Zitat:

Es setzt sich nur so viel Wahrheit durch, als wir durchsetzen; der Sieg der Vernunft kann nur der Sieg der Vernünftigen sein. - Bertold Brecht, „Leben des Galilei“

Zitat:

Bedrohlich ist das Volk für die Herrschenden, wenn es ohne Furcht ist.“ -Tacitus (römischer Historiker)

Zitat:

Die Furcht vor Übervölkerung tritt stets in Perioden auf, in denen der bestehende Sozialzustand im Zerfall begriffen ist. August Bebel

Donnerstag, 5. Juni 2014

Gedanken zum Tag – Sammelsorium – aus der Vergangenheit - Teil 2. -

14.04.14 – Montag, Wochenbeginn und am Wochenende ist Ostern, also eine kurze Woche. Morgen werde ich etwas früher gehen müssen, habe einen Termin, welcher nicht zu versäumen ist. Jedenfalls, nicht versäumt werden sollte.
Das Wochenende war nicht uninteressant, am Freitag eine Lesung im Festsaal des Quedlinburger Rathauses, Samstagvormittag eine Führung durch Quedlinburg und die Stiftskirche, in Vorbereitung auf eine Nachmittagsveranstaltung zum Thema Religionsgeschichte Mitteldeutschlands. Die Nachmittagsveranstaltung war interessant, gut besucht und es wurde durchaus kontrovers diskutiert. Nach dieser Veranstaltung ging es zum Kaffeetrinken und anschließend weiter diskutiert, allerdings andere Themen, welche bewegten und gegenwärtiges politisches Sein auf den verschiedensten Ebenen spiegelten. So spielten die aktuellen Entwicklungen in Venezuela genauso eine Rolle, wie die in der Ukraine.
Wenn ich heute die Zeitung aufschlage, wird von letzteren berichtet und es ist zu erfahren, dass die ukrainische „Regierung“ gewaltsam gegen „prorussische Separatisten“ im Osten des Landes vorgeht, wobei es Tote und Verletzte gegeben hat. Die Wortwahl in den Medien der Hofberichterstattung ist bezeichnend und zeigt in wessen Interesse geschrieben wird. Anders wie im Internet, oder auch in der Jungen Welt, ist allerdings nicht über die Hatz auf Andersdenkende, vor allem Kommunisten in der Ukraine zu erfahren und das nicht überwiegend im Osten des Landes. Dabei ist die Haltung vieler Menschen im Osten der Ukraine durchaus verständliche, im Westen des Landes, in den Jahren nach der orangenen „Revolution“ in Annährung an den Westen seiner Industrie beraubt, formierten sich faschistische Gruppierungen, welche ihren Einfluss in den gegenwärtigen Kiewer Machtpoker weiter ausprägen und die Politik entscheidend mitbestimmen. Diese Gruppierungen hatten vor dem Machtwechsel schon kundgetan was sie vorhaben. Neben der Annäherung an die EU und Ukrainisch als einzige Amtssprache im Land, wurden weitere Ziele ausgemacht, zu den betroffenen Zielgruppen gehören Russen und Menschen deren Religion und/oder Überzeugungen den Faschisten nicht passen. Wie nach der Machtübernahme der deutschen Faschisten 1933, werden als erstes die konsequentesten politischen Gegner verfolgt, das waren damals wie heute die Kommunisten. Dem Kommunisten folgten viele Sozialdemokraten und humanistisch orientierte bürgerliche Kräfte. Die Vorgänge in der Ukraine sprechen für sich, wobei die Sprache in den Medien hierzulande viel verrät. Dass die jetzige Regierung in Kiew mittels Putsch an die Macht gekommen ist, spielt keine Rolle, ganz im Gegenteil, die Gegner der Putschisten werden unter anderem als Separatisten verunglimpft. Der Volksentscheid auf der Krim wird verurteilt und als anzuzweifeln gebrandmarkt, die Putschregierung aber ohne Wenn und Aber anerkannt.  
Auch regional gibt es das eine und andere in der Zeitung zu lesen, so dass sich der Bürgermeister von Thale für den Erhalt der Grundschule in Friedrichsbrunn ausspricht. Ob das allerdings ehrlich und ernst gemeint ist, oder nur dem Kommunalwahlkampf geschuldet, ist schwerlich zu sagen, immerhin gehört er der Partei an, welche im Landtag die entsprechenden Beschlüsse gefällt hat. Ist durchaus interessant, wie Parteien im Wahlkampf zur eigenen Opposition mutieren. In diesem Zusammenhang ist bezeichnend, dass er ein Gesetz anspricht, welches es in Sachsen gibt, aber nicht in Sachsen-Anhalt. Zu lesen …
15.04.14 - Heute ist wieder etwas zur Grundschulschließung zu lesen, speziell zum Standort Friedrichsbrunn und der Landrat bekräftigt, dass am Schulentwicklungsplan festgehalten wird. Ja der Schulentwicklungsplan, eher wohl ein Schulabwicklungsplan, es wird geplant und andererseits gejammert das immer mehr Menschen der Region den Rücken kehren. Die Perspektive für Kinder in diesem Land wird immer schlechter, da stellt die Harzregion keine Ausnahme da. Gejammert wird, dass es heute Ausbildungsplätze gibt, für welche sich entweder kein Lehrling interessiert, die Voraussetzungen von jungen Menschen nicht erfüllt werden, oder einfach nicht genügend Schulabgänger vorhanden sind. Die Situation wird sich in Zukunft nicht verbessern, letztlich sind die Geburtenzahlen nicht gerade gestiegen. Das allerdings das Bildungssystem die Voraussetzungen schaffen muss, das für zukünftige Anforderungen im Berufsleben genügend geeignete junge Menschen zur Verfügung stehen und das Bildung als ein gesamtgesellschaftliches Problem zu sehen ist, scheinen die Verantwortungsträger nicht zu verstehen.      
