Zitat:

Es setzt sich nur so viel Wahrheit durch, als wir durchsetzen; der Sieg der Vernunft kann nur der Sieg der Vernünftigen sein. - Bertold Brecht, „Leben des Galilei“

Zitat:

Bedrohlich ist das Volk für die Herrschenden, wenn es ohne Furcht ist.“ -Tacitus (römischer Historiker)

Zitat:

Die Furcht vor Übervölkerung tritt stets in Perioden auf, in denen der bestehende Sozialzustand im Zerfall begriffen ist. August Bebel

Samstag, 31. Mai 2014

Jugendfeier in Braunschweig


Am  26.04.2014 fand die diesjährige Jugendfeier in Braunschweig statt, wir hatten 31 Teilnehmer und über 300 Gäste. Im Jahr 2013 waren es 15 Teilnehmer, nachdem es keine Jugendfeier im Jahr 2012 in Braunschweig gegeben hatte. In Vorbereitung auf die Veranstaltung im letzten Jahr konnten wir die Naturfreundejugend Braunschweig als Partner gewinnen und so an eine über 100järige Tradition der Braunschweiger Freidenker anknüpfen. An der Vorbereitung und Durchführung der diesjährigen Veranstaltung beteiligte sich der Jugendverband des HVD als neuer Partner.
Im Herbst letzten Jahres fand eine Vorbereitungsveranstaltung mit Interessenten und Eltern statt. Weitere Veranstaltungen gab es Ende November, Anfang Januar, im März und Anfang April. Im November, Januar und Anfang April gestalteten wir die Veranstaltungen in Objekten der Naturfreunde im Harz. Es standen am ersten Wochenende Themen wie Homophobie, Diskriminierung, Anderssein, und Courage nicht nur auf dem Plan. Des Weiteren spielten weltliche Jugendfeiern, ihre Ursprünge und Traditionen eine Rolle. Das ganze wurde abgerundet durch Unterhaltung, Spiel und eine Wanderung durch den verschneiten Winterwald. Ja am ersten Wochenende (erster Advent) im Harz lag Schnee, nicht gerade wenig und so war selbst eine Schneeballschlacht möglich.
Am zweiten Wochenende waren die Hauptthemen Philosophie und Ökonomie/Geschichte. Den zweiten Part hatte ich übernommen, somit konnte ich leider an der Philosophieveranstaltung nicht teilnehmen, da die Veranstaltungen parallel liefen. Schade, hätte mich schon interessiert, habe ich mich doch vor vielen Jahren selbst einmal etwas intensiver mit diesem Thema beschäftigt. Zum Kernpunkt der Veranstaltung Geschichte und Ökonomie machte ich den ersten Weltkrieg, dessen Ausbruch vor 100 Jahren, sowie die Ursachen desselben. In die Veranstaltung wurde der Freidenker Nr. 4-13 mit einbezogen. Die meisten Teilnehmer hatten den ersten Weltkrieg in der Schule noch nicht behandelt, ob dieses ein Vorteil oder Nachteil war, kann ich nicht sagen, aber Parallelen in die Gegenwart ziehend, kam in beiden Gruppen eine interessante Diskussion zustande. An dem Wochenende wurde sich weiter auf die Festveranstaltung vorbereite, wobei die Jugendlichen in mehrere Gruppen mit unterschiedlichen Aufgabenstellungen aufgeteilt waren. Eine Gruppe bereitete kurze Reden vor, eine zweite übte ein Musikstück ein und eine dritte Gruppe arbeitete an einen kurzen Film über die Teilnehmer. Abgerundet wurde das Wochenende durch Spiel und Spaß, Schnee hat leider keiner gelegen und so ist die geplante Rodelpartie ausgefallen.
Die Märzveranstaltung fand in der Gedenkstätte der Salzgitter AG (ehemals Herman Göring Werke) statt, es war eine Tagesveranstaltung, welche zum Hauptthema die Zeit des Faschismus in Deutschland hatte und wo anhand des Lebens von Zwangsarbeitern das Menschenverachtende System des Faschismus und der dahinter stehenden Gruppierungen entlarvt werden konnte. Gerade in der Gegenwart ist es wichtig junge Menschen mit dieser Zeit zu konfrontieren, wobei sich mir der Anschein aufdrängt, das mit der Aufarbeitung dieses Kapitels deutscher Geschichte in Unternehmen in den alten Bundesländern erst in den 1990iger Jahren begonnen wurde. Die Gedenkstädte in Salzgitter wurde nach langem Kampf, wie ich von einem Freidenker aus Salzgitter erfahren konnte, in den 1990iger Jahren erst eingerichtet, also zu einer Zeit, als die Nachkriegsordnung in Deutschland, mit dem Untergang der DDR, erhebliche Veränderungen erfahren hatte. In der DDR wurde mit der Aufarbeitung dieser Geschichte in Betrieben nicht solange gewartet. Wie der bleibende Eindruck der Teilnehmer sein wird, kann ich nicht sagen, aber als wir die Gedenkstädte verlassen haben, waren sie etwas ruhiger als sonst und nachdenklich.
Am letzten Vorbereitungswochenende standen Ablauf und Gestaltung der Feierstunde im Vordergrund. Es wurde an den einzelnen Projekten weitergearbeitet, wobei Ergebnis und Engagement sehr unterschiedlich waren. Während eine Gruppe ihrer Aufgabe in Vorbereitung der Feierstunde nachging, konnten die anderen Gruppen entweder Kistenklettern und Messerwerfen, oder den Umgang mit Feil und Bogen üben, wobei sich letzteres besonderer Beliebtheit erfreute.

