Zitat:

Es setzt sich nur so viel Wahrheit durch, als wir durchsetzen; der Sieg der Vernunft kann nur der Sieg der Vernünftigen sein. - Bertold Brecht, „Leben des Galilei“

Zitat:

Bedrohlich ist das Volk für die Herrschenden, wenn es ohne Furcht ist.“ -Tacitus (römischer Historiker)

Zitat:

Die Furcht vor Übervölkerung tritt stets in Perioden auf, in denen der bestehende Sozialzustand im Zerfall begriffen ist. August Bebel

Dienstag, 22. Juni 2010

... das der Privateigentümer König ist.

Ein interessantes Werk, welche ich auf Grund einer Diskussion mal wieder gelesen habe. Eigentlich ging es um ein Zitat, welches einem anderem Autor zugeschrieben wurde, aber von Marx stammte. Auch ist verblüffend wie aktuelle diese Schrift ist, gerade auch darin, was über die Mentalität der Deutschen gesagt wird. Die folgende Zitate sind aber allgemeinere Aussagen, das Ausschlaggebende Zitat habe ich hervorgehoben:
Zur Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie, Einleitung“
Karl Marx/ Friedrich Engels - Werke. (Karl) Dietz Verlag, Berlin. Band 1. Berlin/DDR. 1976. S. 378-391. und - hier nachzulesen -
- Das Fundament der irreligiösen Kritik ist: Der Mensch macht die Religion, die Religion macht nicht den Menschen.
- Der Kampf gegen die Religion ist also mittelbar der Kampf gegen jene Welt, deren geistiges Aroma die Religion ist.
- Die Religion ist der Seufzer der bedrängten Kreatur, das Gemüt einer herzlosen Welt, wie sie der Geist geistloser Zustände ist. Sie ist das Opium des Volkes.
- Die Religion ist nur die illusorische Sonne, die sich um den Menschen bewegt, solange er sich nicht um sich selbst bewegt.
- Mit ihnen im Kampf ist die Kritik keine Leidenschaft des Kopfs, sie ist der Kopf der Leidenschaft. Sie ist kein anatomisches Messer, sie ist eine Waffe. Ihr Gegenstand ist ihr Feind, den sie nicht widerlegen, sondern vernichten will. Denn der Geist jener Zustände ist widerlegt. An und für sich sind sie keine denkwürdigen Objekte, sondern ebenso verächtliche, als verachtete Existenzen. Die Kritik für sich bedarf nicht der Selbstverständigung mit diesem Gegenstand, denn sie ist mit ihm im reinen. Sie gibt sich nicht mehr als Selbstzweck, sondern nur noch als Mittel. Ihr wesentliches Pathos ist die Indignation, ihre wesentliche Arbeit die Denunziation.
- Man muß den wirklichen Druck noch drückender machen, indem man ihm das Bewußtsein des Drucks hinzufügt, die Schmach noch schmachvoller, indem man sie publiziert.
- Die Waffe der Kritik kann allerdings die Kritik der Waffen nicht ersetzen, die materielle Gewalt muß gestürzt werden durch materielle Gewalt, allein auch die Theorie wird zur materiellen Gewalt, sobald sie die Massen ergreift. Die Theorie ist fähig, die Massen zu ergreifen, sobald sie ad hominem |am Menschen| demonstriert, und sie demonstriert ad hominem, sobald sie radikal wird. Radikal sein ist die Sache an der Wurzel fassen. Die Wurzel für den Menschen ist aber der Mensch selbst.
- Sogar das moralische Selbstgefühl der deutschen Mittelklasse beruht nur auf dem Bewußtsein, die allgemeine Repräsentantin von der philisterhaften Mittelmäßigkeit aller übrigen Klassen zu sein.
- Der König, indem er das Volk für sein Privateigentum erklärt, spricht es nur aus, das der Privateigentümer König ist.
- Wie die Philosophie im Proletariat ihre materiellen, so findet das Proletariat in der Philosophie seine geistigen Waffen, …

Grundeinkommen, Ilusionismus und klischeebehaftete Geschichtsinterpretation!

Grundeinkommen, Ilusionismus und klischeebehaftete Geschichtsinterpretation! So könnte ein Beitrag überschrieben werden, auf welchen ich mit folgendem Beitrag antwortete.

