Zitat:

Es setzt sich nur so viel Wahrheit durch, als wir durchsetzen; der Sieg der Vernunft kann nur der Sieg der Vernünftigen sein. - Bertold Brecht, „Leben des Galilei“

Zitat:

Bedrohlich ist das Volk für die Herrschenden, wenn es ohne Furcht ist.“ -Tacitus (römischer Historiker)

Zitat:

Die Furcht vor Übervölkerung tritt stets in Perioden auf, in denen der bestehende Sozialzustand im Zerfall begriffen ist. August Bebel

Sonntag, 18. Oktober 2009

Gegen Sanktionen bloggen!




Gegen Sanktionen bloggen!

Nun findet sich hier eine Aktion, welche es verdient unterstützt zu werden. Eigentlich sollte es gelten die Hartz IV-Gesetzgebung gänzlich in Frage zu stellen und nicht nur die Sanktionen, welche mit dieser Verbunden sind, aber immerhin ein Anfang. Es ist auch nicht nur in diesem Zusammenhang wichtig auf solche Machenschaften der Herrschenden aufmerksam zu machen.

In den letzten Tagen war zu lesen, dass schwarz-gelb die Bedingungen von Hartz IV verbessern wollen, unterm Strich sind als Kernpunkte zwei auszumachen, zum einem sollen Hartz IV – Bezieher mehr hinzu verdienen dürfen. Wahrscheinlich ist dieses dem Umstand geschuldet, das eine reine Aufwandsentschädigung nicht besonders motivierend ist. Nun ja, da Menschen nicht unbedingt nach ihrer Arbeitsleistung bezahlt werden, sollte sie wenigsten ihre Leitung an der Bezahlung ausrichten. Wird die Arbeit abgelehnt, drohen Sanktionen, also wird die Arbeit angenommen und mit der entsprechenden Motivation gearbeitet. Ob nun die paar Euro mehr im Monat den gewünschten Motivationsschub bewirken, kann berechtigter Weise bezweifelt werden. Aber erst einmal ist es eine gute Schlagzeile, wenn verkündet wird, dass auch etwas für von Hartz IV – Betroffene getan wird. Aber es darf ja nicht nur mehr verdient werden, sondern auch die Alterungsrückstellungen werden erhöht, eigentlich nicht die Alterungsrückstellungen, sondern die Summe, welche jeder in Eigenvorsorge auf die hohe Kante legen kann. Einmal davon abgesehen, dass Arbeitslosengeld II nicht einmal ausreichend ist um den Lebensunterhalt vernünftig zu bestreiten, dient diese Entscheidung eigentlich nur der Finanzwirtschaft, um solchen Errungenschaften wie die Riester-Rente einen sinnvollen Anstrich zu geben. Ja, auch diese geringe Leistung taugt zur Umverteilung, die Finanzwirtschaft wird es der Politik danken!

Nun sind solche Aktionen zu begrüßen und mit der Weile gibt es ja nicht nur eine Online-Petition, wenn aber die Zahlen genommen werden, welche im einführenden Beitrag genannte werden, so sind es nun schon über 5000 Zeichner der Petition. Wenn diese Zahl nun der Zahl der direkt Betroffenen gegenübergestellt wird, eigentlich sehr wenige. Da gibt es noch einiges zu tun.

Zur Erinnerung.

Dienstag, 6. Oktober 2009

Kein erfolgreicher Kampf ohne Ursachenbekämpfung!

Kein erfolgreicher Kampf ohne Ursachenbekämpfung!

Unter dem Titel, „TOD DER FASCHISTISCHEN BESTIE“ findet sich hier ein nachdenkenswerter Beitrag. Gefunden habe ich diesen durch diesen etwas anderen „Straßenverkehrsbericht“ mit „Autowerbung“.

Folgenden Kommentar habe ich hinterlassen, welcher momentan noch auf Freischaltung wartet:

Ein interessanter Beitrag und Luther ist auch nur ein Mensch gewesen und damit auch er offiziell Vögeln konnte, hat er sich eben aufgelehnt, sich der Folgen wahrscheinlich nicht bewusst!