Atheismus, eine Erbkrankheit?


Auf heise.de findet sich ein Artikel, welcher mit: „Sterben die Atheisten aus?“ überschrieben ist. In der Mailingliste der Freidenker wurde auf diesen Beitrag verwiesen, was mich veranlasste folgenden Kommentar in der Liste zu hinterlassen:
Ist ja nicht uninteressant der Beitrag, wie das Pferd aber auch immer aufgezäumt werden kann, wenn es nach hinten austritt ist ein Treffer schmerzvoll für den Menschen, welcher sich dem Pferde von hinten genähert hat! Wobei das Kummet erst um 1000 nach Europa gekommen ist, in China gab es dieses allerdings schon 500 vor Chr. Also die Araber haben es nicht erfunden, allerdings kam es durch diese nach Europa. Aber erst um 1400 verdrängte das Pferd wegen seiner höheren Rentabilität das Rind als Zugtier, eine Krise in der Landwirtschaft beschleunigte diesen Vorgang. Da mit Hilfe dieser Erfindung das Pferd als Zugtier genutzt werden konnte, was nicht nur das Rind als solches ablöste, sondern auch die Produktivität in der Landwirtschaft steigern half, erhöhte sich die Arbeitsproduktivität nicht unerheblich, allerdings nicht ohne Folgen für die Produzenten. Der im 4 Jahrhundert erfundene Radpflug konnte mittels Kummet und Pferd effizienter gezogen werden, wobei noch eine wesentliche Verbesserung durch die Eisenschar erzielt wurde.
Was hat das aber mit Religion zu tun?

