Zitat:

Es setzt sich nur so viel Wahrheit durch, als wir durchsetzen; der Sieg der Vernunft kann nur der Sieg der Vernünftigen sein. - Bertold Brecht, „Leben des Galilei“

Zitat:

Bedrohlich ist das Volk für die Herrschenden, wenn es ohne Furcht ist.“ -Tacitus (römischer Historiker)

Zitat:

Die Furcht vor Übervölkerung tritt stets in Perioden auf, in denen der bestehende Sozialzustand im Zerfall begriffen ist. August Bebel

Freitag, 18. Dezember 2015

Kriegspropaganda, nicht nur gegen den vermeidlich äußeren Feind!

Nein auch Widersprüche im Land selbst werden genutzt um Zwietracht zu sehen. Und so wird Ost gegen West ausgespielt, wobei die Ostdeutschen schuld sind, haben diese doch die westdeutschen Werte noch nicht im erforderlichem Maße verinnerlicht, so die Intension eines Beitrages. Außerdem hat das Christentum während der Zeit des Sozialismus in der DDR Federn lassen müssen, konfessionell gebunden sind im Osten Deutschlands die wenigsten, dagegen hilf auch nicht, die Rolle dieser Religion permanent überzubetonen. Warum Religiosität in der DDR im Schwinden begriffen, spielt keine Rolle, genau sowenig wie die Tatsache, dass es eine Kirche im Sozialismus gab, sich die Religionen also den sozialistischen Verhältnissen soweit ihnen möglich anpassten. Trotzdem entsteht gerade im Osten Deutschlands eine Bewegungen wie PEGIDA, welche vorgebliche gegen die Islamisierung des Abendlandes antritt. Schon verwunderlich und das in einer Stadt wie Dresden! Der Bewegung selbst gelang es allerdings anderen Ortes nur bedingt Fuß zu fassen und so scheint sich die Anhängerschaft in Dresden zu konzentrieren, übrigens in einer Stadt, in welcher nach 1990 am konsequentesten neoliberale Politik mit all ihren Folgen für die Menschen umgesetzt wurde! Und wenn heute viele Menschen dem Gott Mammon huldigen, haben die meisten von Ihnen hierzulande den antiken und feudalen Göttern abgeschworen, ob diese nun christlich, islamisch, jüdisch, oder noch anders daher kommen. Da aber nach wie vor sich mittels Religion Menschen hervorragend gegen ihre eigenen Interessen instrumentalisieren lassen, wird auch in der vermeidlich aufgeklärten Welt wieder mehr auf diese zurückgegriffen.
Auf der Internet Seite des Spiegel, der Bildzeitung des Wohlstanddeppen, findet sich ein Beitrag, welcher mit: „Der Osten und die Toleranz: War die Wiedervereinigung ein Fehler?“ überschrieben ist. Einen Kommentar wollte ich schreiben, habe ich aber nicht und so hier meine Gedanken zum Text:
Es ist durchaus schizophren eine Aussage zu treffen und sich für diese anschließend gleich zu entschuldigen! Unüblich ist dergleichen nicht, eher eine Unsitte, entschuldigen Sie bitte, dass ich Sie kritisiere, aber ich kann nicht anders …! Warum entschuldigen und das oft im voraus, warum tut einen etwas Leid, im selben Satz, in dem das leidtunde erwähnt wird? Wäre es nicht besser etwas, was einen leidtut nicht zu sagen, oder zu schreiben? Der Autor des Beitrag kommt um eine solche Entschuldigung im ersten Absatz seines Textes nicht herum, um die Keule dann weiter zu schwingen. (Solch floskelhafte Begründungen mit Entschuldigung sind in der Politik nicht unüblich, so wird im Falle von Kriegen gern derart verfahren, frei nach dem Motto, Entschuldigt das wir unsere Bomben auf euch werfen und euch töten, aber ihr hab unserer Ansicht nach die falsche Regierung, da diese nicht in unserem Interesse agiert!)
Und gut, gelegentlich wäre es einen lieber, sich mit bestimmten Problemen nicht auseinandersetzen zu müssen, aber wenn es notwendig erscheint, gilt es dazu zu stehen!
Es sind mal wieder die Ostdeutschen und die Toleranz, welche die heile Welt alt-bundesdeutscher Ideale infrage stellen! Wie böse!
Wenn aber „eine der größten Errungenschaften des Westens das "angstfreie Anderssein dürfen für alle" ist“, zu lesen ist, wird negiert, dass zwar alles möglich sein soll, aber nicht ist, denn wo kann Mensch im System des Kapitals angstfrei anders sein? Eher wird das Leben der meisten Menschen von den verschiedensten Ängsten geprägt und dazu müssen sie nicht einmal anders sein! Das wie üblich Gegensätze verabsolutiert werden, möge zwar einfache Lösungsschemen suggerieren, taugt aber wenig den eigentlichen Problemen gerecht zu werden.
Den Ostdeutschen wurde einmal Freiheit und Wohlstand versprochen und versucht zu erklären, dass sie in Unfreiheit und Armut dahinvegetierten, nun werden viele allerdings im allgemeinen in der Herde des Individualismus, um Almosen bettelnd, im Kreis herum getrieben. Keiner hatte ihnen gesagt, welche Freiheiten gemeint waren und das der Weg zum kapitalistischen Wohlstand erst einmal ins Elend führt und für viele dort endet! So in permanenter Angst gehalten, von Verlustängsten geplagt, sind so manche geneigt jeden Strohhalm zu greifen, welcher ihnen geboten wird, um dieser Misere zu entrinnen. Fraglich wer den Strohalm der Fremdenfeindlichkeit reicht, allerdings gilt es den Unterschied zu kultivieren, könnten die Menschen doch ansonsten feststellen, dass sie so verschieden nicht sind und sie eigentlich die gleichen Grundinteressen haben. Aber da es Menschen gibt, welche durchaus andere Interessen ihr eigen nennen, ist es in ihrem Interesse, dass Unterschiede manifestiert werden, ein klassischer und gut zu instrumentalisierender Unterschied ist Religiosität, taugt Religion doch andere Unterschiede zu verschleiern. Lessings Nathan der Weise ist längs vergessen und was beinhaltet schon die Ringparabel?
Und so wird im Beitrag als Lösung eine neue Christianisierung des Ostens angeraten, denn nur mit dem rechten Glauben ist es möglich, auch religiös motiviert in den Krieg zu ziehen … aber:
Die Religion ist der Seufzer der bedrängten Kreatur, das Gemüt einer herzlosen Welt, wie sie der Geist geistloser Zustände ist. Sie ist das Opium des Volkes.“Marx
Also her mit der Droge?

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen