10.06.14 -
Pfingsten ist vorbei und damit auch der Kaiserfrühling in Quedlinburg,
letzteres ist heute Thema in der MZ, im
regionalen Teil. Gelesen habe ich den
Beitrag nicht, einzig die Überschrift und das Bild waren Gegenstand der
Betrachtung. Am Wochenende war schönes Wetter, eher etwas warm und damit ein
guter Anlass um Baden zu gehen. Das Mittelalterfest habe ich links liegen
gelassen, dieser mittelalterliche Trubel interessiert mich eigentlich nicht
mehr, er hat ohnehin nur wenig mit Geschichte zu tun und wenn, dann mit
Verklärung der Selbigen. Was allerdings in diesem Jahr neu war, waren die mit
dem Eintritt verbundenen Leistungen, so konnten die Gäste, nach Zahlung ihres Eintritts,
nicht nur den mittelalterlichen Markt besuchen und sich wiederholt das
Historienspektakel reinziehen, sondern auch die Stiftskirche und das
Schlossmuseum. In der Stiftskirche blieben allerdings Krypta und
Teppichausstellung berechtigterweise geschlossen.
Aber wie schon geschrieben, das Wetter eignete sich besser
zum baden, als zum Schlendern über einen Mittelaltermarkt. Letztlich überholen
sich solche Veranstaltungen meines Erachtens mit der Zeit und gelegentlich sind
es dann noch die harten Mittelalterfans, welche sich die Hand reichen.
Jedenfalls was die „Eingeborenen" hier betrifft, bei den Touristen ist es
unter Umständen etwas anders, sofern sie dieses Spektakel noch nicht erlebt
haben.
Vieles hatte ich in der MZ nicht gelesen, von den meisten
Artikeln nur die Überschriften, welche animierten diese Beiträge nicht zu
lesen. Zu erfahren war am Rande, dass einem Touristen aus seinem Auto
heraus, mitten in der Nacht, eine Spiegelreflexkamera entwendet wurde. Die
Täter hatten versucht eine Scheibe der vorderen Türen einzuschlagen, was aber
nicht gelang, bei den hinteren Scheiben hatten sie allerdings Glück und die
Kamera war weg. Eine Anwohnerin will in der Nacht drei mit Skimasken bekleidete
beobachtet haben, welche sich am Auto zu schaffen machten. Dabei liegt der
Verdacht nahe, dass Gelegenheit Diebe macht und eigentlich Fahrlässig vom
Eigner des Fahrzeuges, seine Kamera im Fahrzeug liegen zu lassen. Allerdings
hätte, wenn und aber, alles nur Gelaber, wahrscheinlich wäre dieser Schaden zu
vermeiden gewesen. Warum die Täter allerdings Skimasken trugen, erschließt sich
nicht so einfach, wenn diese Tat der Gelegenheit geschuldet war. Oder wussten
die Täter was sie erwartet und hatten die Gelegenheit von langer Hand
vorbereitet? Vielleicht ist die Erklärung auch einfacher, was gegen Kälte gut
ist, soll ja auch gegen Hitze helfen, oder war das Ziel etwa ein anderes? Wie
dem auch sein möge, die Scheibe am Auto ist kaputt und die Kamera weg.
Jetzt ist aber auch die Frühstückspause vorbei und ich
werde mich wieder an die Maschine begeben.
11.06.14 - Hat
nicht unbedingt optimal begonnen der Tag, bin heute mit dem Fahrrad losgefahren
und kurz hinter Quedlinburg war der Hinterreifen kaputt. Nach kurzem Überlegen
entschloss ich mich weiter zu laufen. Also bin ich heute nach Thale gelaufen,
aber nicht nur gelaufen, sondern habe mein Fahrrad nebenher geschoben. Das
führte allerdings dazu, dass ich nicht pünktlich war. Nachher werde ich bei
einem Fahrradgeschäft in Thale vorbei schauen, es werden wohl ein neuer
Schlauch und eine neue Decke sein müssen.
Zum Frühstück zu Hause hatte ich in der
MZ
gelesen, von den meisten Beiträgen allerdings nur die Überschrift, sie
interessierten mich weiter nicht. Interessant hingegen war ein Beitrag, welcher
über die ersten Entschädigungszahlungen für ehemalige Kurzentrumsmitarbeiter berichtet,
vor Gericht erstritten. Gezahlt werden müssen die entsprechenden Beträge von
der Stadt Quedlinburg, was letztlich auch gerecht ist, hat diese doch die
Schließung des Kurzentrums
zu verantworten.