Freitag, 30. Mai 2014

Gedanken zum Tag – Sammelsorium – aus der Vergangenheit - Teil 1. -

Gedanken zum Tag, hatte ich vor einiger Zeit einen Beitrag überschrieben, die Gedanken selbst hatte ich auf einem anderen Computer geschrieben, ausgedruckt und abgetippt, was nicht ohne Mühe ist. Nun habe ich weitere Gedanken speichern können und so bleibt das mühevolle Abtippen erspart. Die Reihenfolge stimmt, wobei die jüngsten Gedanken hier schon veröffentlicht wurden.
14.02.14 – Heute habe ich im Zeitungsgeschäft im Quedlinburger Bahnhof die Zeitung bekommen, nach welcher ich in der Woche vergeblich gesucht hatte. Die Verkäuferin sprach ich wiederholt darauf an und sie versprach heute anzurufen, dass die Zeitung an jedem Tag der Woche zu haben sein wird. Ich werde mich überraschen lassen, vielleicht klappt es ja. Übrigens bin ich vor einigen Jahren jeden Tag nach Halle gefahren und damals konnte ich diese Zeitung täglich an diesem Kiosk kaufen. Schade eigentlich, da es eine Zeitung ist, welche nicht den Medien der Hofberichterstattung und Sensationsdudelei zuzurechnen ist.
Nun ist an mein Ohr gedrungen, dass heute Valentinstag ist, ein Tag der Liebe soll es wohl sein, an dem man seiner Lieben gedenken und beschenken kann. Genaueres weiß ich nicht, in jedem Fall ein Beispiel, wie christliche Heilige zum Zwecke des Konsums vereinnahmt werden. So gräbt die, uns als modern verkaufte, aber den Tatsachen entsprechend rückschrittliche Gesellschaft, manch alten Heiligen wieder aus und instrumentalisiert diesen im Interesse der Kapitalakkumulation. Dabei beschränken sich diese Bemühungen nicht nur auf christliche Geschichte mit ihren Heiligen und Ritualen, sondern alles was geeignet erscheint die Kapitalakkumulation am Laufen zu halten, findet Verwendung. 
17.02.14 – Heute hatte der Zug Verspätung, der Gegenzug ist ganz ausgefallen, hat wohl einen Unfall gegeben, genaueres kann eventuelle der morgigen regionalen Presse entnommen werden. Apropos Presse und deren Erzeugnisse, wie üblich fand ich die von mir gesuchte Zeitung im Zeitschriftengeschäft im Bahnhof nicht, aber auch die von mir ansonsten gewählte Alternative war nicht zu bekommen.
Da ich ab 20. Januar regelmäßig nach Thale fahre, übriges eine relativ trostlose Stadt, muss ich mir in drei Tagen eine neue Monatskarte holen.    
18.02.14 – Heute war ich etwas spät am Zug, so dass ich es nicht mehr geschafft habe am Zeitungsladen vorbei zu schauen. Im Zug habe ich in der Mitteldeutschen Zeitung gelesen und es war ein Artikel, welcher sich mit dem Gewerbegebiet in Warnstedt auseinandersetzte. Dieser Streit dauert nun schon eine ganze Weile und die Wellen sind heftig, so dass die Folgen durchaus sichtbar. Letztlich ist es Bestreben des Bürgermeisters von Thale ein weiteres Industriegebiet zu erschließen. In diesem Fall wieder auf Kosten der Landwirtschaft, obwohl es in Thale durchaus stattliche Industriebrachen gibt.
Überhaupt ist Thale eine Stadt, welche gern über den grünen Klee gelobt wird, gibt es dort doch noch einiges an Industrie, wobei dem Bürgermeister oft Lob für seine Politik zu Teil wird. Bei genauerer Betrachtung betreibt er allerdings einen Ausverkauf der Stadt und von den gepriesenen Industriebetrieben scheint die Stadt selbst auch nicht viel zu haben, das wird Augenscheinlich wenn mehr als nur das Bodethal besucht wird. Die Stadt macht im Allgemeinen einen recht trostlosen Eindruck.

Himmelfahrt, Herrentag, Männertag, Vatertag oder wie auch immer ...

In der Mailingliste der Freidenker, gab es einen kurzen Text zum gestrigen Feiertag, Himmelfahrt, Herrentag, Männertag, Vatertag oder wie auch immer er bezeichnet wird, deuten die verschiedensten Namen auf durchaus unterschiedliche Rituale hin. Heute ist dieser Tag Feiertag und so hat er sich zu einem Familientag entwickelt. In der DDR war dieses einmal anders und so schrieb ich zum Beitrag:
Nun hat sich seit der politischen Wende hierzulande, also im Osten, da wo die Sonne als erstes ihre Strahlen über das Land verteilt, einiges am Ritual verändert, ein Familienfest ist es geworden, da dieser Tag ein Feiertag! Vordem zogen, von der Arbeit frei genommen, Männer, die es wollten sein, mit dem Fahrrad, Pferdewagen, auch ein Handwagen konnte es sein, per Pedes durch die Landschaft mancher Landen, oft sich vom eigenen Verstand, mittels Komatrinken befreiend, ihrem Gott so nah zu sein, waren sie auch zu finden, in Straßengräben, ihren Rausch verschnarchend und nach erwachen, kehrten sie in die nächste Kneipe ein, anschließend ging es heim!
Schöne Feiertagsgrüße

