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Bildschirmfotomontage
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Nachwirkungen der
Wahl,
in der MZ findet sich heute ein Beitrag mit der Überschrift: „
Frank Ruch macht Wirtschaft zur Chefsache“. Wie
Wirtschaftsförderung in Quedlinburg aussieht, war in den letzten
Jahrzehnten zu sehen, der Beitrag des neuen OB und seiner Fraktion im
Stadtrat sollten dabei nicht vergessen werden. Was allerdings zu
erwarten ist, dass es zu einer beschleunigten Umverteilung
gesellschaftlichen Reichtums kommen wird. Einiges war den
Veranstaltungen vor der Wahl zu entnehmen, erinnert sei an Aussagen
zur Zukunft des Theaters, des Stiftberges, des Kurzentrums in
Bad-Suderode, zu Gewerbegebieten usw.
Folgende Gedanken wollte
ich als Kommentar zum Beitrag in der MZ hinterlassen, habe mich aber
anders entschieden:
Die
Wirtschaftsförderung wird Chefsache, wie Wirtschaftsförderung in
Quedlinburg aussieht zeigen verschiedene Beispiele aus der
Vergangenheit, so wurde versucht die Wirtschaft zu fördern, in dem
die Stadtwerke veräußert werden. Dieser Förderung machten
allerdings die Bürger einen Strich durch die Rechnung. Um die
Wirtschaft zu fördern wurde vor einiger Zeit das Krematorium
verkauft und da Wirtschaftsförderung gern mit der Schaffung von
Arbeitsplätzen begründet wird, sei an die Schließung des
Kurzentrums als wirtschaftsfördernde Maßnahme in Bad-Suderode
erinnert.
Und wenn über
Wirtschaftsförderung fabuliert wird, dann in Metaphern von
Investoren-Karawanen, das vagabundierende Kapital also, welches durch
fette Köder gelockt werden soll. Umgehungsstraßen, Gewerbe- und
Industriegebiete sind dafür Schlagworte, verhaltener wird mit
günstigen Lohnkosten geworben und Fachkräftemangel ignoriert. Wenn
Industrie kommt, dann kommen auch die Fachkräfte, so vermeidliche
Logik. Allgemeine ökonomische Zusammenhänge werden ignoriert und der
Glaube an die eigenen Lügen kultiviert. Und ob es den Apologeten der
reinen Marktlehre gefällt oder nicht, die wirtschaftlichen
Potenziale in Quedlinburg sind nicht in Industriegebieten zu finden,
sondern in der Stadt, mit ihrem reichen kulturellen Erbe, den
ansässigen Unternehmen, der künstlerisch-kulturellen Infrastruktur
und den sozialen Einrichtungen! Zum Teil sogenannte freiwillige
Aufgaben, deren Grundlagen die CDU mehrfach schon zerstören wollte.
„
Ökonomie:
1. allgemeiner Ausdruck
für die wichtigste Sphäre des gesellschaftlichen Lebens, die Sphäre
der materiellen Produktion, der Wirtschaft.
In ihrem Bereich setzt sich der Mensch mit der Natur auseinander und
gestaltet die materiellen Grundlagen seines Lebens, die Basis für
die Entwicklung aller anderen Lebensbereiche.“ In gegenständlichen
Betrachtungen, insbesondere von sogenannten Politikern,
wird Wirtschaft, speziell die zu fördernde Wirtschaft, auf
Unternehmen beschränkt, welche auf Basis des Privateigentums an
Produktionsmittel agieren und spekulieren. Eigene Wirtschaftsunternehmungen werden
weitestgehend negiert, in dem sie privatisiert und somit wird die
Abhängigkeit der Stadt von Zuweisungen erhöht.
42,7% haben in
Quedlinburg gewählt, sicher wurde auch ungültig gewählt, selbst wenn
in der
Übersicht
nicht ersichtlich. 42,7% heißt aber auch, dass 57,3% sich gegen alle
Kandidaten ausgesprochen haben. Von Mehrheiten für einen Kandidaten
kann keine Rede sein, eher von der Unzulänglichkeit dieses
demokratischen Systems, welches zwar Illusionen nähert, von der
Realität aber längst eingeholt wurde. Die meisten Menschen in
Quedlinburg lehnten alle Kandidaten ab, da sie ihre Interessen in
keiner Weise vertreten sehen. Gern wird dergleichen als Wahlmüdigkeit
gedeutet, aber in was für einer verschlafenen Gesellschaft leben
wir? Der Sandmann ist trotzdem allgegenwärtig und vollbringt seine
Arbeit, versetzt Menschen in den Schlaf, lässt sie von Illusionen
träumen! Zum Beispiel von der Illusion, dass mittels kreuzen eines
Wahlscheines etwas an der Politik, am gesellschaftlichen System
geändert werden könnte, ja sich vielleicht etwas für die Menschen
zum besseren wendet! Aber das trifft wiederum nicht für die
Nichtwähler zu, diese haben mit dergleichen Illusionen abgeschlossen
und verweigern sich dem Wahlsystem! Wähler hängen der Illusion nach, dass sich etwas ändern
könnte, abgesehen von kosmetischen Veränderungen, in dem sie ein
Kreuz auf einen Wahlschein machen. So freut sich der Wähler nach der
Wahl wie beim Lotto, wenn er dem siegreichen Kandidaten seine Stimme
gegeben hat, auch wenn die wenigsten Kreuzmacher keinen Nutzen daraus
ziehen können.
Wahlen
sind dazu da die bestehenden Verhältnisse zu legitimieren und sie
nicht in Frage zu stellen!
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