Zitat:

Es setzt sich nur so viel Wahrheit durch, als wir durchsetzen; der Sieg der Vernunft kann nur der Sieg der Vernünftigen sein. - Bertold Brecht, „Leben des Galilei“

Zitat:

Bedrohlich ist das Volk für die Herrschenden, wenn es ohne Furcht ist.“ -Tacitus (römischer Historiker)

Zitat:

Die Furcht vor Übervölkerung tritt stets in Perioden auf, in denen der bestehende Sozialzustand im Zerfall begriffen ist. August Bebel

Montag, 1. September 2025

„Thomas Müntzer, Theologe und Revolutionär, der große Bauernkrieg ein Höhepunkt einer Epoche im Umbruch und historische Parallelen.“

Es war ein Höhepunkt einer Epoche, aber was ist schon eine Epoche? Wenn nicht ein historisch bestimmter Zeitabschnitt in der Geschichte der menschlichen Gesellschaft. Wenn es nun um historische Parallelen geht, so ist es angebracht die Epochen zu vergleichen, oder zumindest Parallelen die Epochen betreffend festzustellen. Zu diesem Zweck ist eine nähere Klärung des Begriffes angebracht. Der Begriff Epoche steht in engen Zusammenhang mit dem Begriff der ökonomischen Gesellschaftsformation. Er bezieht sich entweder auf den gesamten Zeitabschnitt einer Gesellschaftsformation (z.B. Sklaverei, Epoche des Feudalismus) oder auf einen besonderen Entwicklungsabschnitt innerhalb ein und derselben Gesellschaftsformation (z.B. Epoche des vormonopolistischen Kapitalismus, Epoche des Imperialismus) oder auf den Prozess des Übergangs von einer Gesellschaftsformation zur anderen. So leben wir gegenwärtig in der Epoche des Übergangs vom Kapitalismus zum Sozialismus im Weltmaßstab. Auch wenn diese Erkenntnis heute nicht gerade populär, änder sich daran nichts.

Die Epoche in welcher Thomas Müntzer lebte, war die Epoche des Übergangs vom Feudalismus zum Kapitalismus, allerdings nicht im Weltmaßstab, sondern im europäischen Maßstab. Da beide Epochen des Übergangs waren und sind, gibt es Parallelen, zumindest was die Entwicklungen im Verlauf dieser Epochen betrifft. Sie sind in sofern verschieden, dass die agierenden Klassen heute anders formieren und die Produktivkraftentwicklung sich auf einem wesentlich höheren Niveau befindet. Die Klasse, welche damals im Aufstieg begriffen, findet sich heute im Niedergang und die aufsteigende Klasse waren nicht die Bauern, sondern das Bürgertum.

Die Epoche des Übergangs vom Feudalismus zum Kapitalismus in Europa zog sich über einen langen Zeitraum, der große Bauernkrieg stand als heftige Auseinandersetzung ziemlich am Anfang dieser Entwicklung und war selbst das Ergebnis eines längeren Prozesses. Letztlich brauchte es drei große Ereignisse, welche zum Sieg des Bürgertums führten, in dem die erworbene ökonomische Macht, durch den erfolgreichen Kampf um die politische Macht ergänzt wurde. Die erste große Auseinandersetzung war die frühbürgerliche Revolution in Deutschland, zu welcher neben der Reformation, der Ritteraufstand und der große Bauerkrieg gehörte. Der Kampf des europäischen Bürgertums gegen den Feudalismus spitzte sich in drei großen Entscheidungsschlachten zu. Die erste war die schon erwähnte Reformation in Deutschland, sie war eine Rebellion gegen die Kirche und wurde durch zwei politische Aufstände begleitet, zuerst der des niederen Adels unter Franz von Sickingen 1523 und dem großen Bauernkrieg unter entscheidenden Einfluss von Thomas Müntzer 1525. Beide wurden niedergeschlagen. Allerdings wurde im Ergebnis der Reformationsbewegung die Macht des weltlichen Adels im Verhältnis zum geistigen Adel, speziell zur römischen Zentralgewalt, gestärkt, es kam zu einer erheblichen Machtverschiebung innerhalb der herrschenden Klasse. Was die Grundlage zur Entwicklung eines eigenständigen Nationalstaates bot und damit das Bürgertum gestärkt wurde.