Diesem Text voran, stellte ich folgendes Gedicht:

Mittwoch, 28. Mai 2014

Auf ein Neues! – Gedanken zum Tag –

28.05.14 - Am letzten Wochenende waren Wahlen, in Sachsen-Anhalt wurde nicht nur zum Europaparlament, welches ohnehin nur eine demokratische Institution ohne Bedeutung ist, gewählt, sondern auch in den Kreisen und Kommunen. Trotz anders lautender Verkündigungen, stellen die größte Fraktion die Nichtwähler, in Quedlinburg waren es über 60%, in Halberstadt sollen es sogar über 79% gewesen sein. Im Harzkreis insgesamt blieben ca. 60% der Wahlberechtigten der Wahl fern, also muss es durchaus „Wahlhochburgen“ geben. Dabei sind die Nichtwähler bescheiden, sie feiern ihren Sieg nicht wie es jene Parteien tun, welchen es gelungen ist, in die Parlamente einzuziehen. Am meisten bejubelt wohl die CDU ihren Sieg, von den Abgegebenen Stimmen hat sie einen großen Teil für sich einheimsen können, letztlich repräsentieren diese aber nur eine Minderheit. Das stört im demokratischen Gefüge unserer Zeit allerdings nicht, selbst wenn nur 10 Wähler ihre Stimme abgegeben hätten, würde der Sieger jubeln und seinen Sieg verkünden, egal wie weit sich von oft gepriesener demokratischer Legitimation entfernt wird.
Im Wahlsystem in der DDR, welches oft kritisiert wurde, in welchen Parteien und Organisationen aber einen festen Platz hatten, also garantiert Vertreter in die Parlamente entsenden konnten, war es bestreben möglichst viele Menschen an die Wahlurnen zu bekommen. Das dieses unter Umständen kuriose Formen annahm, sollte über das Grundanliegen allerdings nicht hinwegtäuschen. Auch ohne die verschiedensten Maßnahmen war die Wahlbeteiligung höher, als es sie heute ist. Auf die Auswahl der Kandidaten im Vorfeld der Wahl hatten die Wähler nicht unbedingt mehr Einfluss als es heute der Fall ist.
Aber genug der Wahl der Qual, heute habe ich mir auf dem Bahnhof eine Zeitung gekauft, da die Junge Welt am Kiosk nicht zu haben war, griff ich zum Neues Deutschland. Auf Seite 7 findet sich ein Beitrag, welcher mit „Von keinem Zweifel geplagt" überschrieben ist und daran erinnert, dass Erich Honecker vor 20 Jahren verstorben ist. Im Zusammenhang mit dem Prozess, welcher gegen Erich Honecker geführt wurde und welcher im Artikel Erwähnung findet, werden einige Aussagen Honeckers zitiert. So ist zu lesen: „Honecker selbst waren keine Zweifel an der eigenen wie an der historischen Mission der Arbeiterklasse anzumerken. Der wachsende zeitliche Abstand werde die Bilanz der DDR in anderem Licht erscheinen lassen, sagte er vor Gericht. „Immer mehr >0ssis< werden erkennen, dass die Lebensbedingungen in der DDR sie weniger deformiert haben, als die >Wessis< durch die >soziale< Marktwirtschaft deformiert worden sind." Kranke, so prophezeite Honecker, „werden erkennen, dass sie in dem Gesundheitssystem der DDR trotz technischer Rückstände Patienten und nicht kommerzielle Objekte für das Marketing von Ärzten waren. Künstler werden begreifen, dass die angebliche oder wirkliche DDR-Zensur nicht so kunstfeindliche war wie die Zensur des Marktes. Staatsbürger werden spüren, dass die DDR-Bürokratie plus der Jagd auf knappe Waren nicht so viel Freizeit erforderte, wie die Bürokratie der BRD ... Sie werden erkennen, dass sie im täglichen Leben, insbesondere auf ihrer Arbeitsstelle, in der DDR ein ungleich höheres Maß an Freiheit hatten, als sie es jetzt haben."" Und so im Nachhinein betrachtet und die Erfahrungen der letzten 25 Jahre zugrunde legend, kann festgestellt werden, dass diese Aussagen stimmen, sich bewahrheitet haben.

