Locallesung - im Quedlinburger Bücherfrühling.
Im Pölkenhof, Pölkenstraße 38
Freitag, 06.05.2022, 19:00 Uhr
ORLOG* Spätes Spiel um Gerechtigkeit
Lesung mit dem Autor Jürgen Leskien
Als Theaterstück geschrieben und nun als Buch erschienen, ORLOG*.
Aus dem altniederländischen orlog(e) „Krieg“, eigentlich „vertragloser Zustand“
„Orlog“ in der Herero-Gesellschaft: Bis in Namibias Gegenwart Inbegriff der Auseinandersetzung mit der deutschen Kolonialmacht.
Deutsch-Südwestafrika, Kolonialzeit, der Völkermord an den Herero, den Nama – Deutschland und Namibia sind durch ein grausames Stück Geschichte eng miteinander verbunden. ORLOG* im Verhandlungsaal vor einem amerikanischen Gericht, erzählt von kaum vorstellbaren Schicksalen, von gesellschaftlichen Verwerfungen, in denen sich der ungelöste Konflikt zwischen Nord und Süd noch heute widerspiegelt. Und ORLOG* macht ein Angebot zum Dialog über Versöhnung und neuem Anfang.
Wir erleben in ORLOG* eine völlig neue, historisch noch nicht dagewesene Situation: Ein afrikanisches Volk, das Volk der Herero, klagt die Bundesrepublik Deutschland des Völkermordes an. Überzeugend erzählt, über Schicksale, die sich einprägen, entfaltete das Stück ein Angebot zum öffentlichen Dialog - in schwierigen Zeiten, zwischen Nord und Süd.
Ein halbes Leben als Flieger zwischen Himmel und Erde, später dann Freund, geschätzter Fremder inmitten des angolanischen Bürgerkrieges, leben in der Savanne Tansanias, am Rande der Wüste Namib – aus diesen Quellen speist sich die poetische Kraft des Schriftstellers Jürgen Leskien. Das gilt für „Einsam in Südwest“, „Shilumbu, was will er in Afrika“ ebenso wie für die jüngste Arbeit „ORLOG*.
Ein aktuelles Interview mit dem Autor findet sich im Neuen Deutschland, im Internet diesem Link folgend nachzulesen.