Die zweite große Erhebung dieser Übergangsepoche was die Erhebung in England, ihre Kampftheorie fand diese Bewegung im Calvinismus fertig vor. Die Bürger der Städte setzten die Bewegung in Gang und die Bauern erkämpften den Sieg. In allen der drei großen bürgerlichen Revolutionen liefern die Bauern die Armeen, dabei sind die Bauern die Klasse, welche nach erfolgtem Sieg durch die ökonomischen Folgen am sichersten ruiniert wurden.

Die dritte große Erhebung war die große französische Revolution, sie hatte den religiösen Mantel gänzlich abgeworfen und wurde unverhüllt auf politischen Boden ausgekämpft. Sie war die erste Revolution welche einen absoluten Sieg errang, bis zur Vernichtung der Aristokratie und zum vollständigen Sieg der Bourgeoisie.

Es war ein langwieriger Prozess, in welchen Erfahrungen gesammelt und gelernt wurde. Selbes trifft für die gegenwärtige Epoche des Übergangs zu, die Religionen haben an Bedeutung verloren und mittels Religion kann keine Revolution gewonnen werden, eine Erfahrung welche die drei großen bürgerlichen Revolutionen mit sich brachten. Und was damals galt, gilt heute mehr den je. Allerdings wurde die einstiege Rolle der Religionen, welche Müntzer noch im Interesse der Bauern nutzen wollte, längst von den Medien übernommen. Auch ist die Bildungsfrage eine Machtfrage und so ist das aktuelle Bildungssystem auf den Erhalt des gegenwärtigen gesellschaftlichen System ausgerichtet und damit reaktionär, destruktiv. Weiter spielen technologische Entwicklungen eine wichtige Rolle, so war es der Buchdruck mit bewegliche Lettern, welcher nicht unerheblich zum Erfolg der Reformationsbewegung zu Beginn des 16 Jahrhunderts beitrug. Reformationsbewegungen hat es vor dem schon gegeben, allerdings waren diese nicht in dem Maße populär, erinnert sei in diesem Zusammenhang an Jan Huss, welcher letztlich auf dem Scheiterhaufen endete. Die Erfindung Gutenbergs ermöglichte es Informationen wesentlich schneller zu publizieren und zu verbreiten. Heute haben wir ähnliche Entwicklungen, das Internet bietet Möglichkeiten, wovon unsere Vorfahren nur träumen konnten, allerdings setzt die Nutzung moderner Technologien bestimmte Fähig- und Fertigkeiten voraus, wie zum Beispiel das Fähigkeit lesen und schreiben, zu selektieren, wichtiges zu erkennen, Ross und Reiter richtig zu benennen und vor allen sich objektiver Interessen bewusst zu sein. Eine gute weltanschauliche Grundlagenbildung ist etwas Notwendiges, wenn es streben ist die Welt im progressiven Sinn zu verändern. Mit Glauben ist die Welt heute nicht zu verändern, war sie früher auch nicht, es braucht Wissen und Wissen muss errungen werde, dazu aus der Geschichte zu lernen ist wichtig, allein schon um Fehler der Vergangenheit nicht zu wiederholen. Und vor allem braucht es die bewusste, zielorientierte und organisierte Tat, entsprechend der Erkenntnis objektiver Notwendigkeit. Da aber die Bedeutung der Wissenschaft von den Herrschenden erkannt, wird diese oft und zweckdienlich in den Status einer Religion erhoben. Die Wissenschaft hat zu begründen, was Politiker erfinden! Brecht setzt sich in seinem Werk „Leben des Galilei“ mit diesem Thema auseinander, der Widerruf des Galilei lässt die Wissenschaft ihre Unschuld verlieren und zur Hure der Politik mutieren. Wie heute so etwas funktioniert war gut während der Zeit der Politik der Pandemie zu sehen.

Eine Erkenntnis aus den historischen Entwicklungen ist zum Beispiel, dass es sich bei grundsätzlichen gesellschaftlichen Veränderungen in der Regel um längere Prozesse handelt, dabei scheinen Entwicklungen nur gradlinig zu verlaufen, bei genauer Betrachtung kann erkannt werden, dass Geschichte im Zick-Zack-Kurz verläuft, es ist ein auf und nieder, vor und zurück, auf dem Weg vom niederen zum höheren.

