Zitat:

Es setzt sich nur so viel Wahrheit durch, als wir durchsetzen; der Sieg der Vernunft kann nur der Sieg der Vernünftigen sein. - Bertold Brecht, „Leben des Galilei“

Zitat:

Bedrohlich ist das Volk für die Herrschenden, wenn es ohne Furcht ist.“ -Tacitus (römischer Historiker)

Zitat:

Die Furcht vor Übervölkerung tritt stets in Perioden auf, in denen der bestehende Sozialzustand im Zerfall begriffen ist. August Bebel

Montag, 16. Juni 2025

Der Zweifrontenkrieg gegen ..., ein übernommener Text.

Bildschirmfoto RT-16.07.25

Darf es eine Front mehr sein? Ein Imperium schlägt sich selbst, eine weiterer Kriegsschauplatz wurde eröffnet und historische Parallelen drängen sich auf. Einen interessanten Text von Klaus Linder habe ich auf Facebook gefunden und werden ihn mit Genehmigung des Autor wiedergeben. Treffend Formuliert und Klassifiziert.

Der Zweifrontenkrieg gegen Rußland und China war für die USA - den "realen USA-Imperialismus im 21. Jahrhundert", nicht seinen metaphysisch-utopischen Traum von sich selber - ein Ding der Unmöglichkeit. Schon ihr Einfrontenkrieg gegen Rußland war zur Niederlage verurteilt, wie die Chronik der SMO an jedem Tag in tausend Details zeigt. Das Ergebnis des USA-Kriegs gegen Rußland war die strategische Niederlage der USA, nicht Rußlands. Mit dem Amtsantritt Trumps war der Moment gekommen, da nur noch die Kapitulation und der Austritt aus diesem Krieg zu vollziehen war, sofort, unter welchem "gesichtswahrenden" Brimborium nach außen auch immer. Trumps durchgängige Zweideutigkeit - die gegenüber der 100-prozentigen Entschlossenheit seiner Vorgänger zur Zerstörung Rußlands schon ein Fortschritt war - ließ auch zunächst Anhaltspunkte, Spielräume, Gelegenheiten offen, den NATO-Krieg, wie angekündigt, zu beenden. Stattdessen verzögerte die Trump-Regierung bis heute die Kapitulation. Seither ist es Trumps Krieg, entgegen allen Beteuerungen, daß es der von Biden sei (was schon deshalb hinkt, weil es eine erste Amtszeit Trumps gab, in der Banderastan im Hintergrund kontinuierlich aufgerüstet und trainiert wurde), so wie der Vietnamkrieg am Ende Nixons Krieg war, und nicht Johnsons.

Eine bedeutende selbstgestellte Falle ist der Betrug und Selbstbetrug, der den Vorschußkredit und die Glaubwürdigkeit Trumps sehr schnell wie Rost zersetzte: daß er auftrat, als könnten die USA als Hauptkriegspartei gleichzeitig die Rolle des Vermittlers und neutralen Waffenstillstandsverhandlers mimen - und das gegenüber Putins Rußland, das sich absolut nichts mehr vormachen läßt.

So wurden die USA nicht einmal die erste Front los und gleiten nun, offenbar unwiderstehlich, in den Dreifrontenkrieg gegen Rußland-Iran-China (was übrigens einem offenen Krieg gegen BRICS+ entspricht).

Hier wird die noch größere Selbstbetrugsfalle, gerade im Nahen Osten, sichtbar. Sie gilt für Israel ebenso wie für die USA (und "den Westen" überhaupt): sie führen Krieg, bei ungebrochener Unterschätzung ihres Gegners, nicht mehr als strategisch geplante kombinierte militärische Operation, die die Aussicht eines militärisch zu erringenden Sieges hätte. Über Jahrzehnte sind die Kriege Israels und der USA herabgesunken in reine staatsterroristische Überfälle gegen schwache bis wehrlose Länder und vor allem ihre Zivilbevölkerung, unter der Annahme ewig garantierter Straflosigkeit. Das ist kein Krieg. Was Israel in Gaza macht, ist reiner Terror (gegen Zivilisten), aber kein "Krieg", der sich noch irgendwie "militärwissenschaftlich" beurteilen und auswerten ließe. Der winzige Kern darin, der noch irgendwie den Schein einer militärischen Operation hätte - die proklamierte Besiegung und Eliminierung der Hamas - ist längst gescheitert. Fortgesetzt wird die terroristische Eliminierung der Bevölkerung.

