Zitat:

Es setzt sich nur so viel Wahrheit durch, als wir durchsetzen; der Sieg der Vernunft kann nur der Sieg der Vernünftigen sein. - Bertold Brecht, „Leben des Galilei“

Zitat:

Bedrohlich ist das Volk für die Herrschenden, wenn es ohne Furcht ist.“ -Tacitus (römischer Historiker)

Zitat:

Die Furcht vor Übervölkerung tritt stets in Perioden auf, in denen der bestehende Sozialzustand im Zerfall begriffen ist. August Bebel

Montag, 19. Mai 2025

Die nächste Lesung kommt bestimmt - Was ist schon Philosophie …?

Thema: „Was ist schon Philosophie – von metaphysischen Kreisläufen und dialektischen Spiralen, nachdenken über das Leben.“*

Freitag, 23.05.2025, 19.00Uhr – Autorenlesung zur Förderung literarischen Schaffens in unserer Region
LESEREIHE – LOKALE LESUNG – wir laden ein.

Ort: Poesiesalon Antik und Feder, Pölle 27, 06484 Quedlinburg

Eine Zeit im Umbruch, Zeiten des Umbruch, gesellschaftliche Verhältnisse haben sich quantitativ weiterentwickelt und verlangen nach einer neue Qualität gesellschaftlichen Seins, das Maß ist voll und so wird es Zeit für qualitative Veränderung. Zumindest dialektisch betrachtet, aber was ist schon Dialektik, wenn nicht die Wissenschaft von den allgemeinen Bewegungs- und Entwicklungsgesetzen der Natur, der Gesellschaft und des Denkens?

Heute ein Buch mit sieben Siegeln?

Nein, einst war es geöffnet, war jenen Menschen zugänglich, welche es lesen wollten. Dann änderten sich die gesellschaftlichen Verhältnisse und die herrschenden Kräfte mühten sich es zu schließen und erneut zu versiegeln. Doch wer einmal darin gelesen, kann nicht wirklich vergessen was er gelesen, was über objektiv wirkende Gesetzmäßigkeiten dort geschrieben, wie sich Entwicklung vollzieht, welche Triebkräfte wirken.

Nur leben wir heute in einer Zeit, wo die Dialektik weitestgehend verband und wieder gilt, was Goethe einst seinem Faust im Zusammenhang mit Erkenntnis in den Mund legte:

„Ja was man so erkennen heißt!

Wer darf das Kind beim rechten Namen nennen?

Die wenigen, die was davon erkannt,

Die töricht genug ihr volles Herz nicht wahrten,

Dem Pöbel ihr Gefühl, ihr Schauen offenbarten,

Hat man von je gekreuzigt und verbrannt.“*

Unter Umständen auch ein Grund warum Goethe und sein Faust heute aus dem Unterricht weitestgehend verbannt! Wer möchte die Jugend schon mit Dialektik konfrontieren, sie würde so doch noch ganz andere Dinge verstehen, die Welt mit anderen Augen sehen und nicht die vorgegebenen Wege ohne zu hinterfragen gehen.

So wurde aus Dialektik etwas, was aktuell gern ideologisch unter den politischen Teppich gekehrt, was nicht schwer, da wir in einer Zeit leben, wo Wissenschaft eher als Religion daherkommt und politisch verkündete Glaubenssätze zu belegen hat. Für Erkenntnis blind, von Ewigkeit zu Ewigkeit ist des Menschen Leben, der freie Wille propagiert, damit der Mensch Schicksal kapiert und nicht fragt, wieso, weshalb, warum, was ist Ursache, was ist Wirkung und wem nutzt es?

So wird herrschaftlich die Metaphysik hofiert, metaphysisch kann es anders aussehen, da kann schon mal der Wunsch der Vater des Gedanken sein, das freie Denken eingesperrt, mittels Glaskugel orakelt und ein ewiger Kreislauf sich beständig überholender, absoluter, austauschbarer Gegensätze angeschoben. Aber „eine Denkweise, die die wirklichen Gegensätze nicht in ihrer Relativität begreift und auf fixen Kategorien beharrt, wo sie nicht gültig sind, beziehungsweise die Unvereinbarkeit von Gegensätzen zum Denkprinzip schlechthin macht, fasste Hegel unter dem Begriff Metaphysik zusammen als die Dialektik entgegengesetzte Denkweise.“*

Und so ist es streben, dialektisch nicht nur zu leben, sondern die Welt auch so zu sehen, damit wir sie vielleicht ein bisschen besser verstehen. So kann Auseinandersetzung mit dem aktuellen nicht die Musen verbellen, mal sehen wer zugegen, schön wären Kolliope, Klio und Enterpe zu sehen, die anderen sechs Musen werden dies sicher verstehen.


Kalliope, die mit der schönen Stimme, ist die Muse der epischen Dichtung, der Rhetorik, der Philosophie und der Wissenschaft

Klio, die Rühmende, ist die Muse der Geschichtsschreibung

Euterpe, die Erfreuende, ist die Muse der Lyrik und des Flötenspiels


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