Montag, 26. Mai 2014

... offener Brief an den Ministerpräsidenten des Landes Sachsen-Anhalt, im Zusammenhang mit dem Kurzentrum in Bad Suderode ...

Ein offener Brief an den Ministerpräsidenten des Landes Sachsen-Anhalt, im Zusammenhang mit dem Kurzentrum in Bad Suderode, findet sich auf der Seite des Bürgerforums Quedlinburg. Seine Veröffentlichung liegt nun schon einige Tage zurück und seit Niederschrift dieses Briefes hat es einige neue Entwicklungen im Zusammenhang mit dem Kurzentrum in Bad Suderode gegeben. An Aktualität hat der Brief dadurch allerdings nicht verloren, wobei mir nicht bekannt ist, ob es zwischenzeitlich eine Antwort durch den Ministerpräsidenten des Landes gibt.
Am letzten Sonntag wurden die Kommunalparlamente in Sachsen-Anhalt neu gewählt, wobei es den Anschein hat, das gerade die Kräfte, welche nicht nur für die Misere um das Kurzentrum in Bad Suderode verantwortlich sind, ihre Position im Stadtparlament halten oder sogar ausbauen konnten. 

Eulenspiegelführung für Kinder, …


Im Rahmen des diesjährigen Quedlinburger Bücherfrühlings, der vierzehnte im Laufe der Zeit, gab es am 29.04. eine Veranstaltung, welche der Dachverein Reichenstraße und die Neustädter Grundschule gemeinsam durchführten. Unter dem Titel: „Alles rund ums Buch“, konnten die Grundschüler sechs verschiedene Stationen durchlaufen. So ging es um Reime und Gedichte, Illustrationen der Gedichte und ums Binden, auch alte Schrift, sowie das Schreiben mit Feder und Tinte, spielte eine Rolle. Weiter konnten die Schüler einen Kurzfilm im Studiokino schauen und es gab Geschichten vom Eulenspiegel. Letzteren Part hatte ich zur selben Veranstaltung im letzten Jahr, also im Rahmen des dreizehnten Bücherfrühlings übernommen. Dieses Jahr war es mir aus zeitlichen Gründen nicht möglich, mich in ein Kostüm zu schwingen und die Schüler etwas durch die historische Neustadt, rund um die Neustädter Kirche herum, zu führen und Geschichten aus dem Leben Eulenspiegels, sowie einiges aus der Geschichte der Stadt, zum Besten zu geben.
In Vorbereitung auf diese Veranstaltung schrieb ich einige Hinweise für besagte Führung, wie ich aber im Nachhinein erfahren konnte, wurde davon kein Gebrauch gemacht.  