Hallo Willi,
so ist das Leben, alles menschlich und nichts menschliches sollte uns fremd sein.
Weißt Du Willi, eigentlich nicht, woher auch, aber ich habe nachgedacht, kommt gelegentlich vor und Diskussionen sind durchaus geeignet beschleunigend auf einen Erkenntnisprozess zu wirken. Nun werde ich sicher kein Verfechter eines BGE, aber ich sehe es in einen etwas anderem Licht und die Motivation ein solches zu fordern, kann ich gut nachvollziehen. Jetzt aber einmal von den Vorteilen abgesehen (Hartz IV ohne Repressionen), lässt die Gesellschaftsformation des Kapitalismus ein solches Einkommen, wie Du es beschreibst, überhaupt zu? Meinst Du, der Kapitalismus ließe sich durch ein solches Einkommen seiner Grundlagen berauben? Das wäre nämlich der Fall, wenn die Arbeitskraft dem Markt entfremdet wird, ihm vorenthalten? Meinst Du wirklich, dass es dem Kapital recht ist, wenn Menschen nicht mehr von Existenzängsten geplagt werden und somit weniger gefügig sind? Ich stimme Dir zu, Menschen haben, oder sollten es zumindest, ein Recht auf Lebenssicherheit und dafür lohnt es auch zu kämpfen. Nur kann dieses über pauschalisierte Zahlungen erreicht werden und das auch noch bedingungslos, also ohne Gegenleistung? Die gezahlte Summe würde bald nicht mehr ausreichend sein, wir leben im Kapitalismus und um die Kapitalkumulation am Leben zu erhalten, muss auch kräftig umverteilt werden, so würde das gezahlte Grundeinkommen bald, vorausgesetzt es war anfänglich großzügig bemessen, genauso wenig zur Lebensführung ausreichen, wie jetzt Hartz IV. Soweit zum finanziellen Teil und wie verhält es sich mit der Bedingungslosigkeit? Immerhin leben wir in einer Gesellschaft und diese basiert auf geben und nehmen, sie beruht also auf Gegenseitigkeit. Sollte sie jedenfalls und trotz Individualisierung, Entfremdung, fortschreitender Arbeitsteilung, funktionieren gesellschaftliche Strukturen durchaus, auch wenn es dem Kapital nicht recht ist.

Zum Thema Freiheit, gefunden in:

„Individuelle Freiheit in Geschichte und Gegenwart“ von Harald Schliwa, Dietz Verlag Berlin 1988.
Seite 25.) „Zur Freiheit des einzelnen gehören Eigenschaften, die ihn befähigen, einen Lebensinhalt zu finden und zu verwirklichen, der auf die Durchsetzung geschichtlicher Erfordernisse der Epoche gerichtet ist.“
Seite 29.) Freiheit besteht demnach nicht im Schwanken zwischen mehreren Entscheidungen oder in einer beliebigen Wahl. Sie besteht in einer ganz bestimmten Entscheidung, in derjenigen, die nach Abwägung der Folgen der vielen möglichen Entscheidungen und bei Berücksichtigung der bisher gemachten Erfahrungen als die richtige angesehen werden muss.“
Seite 29.) Die wissenschaftliche Konsequenz dieser Überlegung zieht … Friedrich Engels mit der Feststellung, dass Freiheit des Willens nichts anderes bedeutet als die Fähigkeit, mit Sachkenntnis zu entscheiden.

Gefunden in einer Literaturbeilage.

Gefunden in einer Literaturbeilage.
Gestern fand sich in der Jungen Welt eine Literaturbeilage, welche mich zu folgender Feststellung animierte:
In der Warenform manifestiert sich die Freiheit des Kapitals, sie ist die einzige Freiheit, welche es ohne Einschränkungen gelten lässt, da sie diese zwingend benötigt!

Schade ist, dass die Beiträge dieser Beilage im Internet nur mit Onlineabo zugänglich sind. Folgendes Zitat ist einer Rezession des Buchs von Robert Menasse: Permanente Revolution der Begriffe. Vorträge zur Kritik der Abklärung. Suhrkamp Verlag, Frankfurt a.M. 2009, 124 Seiten, 9 Euro, entnommen.

Das tägliche Bild.