Aber Spaß beiseite, nun war und ist die Reformation Bestandteil der frühbürgerlichen Revolution, das Bürgertum strebte an die Macht, konnte diese aber noch nicht ohne eine Religion erringen. Dieses war bei der französischen Revolution schon anderes, die Aufklärung hatte ganze Arbeit geleistet und es konnte auf eine Religion verzichtet werden. Das das Volk in Machtkämpfen der verschiedensten Klassen mit Vorliebe verheizt wurde, ist genauso wahr, wie die Arbeiterklasse selbst ein Produkt des Kapitals ist. Die Sozialdemokratie wiederum ist ein Geschöpf der Arbeiterklasse, welches sich am Übergang zum Imperialismus verselbstständigte und vom Kapital Instrumentalisieren ließ. Sie wurde zu einem Werkzeug des Kapitals, zur Diziplinierung der Arbeitermassen. Das Kapital schuf sich zum Zwecke der Profimaximierung aus dem abstürzendem Kleinbürgertum ein weiteres Werkzeug, welches ihrem imperialem Anspruch dienlicher waren und dass eigen Volk noch wesentlich effektiver Knechtete, die Faschisten! Wie dem auch sein, der Faschismus wird seitdem regelmäßig reproduziert, am Leben erhalten, auch wenn er in der Warteschleife gehalten wird. Er ist das Instrument fürs Grobe, die Reserve um bei Bedarf wieder auf die nationale Karte zu setzen. Zur Zeit ist die Notwendigkeit für einen konsequenten Einsatz nicht gegeben, die bürgerlichen Parteien machen ein gute Arbeit fürs Kapital.

Nun ist es wichtig den Kampf gegen den Faschismus zu führen, allein, Erfolgreich kann dieser nur sein, wenn die Ursachen Ziel des Angriffes sind, wen die Hand, welche dieses Werkzeug hält und führt, die Fähigkeit verliert es zu gebrauchen.

Tod der faschistischen Bestie, kann also nur funktionieren wenn der Halter der Bestie aufs Korn genommen wird. Rekruten bringt dieses System immer neue hervor, und desto mehr sich die Widersprüche innerhalb des Systems zuspitzen, desto schwächer die organisierte Arbeiterklasse ist, desto leichter ist es für die Rekrutiere.

Und noch weiter!

Und noch weiter!
Geantwortet wurde, fünf Sätze, bestehend aus Behauptungen, Bedauern, Vermutungen und Unterstellungen, wurden meinem Beitrag gewidmet. Was soll es, ich habe geantwortet, ob wohl ich es eigentlich nicht mehr wollte. Geht auch weniger um den Inhalt, als um Form und Streitkultur!
Meine Antwort:
Nun Lupe,
fünf Sätze und das soll die harte Prüfung sein, welcher meine Aussage nicht standhält? Etwas dürftig! Aber was soll es, wenigstens erbaulich!
Über einfache, simple Behauptungen, welche zudem sich selbst widersprechen, kommst Du wohl nicht hinaus? Das aber nur in fünf Sätzen, will schon was heißen!
Du wertest ab, auf meine Argumente gehst Du nicht ein, sollten Dir die eigenen vielleicht ausgegangen sein?
Deine erste Aussage, erster Satz, ist eine reine Floskel, es fehlt der Beweis und welche gewünschte Absicht möchtest Du unterstellen?
Ja, welches Absichtsprogramm, was „zwar erbaulich“ ist und manch reales Vorkommiss zeigt, meinst Du zu erkennen?
Und in wie fern ist dieses unterstellte „Absichtsprogramm“ „dennoch erhöhend, einseitig und verzerrend? Lasse mich bitte nicht in Dummheit und Unkenntnis, kläre mich auf!
Es muss Dir auch nicht Leid tun, eher sollten Begründungen die Behauptungen untermauern und wenn schon „bedauerlicherweise“ meine bildliche Selbstbeschwichtigung „der harten Prüfung einer Aufklärung“ nicht standhält, dann kläre mich doch auf, Du weisester der Weisen! Ich bin auf der Suche, ich lerne gern und bin für neues offen, es gibt keinen Grund mir Erkenntnisse vorzuenthalten! Aber bitte etwas mehr als „bedauerliche“ fünf Sätze und wie schon geschrieben, Behauptungen verdienen es bewiesen zu werden!
Gruß
kucaf, nicht kucef!
Ps. Eine Lupe vergrößert, nimmt den Abstand, hebt hervor und konzentriert, schränkt aber auch das Blickfeld ein, wenn nur noch durch geschaut wird!

