almosen verschaffen Linderung, allerdings das Problem wird dadurch nicht gelöst, eher ist zu verzeichnen, dass trotz oft und gern verkündeten Aufschwungs immer mehr Menschen von Almosen abhängig werden, die Schlangen an den Tafel werden länger. ... Es geht nicht darum gegen Almosen zu sein, sondern gegen die Zustände, welche Menschen zu Almosenempfänger werden lassen.
Nachgedanke: Auch wenn sich das Thema wiederholt, ist es Sinnvoll sich damit auseinanderzusetzen, es hat an Aktualität nicht verloren, ganz im Gegenteil, trotz gegenteiliger Bekundungen, nimmt das Elend in diesem Land zu, verschärft sich die Lebenssituation breiter Bevölkerungsschichten, dabei ist das Elend in dieser Gesellschaft nicht nur an materielle Armut geknüpft, sonder es ist wesentlich weitreichender!
Unten einige ältere Beiträge zum Thema auf diesem Blog:

Es ist ein Elend mit der Armut, welches Sorge bereitet klick

Suppenküchen, ja Suppenküchen, Tafeln und ... klick
... mal wieder um gesellschaftliches Elend ... klick
Im Wahlkampf darf das Elend nicht zu kurz kommen! klick

Für die werbewirksame Manifestation des Elends und den Verkauf unserer Produkte!“ klick

Es geht mal wieder um Almosen, ... klick

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