Auf heise.de findet sich ein Artikel, welcher mit: „Sterben die Atheisten aus?“ überschrieben ist. In der Mailingliste der Freidenker wurde auf
diesen Beitrag verwiesen, was mich veranlasste folgenden Kommentar in der Liste zu
hinterlassen:
Ist ja nicht uninteressant der Beitrag, wie das
Pferd aber auch immer aufgezäumt werden kann, wenn es nach hinten austritt ist
ein Treffer schmerzvoll für den Menschen, welcher sich dem Pferde von hinten
genähert hat! Wobei das Kummet erst um 1000 nach Europa gekommen ist, in China
gab es dieses allerdings schon 500 vor Chr. Also die Araber haben es nicht
erfunden, allerdings kam es durch diese nach Europa. Aber erst um 1400
verdrängte das Pferd wegen seiner höheren Rentabilität das Rind als Zugtier,
eine Krise in der Landwirtschaft beschleunigte diesen Vorgang. Da mit Hilfe
dieser Erfindung das Pferd als Zugtier genutzt werden konnte, was nicht nur das
Rind als solches ablöste, sondern auch die Produktivität in der Landwirtschaft
steigern half, erhöhte sich die Arbeitsproduktivität nicht unerheblich,
allerdings nicht ohne Folgen für die Produzenten. Der im 4 Jahrhundert
erfundene Radpflug konnte mittels Kummet und Pferd effizienter gezogen werden,
wobei noch eine wesentliche Verbesserung durch die Eisenschar erzielt wurde.
Was hat das aber mit Religion zu tun?
Eine ganze Menge, in jedem Fall mehr als das
menschliche Genom, welches gern für alles Mögliche verantwortlich gemacht wird.
Der Autor selbst bleibt in seiner Kritik leider auf halbem Wege stehen, da er
die eigentlichen Ursachen für Religiosität nur vage in den gesellschaftlichen
Verhältnissen begründet andeutet. Letztere wiederum veränderten sich durch die
höhere Produktivität in der Landwirtschaft z. B. nicht unerheblich. Auch
gibt es mehrere Richtungen des
Atheismus,
weltanschaulich unterschiedlich motiviert, kennt er eigentlich nur einen
Gegenstand, die Religion! In diesem Sinne, so bemerkte F. Engels einmal sinngemäß, trägt Atheismus religiöse Züge. So kann festgestellt werden: dass spätestens
wenn die Menschen aussterben, wird mit ihnen auch der Atheismus aussterben,
ansonsten hört er auf zu Existieren, wenn es keine Notwendigkeit für ihn mehr gibt, er
seinen Gegenstand verliert.
Quelle folgenden Zitats: „Zur Kritik der
Hegelschen Rechtsphilosophie, Einleitung“ Karl Marx/ Friedrich Engels
– Werke. (Karl) Dietz Verlag, Berlin. Band 1. Berlin/DDR. 1976. S. 378-391.
- Das Fundament der irreligiösen Kritik ist:
Der Mensch macht die Religion, die Religion macht nicht den Menschen.
- Der Kampf gegen die Religion ist also
mittelbar der Kampf gegen jene Welt, deren geistiges Aroma die Religion ist.
- Die Religion ist der Seufzer der bedrängten
Kreatur, das Gemüt einer herzlosen Welt, wie sie der Geist geistloser Zustände
ist. Sie ist das Opium des Volkes.
- Die Religion ist nur die illusorische
Sonne, die sich um den Menschen bewegt, solange er sich nicht um sich selbst
bewegt.
- Mit ihnen im Kampf ist die Kritik keine
Leidenschaft des Kopfs, sie ist der Kopf der Leidenschaft. Sie ist kein
anatomisches Messer, sie ist eine Waffe. Ihr Gegenstand ist ihr Feind, den sie
nicht widerlegen, sondern vernichten will. Denn der Geist jener Zustände ist
widerlegt. An und für sich sind sie keine denkwürdigen Objekte, sondern ebenso
verächtliche, als verachtete Existenzen. Die Kritik für sich bedarf nicht der
Selbstverständigung mit diesem Gegenstand, denn sie ist mit ihm im reinen. Sie
gibt sich nicht mehr als Selbstzweck, sondern nur noch als Mittel. Ihr
wesentliches Pathos ist die Indignation, ihre wesentliche Arbeit die
Denunziation.
- Man muß den wirklichen Druck noch
drückender machen, indem man ihm das Bewußtsein des Drucks hinzufügt, die
Schmach noch schmachvoller, indem man sie publiziert.
- Die Waffe der Kritik kann allerdings die
Kritik der Waffen nicht ersetzen, die materielle Gewalt muß gestürzt werden
durch materielle Gewalt, allein auch die Theorie wird zur materiellen Gewalt,
sobald sie die Massen ergreift. Die Theorie ist fähig, die Massen zu ergreifen,
sobald sie ad hominem |am Menschen| demonstriert, und sie demonstriert ad
hominem, sobald sie radikal wird. Radikal sein ist die Sache an der Wurzel
fassen. Die Wurzel für den Menschen ist aber der Mensch selbst.
- Sogar das moralische Selbstgefühl der
deutschen Mittelklasse beruht nur auf dem Bewußtsein, die allgemeine
Repräsentantin von der philisterhaften Mittelmäßigkeit aller übrigen Klassen zu
sein.
- Der König, indem er das Volk für sein
Privateigentum erklärt, spricht es nur aus, das der Privateigentümer König ist.
- Wie die Philosophie im Proletariat ihre
materiellen, so findet das Proletariat in der Philosophie seine geistigen
Waffen, …
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