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Bildschirmfoto 2015-03-22-21-15 |
Die Oberbürgermeisterwahl
in Quedlinburg ist Geschichte, der Kandidat der CDU hat gewonnen,
über 50% der abgegebenen Stimmen konnte er auf sich vereinen, die
Wahlbeteiligung lag überraschend bei
42,7%.
Und obwohl die Wahlbeteiligung höher als für solche Wahlen in
Quedlinburg üblich, sind die meisten wahlberechtigten Quedlinburger
nicht wählen gegangen. Der Sieger wird den Sieg feiern, der
Verlierer keinesfalls glücklich sein, aber vielleicht erhält er ja
vom Sieger ein Dankschreiben, letztlich hat er mittels
Selbstdemontage sein übriges zum Sieg seines Konkurrenten
beigetragen. Dem Sieger werde ich allerdings nicht gratulieren, das
wäre nicht ehrlich und die Quedlinburger werden lernen mit den
Konsequenzen dieser Wahl zu leben. Was seine Ziele sind, hat er
verkündet, Privatwirtschaft vor Katastrophe, was letztlich nichts anderes
heißt, das dem Privaten die Katastrophe folgt!
In den Tagen vor der Wahl
hatte ich noch zwei Beiträge geschrieben, einer zum Kandidaten der
CDU und einen weiteren zu den Vorstellungen der Kandidaten in der MZ.
Lange habe ich überlegt ob ich diese freischalte, habe es nicht
getan, konnte meine Entscheidung auch nicht korrigieren, da ich mich
einige Tage in einem Ort aufhielt, wo Internet nicht möglich und
Funktelefone nicht funktionierten. Schön in der Natur, war es dafür
sehr erholsam!
Den ersten Beitrag habe
ich nicht veröffentlicht, weil ich die Beiträge zu den anderen
Kandidaten in der MZ abwarten wollte und den zweiten Beitrag konnte ich
erst schreiben, nach dem alle Beiträge erschienen. Im zweiten Text
hatte ich unter anderem formuliert:
„Ihm folgte der Kandidat
der SPD, welcher von einem breiten Bündnis unterstützt, aber
nicht für dieses breite Bündnis kandidiert, auf dem Wahlschein
nimmt er trotzdem den letzten Platz ein. Bis jetzt war er für mich
der kompetenteste Kandidat, die Darstellung in der MZ spricht
allerdings nicht unbedingt für ihn, er hat sich schlicht und einfach
aufs Glatteis führen lassen und auch noch versucht darauf
Schlittschuh zu laufen, es war nicht nur die Haltungsnote schlecht. …
So ging es im Beitrag weniger um inhaltliche Probleme und um die
zukünftige Arbeit als Oberbürgermeister, sondern um „Leichen im
Keller“! Die Vergangenheit wurde bemüht, es wurde interpretiert
und gerechtfertigt, für gegenwärtige Themen blieben dann nur noch
Schlagworte übrig. Im Gegensatz zu vergangenen
Wahlkampfveranstaltungen, hat der Kandidat in diesem Beitrag nicht
Punkten können, und auch wenn die Schreiber der Zeitung durch
Fragestellung und Selektion die Richtung vorgeben, ist es nicht
notwendig auf jeden Haken zu springen und immer alles rechtfertigen
zu müssen, fadenscheinige Konstrukte zu fabulieren, um letztendlich
Vorwürfe zu relativieren. Ich bin enttäuscht, etwas mehr
Selbstbewusstsein und weniger Vorgaben abhängige Anpassung hätte
ich erwartet. Insbesondere seine klischeehafte Ost-Westgeschichte
taugt im Osten nicht Vertrauen zu gewinnen. Als geborener
Ostdeutscher der ich bin, konnte er damit bei mir nicht punkten, ganz
im Gegenteil, wenn an die Folgen der Ereignisse vor mehr als 25
Jahren gedacht wird!“ Nicht nur das sich der Kandidat der SPD
vom Redakteur der MZ am Nasenring durch die Arena hat ziehen lassen,
er erachtete es als angebracht alte Wunden aufzureißen, welche die
Jahre nach 1990 bei vielen hinterlassen haben, insbesondere
Erinnerungen an so manchem Westdeutschen, welcher in den Osten kam,
als Glücksritter sein Glück suchte und keine Rücksicht auf
Verluste nahm, oder auch als Beamter aus der zweiten, dritten Reihe
hier sein Unwesen trieb. Beispiele gibt es nicht nur in
Sachsen-Anhalt zur genüge. Somit konnte sein Konkurrent mit seiner
Bodenständigkeit punkten.
Die beiden anderen
Kandidaten haben entsprechend ihrer Möglichkeiten abgeschlossen,
mehr war für diese kaum möglich.
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