In den Auseinandersetzungen jeder Zeit spielen die verschiedensten Akteure eine Rolle und wenn sich ein gesellschaftliches System im Niedergang befindet, wird nach Alternativen in den verschiedensten Richtungen gesucht. Wie die Bewegungen im ausgehenden Mittelalter, zum Beginn der Neuzeit zeigen. Das reicht von Zurück in „eine schöne heile Welt“, als welche in der Regel jene Zeit betrachtet wird, in der die Gesellschaftsformation noch auf dem aufsteigenden Ast ihrer Entwicklung, also noch progressiv zu nennen war, und/oder es der betreffenden Gruppe gut gegangen, auch bestimmte Entwicklungen welche diese Formation im Verlauf ihrer Existenz hervorgebracht, ein Zurück in die der aktuellen Gesellschaftsformation vorgelagerte Formation wird angedacht, alles Ritter, keiner Knecht, war die Welt den wirklich schlecht? Aber gelegentlich wird an die Zukunft gedacht und ist es Streben dem bestehenden ein Ende zu bereiten, „denn alles, was entsteht, ist wert, daß es zugrunde geht;“ (Goethe) und etwas neues aufzubauen. Was für die Gegenwart der Aufbau einer sozialistischen Gesellschaft bedeuten würde und auch da ist es notwendig aus der Vergangenheit zu lernen. Die Epoche des Übergangs vom Kapitalismus zum Sozialismus ist längst im Gang, einen ersten Höhepunkt hatte diese mit der Pariser Kommune, in Folge des deutsch-französischen Krieges, die Lehren aus diesem Ereignis wurden in der Oktoberrevolution berücksichtigt, welche in Folge des ersten Weltkriegs stattfand und die weitere Entwicklung führte zur Entstehung des sozialistischen Lagers nach dem zweiten Weltkrieg. Die historischen Auseinandersetzungen führten in Folge zu einer erheblichen Schwächung des Sozialismus und stellen einen Rückschritt in der Entwicklung dieser neuen Gesellschaftsformation und damit in der Entwicklung zum gesellschaftlichen Fortschritt da.

Die Hauptlast dieser Auseinandersetzungen hatten nicht mehr die Bauern zu tragen, sondern das Proletariat. Aus den Kriegen heraus kämpfte es besonders intensiv um seine Befreiung, auch weil im Krieg das Proletariat die größten Opfer bringen musste.

500 Jahre Großer Bauernkrieg, ein halbes Jahrtausend Geschichte, wie damals gibt es heute die verschiedensten Akteure in der Politik, es können Vergleiche gezogen werden, Akteure eingeordnet, Entwicklungen aufgezeigt. Damals wie heute wird in die verschiedensten Richtungen gestrebt und eine jede Richtung schafft sich ihre Vertreter und Organisationen, wir haben die Zentralgewalt, eine den Staaten übergeordnete Staatsform in einem großen Teil Europas, einst war es die römisch-katholische Kirche, heute ist eine solche Form des Staates die EU, nationale Rechte werden abgetreten und demokratische Errungenschaften der Völker mit deren Hilfe negiert. Wie die Vertreter der Papstkirche damals, haben die Vertreter der EU auch ihre Widersacher, einst waren es in Deutschland die Lutheraner, welche einem Teil der herrschenden Klasse dienlich, heute ist es zum Beispiel die AfD, wo einst der mittlere Adel abstürzte, befindet sich heute die Mittelschicht im beständigen Singflug. Die Bauernschaft, einst die zahlenmäßig stärkste Kraft, ist längst in der kapitalistischen Produktionsweise angekommen und aufgegangen und das Proletariat hat gegenwärtig Schwierigkeiten sich selbst zu erkennen, weil es in der Regel heute noch dargestellt wird, wie vor 100 Jahren und nicht der aktuellen Produktivkraft entsprechend sich organisert. Ideologisch betrachtet, die Luthers sind da, die Mitte der Gesellschaft kämpft gegen ihren Niedergang, an Müntzers fehlt es allerdings im Land!


