Die Haie auf dem
Sonnendeck? Dieses Gleichnis ist in diesem
Beitrag
allein schon deswegen nicht tauglich, weil der Fisch dort vertrocknen würde, da
auch ein Hai sein Wasser braucht. So gesehen würde es sogar Sinn machen, die
Haie auf dem Sonnendeck zu halten, wenn man ihnen Einhalt gebieten möchte! Oder
sollten diese gar auf dem Sonnendeck festsitzen und aus diesem Grund muss das
Schiff einfach zum Sinken gebracht werden, damit die Haie wieder ins Wasser
kommen, in ihren natürlichen Lebensraum? Vergleiche können gelegentlich nicht
nur hinken, sie hinken eigentlich immer, allein haben auch Bekenntnisse noch
nie die Welt verändert und letztlich sollte sich niemand wundern, dass
Kapitalismus eben Kapitalismus ist, welcher entsprechend eigener, innerer und
objektiver Gesetzmäßigkeiten funktioniert.
Die Rolle der
Bundesrepublik als Hegemonialmacht in Europa tritt hingegen immer klarer
hervor, wobei die bestimmenden Kräfte des Kapitals durchaus wissen was sie
wollen, nämlich nicht auf dem Sonnendeck liegen, sondern ungehindert ihre
Bahnen ums Schiff ziehen, sich freuend auf die fette Beute beim Untergang. …
Nein, das große
Fressen hat lang schon begonnen, … das Schiff sinkt und wer von Bord möchte
wird gefressen, gut in den letzten Jahren nicht nur am Beispiel Griechenland zu
sehen. Die Ballons, welche das Schiff noch oben halten, platzen einer nach dem
anderen, wobei es bis jetzt gelungen ist, die geplatzten Ballons durch größere,
neue Ballons zu ersetzen. So jagt eine Krise die andere und jede geplatzte
Blase bringt eine neue und größere hervor. Da hilft kein konstatieren und
appellieren, keine Schuldzu- und verweisen, sondern zu Erkennen und das Problem
beim Namen zu benennen!
Und wie die
einzelnen Krisen auch daherkommen, welchen Namen sie bekommen, unterm Strich
geht es in diesem System immer um Kapitalverwertung, um Kapitalakkumulation,
für welche sich die Bedingungen immer weiter verschlechtern, so das immer mehr
Kapital nur noch fiktiv akkumuliert, was letztlich nicht zur Wertschöpfung
führt, sondern zur Blasenbildung! Um aus dem fiktiv akkumulierten Kapital dann
aber reales zu machen, braucht es den Staat, braucht es die politischen Strukturen,
welche mittels Umverteilung, verbunden mit fortschreitender Verschuldung des
Staates, dieses zu realisieren hat. Das in diesem Zusammenhang in sich
beschleunigendem Maße immer mehr Produktivkräfte in Destruktivkräfte verwandelt
werden, ist an den gegenwärtigen Entwicklungen in Europa und der Welt gut zu
erkennen. Letztlich sind die politischen Strukturen der EU auch nur eine
spezielle Form des Staatswesens, welche geschaffen wurde, legitime Interessen
der Völker zu negieren, in dem sie umgangen, übergangen und ausgehebelt werden.
Das Pochen auf das Grundgesetz und seine Rolle als Verfassung der
Bundesrepublik, hört sich zwar gut an, negiert aber die Funktion dieses Gesetzes
auch als ein Instrument der Herrschenden zur Durchsetzung ihrer Interessen nicht. Und wenn
Frau Merkel vorprescht und verlangt: „Brüssel
soll direkt in die nationalen Haushalte eingreifen dürfen“, dann mit der Gewissheit,
die Hegemonialmacht in Europa im Rücken zu haben. Hier geht es nicht um ein
Europa der Macht oder Ohnmacht, sondern um ein Europa der Mächtigen und der
Ohnmächtigen! Dabei sollte nicht davor zurückgeschreckt werden, die Mächtigen
und die vermeidlich Ohnmächtigen zu benennen, die politischen Strukturen in der
EU sind allerdings nicht nur in diesem Zusammenhang Mittel zum Zweck. Sie sind
ein Instrument zur Machterhaltung, sie sind Instrument zur Durchsetzung von
Interessen einer Minderheit, gegenüber der überwiegenden Mehrheit der Menschen
Europas, sie sind ein Instrument zur Durchsetzung von Interessen auch gegenüber dem "Rest" der Welt. Früher war die Rede von Klassengegensätzen, heute wird es Zeit sich
dieser wieder zu erinnern und die Hauptantipoden der Gegenwart zu benennen, die
Bourgeoisie und das Proletariat.
Und bei allen
Vorwürfen, welche dem Kapitalismus, gerade auch in seiner imperialen Form,
gemacht werden können, kann ihm nicht vorgeworfen werden, dass er Kapitalismus
ist, er kann nicht anders!
Das Gleichnis
mit den Haifischen ist ohnehin untauglich und das nicht nur weil den Haien
damit Unrecht getan wird, denn wie wusste Brecht schon, ja der Haifisch, der
hat Zähne und die trägt er im Gesicht, doch …!
Um auf das
Gleichnis mit der Titanic noch einmal zurückzukommen, die Standfestigkeit eines
Schiffes ist wichtig, nur sei auch daran gedacht, wer es standfest hält und wer
die Standfestigkeit bedroht, denn wenn das Schiff sinkt, geht das große Fressen
erst richtig los! Letztlich wird aber auch hier dem Exzess der Katzenjammer folgen,
wie in der Vergangenheit schon öfters zu beobachten.
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