Zitat:

Es setzt sich nur so viel Wahrheit durch, als wir durchsetzen; der Sieg der Vernunft kann nur der Sieg der Vernünftigen sein. - Bertold Brecht, „Leben des Galilei“

Zitat:

Bedrohlich ist das Volk für die Herrschenden, wenn es ohne Furcht ist.“ -Tacitus (römischer Historiker)

Zitat:

Die Furcht vor Übervölkerung tritt stets in Perioden auf, in denen der bestehende Sozialzustand im Zerfall begriffen ist. August Bebel

Dienstag, 24. März 2015

Nachwirkungen der Wahl, in der ...

Bildschirmfotomontage
Nachwirkungen der Wahl, in der MZ findet sich heute ein Beitrag mit der Überschrift: „Frank Ruch macht Wirtschaft zur Chefsache“. Wie Wirtschaftsförderung in Quedlinburg aussieht, war in den letzten Jahrzehnten zu sehen, der Beitrag des neuen OB und seiner Fraktion im Stadtrat sollten dabei nicht vergessen werden. Was allerdings zu erwarten ist, dass es zu einer beschleunigten Umverteilung gesellschaftlichen Reichtums kommen wird. Einiges war den Veranstaltungen vor der Wahl zu entnehmen, erinnert sei an Aussagen zur Zukunft des Theaters, des Stiftberges, des Kurzentrums in Bad-Suderode, zu Gewerbegebieten usw.
Folgende Gedanken wollte ich als Kommentar zum Beitrag in der MZ hinterlassen, habe mich aber anders entschieden:
Die Wirtschaftsförderung wird Chefsache, wie Wirtschaftsförderung in Quedlinburg aussieht zeigen verschiedene Beispiele aus der Vergangenheit, so wurde versucht die Wirtschaft zu fördern, in dem die Stadtwerke veräußert werden. Dieser Förderung machten allerdings die Bürger einen Strich durch die Rechnung. Um die Wirtschaft zu fördern wurde vor einiger Zeit das Krematorium verkauft und da Wirtschaftsförderung gern mit der Schaffung von Arbeitsplätzen begründet wird, sei an die Schließung des Kurzentrums als wirtschaftsfördernde Maßnahme in Bad-Suderode erinnert.
Und wenn über Wirtschaftsförderung fabuliert wird, dann in Metaphern von Investoren-Karawanen, das vagabundierende Kapital also, welches durch fette Köder gelockt werden soll. Umgehungsstraßen, Gewerbe- und Industriegebiete sind dafür Schlagworte, verhaltener wird mit günstigen Lohnkosten geworben und Fachkräftemangel ignoriert. Wenn Industrie kommt, dann kommen auch die Fachkräfte, so vermeidliche Logik. Allgemeine ökonomische Zusammenhänge werden ignoriert und der Glaube an die eigenen Lügen kultiviert. Und ob es den Apologeten der reinen Marktlehre gefällt oder nicht, die wirtschaftlichen Potenziale in Quedlinburg sind nicht in Industriegebieten zu finden, sondern in der Stadt, mit ihrem reichen kulturellen Erbe, den ansässigen Unternehmen, der künstlerisch-kulturellen Infrastruktur und den sozialen Einrichtungen! Zum Teil sogenannte freiwillige Aufgaben, deren Grundlagen die CDU mehrfach schon zerstören wollte.

Ökonomie: 1. allgemeiner Ausdruck für die wichtigste Sphäre des gesellschaftlichen Lebens, die Sphäre der materiellen Produktion, der Wirtschaft. In ihrem Bereich setzt sich der Mensch mit der Natur auseinander und gestaltet die materiellen Grundlagen seines Lebens, die Basis für die Entwicklung aller anderen Lebensbereiche.“ In gegenständlichen Betrachtungen, insbesondere von sogenannten Politikern, wird Wirtschaft, speziell die zu fördernde Wirtschaft, auf Unternehmen beschränkt, welche auf Basis des Privateigentums an Produktionsmittel agieren und spekulieren. Eigene Wirtschaftsunternehmungen werden weitestgehend negiert, in dem sie privatisiert und somit wird die Abhängigkeit der Stadt von Zuweisungen erhöht.

42,7% haben in Quedlinburg gewählt, sicher wurde auch ungültig gewählt, selbst wenn in der Übersicht nicht ersichtlich. 42,7% heißt aber auch, dass 57,3% sich gegen alle Kandidaten ausgesprochen haben. Von Mehrheiten für einen Kandidaten kann keine Rede sein, eher von der Unzulänglichkeit dieses demokratischen Systems, welches zwar Illusionen nähert, von der Realität aber längst eingeholt wurde. Die meisten Menschen in Quedlinburg lehnten alle Kandidaten ab, da sie ihre Interessen in keiner Weise vertreten sehen. Gern wird dergleichen als Wahlmüdigkeit gedeutet, aber in was für einer verschlafenen Gesellschaft leben wir? Der Sandmann ist trotzdem allgegenwärtig und vollbringt seine Arbeit, versetzt Menschen in den Schlaf, lässt sie von Illusionen träumen! Zum Beispiel von der Illusion, dass mittels kreuzen eines Wahlscheines etwas an der Politik, am gesellschaftlichen System geändert werden könnte, ja sich vielleicht etwas für die Menschen zum besseren wendet! Aber das trifft wiederum nicht für die Nichtwähler zu, diese haben mit dergleichen Illusionen abgeschlossen und verweigern sich dem Wahlsystem! Wähler hängen der Illusion nach, dass sich etwas ändern könnte, abgesehen von kosmetischen Veränderungen, in dem sie ein Kreuz auf einen Wahlschein machen. So freut sich der Wähler nach der Wahl wie beim Lotto, wenn er dem siegreichen Kandidaten seine Stimme gegeben hat, auch wenn die wenigsten Kreuzmacher keinen Nutzen daraus ziehen können.
Wahlen sind dazu da die bestehenden Verhältnisse zu legitimieren und sie nicht in Frage zu stellen!

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