So noch einmal zur der Zeit, an dessen Höhepunkt der große Bauernkrieg war.

Die Reformation 1517 kann als der Beginn der frühbürgerlichen Revolution gesehen werden, allerdings gab es vordem schon die verschiedensten Auseinandersetzungen, welche als revolutionäre Erhebungen gesehen werden können.

Zu diesen Bewegungen gehörten unter anderen vor 1517, die Predigten des „Pfeiferhänslein“ Hans Behme in Niklaushausen 1476, der Bauernaufstand in Kärnten 1478, Aufstandswellen in verschieden deutschen Städten 1480, die Bauernerhebung 1492 im Allgäu, die Bundschuhverschwörungen im Elsaß 1493 und 1502 im Bistum Speyer, 1509 gab es einen Bürgeraufstand in Erfurt, es folgten 1511 bis 14 Aufstände in Regensburg, Braunschweig, Speyer, Köln, Schweinfurt, Worms, Aachen, Osnabrück und anderen Städten, im Jahre 1513 fand eine Bundschuhverschwörung in Lehen (Breisgau) statt und 1514 der Aufstand des „Armen Konrad“ in Würtremberg, sowie eine weiter Bundschuhverschwörung 1517 im Schwarzwald.

Im Jahre 1477 kam es in Quedlinburg zum Beispiel zu einer Auseinandersetzung zwischen der Äbtissin und den Bürgern der Stadt, in welcher sie durch ihre Brüdern Ernst und Albrecht unterstützt. Die Bürger unterlagen und mussten im Zuge der Niederlage all ihre Rechte und Privilegien abgeben. Quedlinburg hatte sich bis dahin zu einer der größten Städte im Reich entwickelt und verfügte über, Ähnlich wie Mühlhausen und Nordhausen über einen enormen Grundbesitz, zu welchen ganze Dörfer gehörten. (Ab dem 14 Jahrhundert fanden sich die wirtschaftlichen Zentren in den Städten, der mittlere Adel stürzte beschleunigt in den niederen Adel ab und brauchte Geld, welches Bürger gegen Pfand verliehen.)

In diese Zeit hinein wurde Thomas Müntzer geboren, das Geburtsjahr liegt um 1489.

1506 Beginn des Studiums an der Universität Leipzig, da könnte er 17 Jahre alt gewesen sein. Als Geburtstag ist der 21. Dezember möglich, der Tag des heiligen Thomas. Geburtsort Stolberg.

In Leipzig studierten auch Ulrich von Hutten und Christoph Schappler, der spätere Autor des Vorwortes zu den berühmten „Zwölf Artikeln“ der Aufständischen von 1525 in Oberschwaben.

Es ist denkbar, dass der junge Müntzer mit diesen und anderen Männern der heraufziehenden frühbürgerlichen Revolution Kontakt hatte.

In Leipzig schriebt er sich als aus Quedlinburg kommend ein, … ansonsten findet sich immer Stolberg als Herkunftsort. 1512 schrieb er sich in die Matrikel der Universität in Frankfurt an der Oder ein, es ist möglich das er eine weiter Universität besucht hat.

Er erhielt wahrscheinlich vor 1514 die Priesterweihe in Halberstadt, ab da an war er in geistlichen Diensten. Er wird bereits 1515, vor Luthers Ablassthesen, als „Verfolger der Unrechtfertigkeit“ betitelt und von kirchenkritisch gesinnten Braunschweiger Bürgern nach der Zulässigkeit des Ablasses befragt.

Als Hilfslehrer in Halberstadt, danach in Aschersleben, in Braunschweig und im Damenstift Frose, kurz hielt es sich in Wittenberg auf und 1519 im benachbarten Jüterbog.

Im selben Jahr hörte er in Leipzig wahrscheinlich für kurze Zeit der berühmten Disputation zwischen Martin Luther und dem katholischen Gelehrten Johannes Eck zu. Müntzers Sympathie gehörte wohl Luther, hatte dieser ihn doch nach Jüterbog entsandt, um dort gegen das Treiben der Franziskanermönche zu predigen.

