Zitat:

Es setzt sich nur so viel Wahrheit durch, als wir durchsetzen; der Sieg der Vernunft kann nur der Sieg der Vernünftigen sein. - Bertold Brecht, „Leben des Galilei“

Zitat:

Bedrohlich ist das Volk für die Herrschenden, wenn es ohne Furcht ist.“ -Tacitus (römischer Historiker)

Zitat:

Die Furcht vor Übervölkerung tritt stets in Perioden auf, in denen der bestehende Sozialzustand im Zerfall begriffen ist. August Bebel

Freitag, 27. Juni 2014

GzT 25/26.06.14

25.06.14 – Es regnet! Vergangene Nacht hatte es geregnet, unterschiedlich stark, ohne vom Wind verstärkt zu werden. Leicht ist mein Schlaf gewesen, so dass ich mitbekam wann der Regen stärker wurde. Gedanklich beschäftigte ich mich mit dem Weg zur Arbeit, würde ich mit dem Zug oder mit dem Fahrrad fahren, aber da noch Zeit war und der Regen ja auch nachlassen konnte, musste diese Entscheidung nicht gleich gefällt werden. Irgendwann klingelte das Handy und es war Zeit aufzustehen, noch einmal kurz umdrehen und die Wiederholung des Weckrufes abgewartet, dann aufstehen, ab ins Bad, Morgentoilette, anziehen, Kaffee kochen, Scheibe Brot in den Toaster. Zeitung habe ich heute früh nicht hoch geholt, hatte auch keine Lust etwas zu lesen. Nach dem ich das Brot gegessen und den Kaffee getrunken, schaute ich auf den Balkon und konnte feststellen, dass es nur noch leicht nieselte. Also anziehen, Rucksack gepackt und auf den Rücken, nachdem ich sicherheitshalber eine Regenjacke angezogen hatte. Dann ging es runter, Fahrrad auf die Straße schieben, aufgesessen und ab ging es. Die Goldstraße bis zur Schmalen Straße, Richtung Markt weiter, den Marktplatz, auf welchem die ersten Händler ihre Stände aufbauten, querend, ging es in die Steinbrücke, die Ritterstraße, durch den Wordgarten, zum Schiffsbleck und über den Kreisverkehr in den Brühl. Es nieselte immer noch leicht, bis zu diesem Zeitpunkt hätte ich noch Richtung Bahnhof abbiegen können und den Zug nehmen. Als ich an der Schafsbrücke angekommen war, war es dafür allerdings zu spät, auch war der Regen etwas kräftiger. Ich überquerte die Brücke und fuhr Richtung Neinstedter Feldweg, auf diesen einbiegend, ging es Richtung Neinstedt. Der Regen war heftiger geworden und ich spielte mit dem Gedanken umzukehren, wies diesem aber von mir, der Mensch ist nicht aus Zucker und auch ich würde sicher nicht aufweichen. Früher bin ich öfter mit dem Fahrrad gefahren, bei jedem Wetter eigentlich, damals bin ich allerdings noch zur Schule gegangen und das ist einige Jahre her. Dieses Jahr werden es 35 Jahre, das ich die POS verlassen habe, um anschließend einen Beruf zu erlernen, welcher heute die Grundlage für meine gegenwärtige Qualifikationsmaßnahme ist. Letztlich hatte ich diesen Beruf allerdings nur erlernt, da im ausbildenden Betrieb zurzeit meines Lehrabschlusses Lackierer gebraucht wurden, habe ich als ein solcher angefangen und gearbeitet bis ich zur Armee eingezogen wurde.
Wie in der DDR üblich wurde sich in der 9 Klasse mit der zukünftigen Ausbildung beschäftigt, Bewerbungen geschrieben und Lehrverhältnisse vorbereitet. Damals wusste ich noch nicht einmal was ich werden wollte, ich hatte keine konkreten Vorstellungen und eigentlich hätte ich lieber Abitur gemacht, was aber auf Grund des Durchschnitts meiner Zensuren nicht möglich war. So suchte ich ein Berufsberatungszentrum auf und informierte mich, auf die Frage was ich den werden wolle, hatte ich erst einmal keine Antwort, dann besann ich mich darauf, eine Reportage über Baumaschinisten gesehen zu haben und so entschloss ich mich Baumaschinist zu werden. Die Berufsberaterin hatte somit einen Ansatz, wobei sie mir mittelte, dass dieser Beruf auf Grund meiner schlechten Note in Chemie für mich nicht in Frage kommt. Daraufhin verabschiedete ich mich, mit der Beratung nicht unbedingt zufrieden. Überhaupt musste ich feststellen, dass „Berater“ unter Umständen Spezialisten im Ausreden und Umlenken waren, aber mit Menschen wie mich ihre Schwierigkeiten hatten. Mit diesem Problem wurde ich später ebenfalls während der Musterung konfrontiert, das ist aber ein anderes Thema.
Da nun in der DDR kein junger Mensch ohne Ausbildung blieb, also eine Lehrstelle erhielt, war das auch bei mir der Fall. Eines Tages wurde uns die Möglichkeit geboten, der Vorstellung eines Unternehmens aus Dessau beizuwohnen. Diese Möglichkeit nutzte ich gemeinsam mit einigen anderen Mitschülern und Schülerinnen.