17.04.14 – Im Mai finden in Sachsen-Anhalt Kommunalwahlen statt. Parteien, Bürgerbewegungen und –initiativen stellen ihre Kandidaten auf und ziehen in den Wahlkampf. Wohl der Partei, welche ein kräftiges Zugpferd hat, das in der Lage ist, den ansonsten schwachen Karren zu ziehen. Eigentlich sollten Scheinkandidaturen ausgeschlossen werden und so wurde die Unvereinbarkeit von Amt und Mandat festgelegt. Dem Kandidaten obliegt die Entscheidung, ob er das Amt behält oder die Wahl annimmt. Diese Entscheidung kann im Nachhinein aber auch noch korrigiert werden. So heute der MZ auf Seite 7, Quedlinburger Harz Bote zu entnehmen. Im Beitrag geht es um die Kandidatur des Bürgermeisters von Thale, welcher allerdings schon im Vorfeld erklärt, dass er das Mandat nicht annehmen wird, sondern Bürgermeister bleibt. Begründet wird dieses allerdings scheinheilig mit einer Bestätigung der eigenen Person, an deren Habitus in letzter Zeit etwas gekratzt wurde, ins besondere im Zusammenhang mit dem Gewerbe/Industriegebiet in Warnstedt und des damit verbundenen Vorwurfs des Subventionsbetruges, welcher allerdings jüngst von einem Gericht negiert wurde. Eigentlich geht es aber weniger um Selbstbestätigung, sondern darum um möglichst viele Stimmen für die eigene Partei zu holen und dadurch die Abgeordnetenzahl selbiger im zukünftigen Stadtrat möglichst hoch zu halten. Jede Stimme zählt, egal für wen sie abgegeben wurde, andere Kandidaten können davon profitieren. Zwar spielen die Stimmen der einzelnen Kandidaten eine Rolle, aber mit entsprechendem Zugpferd können auch Kandidaten der Partei in den Stadtrat einziehen, welche nur wenige Stimmen auf sich vereinen konnten.  Daran wird oft nicht gedacht, wenn die Stimme abgegeben wird. Vernünftig wäre, wenn Kandidaten, wie der Bürgermeister von Thale, keine Stimme erhalten würden, da sie ohnehin nicht in den Rat zu wählen sind, oder wenn sie gewählt wurden ihr Mandat nicht antreten. Eher sollten sich auf jene Kandidaten konzentriert werden, welche auch in den Rat der Stadt einziehen wollen und dort ihre Arbeit leisten. Luftnummern sind nicht notwendig und sollten vermieden werden.  Ehrlicher als der Bürgermeister von Thale ist da schon der von Querfurt, er sagt direkt worum es ihm geht, nämlich um möglichst viele Stimmen für seine Partei und deren Kandidaten.   

24.04.14 - Einige Tage ist es her, als ich hier etwas geschrieben habe. Am letzten Wochenende war Ostern und somit folgte auf eine kürzere Arbeitswoche eine zweite. Dem nicht genug, wird es mit dem 1.5. noch eine verkürzte Arbeitswoche geben. Das ist nicht unvernünftig, im Moment habe ich ohnehin keine Aufgabe.
Gestern war im regionalem Wurstblatt (und das obwohl heute eigentlich keine Wurst mehr in Zeitungspapier gewickelt verkauft wird) zu lesen, das die CDU die Südumgehung von Quedlinburg vollendet haben möchte. Wahlkampf lässt grüßen und so wird sich auf Themen fixiert, welche vermeidlichen Fortschritt versprechen. Immerhin soll Quarmbeck mit dieser  Umgehung direkter an die B6n angebunden werden. Das wiederum soll Voraussetzung sein, für die Ansiedlung von Industrie. Diese Industrie wiederum soll die Kassen der Stadt füllen, in dem Gewerbesteuer gezahlt wird. Weniger Arbeitslose soll es dadurch ebenfalls geben, … also eine runde Sache, in der Welt der Illusionen. Das Prinzip Hoffnung wird befördert, Illusionen geweckt, mit Fortschritt gelockt. Wer das alles bezahlen soll, erst einmal nur die Weiterführung der Südumgehung bleibt zwar nicht offen, genauso wenig wie die Verantwortlichkeit für die Straße. Zwar wird mit Landesfördermitteln geklappert, allein soll es eine Straße der Kommune werden, für deren Unterhalt selbige aufzukommen hat. Dem Industrie, oder auch „nur“ Gewerbegebiet, bleibt dann dasselbe Schicksal wie schon existierenden Gewerbegebieten nicht erspart, entweder beleuchtet Weide oder Solarpark zu werden. Letzteres ist seit Jahren auf immer mehr ungenutzten Gewerbeflächen zu beobachten. Die dann Silber glänzenden Flächen vermitteln zumindest einen Eindruck von Reichtum und so kann auch potenziell landwirtschaftliche Fläche versilbert werden. Übriges stehen die Chancen für Ansiedlung von Industrie nicht sonderlich gut, benötigen doch gerade größere Industriebetriebe ein gewisses Fachkräftepotenzial, welches in Ballungszentren sicher eher anzutreffen ist, als im ländlichen Raum um Quedlinburg. Allgemein beklagter Fachkräftemangel wird sein Übriges dazu beitragen, dass Industrieunternehmen sich kaum für eine Ansiedlung im ländlichen Raum begeistern werden. Preiswerte Grundstücke für solche Ansiedlungen gibt es nicht wenige im Lande Sachsen-Anhalt, nur es mangelt an dem was Unternehmen noch mehr brauchen als preiswerte Grundstücke und andere Subventionen, nämlich qualifizierte Arbeitskräfte! Ohne diese geht es nicht, egal wie billig der erschlossen Acker ist, egal mit welchen Subventionen gewunken wird. Subventionen werden gerne mitgenommen, da kennen Unternehmen nichts, zur Substanz von Unternehmen gehören sie allerdings nicht, sie taugen nicht Wertschöpfung zu generieren, das kann nur die Hauptproduktivkraft Mensch!