Die Herrschenden in Israel sind sozusagen bei der Essenz des reinen Staatsterrorismus angekommen. Das ist kein "Alleinstellungsmerkmal". Es trifft für die gesamte NATO und ihren Eigentümer USA zu. Wenn die Herrschenden der BRD könnten wie sie wollten - wovon sie zum Glück sehr weit entfernt sind - würde Rußland zum größten Gazastreifen der Erde.

Israel macht aber nun die Erfahrung, daß es im XXI. Jahrhundert schon keinen Weg mehr hat, vom USA-gestützten nackten Terrorismus wieder zu einem echten, "korrekten", gar gewinnbaren Krieg zurückzukommen. Der Zug dahin und jede entsprechende Militärstrategie ist abgefahren, darüber täuschen keine Fernsehbilder nächtlicher Bombenabwürfe. Die Vortäuschung einer überlegenen militärischen Strategie erfolgte nur aus der Hilflosigkeit seiner umgebenden Opfer. Angefangen z.B. bei deren Abwesenheit einer Luftabwehr. Der Zauber gegenüber der israelischen Bevölkerung selber funktionierte aber nur, solange sie nicht bemerken mußte, daß sie selber keinerlei wirksame Luftabwehr gegen einen militärisch kompetenten Gegner hat. Die israelischen Generalstäbe haben offenbar tatsächlich in über drei Jahren versäumt, am ukrainischen Schlachtfeld zu studieren, daß alles, was die USA ihnen in dieser Hinsicht liefern, sich dort bereits als überteuerter und wirkungsloser Schrott erwies.

Der terroristische Überfall auf den Iran erfolgte zunächst nach demselben, mit MI6 und CIA ausgetüftelten, lange geplanten Drehbuch wie die ukrainische "Operation Spinnennetz" im Innern Rußlands Anfang Juni. Das kann man einmal machen, aber dann ist der Böller verschossen. Es ist nicht zu unterscheiden, welche von beiden Geheimdienstoperationen Original und welche Kopie war. Möglicherweise, wahrscheinlich sogar, war der Überfall auf den Iran für einen früheren Zeitpunkt vorgesehen. Ein Produktionsstudio, eine Handschrift. Sogleich wurden Zivilisten getötet, sogleich sah man das Bild eines toten iranischen Kindes. Das war kein Kollateralschaden, sondern die DNA der ganzen terroristischen Unternehmung. Ein gewinnbarer Krieg wird daraus für Israel nicht. Aber wie der Stellvertreter Ukraine wird der Stellvertreter Israel dies, da so aggressiv wie hilflos, immer offenkundiger zum Terrorkrieg der USA machen. Der Spielraum für offizielle Zweideutigkeiten ist für Trump innerhalb weniger Stunden auf fast Nichts geschrumpft, zusammen mit seiner Glaubwürdigkeit.

Wie auch immer die Sache für den Iran ausgeht, er hat schon eines erreicht: die Epoche der Straflosigkeit ist für den Staatsterrorismus im Namen Israels für immer beendet.

Wie immer es für Israel ausgeht: man kann seiner Bevölkerung nur wünschen, diese Zäsur und Enthüllung der realen Verhältnisse so schnell wie möglich zu begreifen. Wer sich von fantastischen, unbelehrbar sich überschätzenden militärischen Idioten ungebremster Aggressivität regieren läßt, kann am Ende nur im eigenen Terror versinken. "Der Erfolg gibt uns recht" ist für jeden, der auf der Seite des Imperialismus kämpft, endgültig Geschichte, so lange es bis zur Niederzwingung der Bestie auch noch brauchen wird.


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