Der Weg zur Zirkelpartei, oder in die Bedeutungslosigkeit?

Der Weg zur Zirkelpartei, oder in die Bedeutungslosigkeit?

Betrachtet man die Entwicklung in der SPD, so wird alles getan um diese Partei in die Bedeutungslosigkeit zu lenken. Die Kandidatenkür greift der Entwicklung eigentlich nur vor, Zirkelbildung ist angesagt und in Thüringen wurde gerade der letzte Funke linker Identität verschenkt. Nicht ganz, in Brandenburg gibt es noch Verhandlungen und es ist noch keine Entscheidung über eine mögliche Koalition gefallen. Platzeck hält sich wacker, wie es aussieht auch gegen die allgemeinen Befindlichkeiten der SPD-Führung. Die Wähler haben es ihm Gedankt, immerhin hat er für die SPD die meisten Stimmen in Brandenburg zur Landtagswahl geholt, zur Bundestagswahl war es die Partei Die Linke, welche am selben Tag, im selbem Land, die meisten Stimmen auf sich vereinte. Die Wähler machen durchaus einen Unterschied!

Zu denken gibt dieses der SPD scheinbar nichts, da wird sich lieber zurückgezogen, die eigene Basis nicht nur hintergangen, sondern auch übergangen und sich im Zirkelwesen geübt. Andererseits, wer braucht den noch die alte SPD, eine neue Partei steht bereit, derselben Traditionslinie entsprungen, sie ist bereit den Part der SPD zu übernehmen. Letzte Äußerungen zum Krieg in Afghanistan durch Herrn Ramelow und die „Antisozialistische Agenda“ eines Herrn Lederer sind auch Ausdruck dafür.

Und welche Aufgabe hatte die SPD eigentlich zu erfüllen? Ach ja, den Einfluss des Kapitals auf die Arbeiterklasse zu gewährleisten. Dafür ist sie mit der Weile zu weit nach Rechts gerutscht, so verabschieden sich nach und nach die Anhänger aus dem linken Spektrum in Richtung Linkspartei und der Gegenpart wendest sich direkt dem Original zu, was bleibt ist ein bisschen Mitte und die ist eh am schrumpfen!

Freitag, 2. Oktober 2009

Der alltägliche Rassismus.

Der alltägliche Rassismus.

Der alltägliche Rassismus in Israel spiegelt sich in einem Beitrag hier wieder. Kontakte zu Arabern unerwünscht, die Rasse ist rein zu halten, oder richtiger, die Glaubensgemeinschaft! Der permanente Krieg, mit welchem Israel gerade die Palästinenser überzieht, spiegelt sich in allen Bereichen des Lebens wieder. Von bürgerlichen Idealen wie Gleichheit, Freiheit, Brüderlichkeit kann in Israel keine Rede sein, der Zionismus ist eine Form des Nationalismus, welcher auf Basis einer Religion errichtet wurde und praktiziert wird. Die antiken Wurzeln, mittelalterlich praktiziert, taugen aber nur bedingt von den wirklichen Hintergründen israelischer Politik abzulenken. Es geht um Macht, um Einfluss und mit der Gründung des zionistisch geprägten Staates Israel haben die Engländer zum Ende des zweiten Weltkrieges einen Brückenkopf im arabischen Raum hinterlassen, welcher seit Zusammenbruch des britischen Kolonialreichs hauptsächlich von den USA genutzt wird. Das dafür ein anderes Volk aus seinem angestammten Lebensraum zum größten Teil verdrängt werden musste, welches dieses nicht unbedingt widerstandslos hinnehmen wollte, spielte dabei keine Rolle, eher wird es mit einem permanenten Krieg überzogen. Um der eigenen Bevölkerung gegenüber einen solchen Krieg aber auf Dauer zu rechtfertigen, sollte es keine direkten Kontakte geben, da Menschen, welche miteinander reden, sich kennen, nicht so leicht dazu zu bringen sind, auf einander zu schießen.