Donnerstag, 26. Juni 2014

Gedanken zum Tag – 19.06. usw.


19.06.14 - Habe ich heute früh Zeitung gelesen? Ja, aber nicht die aktuelle sondern die von Gestern. Jedenfalls einen Artikel. Die aktuelle Zeitung steckt noch im Briefkasten, hatte keine Lust runter zu laufen und diese zu holen, war heute Morgen etwas spät dran. Passiert, gestern war ein etwas längerer Arbeitstag, früh ging es wie üblich nach Thale, Nachmittags zurück, kurze Pause und weiter ging es bis ca. 18:00Uhr, anschließend etwas Pause und um 20:30Uhr ging es noch einmal für zwei Stunden durch die Stadt.
Ansonsten sind es viele Gedanken, welche gegenwärtig mein Hirn durchstreifen, gedacht werden wollen, sich auseinandersetzen mit Problemen, Ansichten, Ereignissen.
Nun ist die Zeit vorangeschritten, einiges wurde getan und in meinem Kopf formen sich die Gedanken nicht mehr so, wie es heute früh der Fall gewesen ist. Die Pflicht kommt zuerst und dann die Kür, nur was sind es für Pflichten, welche den Menschen heutzutage treiben? Verschieden werden sie sein und oft nicht seinen eigenen direkten Bedürfnissen geschuldet. Was ist Freiheit, die Einsicht in die Notwendigkeit und entsprechendes Handeln? Sicher, nur welche Einsicht in welche Notwendigkeit und was ist Notwendig, was wird als Notwendigkeit im heutigem gesellschaftlichen Sein definiert und was ist objektiv Notwendig, weil Gesetzmäßig? Die Definitionshoheit über Notwendigkeit, wer hat diese, oder ist diese letztlich nicht objektiv, im gesellschaftlichem Sein, sich ergebend aus dem Handeln der Menschen? So ist es im System des Kapitals Notwendig, dass es Menschen gibt, welche ihre Arbeitskraft verkaufen müssen, ohne die Ware Arbeitskraft würde das ganze System nicht bestehen können. Mit Freiheit hat dieses nur insofern zu tun, das die Erkenntnis dieser Tatsache die Einsicht in die Notwendigkeit fördert, die Nutzung allgemeiner objektiver Gesetzmäßigkeit im eigenen Interesse möglich macht und den Tod so mancher Illusion bedeutet.

