Nun war das Thema der Lesung vielleicht nicht sonderlich glücklich gewählt, kann vielleicht kaum jemand etwas mit anfangen, oder versteht es nicht, ein Buch mit sieben Siegeln, welches darauf hart geöffnet zu werden? Und aus diesem Grund nur einige wenige Gäste zu begrüßen waren. Doch worum ist es gegangen? Der Titel, „Was ist schon Philosophie – von metaphysischen Kreisläufen und dialektischen Spiralen, nachdenken über das Leben.“ enthält unter Umständen für die meisten Menschen zu viele Unbekannte. Das Nachdenken über das Leben ist es wohl nicht, obwohl heute durchaus verbreitet nicht selbst zu denken, sondern medialen Vorgaben zu folgen und sich davor zu hüten, diese in Frage zu stellen. Der Mensch als ein Produkt von den Medien manipulierter Meinungsbildung, nennen wir es geistige Manipulation? Ist es vielleicht doch das Nachdenken über das Leben, was abhielt an dieser Veranstaltung teilzunehmen, weil es medial vorgegeben?
Was gelesen werden sollte wusste ja niemand, also vielleicht doch die Philosophie, als die Liebe zur Weisheit, mit welcher nichts anzufangen ist, weil als Weisheit das gesehen wird, was die Medien verbreiten und Philosophie etwas für Philosophen ist? Könnte sein, muss nicht sein. Eventuelle ist es die Dialektik mit der Menschen nicht viel anfangen können, da diese zu den Dingen gehört, welche dem gemeinen Volke vorenthalten, wäre ja noch schöner, wenn die Menschen sich mit dieser beschäftigen würden, als das was sie ist, die Wissenschaft von den allgemeinen Bewegungs- und Entwicklungsgesetzen der Natur, der Gesellschaft und des Denkens. Wenn diese dann noch kombiniert mit Geschichte und Materialismus hätten wir den dialektischen und historischen Materialismus, eine Methode welche unschlagbar, wenn es um Erkenntnis geht. Aber wer möchte das schon? Insbesonderen wenn diese Methode in der DDR nicht ohne Bedeutung und was in der DDR von Bedeutung und mit Bildung zu tun hatte, konnte nicht gut sein. War es auch nicht, jedenfalls nicht für die herrschenden Verhältnisse in der Bundesrepublik, da gerade diese Methode es erfordert, alles in Frage zu stellen. Und das darf nicht sein, in einer Gesellschaft, in welcher die Wissenschaft längst zur neuen Religion aufgestiegen und wissenschaftliche Erkenntnisse nicht in Frage gestellt werden dürfen, wenn es der herrschenden Politik dienlich.
Was soll es, die Gründe können äußerst verschieden sein, sehr trivial können diese daherkommen, müssen nicht unbedingt dem gestellten Anspruch genügen und können sich auch mittels Beliebigkeit entfalten. Es ist nie einfach, wenn jedermann ein anspruchsvolles Thema aussucht und versucht, diesem gerecht zu werden, das könnte vielleicht den Ansichten des weltanschaulich philosophischen Klerus in diesem Lande widersprechen, oder infrage stellen .
An anderer Stelle wurde die Auswertung der Lesereihe, zu welcher obige Lesung gehörte, abgeschlossen und auch wenn noch zu lesen ist, dass auf Beiträge zur Auswertung noch gewartet wird, ist nicht davon auszugehen, dass es noch welche geben wird. So findet sich zu jeder Veranstaltung ein Beitrag, zur oben erwähnten folgender:
Die Veranstaltung war nicht so gut besucht wie die anderen in dieser Reihe, lag vielleicht am Thema, ging um Philosophie und Dialektik, so jedenfalls die Intention und so auch die Lyrik. Den Umständen entsprechend begann die Lesung mit lockerem Geplauder zum Thema. Denn was ist schon Philosophie, wenn nicht die Liebe zur Weisheit, so zumindest die wörtliche Übersetzung. Sie ist allerdings auch die Mutter aller Wissenschaften und dem Umstand geschuldet ist Philosophieren das Nachdenken über das Leben. Was somit zur Grundausstattung menschlichen Seins gehört. In diesem Sinne ist jeder Mensch ein Philosoph, auch wenn er die Weisheit nicht unbedingt liebt, denkt er doch über das Leben nach, zumindest über das eigene. Wie dieses Nachdenken praktiziert wird und welche Ergebnisse es bereithält, hängt sehr von den Umständen ab, welche das Leben des Menschen begleiten. So ist ein entscheidender Fakt das gesellschaftliche Umfeld, in welchen Mensch aufwächst, in welchen er lebt, von welchen er beeinflusst, zuvorderst die Erziehung und im klassischen Sinne gehört Bildung mit zur Erziehung. Das Sein bestimmt das Bewusstsein.
Für die Lesung war eine Präsentation vorbereitet, diese zeigte Textbilder, Fotos auf welchen die verschiedensten kurzen Gedanken, aber auch manch kurzes Gedicht, geschrieben. Manche Aussage war tauglich Diskussion anzuregen und so war ein zweiter Teil der Lesung gestaltet.
Im dritten Teil wurden einige ausgewählte Gedichte zum Thema gelesen, welche in den letzten Jahren nicht ohne Grund entstanden, von Ereignissen angeregt und vom gesellschaftlichen Leben geprägt, dieses spiegelnd.
Abgeschlossen und Abgerundet wurde diese Veranstaltung wie üblich mit allgemeinen Gesprächen und Diskussionen zum Thema und darüber hinaus.
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