Was macht ein Freidenker zu Weihnachten? Frei nachdenken … auch
über Weihnachten und Feiern!
So hatte ich zu einem
Beitrag in der Mailingliste der Freidenker, welcher mit „Was macht
ein Humanist zu Weihnachten?“ überschrieben, vor Weihnachten
folgende Antwort geschrieben:
Solange ich mich erinnern kann, wurde bei uns zu
Hause Weihnachten gefeiert, es gab einen Weihnachtsmann, wobei wir
als Kinder meistens in der Küche saßen und Wiener Würstchen und
Kartoffelsalat aßen, als dieser über den Flur ins Wohnzimmer
polterte, gesehen haben wir diesen nie, allerdings fehlten am Tisch
immer Mutter oder Vater. Nach dem der Weihnachtsmann das Haus
polternd wieder verlassen hatte, konnten wir ins Wohnzimmer und
schauen was er für uns dagelassen.
Das Weihnachten etwas mit Christus zu tun hatte,
oder haben sollte, ein Kind im Stall geboren, in eine Krippe gelegt
und welchem von drei aus dem Morgenland kommenden gehuldigt wurde,
erfuhr ich erst wesentlich später, zu einer Zeit, als ich eigentlich
schon nicht mehr an den Weihnachtsmann glaubte, mich aber trotzdem
über die Geschenke freute.
Die Zeit verging, Weihnachten wurde weiter gefeiert,
als ein Fest der Familie und später oft das einzige im Jahr an
welchen sich Eltern, Kinder und Enkelkinder trafen und treffen. Nie
alle, aber doch einige, alle wäre vielleicht etwas viel auf einmal,
haben meine Eltern doch vier Söhne welche für über 10 Enkel
sorgten, von denen die Meisten heute selbst erwachsen sind und mit
den ersten Urenkelkindern aufwarten. Dieses Jahr geht es wieder los
und ich gehe davon aus, dass ich zumindest zwei meiner Brüder und
deren Familien bei meinen Eltern treffen werde, am zweiten Feiertag,
der erste gehört der anderen Familie.
Die christliche Weihnacht, wie schon geschrieben,
spielt dabei keine Rolle, wobei ich eingestehen muss, dass ich vor
Jahren einmal zum Krippenspiel gegangen bin, damals hatte meine
Tochter beschlossen bei einer solchen Aufführung mitzuspielen. Die
Kirche war voll, ich ließ das Spiel auf mich wirken, traf auch eine
Reihe Bekannte und manch einer wird auch überrascht gewesen sein
mich dort zu sehen. Allerdings zieht es zu Weihnachten, gerade zum
Krippenspiel, eine Reihe von Menschen in die Kirchen, welche
ansonsten relativ wenig mit dem christlichen Glauben am Hut haben.
Auch gehören heute zum Repertoire
vieler weltlicher Chöre mehr religiös motivierte als weltliche
inspirierte Weihnachtslieder, welche es in der DDR einige gegeben
hat. Ich höre übrigens beides gern, erfreue mich am Gesang, an den
Stimmen, den Kompositionen, versuche wenn möglich den Texten zu
folgen, ihren Sinn zu erfassen.