Eulenspiegelführung für Kinder, Grundschule, erste bis vierte Klasse.
Einige Hinweise, nicht alles muss Verwendung finden, kann aber hilfreich sein.
Eine Führung im Dialog bietet sich an, dabei sollte keine Frage unbeantwortet bleiben, erst recht nicht die selbst gestellten. Es gibt keinen Grund mit Fragen zu geizen. Um die Neustädter Kirche herum kann ein Wettrennen veranstaltet werden,  bevor sie gemeinsam umrundet wird. Vorher sollte allerdings der Straßenzustand überprüft werden. An der Kirche selbst gibt es einiges zu entdecken, der Schäfer und seine Hunde zum Beispiel.
Vorbereitung:
-         Geschichten von Eulenspiegel lesen, zu empfehlen sind die Überarbeitungen, Nacherzählungen von Kästner, er hat einige Geschichten für Kinder zeitgemäß aufgearbeitet. Literatur könnte ich zur Verfügung stellen.
-         Geschichte allgemein, insbesondere die Zeit in welcher Eulenspiegel lebte, das ausgehende Mittelalter, in welchen die Bedeutung der Städte zunahm, welches in bürgerlichen Emanzipationsbestrebungen seinen Niederschlag fand.
 - aufgeschrieben wurden die Geschichten ursprünglich um 1500, haben ihren   Ursprung allerdings im 14 -15 Jahrhundert
 - Eulenspiegel war ein Schalk, kein Narr, er hat den Menschen den Spiegel vorgehalten, insbesondere in dem er gesagtes wörtlich genommen hat, aber  sich auch mit Schwächen (Eitelkeit, Überheblichkeit, Leichtgläubigkeit, Egoismus etc.) auseinandersetzte und sie zum Gegenstand seiner Taten gemacht.
- Bei Kästner findet sich allerdings nicht die Geschichte, in welcher Eulenspiegel einer Bäuerin in Quedlinburg vier Hühner abnahm und ihr ihren eigenen Hahn als Pfand zurückließ.
- Parallelen zur Quedlinburger Geschichte, Leben im Mittelalter, Gründung der Neustadt, (aus welchem Grund? Folge der Auseinandersetzungen zwischen Heinrich dem Löwen und Barbarossa) Ende des 12 Jahrhunderts, beginn des Baus der Neustädter Kirche 1200, (warum Schäferkirche etc.),
- Auseinandersetzung mit der Äbtissin Hedwig 1477, in deren Folge die Stadt ihre Privilegien (Bau von Stadtbefestigungen, eigene Gerichtbarkeit usw.) abgeben musste (symbolisiert durch die Zerschlagung des Roland).  Wo steht der Roland heute? Ab 1477 gab es übrigens Ablassbriefe für Verstorbene, damit diese nicht so lange im Fegefeuer schmoren müssen, eine interessante Parallele.
- Die Geschichten über Eulenspiegel spiegeln das Leben im ausgehenden Mittelalter, auf eine Weise, wie es zu dieser Zeit nicht üblich gewesen ist. Im Allgemeinen wurde über das Leben und Werk der Herrschenden berichtet, Herrschaftswissen bring Herrschaftsgeschichte hervor, oder die Geschichte der Herrschenden, ansonsten spielten die Menschen in der Geschichtsschreibung, aber auch in anderer Literatur maximal eine Statistenrolle (alles Ritter, keiner Knecht). In den Geschichten über Eulenspiegel findet sich, dem Übergang zur Neuzeit, geschuldet, vieles über das Leben der Menschen in dieser Zeit. (Verbreitung von Wissen, Verlagerung des gesellschaftlichen Lebens mehr und mehr aus den ländlichen in den städtischen Raum, Entwicklung des Handwerks.) Wissen ist Macht!
