In der MZ von heute (26.06.2025, Seite 13.) findet sich ein Beitrag, welcher überschrieben mit: „Stadtwerke-Drama spitzt sich zu“. Zu erfahren ist, dass der Aufsichtsrat getagt und eine „Entscheidung des Aufsichtsrats zur Zukunft des Chefs …“ vertagt wurde. Eine Gnadenfrist für den Chef der Stadtwerke? Vielleicht, ist eine verfahrene Kiste, das Verhältnis des Chefs der Stadtwerke zu den Mitbarteitern der Stadtwerke. Der Konflikt schwelt schon länger, war in der Vergangenheit des öfteren Thema in der Zeitung, eine Lösung wurde bis jetzt nicht gefunden. Vielleicht weil das Problem nicht richtig erkannt?
Etliche Mitarbeiter sollen das Unternehmen schon verlassen haben und einer aktuellen Mode entsprechend und eigene Unfähigkeit offenbarend, wurde eine „Konfliktmoderatorin“ beauftragt, den Konflikt zu moderieren. So hat „die eingesetzte Konfliktmoderatorin … über die erste Phase ihrer Arbeit im Unternehmen berichtet. Unter anderem ging es demnach um ihre Untersuchungsmethode und die Auswertung der Einzel- und Gruppengespräche, die die diplomierte Arbeits- und Ingenieurpsychologin geführt habe.“ Das die Qualifikation als Autoritätsbeweis erwähnt werden muss, kann als Ausdruck von Erfolglosigkeit ihres Tun betrachtet werden. Außer Spesen nichts gewesen?
Wäre nicht neu, werden doch gern, als Beweis des eigenen Unvermögens, irgendwelche Spezialisten von Außen geholt, welche zumindest den Schein eines Lösungsversuches wecken sollen. Es wird etwas unternommen, um ein festgestelltes Problem, eine bestimmte Situation zu klären.
Nur wie stellt sich die Situation da? Ein Konflikt des Geschäftsführenden mit den Mitarbeitern ist nicht zu leugnen, wie den offen Briefen an den Bürgermeister zu entnehmen. Nur wie ist es zu diesem Konflikt gekommen, wie stellt er sich im einzelnen da? Ist in der Regel nicht zu erfahren, außer das in Folge Mitarbeiter das Unternehmen verlassen haben. Im jüngsten im Beitrag erwähnten Brief, welchen „rund 35 Stadtwerke-Mitarbeiter kurz vor der Sitzung unterzeichneten,“ erneuerte „die Belegschaft … ihre Vorwürfe in Richtung Geschäftsführer – sie lehne eine weitere Zusammenarbeit mit ihm ab, schwerwiegende Probleme seien seit Dezember nicht gelöst worden.“
Nun ist es schon einige Zeit her, als der alte, langjährige Geschäftsführer entlassen wurde und ein neuer, der jetzige eingestellt. Warum der alte Geschäftsführer gehen musste, war wohl weniger der wirtschaftlichen Entwicklung des Unternehmens geschuldet, sondern eher eine politische Entscheidung. Ein neuer Geschäftsführer musste her und zwar einer, welcher durch die herrschende Politik in dieser Stadt besser zu steuern ist, der den Vorgaben ohne zu hinterfragen folgt, ohne über die wirtschaftlichen und anderen Konsequenzen nachzudenken. Somit war der Grundstock für die aktuellen Problem im Unternehmen gelegt, was letztlich der wirtschaftlichen Entwicklung des Unternehmens schadete. Das dabei jene, welche einst die Stadtwerke privatisieren wollten, diese nun auf eine andere Art und Weise ruinieren, dürfte nicht verwunderlich sein, insbesondere wenn die Stadtwerke gezwungen werden parteipolitische Spielereien in Form von Wahlversprechen umzusetzen. So ihre eigentliche Aufgabe aus dem Auge verlieren, dem mit diesen verbundene Interesse der Bürger ignorieren, auch in dem gegen dieses Interesse agiert.
Da hilft es nicht im Verhältnis zwischen Geschäftsführer und Belegschaft zu moderieren, da dieses letztlich nur eine Folge der diesbezüglichen Politik in der Stadt, welche der Geschäftsführer umzusetzen hat und das auch gegen den objektiven ökonomischen Interessen des Unternehmens. Den Mitarbeiter ist dies anscheint mehr bewusst, als den herrschenden Politikern in dieser Stadt, welche ihren neoliberalen Fantasien folgen und elementare ökonomische Zusammenhänge nicht einmal ansatzweise verstehen.
Wenn nun berücksichtigt wird, welche Parteien in dieser Stadt das Sagen haben, so fällt der Apfel nicht weit vom Stamm und die ganze Geschichte kann in die allgemeine ökonomische Entwicklung in diesem Land, auf dem Weg zur Deindustrialisierung, eingeordnet werden. Oft verstehen Menschen, welche in wirtschaftlichen Unternehmen tätig sind, mehr von ökonomischen Zusammenhängen und Gesetzmäßigkeiten, als die Angehörigen jener Kaste, welche im allgemeinen als Politiker bezeichnet werden.
Das in Fällen von Führungskräften städtischer Unternehmen, oder für führende Positionen innerhalb der Stadtverwaltung, nicht unbedingt die fachlich best geeigneten genommen werden, ist nicht unbekannt. Am besten sie kommen von Außerhalb, sind neu in der Stadt und sozial nicht eingebunden. Also nichts was ihr Funktionieren im Interesse der herrschenden Politik beeinflussen könnte, behindert ihre Folgsamkeit.
Letztlich
entpuppt sich das Problem mit dem Geschäftsführer der Stadtwerke vielleicht
nicht als ein Problem zwischen Mitarbeiter und Chef, auch wenn dieses
die aktuelle Erscheinungsform ist, sondern zwischen den politischen
Drahtziehern welchen er verpflichtet und den Interesse des
Unternehmens als Energieversorger der Stadt Quedlinburg. Es kann
versucht werden zu schlichten was geht, werden die eigentlichen
Probleme nicht angepackt, wird es keine Lösung im Interesse der
Quedlinburger geben. Da ist es völlig egal, wie viele
Autoritätsbeweise zur Schlichtung aufgerufen und wie intensiv
Quedlinburger Politiker, ihnen voran der Bürgermeister, im Kreis
springen um ihren Erfüllungsgehilfen, gegen die objektiven
Interessen der Mitarbeiter, sowie Quedlinburger und des städtischen Unternehmens zu
stützen. Es ist auch in diesem Fall angebracht die veröffentlichen Aussage in Frage zu stellen, sie zu hinterfragen.
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