Letztlich geht es der CDU auch weniger um funktionierende Industriegebiete und fertig gebaute Straßen, es geht darum mittels verbreiteter Illusionen erfolgreich Wahlkampf zu betreiben. Leider und wie die Vergangenheit oft gezeigt hat, werden Parteien eher an ihren Versprechungen als an ihren Taten in der Vergangenheit gemessen. Und wird das Treiben der CDU, aber nicht nur dieser Partei, im Stadtrat betrachtet, steht unterm Strich eine Menge heiße Luft und praktizierter Raubbau an wirtschaftlicher Substanz der Stadt, sowie angestrebter kultureller und sozialer Kahlschlag. Als Beispiele sei der jüngste Verkauf des Krematoriums und das Bestreben sozialen und kulturellen Einrichtungen öffentliche Zuschüsse zu streichen, ohne dabei die Bedeutung der Einrichtungen für das soziale und kulturelle Leben in der Welterbestadt zu berücksichtigen. Das damit die Handlungsfähigkeit der Stadt immer weiter eingeschränkt wird und auch wirtschaftliche, kulturelle und soziale Grundlagen für den Tourismus in der Stadt negiert werden, kommt den Damen und Herren dieser Partei anscheint nicht in den Sinn. 
International wird an den Kriegstrommeln gerührt, im Zusammenhang mit den Ereignissen in der Ukraine unterstützt der Westen weiter die Putschisten in Kiew, wobei es zu einem Treffen in Genf gekommen ist. Nach diesem Treffen frohlockten die Medien, da die Beteiligten sich darauf einigten, die Kräfte im Osten des Landes, welche Verwaltungsgebäude besetzt halten und sich gegen die Putschregierung in Kiew und deren faschistische Fraktion stellen, zu entwaffnen. Allerdings wurde die Rechnung ohne den Wirt gemacht, die Reaktion auf die Beschlüsse ließ nicht lange auf sich warten und die so genannten russlandfreundlichen Kräfte in der Ostukraine sich nicht entwaffnen. Von westlichen Medien wird weiter die Kriegstrommel gerührt und die Schuld dafür den Russen zugesprochen. Letztlich aber, haben die Menschen in der Ostukraine nur gezeigt, dass sie eigenständiges Subjekt sind und unabhängig von Russland ihre eigenen Interessen vertreten. Das diese berechtig sind, zeigen Ereignisse in anderen Landesteilen, wo faschistische Gruppierungen jagt auf Andersdenkende und Andersseihende, in erster Linie Kommunisten, machen. Wie nach der Machtergreifung der deutschen Faschisten 1933 werden als erstes die konsequentesten politischen Gegner verfolgt und das sind nach wie vor kommunistische Gruppierungen. 
Da es aber hierzulande üblich ist, die Verbrechen des deutschen Faschismus auf die Judenvernichtung zu beschränken, wird dieser Tatsachen in den Medien im Allgemeinen keine Aufmerksamkeit gewidmet. So wird ein verzerrtes Bild von den Ereignissen geliefert, in welchem die Putschregierung in Kiew als legal und der Widerstand im Osten der Ukraine als Separatismus bezeichnet wird. Dabei ist es egal wie oft von der Seite des Widerstandes bekundet wird, das eine Spaltung der Ukraine nicht angestrebt, sondern für ein föderales System innerhalb der Ukraine eingetreten wird.
Das war es für heute, in einer viertel Stunde geht es zum Zug und dann zurück nach Quedlinburg!   
12.05.2014 – Am Anfang war ein Text, nicht am Anfang allen Seins, das wäre nicht möglich, da Unendlichkeit genauso wenig einen Anfang wie ein Ende hat. So stellt sich der Anfang in Form eines Textes in Vorbereitung auf eine Eulenspiegelführung dar. Selbst konnte ich diese nicht durchführen und so gab ich einige Hinweise. Wie ich jüngst aber erfahren konnte, wurden diese nicht genutzt, letztlich entschieden sich die Veranstalter eine Bäuerin oder ein Marktweib führen zu lassen. Soll nicht schlecht gewesen sein, aber konnte sich mit meinen Auftritt ein Jahr zuvor nicht messen, wie mir vermittelt wurde. Letztlich nicht verwunderlich, verfüge ich doch über etwas mehr Erfahrung auf diesem Gebiet. Enttäuschend nur, das die Veranstalter es nicht fertig gebracht haben mich zu fragen.