- Quedlinburg war im 15 Jahrhundert eine reiche und mächtige Stadt, ihre emanzipatorischen Bestrebungen zum Ende des 15 Jahrhunderts endeten allerdings in einem Fiasko, welches die Macht der Äbtissin gegenüber der Stadt stärkte und die Stadt in ihren Rechten und Freiheiten erheblich einschränkte. Eine territoriale Ausdehnung der Stadt war aus diesem Grund über sehr viele Jahre nicht mehr möglich. (Auch ein Grund warum Quedlinburg heute noch über einen Teil seiner mittelalterlichen Stadtbefestigungen verfügt.) 
- Das erste Buch über Eulenspiegel erschien um 1510, Eulenspiegel gehörte zu den bekanntesten Persönlichkeiten im 1600, eine weitere bekannte Persönlichkeit dieses Jahrhunderts war Martin Luther. 
Führung:
-         Kostüm, Narrenkappe ist anzuraten, obwohl Eulenspiegel kein Narr war, wird er doch mit einer solchen Kappe identifiziert  (die Narrenkappe ist die Krone des Narren und verleiht ihm gewisse Privilegien, welche mit einer Krone üblicherweise verbunden sind, so z.B. Immunität.)
-         Wer kennt Eulenspiegel? Vielen Kindern ist er kein Unbekannter, meines Erachtens werden in der vierten Klasse Geschichten von ihm gelesen. Den meisten ist die Geschichte mit den Eulen und Meerkatzen nicht unbekannt. Wenn bekannt, Geschichte kurz nacherzählen lassen.
-         Eulenspiegel hat nie einen Beruf erlernt, kann aber alles, was dazu führte, dass er die verschiedensten Tätigkeiten ausübte und sich in den unterschiedlichsten gesellschaftlichen Kreisen bewegte. Unter anderem arbeitete er als Bäcker, Kirschner, Wunderdoktor, Händler, Schmied etc., lebte gar am königlichen Hofe von Dänemark.
-         Vielleicht war die Ursache seines Lebenswandels, dass er dreimal getauft wurde, es ist anzuraten diese Geschichte mit einfließen zu lassen
-         Schon in seiner Kindheit spielte Eulenspiegel so manchen Streich, wobei ihm eigentlich nichts nachzuweisen war, sein Vater hat ihn trotzdem regelmäßig versohlt. Vielleicht war das der Grund, warum der Vater früh verstorben ist, was dazu führte, dass seine Mutter mit ihm in ihren Heimatort an der Saale zog (So bei Kästner). Dort versuchte sich Eulenspiegel im Seiltanzen …
-         Im Bienenkorb davongetragen verließ er seine Heimat und zog durch die Welt, wobei seine Wege ihn bis nach Rom führten, wo der Papst ihn zu sich rufen ließ.
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Dienstag, 13. Mai 2014