Dabei können gerade Kontakte unter den Völkern für Frieden sorgen, da dieser aber nicht gewollt ist, wird die Kontaktaufnahme schon mal als kriegerische Handlung gesehen. Die Kriegsideologie zeigt Wirkung und das Apartheidsystem wird auf breiter Eben durchgesetzt.


 

Beginnt jetzt erst die Wirtschaftskrise?

Beginnt jetzt erst die Wirtschaftskrise?

Die Wirtschaftskrise beginnt jetzt und dabei ist doch aus Kreisen der Politik und von Wirtschaftsinstituten, Unternehmerverbänden etc. zu vernehmen, dass das Schlimmste schon vorbei sei! Nun, die Wirtschaftskrise beginnt nicht erst jetzt und vorbei ist sie noch lange nicht!

Hier fand ich einen Verweis auf diesen Text, welchen ich zum Gegenstand folgender Betrachtung mache. Ursprünglich wollte ich einen Kommentar schreiben, wäre aber irgendwie zu lang geworden.

Einige Gedanken zum Text:

Ein interessanter Beitrag der da ausgegraben wurde, es wird fleißig fabuliert und Illusionen werden gefüttert. Nur wer soll diese Schlucken?

Da wäre zum Beispiel diese Aussage: „Wenn die SPD in einem Maße Einfluss verliert, wie es ihr Ergebnis von 16,6% der Stimmen der Wahlberechtigten ausdrückt, so hat das Kapital zum großen Teil jene Partei verloren, die dazu dient, die Arbeiter vom Kämpfen für ihre Belange abzuhalten.“ Was wird damit gesagt, der Mohr hat seine Schuldigkeit getan, kann abtreten und ab in die Schokolade mit ihm, wer braucht jetzt noch die SPD? Das Kapital nicht, es konnte sich leisten die SPD zu verheizen, als Juniorpartner hätte man sie noch mal genommen, wenn es notwendig gewesen wäre, ist es aber nicht und so ade.

Die politischen Machtverhältnisse sind gesichert, der Ersatz für die SPD hat sich in den letzten Jahren gut entwickelt und auch schon bewiesen dass er nötigenfalls zur Verfügung steht. Ja und wer soll vom Kämpfen abgehalten werden, die Arbeiterklasse, wer war den das schon wieder, soll es ja mal gegeben haben, aber heute? Objektiv wird es diese schon noch geben, ohne sie würde das ganze System nicht funktionieren, subjektiv sieht das aber etwas anders aus und gegenwärtig erkennt sie sich selbst nicht mal und keiner ist da, welcher ihr den Spiegel vorhält!

Aber auch in der Politik sei daran gedacht, eine jede Arbeitskraft ist im Kapitalismus ersetzbar, er produziert auch diese Ware im Überfluss, also auch die politischen Helferlein! Und mal ehrlich, der praktizierte, bürgerliche Parlamentarismus lässt unangepasste Parteien auf Dauer in den Parlamenten gar nicht zu, wer dieses glaubt, dürfte einer Illusion anhängen und sollte sich über Enttäuschungen nicht wundern.

Nun kann man sich in einem Beitrag natürlich beweihräuchern, wie schlecht Wahlergebnisse sein können, und wie wenige überhaupt für die Sieger gestimmt haben, entscheidend ist aber das die CDU trotz ihres schlechten Ergebnisses weiter regiert, das Wahlsystem macht es möglich.

Nach einem kurzen Abstecher zum Wahlergebnis, ist interessant was im Zusammenhang mit der Wirtschaftskrise im Beitrag zu lesen ist, wobei dabei auf den falschen Gedankenpfad gelenkt wird. Denn einmal davon abgesehen, dass sich dieses System seit Jahrzehnten in einer permanenten (Wertschöpfungskrise) Krise befindet, wurden die letzten exzessiven Auswirkungen der gegenwärtigen Erscheinungsform dieser Krise nur verschoben, so beginnt die Krise nicht erst jetzt, sondern die Auswirkungen der Krise werden nach Entfernung der Bremsklötze zur voll Entfaltung gelangen.

