Leider, denn das Thema der
Veranstaltung
ist nicht nur mit historischen Bezug zu Clara Zetkin interessant,
sondern auch gegenwärtig hochaktuell. „Von der sozialistischen
Idee retten, was zu retten ist.“, macht nicht nur Sinn, sondern ist
notwendiger den je.
Nach
Alternativen zu den gegenwärtigen Verhältnissen in diesem Land,
speziell zur gegenwärtig praktizierten Politik, wird gesucht und wer
sucht, wird bekanntlich auch finden. Nur was finden die Menschen? Oft
das was ihnen vorgesetzt wird, meistens eine alte, längst stinkende
Brühe, welche schwer zu verdauen, da sie in längst vergangenen
Zeiten gekocht und gegessen wurde. Zurück in die Vergangenheit, ist
das Motto, in eine scheinbar heile Welt, muss ja nicht bis zu den
Rittern sein, welche glorreich ritten für ihre Herren und ohnehin
gab es keine Zeit, wo alles Ritter und keiner Knecht gewesen. Die
Idee des Sozialismus wurde allerdings aus der Knechtschaft heraus
geboren. Erinnert sei in diesem Zusammenhang nicht nur an Thomas
Müntzer, sondern auch an spätere utopische Sozialisten und
Sozialisten. Und so würden in einer solchen Zukunft, welche in der
Vergangenheit gesucht, die meisten Menschen nicht Ritter, sondern
Knechte sein, Herren sind ohnehin die wenigsten und die Idee des
Sozialismus würde wieder in das Reich der Utopie verbannt. Nur die
Menschen suchen weiter, vielleicht war es der Kapitalismus der
Manufakturen, welcher zwar nicht Glückseligkeit verspricht, aber
zumindest eine heile Welt suggeriert, da sich der Kapitalismus zu
dieser Zeit noch im Aufschwung befunden und mit diesem Aufschwung im
Kampf um die politische Macht. Im Zuge der Französischen Revolution
manifestierte sich nicht nur die kapitalistische Produktionsweise, in
dem das Bürgertum neben der ökonomischen Macht auch die politische
Macht erlangte und zwar ohne mit dem Adel Kompromisse eingehen zu
müssen, sondern mit der immer effektiveren Nutzung der Dampfmaschine
wurde das Industriezeitalter eingeläutet. Dieses scheint gegenwärtig
in der westlichen Welt seinem Ende zuzugehen, viel wird über
Deindustrialisierung gesprochen und die Energieversorgung soll,
zumindest in unserem Land, auf vorindustrielle Energiequellen
umgestellt werden. Aber handelt es sich wirklich um
Deindustrialisierung, wenn die gesellschaftliche Fähigkeit zur
Beherrschung der sich entwickelnden Produktivkräfte verloren geht
und so immer mehr Produktivkräfte in Destruktivkräfte verwandelt
werden?