Nun muss ich mich wieder auf eine Eulenspiegelführung vorbereite, für Erwachsene und da ich seit längerem eine solche Führung nicht durchgeführt habe, werde ich mich noch etwas in die Geschichten Eulenspiegels vertiefen.
In dem mir vorliegenden Buch gibt es eine umfassende und interessante Einleitung, zum Buch, seiner Entstehung, dem Autor und dessen Zielsetzungen. So heißt es unter anderem: „Es kommt Bote vielmehr zunächst darauf an, ein abwechslungsreiches, humorvolles und vergnügliches Buch vorzulegen und seinen Helden mit allen Volksschichten zusammenzubringen. Aber Bote will zweifellos mehr, als nur unterhalten. Es will die Missstände seiner Zeit und darüber hinaus die allgemeinen menschlichen Schwächen bloßlegen, er will belehren, warnen und aufrütteln sowie seine Mitmenschen zur Selbsterkenntnis bringen, indem er ihnen in der Gestalt seines Helden und dessen Worten und Taten einen >>Spiegel<< vorhält.“ Weiter ist zu lesen: „Sogar Eulenspiegel selbst wird von Bote nicht verschont: auch er wird nicht selten (jedenfalls zu nächst) geprellt, und erst im >>Gegenzug<< bleibt Till (meist) der Sieger. Das Kunstmittel, dessen sich Bote für seine Zwecke bedient, ist die (in seiner Zeit weit verbreitete und beliebte) Satire. Sie will und soll durch Spott, Ironie und Übertreibung Personen, Zustände, Anschauungen und Ereignisse kritisieren. Die Menschen aller Stände werden durch Eulenspiegel satirisch beleuchtet und in ihrer Unzulänglichkeit entlarvt. Botes >>geniale Satire<< wendet sich gegen eine Fülle menschlicher Fehler, Laster usw., z. B. gegen Hochmut, Eitelkeit, Habgier, Scheinheiligkeit, Hartherzigkeit, Faulheit, Herrschsucht, Aberglaube, Oberflächlichkeit, Bücherweisheit der Gelehrten, Reliquienschwindel, Scharlatanerie, Rachsucht, Bestechlichkeit, Selbstgefälligkeit, Anmaßung und immer wieder gegen Dummheit.“ Bedeutend folgende Aussage: „Die satirisch angegriffenen Personen werden durchgehend nicht als Karikaturen, sondern als Menschen von Fleisch und Blut dargestellt.“
13.05.14 – Heute fand sich in der MZ wieder ein Bericht zu den Vorgängen um das Kurzentrum in Bad Suderode. Das erwerbende Unternehmen, der oft gepriesene Investor, im speziellen Fall eine Projektentwicklungsgesellschaft, befindet sich in einem Insolvenzverfahren, war zu lesen. Das nicht erst seit gestern, sondern schon seit vorgestern. Zu erfahren war auch, dass dieses Verfahren von einer Krankenkasse angestrebt wurde, es geht wohl um 8.000,- €. Die Stadtverwaltung und der Oberbürgermeister streben die Rückabwicklung des Kaufvertrages auf Grund nicht eingehaltener vertraglicher Absprachen seitens des Investors an, mit dem Ziel die Grundstücke erneut zu privatisieren. Überraschenderweise war in der entsprechenden Aussage nichts von einer erneuten Kurzentrumsprivatisierung zu lesen. Am 20.05.2014 solle es zu diesem Zwecke eine Sitzung des Quedlinburger Stadtrates geben, welcher allerdings am 25.05.2014 neu zu wählen ist. Die Zeit drängt, war es doch gerade dieser Stadtrat, welcher eine Privatisierung und die Schließung des Kurzentrums beschlossen hatte. Wer weiß wie der neue Rat entscheiden wird, ist doch der Ausgang der Wahl nicht unbedingt sicher. Sicher ist auch zu berücksichtigen, dass es Zeit braucht, bis sich der neue Rat konstituiert hat und mit seiner Arbeit beginnen kann. Somit macht es durchaus Sinn den Kaufvertrag aufzuheben, den Verkauf des Kurzentrums noch vor der Wahl rückgängig zu machen. Allerdings ist es angebracht mit weiteren Beschlüssen zum Kurzentrum bis nach der Wahl zu warten.
In jüngerer Vergangenheit war einiges zum Kurzentrum zu lesen und nicht nur das der Investor nicht zahlt, sondern auch, dass das Kurzentrum erst in zwei Jahren wieder eröffnen werden soll. Letzteres ist für den Ort Bad Suderode nicht unbedingt förderlich, zumindest nicht für die Unternehmen, welche in erster Linie ihren Geschäftsbetrieb dem Betreiben des Kurzentrums zu verdanken haben. Die ehemaligen Beschäftigten des Kurzentrums haben ihre Tätigkeit schon verloren, weitere Arbeitsplätze werden folgen und so manche selbstständige Existenz wird ebenfalls den Bach runtergehen, welcher durch den Ort fließt. Das sich Arbeitskräfte anders orientieren werden ist verständlich, letztlich wird diesen auch nichts anderes übrig bleiben, um nicht im Netz von Arbeitsagentur und Koba hängen zu bleiben. Gerade den Fachkräften wird es gelingen sich neu zu orientieren, unter Umständen werden diese sogar die Region verlassen, was dem ohnehin oft beklagen Fachkräftemangel nicht unbedingt verringern wird. Diese Fachkräfte zurück zu gewinnen wird nicht einfach sein, insbesondere wenn diese die Region verlassen haben. So sind diverse Aktionen der Landesregierung zur Rückwerbung von Fachkräften, spezielle auch des Ministerpräsidenten, nicht unbedingt von Erfolg gekrönt. Erinnert sei in diesem Zusammenhang an die Reise des Ministerpräsidenten nach Baden-Württemberg, als es darum gegangen ist, abgewanderte Fachkräfte aus Sachsen-Anhalt zurück ins Land zu holen. Nur mit was wird objektiv betrachtet hierzulande geworben, das diese Fachkräfte nach Rückkehr ins Land unter Umständen für 30% weniger Lohn arbeiten dürfen und das auch noch länger, wobei ihnen die Last anderer Leistungen wie zum Beispiel Urlaubs- und Weihnachtsgeld zumindest zum Teil, wenn nicht sogar ganz erspart bleibt?