... zu den Vorgängen um das Kurzentrum in Bad Suderode.

13.05.14 - Heute fand sich in der MZ wieder ein Bericht zu den Vorgängen um das Kurzentrum in Bad Suderode. Das erwerbende Unternehmen, der oft gepriesene Investor, im speziellen Fall eine Projektentwicklungsgesellschaft, ist von einem Insolvenzverfahren bedroht, war zu lesen. Das nicht erst seit gestern, sondern schon seit vorgestern. Zu erfahren war auch, dass dieses Verfahren von einer Krankenkasse angestrebt wird, es geht wohl um 8.000,- €. Die Stadtverwaltung und der Oberbürgermeister streben die Rückabwicklung des Kaufvertrages auf Grund nicht eingehaltener vertraglicher Absprachen seitens des Investors an, mit dem Ziel die Grundstücke erneut zu privatisieren. Am 20.05.2014 solle es zu diesem Zwecke eine Sitzung des Quedlinburger Stadtrates geben, welcher allerdings am 25.05.2014 neu zu wählen ist. Die Zeit drängt, war es doch gerade dieser Stadtrat, welcher eine Privatisierung und die Schließung des Kurzentrums beschlossen hatte.
Wer weiß wie der neue Rat entscheiden wird, ist doch der Ausgang der Wahl nicht unbedingt sicher. Sicher ist auch zu berücksichtigen, dass es Zeit braucht, bis sich der neue Rat konstituiert hat und mit seiner Arbeit beginnen kann. Somit macht es durchaus Sinn, den Kaufvertrag aufzuheben, den Verkauf des Kurzentrums noch vor der Wahl rückgängig zu machen.
Allerdings ist es angebracht mit weiteren Beschlüssen zum Kurzentrum bis nach der Wahl zu warten. Letzteres ist offensichtlich aber nicht geplant, in der MZ-Internetausgabe findet sich ein Beitrag, welcher darauf verweißt, dass der Vertrag zwar aufgehoben werden soll, aber im selbem Atemzug angestrebt wird die Verhandlungen mit zwei anderen Bewerbern zu führen.  
In jüngerer Vergangenheit war einiges zum Kurzentrum zu lesen und nicht nur das der Investor bis jetzt nicht zahlt, sondern auch, dass das Kurzentrum erst in zwei Jahren wieder eröffnet werden soll. Letzteres ist für den Ort Bad Suderode nicht unbedingt förderlich, zumindest nicht für die Unternehmen, welche in erster Linie ihren Geschäftsbetrieb dem Betreiben des Kurzentrums zu verdanken haben.
Die ehemaligen Beschäftigten des Kurzentrums haben ihre Tätigkeit schon verloren, weitere Arbeitsplätze werden folgen und so manche selbstständige Existenz wird ebenfalls den Bach runtergehen, welcher durch den Ort fließt. Das sich Arbeitskräfte anders orientieren werden, ist verständlich, letztlich wird diesen auch nichts anderes übrig bleiben, um nicht im Netz von Arbeitsagentur und Koba hängen zu bleiben. Gerade den Fachkräften kann es gelingen sich neu zu orientieren, unter Umständen werden diese sogar die Region verlassen, was dem ohnehin oft beklagen Fachkräftemangel nicht unbedingt verringern wird. Diese Fachkräfte zurück zu gewinnen wird nicht einfach sein, insbesondere wenn diese die Region verlassen haben.
So sind in der Vergangenheit diverse Aktionen zur Rückwerbung von Fachkräften durch die Landesregierung, spezielle auch des Ministerpräsidenten, nicht unbedingt von Erfolg gekrönt. Erinnert sei in diesem Zusammenhang an die Reise des Ministerpräsidenten nach Baden-Württemberg, als es darum gegangen ist, abgewanderte Fachkräfte aus Sachsen-Anhalt nach Sachsen-Anhalt zurück zu holen. Nur mit was wird objektiv betrachtet geworben, das diese Fachkräfte, nach Rückkehr ins Land der Frühaufsteher unter Umständen für 30% weniger Lohn arbeiten dürfen und das auch noch länger, wobei ihnen die Last anderer Leistungen wie zum Beispiel Urlaubs- und Weihnachtsgeld zumindest zum Teil, wenn nicht sogar ganz erspart bleibt?
Aber zurück zum Kurzentrum, so gibt es auch in diesem Fall mehrere Möglichkeiten, so gesehen gehört die Mär von der Alternativlosigkeit so mancher Entwicklung in die Mottenkiste politischen Seins. Letztlich ist nicht nur in diesem Zusammenhang mit Fragen nicht zu sparen und es sollte zumindest die Frage nach dem Nutzen gestellt werden. Wem nutzt also eine Entscheidung, z. B. zur Privatisierung, oder erneuten Privatisierung nach Rückabwicklung des Kaufvertrages, des Kurzentrums?
Dabei wäre es gut, wenn geschrieben werden könnte, dass außer Spesen nichts gewesen sei, aber es ist schlimmer, da wirtschaftliche Substanz bewusst vernichtet wurde, in erster Linie in Form von Arbeitsplätzen! Dieser Prozess ist noch lange nicht abgeschlossen, wenn nicht gegengesteuert wird und die Fehler der Vergangenheit korrigiert werden. Eine erneute Privatisierung allerdings trägt zur Lösung der entstandenen Probleme nicht bei.
Wichtig und Hilfreich ist es auch, das Kurzentrum gesamtwirtschaftlich zu betrachten, das privatwirtschaftlich organisierte Unternehmen dazu weitestgehend nicht in der Lage sind, ist am Beispiel Kurzentrum Bad Suderode zu sehen. Das zeigt nicht nur die Vorgehensweise des Investors, sondern auch das Verhalten von Gewerbetreibenden vor Ort, im Zusammenhang mit der Privatisierung des Kurzentrums.
Letztlich und gesamtwirtschaftlich betrachtet, ist das Kurzentrum ein Erfolgsmodel, nicht nur das in Folge seiner Errichtung und des Betriebes erheblich Investitionen in Bad Suderode getätigt wurden, auch waren die Steuereinnahmen nicht zu verachten, welche Kommune, Land und Bund generieren konnten. Wobei die wenigsten Steuereinnahmen der Kommune direkt zu gute kamen.