20.06.14 - Zeitung habe ich heue wieder gelesen, nicht ganz, zumindest die Überschriften und da auch nicht alle. In den Randspalten war zu erfahren, dass Blutspende möglich ist, in einer Schule in Quedlinburg und dass ein Wanderverein als Ziel den alten Falkenstein anstrebt, interessierte Mitwanderer sind erwünscht. Im August soll mit dem Kreisverkehr unterhalb des Münzenberges begonnen werden und zu diesem Zweck wird die Straße komplett gesperrt, zur Weihnachtszeit soll dann alles wieder befahrbar sein.

Sonntag, 22. Juni 2014

Gedanken zum Tag – 12.06.2014 usw. –


12.06.14 - Nun ist es schon Mittag, im Gegensatz zu gestern scheint die Sonne, es ist leicht bewölkt und der Regen der letzten Tage hat für etwas Abkühlung gesorgt. Trotzdem ist der morgendliche Fahrradexkurs etwas schweißtreibend, nachdem Hemdsärmlich am Anfang etwas kühl erscheint.
Zum Frühstück habe ich wie üblich in der MZ geblättert, beginnend mit dem regionalen Teil. Ein Geldautomat wurde gesprengt, war zu lesen und dieser befand sich an einer Tankstelle. Anscheint eine Modeerscheinung, wurde doch erst eine Woche zuvor der Automat in der Quedlinburger Post gesprengt. Wie viel Geld entwendet wurde konnte noch nicht gesagt werden, allerdings ist vor einem Jahr ein solcher Versuch am selben Ort gescheitert, damals gelangten die Täter nicht an die 90.000,-€, welche sich im Automaten befunden haben sollen. Also doch eine ganze Menge Geld, welches als Lohn für die Zerstörung des Automaten winkt. Ja dafür muss eine alte Frau lange sticken und so mancher Hartz-IV-Geschädigte, prekär Beschäftigte und vom sozialen System gegeißelter, wäre schon froh nicht von Sanktionen bedroht und ein paar Euro mehr im Monat zu haben.

16.06.14 - Die neue Woche hat begonnen, mit dem Rad nach Thale und erst einmal etwas abkühlen, wie es den Anschein hat kann es ein warmer Tag werden, könnte aber auch regnen, einige Wolken sind am Himmel zu sehen. Die Zeitung heute Morgen habe ich nicht einmal richtig überflogen, wobei es im hinteren Teil einen Beitrag über die Saatzucht in Quedlinburg gibt. Diesen werde ich interessehalber lesen, die historischen Beiträge sind nicht schlecht und ich muss zugeben, dass ich die meisten bis jetzt gern gelesen habe.
Maschinen- und Anlagenmonteur hatte ich einst gelernt, lange ist es her, als Lackierer habe ich gearbeitet, auf einem Schiff war ich während meiner Armeezeit Motgast, anschließend wieder Lackierer, bis ich einen Lehrgang besuchte, welcher damit endete, dass ich Assistent in einem Lehrstuhl für Philosophie wurde. Während dieser Zeit besuchte ich die Volkshochschule in Quedlinburg und legte 1989 das Abitur ab. Mit dem Studium wurde es nichts mehr, 1990 sollte es beginnen aber die gesellschaftliche Wende strich nicht nur diesen Studiengang. So arbeitete ich kurze Zeit wieder als Lackierer, anschließend fast zwei Jahre als Gastwirt und dann fing ich bei einer Versicherungsgesellschaft an. Wer nichts wird, wird Wirt, begrüßte mich ein ehemaliger Arbeitskollege an meiner Wohnungstür, als ich noch Wirt war und er für einen Strukturvertrieb tätig. Nach dem er meinen stutzend, fragenden Blick bemerkte, ergänzte er seine Aussage mit: und ist Dir das auch nicht gelungen, so machen in Versicherungen! Zwar war meine Tätigkeit als Gastwirt nicht unbedingt Erfolglos, aber das Objekt in welchem sich die Gaststätte befand gehörte der Treuhand, oder wurde zumindest von ihr verwaltet und vermarktet. So sollte der ursprüngliche Mietvertrag durch einen anderen ersetzet werden, welcher eine dreimonatige Kündigungsfrist enthielt.

Mittwoch, 11. Juni 2014

Gedanken zum Tag -10/11.06.14-

10.06.14 - Pfingsten ist vorbei und damit auch der Kaiserfrühling in Quedlinburg, letzteres ist heute Thema in der MZ, im regionalen Teil. Gelesen habe ich den Beitrag nicht, einzig die Überschrift und das Bild waren Gegenstand der Betrachtung. Am Wochenende war schönes Wetter, eher etwas warm und damit ein guter Anlass um Baden zu gehen. Das Mittelalterfest habe ich links liegen gelassen, dieser mittelalterliche Trubel interessiert mich eigentlich nicht mehr, er hat ohnehin nur wenig mit Geschichte zu tun und wenn, dann mit Verklärung der Selbigen. Was allerdings in diesem Jahr neu war, waren die mit dem Eintritt verbundenen Leistungen, so konnten die Gäste, nach Zahlung ihres Eintritts, nicht nur den mittelalterlichen Markt besuchen und sich wiederholt das Historienspektakel reinziehen, sondern auch die Stiftskirche und das Schlossmuseum. In der Stiftskirche blieben allerdings Krypta und Teppichausstellung berechtigterweise geschlossen.
Aber wie schon geschrieben, das Wetter eignete sich besser zum baden, als zum Schlendern über einen Mittelaltermarkt. Letztlich überholen sich solche Veranstaltungen meines Erachtens mit der Zeit und gelegentlich sind es dann noch die harten Mittelalterfans, welche sich die Hand reichen. Jedenfalls was die „Eingeborenen" hier betrifft, bei den Touristen ist es unter Umständen etwas anders, sofern sie dieses Spektakel noch nicht erlebt haben.
Vieles hatte ich in der MZ nicht gelesen, von den meisten Artikeln nur die Überschriften, welche animierten diese Beiträge nicht zu lesen. Zu erfahren war am Rande, dass einem Touristen aus seinem Auto heraus, mitten in der Nacht, eine Spiegelreflexkamera entwendet wurde. Die Täter hatten versucht eine Scheibe der vorderen Türen einzuschlagen, was aber nicht gelang, bei den hinteren Scheiben hatten sie allerdings Glück und die Kamera war weg. Eine Anwohnerin will in der Nacht drei mit Skimasken bekleidete beobachtet haben, welche sich am Auto zu schaffen machten. Dabei liegt der Verdacht nahe, dass Gelegenheit Diebe macht und eigentlich Fahrlässig vom Eigner des Fahrzeuges, seine Kamera im Fahrzeug liegen zu lassen. Allerdings hätte, wenn und aber, alles nur Gelaber, wahrscheinlich wäre dieser Schaden zu vermeiden gewesen. Warum die Täter allerdings Skimasken trugen, erschließt sich nicht so einfach, wenn diese Tat der Gelegenheit geschuldet war. Oder wussten die Täter was sie erwartet und hatten die Gelegenheit von langer Hand vorbereitet? Vielleicht ist die Erklärung auch einfacher, was gegen Kälte gut ist, soll ja auch gegen Hitze helfen, oder war das Ziel etwa ein anderes? Wie dem auch sein möge, die Scheibe am Auto ist kaputt und die Kamera weg.
Jetzt ist aber auch die Frühstückspause vorbei und ich werde mich wieder an die Maschine begeben.

11.06.14 - Hat nicht unbedingt optimal begonnen der Tag, bin heute mit dem Fahrrad losgefahren und kurz hinter Quedlinburg war der Hinterreifen kaputt. Nach kurzem Überlegen entschloss ich mich weiter zu laufen. Also bin ich heute nach Thale gelaufen, aber nicht nur gelaufen, sondern habe mein Fahrrad nebenher geschoben. Das führte allerdings dazu, dass ich nicht pünktlich war. Nachher werde ich bei einem Fahrradgeschäft in Thale vorbei schauen, es werden wohl ein neuer Schlauch und eine neue Decke sein müssen.

Freitag, 6. Juni 2014

Gedanken zum Tag - 06.06.12 -


06.06.14 - Ist schon interessant, was nicht alles gelernt werden kann, wenn Zeitung gelesen wird! So möge ich meinen, dass die eine oder andere Tat nicht erfolgen würde, wenn die Medien nicht mit entsprechenden Informationen, welche durchaus als Anleitungen gesehen werden können, hilfreich zur Seite stehen. So zum Beispiel beim Sprengen von Bankautomaten, oder wie heute wieder im regionalem Blatt berichtet, der Diebstall ganzer Tresore, unter zur Hilfenahme von Technik wie Bagger, Radlader oder ähnliches. Interessanterweise konnte dem Beitrag entnommen werden, dass es Zweitschlüssel für derlei Technik übers Internet zu bestellen gibt.
Ja die Medien berichten und animieren, wer nicht weiß wie Geldautomaten gesprengt werden können, erfährt es spätestens wenn eine solche Tat durchgeführt wurde. Die Medien vermitteln in Sensations- haschender Manier dieses Wissen!
Und mal ehrlich, wer wusste Ende der 1990iger Jahre, das ein Golf 3 mittel Tennisball zu öffnen ist? Eigentlich doch nur einige Wenige, welche diese „Sicherheitslücke" vielleicht zufällig entdeckt hatten. Nach dem diese Öffnungsmöglichkeit des Autos durch die Medien gegangen war, gab es sicher den Einen oder die Andere, welche verschieden motiviert ausprobieren wollten, ob es auch wirklich funktioniert.
Und war es nicht gestern, als in der MZ zu lesen war, dass Sachsen-Anhalt wieder einmal Spitze ist und zwar in der Verbrechensstatistik! Die Kriminalitätsrate also in diesem Land höher als in anderen Bundesländern. Das Böse ist eben immer und überall, wobei die Medien ihm Hilfreich zur Seite stehen. Wie Menschen allerdings höhere Löhne erkämpfen, einer prekären Beschäftigungssituation entrinnen und solche zivilisatorischen Errungenschaften wie die Hartz Gesetze negiert werden können, erfahren die Menschen aus den einschlägigen Medien allerdings nicht. Aber immerhin, wenn Mensch keinen Ausweg mehr weiß und auf der Suchen nach Möglichkeiten zur Existenzsicherung sind, stehen die Medien helfend zur Seite, greifen jede Gelegenheit auf, publizieren Beispielhafte Alternativen und liefern das erforderliche Wissen zur erfolgreichen Umsetzung. Und machen wir uns doch nichts vor, das ist direkte Wirtschaftsförderung, denn desto größer die eingesetzte Technik, desto gewaltiger der Knall, desto größer der Schaden, selbst wenn er kollateral daher kommt. Zwar wird über die Schäden gejammert, letztlich müssen diese aber beseitigt werden, muss abhanden gekommenes Ersetzt und somit werden durch die Täter noch ganz andere Bedürfnisse befriedigt. Wenn solcherlei Zerstörung allerdings staatlich gefördert daherkommt, wird es im Allgemeinen Krieg genannt! Und gegen die dort entstehenden Zerstörungen sind Tresorraub mittel Radlader, Bagger oder anderem Gerät, sowie die Sprengung von Geldautomaten mittels Gasgemisch geradezu harmlos.

Donnerstag, 5. Juni 2014

Gedanken zum Tag – Sammelsorium – aus der Vergangenheit - Teil 2. -

14.04.14 – Montag, Wochenbeginn und am Wochenende ist Ostern, also eine kurze Woche. Morgen werde ich etwas früher gehen müssen, habe einen Termin, welcher nicht zu versäumen ist. Jedenfalls, nicht versäumt werden sollte.
Das Wochenende war nicht uninteressant, am Freitag eine Lesung im Festsaal des Quedlinburger Rathauses, Samstagvormittag eine Führung durch Quedlinburg und die Stiftskirche, in Vorbereitung auf eine Nachmittagsveranstaltung zum Thema Religionsgeschichte Mitteldeutschlands. Die Nachmittagsveranstaltung war interessant, gut besucht und es wurde durchaus kontrovers diskutiert. Nach dieser Veranstaltung ging es zum Kaffeetrinken und anschließend weiter diskutiert, allerdings andere Themen, welche bewegten und gegenwärtiges politisches Sein auf den verschiedensten Ebenen spiegelten. So spielten die aktuellen Entwicklungen in Venezuela genauso eine Rolle, wie die in der Ukraine.
Wenn ich heute die Zeitung aufschlage, wird von letzteren berichtet und es ist zu erfahren, dass die ukrainische „Regierung“ gewaltsam gegen „prorussische Separatisten“ im Osten des Landes vorgeht, wobei es Tote und Verletzte gegeben hat. Die Wortwahl in den Medien der Hofberichterstattung ist bezeichnend und zeigt in wessen Interesse geschrieben wird. Anders wie im Internet, oder auch in der Jungen Welt, ist allerdings nicht über die Hatz auf Andersdenkende, vor allem Kommunisten in der Ukraine zu erfahren und das nicht überwiegend im Osten des Landes. Dabei ist die Haltung vieler Menschen im Osten der Ukraine durchaus verständliche, im Westen des Landes, in den Jahren nach der orangenen „Revolution“ in Annährung an den Westen seiner Industrie beraubt, formierten sich faschistische Gruppierungen, welche ihren Einfluss in den gegenwärtigen Kiewer Machtpoker weiter ausprägen und die Politik entscheidend mitbestimmen. Diese Gruppierungen hatten vor dem Machtwechsel schon kundgetan was sie vorhaben. Neben der Annäherung an die EU und Ukrainisch als einzige Amtssprache im Land, wurden weitere Ziele ausgemacht, zu den betroffenen Zielgruppen gehören Russen und Menschen deren Religion und/oder Überzeugungen den Faschisten nicht passen. Wie nach der Machtübernahme der deutschen Faschisten 1933, werden als erstes die konsequentesten politischen Gegner verfolgt, das waren damals wie heute die Kommunisten. Dem Kommunisten folgten viele Sozialdemokraten und humanistisch orientierte bürgerliche Kräfte. Die Vorgänge in der Ukraine sprechen für sich, wobei die Sprache in den Medien hierzulande viel verrät. Dass die jetzige Regierung in Kiew mittels Putsch an die Macht gekommen ist, spielt keine Rolle, ganz im Gegenteil, die Gegner der Putschisten werden unter anderem als Separatisten verunglimpft. Der Volksentscheid auf der Krim wird verurteilt und als anzuzweifeln gebrandmarkt, die Putschregierung aber ohne Wenn und Aber anerkannt.  
Auch regional gibt es das eine und andere in der Zeitung zu lesen, so dass sich der Bürgermeister von Thale für den Erhalt der Grundschule in Friedrichsbrunn ausspricht. Ob das allerdings ehrlich und ernst gemeint ist, oder nur dem Kommunalwahlkampf geschuldet, ist schwerlich zu sagen, immerhin gehört er der Partei an, welche im Landtag die entsprechenden Beschlüsse gefällt hat. Ist durchaus interessant, wie Parteien im Wahlkampf zur eigenen Opposition mutieren. In diesem Zusammenhang ist bezeichnend, dass er ein Gesetz anspricht, welches es in Sachsen gibt, aber nicht in Sachsen-Anhalt. Zu lesen …