Aber zurück zum Kurzentrum, es gibt auch in diesem Fall mehrere Möglichkeiten, so gesehen gehört die Mär von der Alternativlosigkeit so mancher Entwicklung in die Mottenkiste politischen Seins. Letztlich ist in diesem Zusammenhang mit Fragen nicht zu sparen und so sollte zumindest die Frage nach dem Nutzen gestellt werden. Wem nutzt also eine Entscheidung, z. B. zur Privatisierung, oder erneuten Privatisierung nach Rückabwicklung des Kaufvertrages, des Kurzentrums? Dabei wäre es gut, wenn geschrieben werden könnte, dass außer Spesen nichts gewesen sei, aber es ist schlimmer, da wirtschaftlich Substanz bewusst schon vernichtet wurde, in erster Linie in Form von Arbeitsplätzen und dieser Prozess noch lange nicht abgeschlossen ist, wenn nicht gegengesteuert wird und die Fehler der Vergangenheit korrigiert werden. Eine erneute Privatisierung allerdings trägt zur Lösung der entstandenen Probleme nicht bei.
Wichtig und Hilfreich ist es auch, das Kurzentrum gesamtwirtschaftlich zu betrachten, das privatwirtschaftlich organisierte Unternehmen dazu weitestgehend nicht in der Lage sind, ist nicht nur am Beispiel Kurzentrum Bad Suderode zu sehen. Das zeigt nicht nur die Vorgehensweise des Investors, sondern auch das Verhalten der Gewerbetreibenden vor Ort, im Zusammenhang mit der Privatisierung des Kurzentrums, und der damit verbundenen Schädigung ihrer wirtschaftlichen Substanz. Letztlich und gesamtwirtschaftlich Betrachtet, ist das Kurzentrum ein Erfolgsmodel, nicht nur das in Folge seiner Errichtung und des Betriebes erheblich Investitionen in Bad Suderode getätigt wurden, auch waren die Steuereinnahmen nicht zu verachten, welche Kommune, Land und Bund generieren konnten. Wobei die wenigsten Steuereinnahmen der Kommune direkt zu gute kamen.
Nun wurde Bad Suderode zur Stadt Quedlinburg zwangszugeordnet, dabei war das permanente Gejammer von Seitens der Quedlinburger Verwaltung, insbesondere des Oberbürgermeisters, über die finanzielle Situation der Stadt nicht hilfreich. Es diente eher dem Zweck die Kommune ihrer wirtschaftlichen, kulturellen und sozialen Substanz zu berauben, in dem als Lösung die Privatisierung kommunalen Eigentums und das Streichen bei so genannten freiwilligen Aufgaben favorisiert wurden. Das auf Grund dieser Maßnahmen der Schuldenberg der Kommune nicht abnimmt, sondern beständig wächst, kann eigentlich nur mit Ignoranz elementarer wirtschaftlicher Zusammenhänge negiert werden.
Als Bad Suderode der Stadt Quedlinburg zugeordnet wurde, hatte das Land sich im Vorfeld aus der Bewirtschaftung des Kurzentrums zurückgezogen und die zu übernehmende Last für die Stadt war nicht unerheblich. Dabei hat sich nach Zuordnung gezeigt, wer von den Kommunen die größeren Belastungen mitbrachte. Die Zwangszuordnung vor Augen, wurde vieles von den ehemaligen Verantwortlichen in den zugeordneten Kommunen und der ehemaligen Verwaltungsgemeinschaft Gernrode, nicht mehr bezahlt, so dass die Belastung für Quedlinburg erst einmal nicht unerheblich gestiegen ist. Die Bürger der angeschlossenen Gemeinden können dafür allerdings nichts, verantwortlich zeichnen in unterschiedlichem Maße Politiker und Verwaltungen. Das setzte sich fort, als die Kommunen auf Grund eines Formfehlers bei der Zwangszuführung wieder eigenständig wurden. Nun gehören Bad Suderode und Gernrode wieder zu Quedlinburg und so hat die Stadt auch die Folgen der erstmals missglückten Privatisierung auszubaden.
Eigentlich sollten bei allen Entscheidungen die Interessen der Bürger in den Vordergrund gestellt werden und das nicht nur, wie in der Politik durchaus üblich, verbal, sondern mittels praktischer Tat. Eine Privatisierung des Kurzentrums ist in keinem Fall im allgemeinen Interesse der Bürger, sondern nur im Interesse potenzieller privater Investoren. Das Grundinteresse solcher Investoren ist es Gewinne zu erzielen und zu maximieren, koste es was es wolle und am liebsten lassen sie sich diese auch noch von den Kommunen garantieren, wie zum Beispiel im Zusammenhang mit der Terme in Thale zu beobachten.