Das tägliche Bild.
Da ich nun wenig Zeit habe, ist es schwierig über den „Sonnenaufgang“ hinauszukommen. Wobei ich gestern in Halberstadt auch den bevorstehenden Sonnenuntergang fotografiert habe. Dabei stand die Sonne fast entgegen dem morgendlichem Punkt.
Nach dem ich gestern in Halle vor dem Bahnhof noch eine Kugel Eis meinen Gaumen geopfert hatte, und eine Opfergabe war es bei dem Preis durchaus, nahm ich das Handy und machte zwei Bilder. Anschließend begab ich mich auf den Bahnsteig und wartete auf den Zug. Nachdem dieser Bereitgestellt war, suchte ich eine Platz und lass den zweiten Teil der Zeitung, welche ich mir am Morgen in Quedlinburg gekauft hatte. Nach dem ich der Zeitung nichts Interessantes mehr entnehmen konnte, nahm ich ein Buch zur Hand, welches vor einiger Zeit einer Kiste auf dem Boden entnommen wurde. In diesem Buch geht es um individuelle Freiheit und wenn heutige offizielle Ansicht auch gern den Anschein erwecken möchte, dass es solches in der DDR nicht gab, so stammt es doch aus dieser Zeit.

Diskussion auf Abwegen!

Diskussion auf Abwegen!
Nun setzt sich Diskussion um das Bedingungslose Grundeinkommen fort, nur die Form hat sich gewandelt und der Gegenstand ist etwas verloren gegangen. Der Ton wird rüder und selbst Unterstellungen fehlen nicht. Der Folgende Beitrag hat als Gegenstand die Antwort auf diesen Beitrag. Die Antwort selbst findet sich in dieser PDF-Datei.

Hallo Willi,
Meister oberflächlicher Interpretation, möge ich Dich nennen!
Nun muss ich gestehen, anfänglich war mein Text durchaus Gegenstand Deiner Betrachtung, nur bist Du auf halben Weg abgebogen und auf einen anderen Fad eingeschwenkt. Aber dazu später mehr, erst einmal zum „ganzen Brei“ welchen Du wieder neu aufkochen musst.

Freitag, 11. Juni 2010

Individualismus


Denk- und Verhaltensweise sowie theoretische Auffassung, mit der die Interessen, Rechte und Bestrebungen des einzelnen – des Individuums – denen aller anderen und der Gesellschaft entgegengesetzt werden. Der Individualismus charakterisiert das Verhältnis von Individuum und Gesellschaft unter den Bedingungen des kapitalistischen Privateigentums an den Produktionsmitteln. Der bürgerliche Individualismus besaß ursprünglich eine progressive Bedeutung bei der Überwindung der feudalen ökonomischen, politischen und geistigen Schranken, um Initiative, Unternehmergeist und Tatkraft freizusetzen, Eigenschaften, die Triebkraft für die Entwicklung der Produktivkräfte waren. Seiner sozialen Grundlage nach ist der Individualismus ein Produkt des kapitalistischen Privateigentums, seinem Klasseninhalt nach eine bürgerliche Denk- und Verhaltensweise, seiner ideologischen Funktion nach eine Rechtfertigung der Ausbeutung, des Profitstrebens und des Egoismus; er richtet sich besonders gegen den organisierten Zusammenschluss und den Kampf der Werktätigen.
Der Individualismus ist ein charakteristischer Zug der modernen bürgerlichen Ideologie, Sozialpsychologie und der bürgerlichen Kunst. Durch die Auffassung wird der Mensch (das Individuum) in der Regel aus seiner gesellschaftlichen Bezogenheit herausgelöst und vornehmlich als biologisches oder rein geistiges Wesen betrachtet. Das Individuum steht nach diesen bürgerlichen Theorien in einem negativen Bezug zur Gesellschaft, die für den Menschen als äußerliche, sekundäre Bedingung festgemacht wird (Existenzialismus, Pragmatismus). Oder das menschliche Denken und Verhalten wird gänzlich aus seiner gesellschaftlichen Bedingtheit herausgelöst und auf Gott hingeordnet (Neuthomismus). Das gesellschaftliche Eigentum an den Produktionsmitteln entzieht dem Individualismus die ökonomische Grundlage, weil es das bewusste, planmäßige und gemeinschaftliche Zusammenwirken aller Mitglieder der Gesellschaft unter Führung der Arbeiterklasse und ihrer marxistisch-leninistischen Partei erfordert. Die sozialistische Erziehung ist deshalb darauf gerichtet, Individualismus und Egoismus zu überwinden. Die Entwicklung der menschlichen Persönlichkeit, die Freisetzung der schöpferischen Kräfte des Menschen ist nur in Übereinstimmung mit den gesellschaftlichen Interessen, in der Gemeinschaft, im sozialistischen Kollektiv möglich.
Entnommen: „Kleines politische Wörterbuch“ sechste Auflage, Dietz Verlag Berlin 1986, Seite 393 – 394.