15.04.14 - Heute ist wieder etwas zur Grundschulschließung zu lesen, speziell zum Standort Friedrichsbrunn und der Landrat bekräftigt, dass am Schulentwicklungsplan festgehalten wird. Ja der Schulentwicklungsplan, eher wohl ein Schulabwicklungsplan, es wird geplant und andererseits gejammert das immer mehr Menschen der Region den Rücken kehren. Die Perspektive für Kinder in diesem Land wird immer schlechter, da stellt die Harzregion keine Ausnahme da. Gejammert wird, dass es heute Ausbildungsplätze gibt, für welche sich entweder kein Lehrling interessiert, die Voraussetzungen von jungen Menschen nicht erfüllt werden, oder einfach nicht genügend Schulabgänger vorhanden sind. Die Situation wird sich in Zukunft nicht verbessern, letztlich sind die Geburtenzahlen nicht gerade gestiegen. Das allerdings das Bildungssystem die Voraussetzungen schaffen muss, das für zukünftige Anforderungen im Berufsleben genügend geeignete junge Menschen zur Verfügung stehen und das Bildung als ein gesamtgesellschaftliches Problem zu sehen ist, scheinen die Verantwortungsträger nicht zu verstehen.      
17.04.14 – Im Mai finden in Sachsen-Anhalt Kommunalwahlen statt. Parteien, Bürgerbewegungen und –initiativen stellen ihre Kandidaten auf und ziehen in den Wahlkampf. Wohl der Partei, welche ein kräftiges Zugpferd hat, das in der Lage ist, den ansonsten schwachen Karren zu ziehen. Eigentlich sollten Scheinkandidaturen ausgeschlossen werden und so wurde die Unvereinbarkeit von Amt und Mandat festgelegt. Dem Kandidaten obliegt die Entscheidung, ob er das Amt behält oder die Wahl annimmt. Diese Entscheidung kann im Nachhinein aber auch noch korrigiert werden. So heute der MZ auf Seite 7, Quedlinburger Harz Bote zu entnehmen. Im Beitrag geht es um die Kandidatur des Bürgermeisters von Thale, welcher allerdings schon im Vorfeld erklärt, dass er das Mandat nicht annehmen wird, sondern Bürgermeister bleibt. Begründet wird dieses allerdings scheinheilig mit einer Bestätigung der eigenen Person, an deren Habitus in letzter Zeit etwas gekratzt wurde, ins besondere im Zusammenhang mit dem Gewerbe/Industriegebiet in Warnstedt und des damit verbundenen Vorwurfs des Subventionsbetruges, welcher allerdings jüngst von einem Gericht negiert wurde. Eigentlich geht es aber weniger um Selbstbestätigung, sondern darum um möglichst viele Stimmen für die eigene Partei zu holen und dadurch die Abgeordnetenzahl selbiger im zukünftigen Stadtrat möglichst hoch zu halten. Jede Stimme zählt, egal für wen sie abgegeben wurde, andere Kandidaten können davon profitieren. Zwar spielen die Stimmen der einzelnen Kandidaten eine Rolle, aber mit entsprechendem Zugpferd können auch Kandidaten der Partei in den Stadtrat einziehen, welche nur wenige Stimmen auf sich vereinen konnten.  Daran wird oft nicht gedacht, wenn die Stimme abgegeben wird. Vernünftig wäre, wenn Kandidaten, wie der Bürgermeister von Thale, keine Stimme erhalten würden, da sie ohnehin nicht in den Rat zu wählen sind, oder wenn sie gewählt wurden ihr Mandat nicht antreten. Eher sollten sich auf jene Kandidaten konzentriert werden, welche auch in den Rat der Stadt einziehen wollen und dort ihre Arbeit leisten. Luftnummern sind nicht notwendig und sollten vermieden werden.  Ehrlicher als der Bürgermeister von Thale ist da schon der von Querfurt, er sagt direkt worum es ihm geht, nämlich um möglichst viele Stimmen für seine Partei und deren Kandidaten.