Übriges macht es wenig Sinn die Terme in Thale mit dem Kurbad in Bad Suderode zu vergleichen, erstgenannte dient der Gewinnmaximierung mittels Erholung, das Kurzentrum verfügt aber über eine starke Kalziumquelle und dient nicht nur der Gesundheitsvorsorge, sondern auch der Linderung von Krankheiten bis hin zur Heilung.
Eigentlich gibt es nur eine für die Region verträgliche Lösung, das Kurzentrum in Bad Suderode muss so schnelle wie möglich, unter Beteiligung des Landes Sachsen-Anhalt,  wieder eröffnet und in den nächsten Jahren um die erforderlichen Komponenten (Ausbau Gesundheitszentrum, eignes Bettenhaus) ergänzt werden.  
Anmerkung: Gesamtwirtschaftlich betrachtet dienten die Errichtung, der Erhalt und die Bewirtschaftung des Kurzentrums der regionalen Wirtschaftsförderung. Bewusst wurde das Kurzentrum ohne eigenes Bettenhaus errichtet, um entsprechende Investitionen im Ort anzuregen. Das hat funktioniert, allein werden allerdings viele dieser Unternehmen ohne das Kurzentrum nicht lange existieren können. So gesehen waren die jährlich aufzubringenden Mittel zum Erhalt und Weiterbetrieb, letztlich Fördermittel für die regionale Wirtschaft. Die Unternehmen sicherten im Gegenzug nicht nur Arbeitsplätze, sondern generierten auch ein entsprechendes Steuereinkommen, welches weit über die zum Erhalt des Kurzentrums benötigten Mittel lag.        
Ein anderes Thema, die Weltgeschicke berührend.
Die Auseinandersetzungen in der Ukraine spitzen sich zu, die Meinungsmachemedien hetzen auf Hochtouren gegen Russland, welches vermeidlicher weise die Verantwortung tragen soll. Die Putschisten Regierung in Kiew wird dabei als legitim betrachtet, Manöver in Russland als Bedrohung gesehen und von Luftraumverletzungen durch die russischen Truppen orakelt. Gelegentlich war auch die Rede von russischen Kommandos, welche die eigentlich treibenden Kräfte in der Ostukraine sein sollen, wobei Beweise nicht geliefert wurden. Selbst als in Odessa Menschen im Gewerkschaftshaus erstickten, als sie sich dorthin vor eingeschleusten, randalierenden, faschistisch ausgerichteten und Pogrome anzettelnden Erfüllungsgehilfen der Putschisten, flüchteten, war erst die Rede von russischen Kräften die dort starben. Letztlich musste aber zugegeben werden, dass es sich um Einwohner der Stadt handelte. Des weiteren stellte sich heraus, das ca. 400 schwer bewaffnete Söldner aus den USA in der Ostukraine ihr Unwesen treiben, mordend und brandschatzend durchs Land ziehen und da ist in der Presse auf einmal gemäßigt von Unterstützung der rechtmäßigen Putschregierung zu lesen. Als Einmischung in die inneren Angelegenheiten der Ukraine wird dieses nicht gesehen, das wird nur dem östlichem Nachbarn unterstellt, dazu bedarf es allerdings nicht einmal eines Beweises.   
15.05.14 – Frühstück, zum ersten Frühstück heute hatte ich in der MZ gelesen, im überregionalem Teil prangte auf der Titelseite, welche die Titelseite der Zeitung ist, in großen Lettern, dass der Mindestlohn für die Gastronomie und Hotellerie verheerende Folgen haben wird und Bier und Speisen teurer werden. In der Vergangenheit gab es andere Beispiele, welche gegen einen Mindestlohn ins Feld geführt wurden. Der Mindestlohn wird so als Bremse wirtschaftlicher Entwicklung dargestellt, in Misskredit gebracht und nach Ausnahmeregelungen für verschiedene wirtschaftliche Unternehmungen verlangt. Argumentiert wird, in dem vermeidliche Folgen für die Allgemeinheit herausgestellt werden. Dabei taugt das Beispiel Gastronomie bei genauer Betrachtung nicht wirklich zu diesem Zweck, ist es doch gerade auch der niedere Verdienst in diesem Bereich, welcher es den schlecht bezahlten Arbeitskräften oft nicht ermöglicht, z. B. selbst gastronomische Dienstleistungen in Anspruch zu nehmen. Das der avisierte Mindestlohn von 8.50€ die Stunde heute nicht einmal mehr ausreichend ist, spielt allerdings in derlei Auseinandersetzungen keine Rolle. Gegenwärtig müsste ein solcher Mindestlohn schon über 10,-€ die Stunde liegen. Letztlich wird vielen Menschen der Weg zu den Ämtern nicht erspart bleiben und ein Stundenlohn von 8.50€ sich als prekäre Beschäftigung auf gehobenem Niveau entpuppen.
Grundsätzlich sind Unternehmen, in welchen die notwendigen Arbeitskräfte nicht das verdienen, was sie zum Leben, zum Erhalt ihrer Arbeitskraft benötigen, selbst nicht lebensfähig! Von der Sache her sind Unternehmen, welche ihren Mitarbeitern keinen Existenz sichernden Lohn zahlen können, ohnehin schon Pleite und nicht wert mittels weiterer Subventionen erhalten zu werden. Eine Schlussfolgerung wen der Logik der Mindestlohngegner konsequent gefolgt wird.   