Privatisierungen sind eine teure Angelegenheit für die
Allgemeinheit, wobei im Falle des Kurzentrums das Ende der Fahnenstange noch
nicht erreicht ist. Dabei kommt es oftmals
anders als gedacht, insbesondere wenn in der Gesellschaft objektiv wirkende
Gesetzmäßigkeiten außer Acht gelassen werden. So haben Behörden und
Verwaltungen ihre Aufgabe zu erfüllen, demokratisch gewählte Gremien diesem zu
folgen. Dass das Anforderungsprofil an die so genannten Politiker dabei nicht
allzu hoch ist, kommt Verfechtern von Privatisierungen kommunalen
Eigentums entgegen.
Viele Abgeordnete lassen sich im Allgemeinen allzu Willfähig lenken und leiten,
nicht vorhandenes Wissen wird durch vermittelten Glauben, zum Beispiel an die heilende
Wirkung des Marktes, dessen Fähigkeiten zur Selbstregulierung, das
Gutmenschentum von
Investoren und
anderen neoliberalen wie konservativen Dogmen, ersetzt. Die Konsequenzen aus solchem
Tun müssen die Angeordneten nicht tragen, zur Verantwortung wird keiner
gezogen, wenn es nicht Funktioniert, gar das Gegenteil vom Angestrebten
eintritt, gibt es nur ein Wehklagen, dass man das nicht gewusst hat und wenn
man hätte, dann aber ... konsequenterweise, ... weiter so! Das Spiel also, welches
als politisches Treiben bezeichnet wird, letztlich aber spezifischen Interessen
der Herrschenden zu dienen hat. Politik ist eigentlich etwas anderes, allein
der Glaube nährt bei vielen die Vorstellung vom praktizierten politischen
Treiben als Hochkultur des demokratischen Seins und verbindet damit
unterstellte Hoffnungen und nährt die Illusion von Demokratie, als unabhängig,
überparteilich, allgemein, in Vertreterschafft ausgeübt. So entpuppt sich
Demokratie als ein Instrument der Herrschaft, aber nicht der Volksherrschaft,
sondern der Klassenherrschaft, sie ist aber auch ein Instrument des Interessenausgleichs
innerhalb der herrschenden Klasse und gerade um letzteres geht es im Zusammenhang
mit der koste es was es wolle Privatisierung des Kurzentrums in Bad Suderode!
Letztlich ist das Kurzentrum einst gebaut worden, um nach weitesgehender Deindustrialisierung
des Ostens der Republik, die Wirtschaft in der Region zu fördern. Die
Errichtung und der Betrieb des Kurzentrums hatte eine Reihe von Investitionen
in Bad Suderode und Umgebung zur Folge. Somit wurden mit Errichtung, Betrieb
und Erhaltung weitere Investitionen in die Wirtschaft der Region gefördert,
aber auch subventioniert. Da sich durch Privatisierung die Situation aus dem
Betrieb des Kurzentrums nicht ändern wird, bestimmte Verluste verbleiben werden,
kann davon ausgegangen werden, dass auch in Zukunft der Betrieb des Kurzentrums
weiter öffentlich bezuschusst werden muss. Nur werden diese Zuschüsse der
regionalen Wirtschaft nicht mehr im gewohnten Maß zufließen, sondern dem
Investor zugute kommen. Dieser wird es dabei verstehen, auch die vordem
geförderten Unternehmen mit in die Verantwortung für das Kurzentrum mit
einzubeziehen. Letztlich ist es nicht Ziel eines Investors andere
wirtschaftliche Unternehmungen zu fördern, sofern diese für den eigenen
Geschäftsbetrieb nicht notwendig sind, oder gar als Konkurrenten anzusehen und
zum anderen wird im privatwirtschaftlichen Bereich investiert um zu
profitieren. Gewinn ist das Ziel einer jeden solchen Investition, welches fortführend
in der Gewinnmaximierung besteht. Dabei ist es egal, ob es sich um ein kleines,
ein großes, ein mittelständisches Unternehmen oder einen Konzern handelt. Im
Fall Bad Suderode bedeutet das nichts anderes, als dass ein Investor zwar ein
Bettenhaus bauen kann, ein Gesundheitzentrum aufbauen, aber er auch bestrebt
sein wird, das Kurzentrum selbst mit Gewinn zu bewirtschaften. Im Allgemeinen
ist die Bewirtschaftung solcher Zentren nicht gewinnbringend und wird in der
Regel von staatlicher Seite, in welcher Form auch immer, gefördert. Zwar sollten
das PlanscheBad in Thale nicht mit dem Kurzentrum in Bad Suderode in ihrer
Struktur und Ausrichtung verglichen werden, aber in der Art und Weise der
Förderung von Investoren und deren
Folgen.
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