1519/20 hielt er sich im Nonnenkloster Beuditz bei Weißenfels auf. Zeit welche er für das Studium der Kirchenliteratur nutzte. Müntzer hatte zuvor das Magisterexamen abgelegt und den untersten akademischen Grad der Theologie erworben. Es ist unbekannt an welcher Universität.

In Beuditz befasste er sich mit dem Studium der Bibel sowie mit theologischen Schriften aus dem Mittelalter. Hier fand er, was er schon gespürt und vermutet hatte, nämlich die Vorhersage eines kommenden tausendjährigen Reiches des Friedens und der Gerechtigkeit, dem jedoch das Strafgericht Gottes über die „verderbte Welt“ vorausgehen wird.

Es galt, eine neue Gesellschaft zu errichten, und er würde nicht passiv abwarten, sondern handeln.

Aus seinem Studium und aus dem, was er in den Städten gesehen, in welchen er weilte, gewann Müntzer allmählich neue Ansichten: Gott habe nicht nur einmal und vor langer Zeit zu den Menschen gesprochen (was die Bibel enthält), sondern spreche jederzeit zu jedermann.

Nur wer Egoismus, Selbstsucht und Besitzstreben in sich überwinde, würde frei sein, um die Worte Gottes zu hören. Der neue Mensch müsse zu diesen Einsichten erzogen werden, und er selbst wolle mit seinem Wirken vorangehen. Diese, heute nicht einfach zu verstehende Gedanken, reiften in den Jahren unsteten Wanderns. Sie atmeten in der damaligen Zeit einen unerhörten revolutionären Geist, da sie an den Dogmen der Papstkirche rüttelten.

Die Luther-Ehrung der DDR 1983 hat auch den Blick geschärft für den relativen Eigenwert von Theologie, Religion und Glauben als existentielle Probleme der damaligen Menschen. Ihren theologischen Vordenkern ging es zentral um den rechten Glauben, d. h. nach ihrem Verständnis um den Sinn des Lebens. Das gilt auch und besonders für Thomas Müntzer.

Die Frage nach dem rechten Glauben und seiner Bewährung, das ist es, was Müntzer an- und umtrieb. Auf sie beziehen sich alle seine gedruckten Schriften. An Anfang stehen liturgische Werke, „Deutsches Kirchenamt“, die „Deutsch-Evangelische Messe“, die „Ordnung und Berechnung des Deutschen Amtes zu Allstedt“; es folgen „Protestation oder Entbietung Thomas Müntzers von Stolberg am Harz, Seelenwarter zu Allstedt, seine Lehre betreffend und zu Anfang von den rechten Christenglauben und der Taufe“, „Von dem gedichteten Glauben“, „Auslegung des anderen Unterschieds (des zweiten Kapitels des Lukasevangeliums“ (ungedruckt geblieben), „Ausgedrückte Entblößung des falschen Glaubens der ungetreuen Welt“, „Hochverursachte Schutzrede und Antwort wider das geistlose sanftlebende Fleisch zu Wittenberg“.

Müntzer selbst hat eine interessante Entwicklung genommen, er stammt aus bürgerlichen Kreisen und sammelte im Verlauf seine Lebens die verschiedensten Erfahrungen, mit der Fürstenpredigt versuchte er das letzte mal die Fürsten für die Sache des Volkes zu gewinnen, auch in dem er diese ermahnte ihre Gottgegeben Aufgabe zu erfüllen, wenn sie diese nicht tun, soll das Volk ihnen die Waffen aus der Hand nehmen und selbst für seine Interessen kämpfen. Nach seinen Vorstellungen musste das alte System untergehen, damit ein neues entstehen kann.

Die Radikalisierung der Bauernbewegung im Schwarzwald Ende 1524 und Anfang 1525 seht offenbar mit Müntzers Wirken in Zusammenhang. Mitte Februar 1924 kehrte er nach Mühlhausen zurück. Hier wurde unter Führung des „Ewigen Rates“, eines Kompromisses zwischen den an die Macht gelangten verschieden Schichten des Bürgertums, und unter aktiver Mitwirkung Müntzers dessen Forderung nach Aufteilung des kirchlichen Besitzes an die Stadtarmut verwirklicht.

In der Schlacht zu Frankenhausen wurde Müntzer gefangengenommen, gefeutert und am 27.05.1525 hingerichtet.

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