19.05.14 – Am Anfang hatte ich mich mit einer Eulenspiegelführung beschäftigt, genutzt wurde das Material nicht, die Akteure haben sich anscheint an diese Figur nicht herangetraut. Das Fernsehen handhabt es anderes, dieses hat sich entschieden Eulenspiegel neu zu verfilmen und dazu auch in Quedlinburg zu drehen. Letzte Woche wurde so zum Beispiel am Finkenherd gedreht und darüber in den Medien berichtet. Im MDR war ein Beitrag zu sehen, in welchem auch auf die Verfilmung des Fernsehens der DDR verwiesen wurde, eine Verfilmung welche ich für äußerste gelungen erachte, besonders auch im Nachhinein, also nachdem ich mich mit der Figur des Eulenspiegels etwas intensiver beschäftigt habe. Letztlich wurde diese Verfilmung dem Wesen Eulenspiegels durchaus gerecht, was von anderen Auseinandersetzungen mit dieser Figur nicht unbedingt gesagt werden kann. Der nun zu drehende Film scheint in diesem Punkt keine Ausnahme zu sein, eher verklärend, als erklärend kommt er daher, wenn ich in den Medien gehörtes und gelesenes berücksichtige. Schade eigentliche, aber durchaus im Trend gegenwärtiger Geschichtsverklärung entsprechend.
21.05.14 – Heute nutzte ich den Zug und es ist der letzte Tag, an welchem meine Monatskarte gültig ist, morgen muss es einen neue sein. Im Zug lass ich in der MZ und konnte im Quedlinburger Harz Boten lesen, dass es eine „Gnadenfrist für Käufer des Kurzentrums“ bis zum 31. Mai zur Erfüllung des Vertrages geben soll. Der Rat der Stadt hatte dieses beschlossen, in geheimer Sitzung. Warum solche Sitzungen geheim sind, ist berechtigterweise zu hinterfragen, da Geheimnissen immer etwas Negatives anhänglich ist. Im Falle von Ratssitzungen kann davon ausgegangen werden, dass es in solchen Fällen um Entscheidungen geht, welche nicht im Interesse der Allgemeinheit sind. Wer geheim verhandelt und beschließt hat meistens etwas zu verbergen, was zum Nachteil der Bevölkerungsmehrheit ist.
Nun erhält der Käufer eine Gnadenfrist, den überfälligen Kaufpreis und die überfälligen Abfindungen für die ehemaligen Mitarbeiter des Kurzentrums zu zahlen. Der Anwalt des selbigen drohte im Vorfeld der Stadt und verwies darauf, dass das Insolvenzverfahren, welches gegen den Käufer von einer Krankenversicherung angestrebt wurde, vom Tisch ist, da die geforderte Summe von mehreren tausend Euro gezahlt wurde. Letztlich trotzdem bezeichnend, im Falle des Kurzentrums hat die Projektentwicklungsgesellschaft vor Millionen zu bewegen, scheint aber Probleme zu haben, die Forderungen einer Krankenkasse zu bedienen.
Nichts desto trotz und die Situation des Erwerbers außer Acht lassend, hat der Rat der Stadt eine Möglichkeit verpasst, den Kaufvertrag rückgängig zu machen und damit die Möglichkeit das Kurzentrum als entscheidenden Wirtschaftsfaktor in Bad Suderode wieder mit Leben zu erfüllen. Der Termin für die Gnadenfrist liegt nach der Kommunalwahl und so wird sich der neue Stadtrat mit dem Problem weiter beschäftigen müssen, letztlich bleibt zu wünschen, dass der neue Stadtrat nicht der alte ist und mit dem Ausverkauf wirtschaftlicher Substanz Schluss gemacht wird. Hoffnungen können allerdings trügen und die Sprücheklopfer und Wahlversprecher das Wahlvolk erfolgreich täuschen. Auch dafür gibt es durchaus Erfahrungen in Quedlinburg, wurden doch bei der letzten Kommunalwahl, ein halbes Jahr nach erfolgreicher Verhinderung des Verkaufes der Stadtwerke Quedlinburg durch eine Bürgerinitiative, die Befürworter von Privatisierungen kommunalen Eigentums und von Kürzungen in sozialen und kulturellen Bereichen, wieder in starker Zahl ins Stadtparlament gewählt.  
Und wie heißt es im Volksmund, nur die dümmsten Kälber wählen ihre Schlächter selber! Dabei haben die Kälber keine Wahl, sie werden zur Schlachtbank geführt, die Menschen haben allerdings eine Wahl, nur wenn sie diese nicht in Freiheit nutzen, bleibt sie Makulatur, wie für dieses gesellschaftliche System im Allgemeinen üblich. Die Freiheit besteht nämlich nicht in der Wahl, sondern in der Tat!