Von relativer Weltfremdheit und Überheblichkeit zeugt aber auch folgende Aussage: „Kurz: Die Idioten in der Regierung und in den Wirtschafts-Leitständen haben kein einziges Mittel in der Hand, wie sie die Krise, die JETZT beginnt, aufhalten oder verringen könnten.“ Und da drängt sich doch glatt die Frage auf: hat der Schreiber des Beitrages eine Lösung zur Hand, oder reiht er sich in die Reihe der „Idioten“ ein? Da mit folgender Aussage: „Denn eine generelle Hebung der Kaufkraft, kräftige Lohnerhöhungen, ein Mindestlohn, eine vernünftige Arbeitslosengeldlösung, Verringerung der Konsumsteuern und der Steuern des „kleinen Mannes“, kurz, das Anregen des Massenkonsums, widerspricht ja ihrem Evangelium und nicht einmal tot würden sie so etwas tun.“, auch kein Blumentopf zu gewinnen ist. Die eigentlichen Ursachen der Krise nicht erkennend, landet man weit ab einer praktikablen Lösung. Aber was soll es, wenn die Probleme in den Verteilungshirachien gesehen werden, so glaubt man natürlich auch dort die Lösung zu finden.

Nicht uninteressant sind auch die beiden letzten Absätze, da heißt es zum Beispiel: „Der Arbeiter dagegen, der jetzt schon aufmerksam geworden ist, wenn er sich auch noch hat beschwichtigen lassen, wird unweigerlich aufwachen. Er muss zu kämpfen beginnen. Die Zahl der Streiktage wird ansteigen und die Schärfe der Kämpfe zunehmen. Regierung und Kapital werden zweifellos mit Repression antworten, aber das wird die Widersprüche nur anheizen. Bewegte Zeiten!“ Ja, bewegte Zeiten, diese bekommen wir mit Sicherheit (im doppelten Sinne, auch die Bewegungen werden beobachtet werden), fraglich nur wer bewegt und wer bewegt wird. Und das „der Arbeiter … schon aufmerksam geworden ist“ ist zu begrüßen, welche Folgen diese neue Aufmerksamkeit aber haben wird, ist schwer zu sagen. Sicher ist auch das die Arbeiter kämpfen werden, wie, mit welchen Mitteln und mit welchem Ergebnis, hängt aber sehr vom Organisationsgrad und den Zielen ab. Widersprüche werden angeheizt, aber Widerspruch ist nicht gleich Widerspruch, auf den Grund kommt es dabei an. Ja auch der Grundwiderspruch des Kapitalismus spitzt sich weiter zu, allein in diesem System wird er nicht zu lösen sein.

Der letzte Absatz basiert auf idealisierten Wunschvorstellungen und appelliert an den „Idioten“ im Politiker, den wie ist zu lesen: „Die Vorstellung, das Volk in Deutschland könnte sich das Alles widerstandslos gefallen lassen, könnte sich gesenkten Hauptes zur Schlachtbank führen lassen, will dagegen nicht in den Kopf des Bürger-Journalisten. Haben nicht die Ossies damals bereits gezeigt: Man ist hier in Deutschland keineswegs bereit, das Schlacht-Lamm zu spielen. Was zuviel ist, ist zuviel!“

Sicher wird keiner in der herrschenden Klicke der Vorstellung anhänglich sein, dass sich die Menschen „das Alles widerstandslos gefallen lassen“, was allein schon an den Vorbereitungsmaßnahmen, welche gegen das Volk gerichtet sind, zu erkennen ist. Dass sie es aber hierzulande ziemlich weit treiben können, bis sich Widerstand regt, dessen sind sie sich gewiss. Und einmal davon abgesehen, dass die Arbeiterklasse schlecht organisiert ist, ist nicht einmal ein gemeinsames Ziel auszumachen. Ein reiner Kampf um Umverteilung kann die Probleme nicht lösen, maximal deren Lösung aufschieben. Aber auch die Ossis als Beispiel zu nehmen und im selbem Atemzug zu behaupten, dass man nicht bereit wäre „das Schlacht Lamm zu spielen“, zeugt eigentlich von reichlicher Naivität und Verkennung der gesellschaftlichen Verhältnisse. Die Ossis wollten Veränderung, berechtigter Weise, welche mit diesem System heute eigentlich nicht viel gemein haben, letztendlich haben sie sich aber von Illusionen ködern lassen und sich reihenweise auf die Schlachtbank gelegt. Es wäre zu wünschen, dass gerade die Ostdeutschen ihre Lektion gelernt haben.