22.05.14 – Heute war das Kurzentrum Bad Suderode wieder Thema im Quedlinburger Harzboten. Neues war allerdings nicht zu erfahren, so gesehen eine Zusammenfassung, welche das Gejammer um ehemalige Investitionen und weitere Subventionierung beinhaltet. Dem Käufer und im allgemeinem gelobten Investor, wurde vom Rat der Stadt eine Gnadenfrist eingeräumt, nun hat er noch Zeit bis Ende des Monats eine Bürgschaft nachzureichen und die Abfindungen für die Mitarbeiter zu überweisen. Das Insolvenzverfahren einer Krankenkasse gegen den „Investor“ soll nach Erklärung eines Rechtsanwaltes vom Tisch sein, wobei dieses für den Vorgang selbst nicht von Bedeutung ist, aber ein entsprechendes Bild auf den „Investor“ zulässt.
Letztlich ist die Frage zu stellen, was wird, wenn es wird? Verkündet wurde, dass Investitionen getätigt werden sollen, das Kurzentrum auf Grund der verschiedensten Veränderungen erst in zwei Jahren wieder eröffnet wird. Was wird in der Zeit aus den Unternehmungen vor Ort, welche ihr geschäftliches Sein dem Kurzentrum zu verdenken haben? Der Markt wird es regeln, mögen die Apologeten der Marktlehre sagen, wobei dieses wohl eher in die Leere führt, also in die Pleite so manches Unternehmens. Es wird überlebende geben, welchen es gelingt Nischen zu nutzen oder neue Geschäftsfelder zu erschließen. Möglichkeiten gibt es sicher, wie weit diese allerdings zum Tragen kommen, liegt nicht nur an den Unternehmen, sondern auch am gesellschaftlichen Umfeld.
Wie dem auch ist, die Privatisierung des Kurzentrums, jetzt oder auch später, wird Bad Suderode in seiner Entwicklung um Jahre zurückwerfen. Desto weiter, desto länger das Kurzentrum nicht bewirtschaftet wird.
23.05.14 – Heute ist in der MZ, Quedlinburger Harz Bote, zu lesen, dass der Advent in den Höfen in Gefahr ist. Die Kosten, welche weitestgehend vom Sicherheitskonzept in die Höhe getrieben werden, laufen aus dem Ruder, drohen diese Veranstaltung zu ersticken. Die Veranstaltungsreihe selbst war vor 15 Jahren ins Leben gerufen worden und als Alternative zum damals sehr schlechten Weihnachtsmarkt gedacht. Im Laufe der Jahre entwickelte diese Veranstaltung eine Eigendynamik, die Besucherzahlen schnellten in die Höhe, welches dazu führte, dass wesentlich mehr Höfe sich an diesem Event beteiligten und so  für Entspannung sorgten.  Nicht jedes Jahr war wie das andere, es wurden Erfahrungen gesammelt, ein Qualitätsstandart festgelegt und gelegentlich war auch das Wetter nicht so, dass die Menschen in Massen nach Quedlinburg zum Advent in den Höfen strömten. Aber Quedlinburg steht nicht allein und so gehen die Folgen bestimmter Großereignisse auch nicht spurlos an dieser Stadt vorbei. Eine Folge ist das Erarbeiten von Sicherheitskonzepten für Großveranstaltungen und als solche wird der Advent in den Höfen betrachtet, ohne jedoch seine Besonderheiten zu berücksichtigen. 10000 Besucher sind eben 10000 Besucher, da scheint es egal um was für eine Besucherstruktur es sich handelt und welches der Anlas ist. Dabei ist mir nicht bekannt, dass es in den Jahren ohne diesen Sicherheitskonzept mit der Sicherheit Probleme gegeben hätte. Für Veranstalter, aber auch für Besucher ist dieses Konzept eigentlich eine Belastung und das nicht nur aus finanziellen Gründen. Einzig Firmen, welche mit Sicherheit ihr Geld verdienen, können davon profitieren. So waren im letzten Jahr „Ordner“ mit neonfarbenden Westen auf dem Weihnachtsmart zu beobachten, welche wie Türsteher einer Disko daherkamen und gelegentlich um Auskunft gebeten wurden. Aber was ist anderes zu erwarten, in der Politik wird gelegentlich vermeidlicher weise panisch reagiert und Zweck bezogen können Ausnahmen so zur Regel hochstilisiert werden. Am besten funktioniert dieses, wenn spezifische Merkmale ignoriert und pauschal verallgemeinert wird. Dabei sollte nicht vergessen werden, welche Aufgabe der Politik zukommt und wenn diese darin besteht gesellschaftlichen Reichtum umzuverteilen, können verschiedene Konsequenzen nicht verwundern. Letztlich ist auch hier die Frage nach dem Nutzen zu stellen. Im Falle des Advents in den Höfen nutzt es den Hofbetreibern relativ wenig, ganz im Gegenteil, es schadet ihnen, aber es nutzt auch nichts der Stadt, genauso wenig wie der Stadtverwaltung, letztere ist Mittel zum Zweck. Wobei es in gegenwärtig praktizierter Politik passt, er werden ja nicht nur Gefängnisse privatisiert, wie zum Beispiel in Burg, sondern es wird die Polizeistruktur im Lande umgebaut und so Präsenz aus der Fläche genommen. Die Notwendigkeit zur Privatisierung von „Sicherheit“, wenn sie nicht besteht, muss geschaffen werden. Veranstaltungsreihen wie der Advent in den Höfen in Quedlinburg haben diesem Umstand Rechnung zu tragen und die Rechnung zu bezahlen.
Aber wo ein Wille ist, findet sich im Allgemeinen auch ein Gebüsch, wie des Volkes Mund zu verkünden weiß. Auch für dieses Problem kann es eine Lösung geben, welche die Interessen der verschiedensten Parteien berücksichtigt.      

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