Es ist interessant, ein Unternehmen steht vor dem Konkurs, die Medien berichten, so auch die Mitteldeutsche Zeitung und diese teilt einen Beitrag zum Thema im a sozialem Netz. Dort werden Kommentare geschrieben, auch folgender, nur ist er dort nicht geblieben, die Zensur ließ ihn nicht zu. Was nun?
Bundesdeutsche Politik macht es möglich, da gibt es Erfahrungen, wurde doch die Volkswirtschaft der DDR fast komplett vernichtet, was heute noch existiert ist doch nur ein müder Abklatsch, gut an Leuna zu sehen. Was nach dem Ende der DDR auf deren Gebiet ausprobiert und praktiziert, wird nach und nach auf die gesamte BRD angewendet. Entindustrialisierung ist die Losung, allerdings ein großer Unterschied besteht, was einst Folge bewusst gewollter bundesdeutscher Politik, ist heute zwar auch eine Folge dieser Politik, allerdings mehr ungewollt, da sich Politiker nicht der Konsequenzen ihrer Politik bewusst. Ihnen fehlt die fachliche Qualifikation, sie sind ihrem Wesen nach gut funktionierende Werkzeug. So wird sich über Entwicklungen gewundert, obwohl diese durchaus vorherzusehen waren.
Sanktionen und Subventionen sind heute die politischen Triebkräfte wirtschaftlicher Entwicklung in diesem Land, selten von objektiver Notwendigkeit bestimmt, sondern politisch ideologisch motiviert. Nicht wissenschaftlich-technischer Fortschritt ist ausschlaggebend, sondern die Vernichtung von Produktivkräften wird praktiziert. Das Innovationsvermögen der deutschen Wirtschaft ist in den letzten Jahrzehnten weitestgehend zerstört worden, die Infrastruktur auf Verschleiß gefahren, um Profite zu maximieren, ... verlangt die Politik in den Krieg zu marschieren, ... mit einer Blechbüchsenarmee?
Nachgedanke: Sicher war der Vergleich unangenehm, oder politisch nicht korrekt, was auch immer dahintersteht. So ist die DDR nicht zu erwähnen, jedenfalls nicht in diesem Zusammenhang, bezüglich ihres Untergangs und der damit verbundenen Zerstörung der einstigen DDR-Volkswirtschaft. Die Zerstörung der DDR-Volkswirtschaft hatte verschiedene Ursachen, begründet wurde sie in der Regel mit ihren vorgeblichen Zustand und das nicht viel zu retten wäre, doch wie marode ist eine Volkswirtschaft welche die zehnt-größte der Welt und das mit einer Bevölkerung von knapp 17 Millionen? Das Problem war wohl eher das es sich um eine Volkswirtschaft handelte, welche dem Volk auch gehörte und nicht irgendwelchen Investoren, Aktionären, Spekulanten oder anderen privaten Eigentümern an den Produktionsmittel. Zudem war von westlicher Seite nicht vorgesehen die zwei, im Ergebnis des zweiten Weltkriegs und auf betreiben der westlichen Besatzungsmächte entstandenen, deutschen Staaten wirklich zu vereinen, sondern den anderen, die DDR, nach Möglichkeit zu übernehmen und zu besetzen. So kam es nicht zur gern bemühten und verkündeten Einheit auf gleichberechtigter Basis, sondern es wurde das Staatsgebiet der DDR besetzt. Das es zu diesem Zweck Wahlen gegeben hat ist nicht verwunderliche, das diese im Sinne des bundesdeutschen System zu beeinflussen waren, genauso wenig.
Um das Staatsgebiet der DDR allerdings zu besetzen mussten andere Voraussetzungen geschaffen werden, zwar möge der Parlamentarismus ein demokratisches Instrument sein, die Macht hält er allerdings nicht in den Händen, diese ist in der Verwaltung zu finden. Und so musste die Verwaltung übernommen werden und das geschah in dem Verwaltungspersonal aus den Westen in den Osten gebracht wurde. Die Qualifikation dieses Personals spielte eine zweit-, drittrangige Rolle, wichtig war ihre Funktionalität und damit sich ausreichend Personal fand, gab es eine Karrieresprünge sonder auch eine „Buschzulage“. Letzterer Begriff bezeichnete den Vorgang der Kolonisation der DDR sehr gut und er taucht schon mit der Wend und den ersten Kolonialverwaltern auf. Die meisten führenden Positionen wurden neu besetzt, ob in den Verwaltungen der neuen Bundesländer, in Verwaltungsbezirken, Kreisen und Kommunen. Da die Bildungsfrage immer eine Frage der Macht ist, wurde selbes an den verschiedensten Bildungseinrichtungen, wenn sie denn nicht abgewickelt wurden, ebenfalls praktiziert. Auch wäre das Lehrpersonal an Schulen ausgetauscht worden, allerdings dazu reichte es im Westen nicht, warum dem so war, kann an der gegenwärtigen Situation im Bildungssystem gut erkannte werden.
(Die bundesdeutsche Gesellschaft fand sich damals schon im Niedergang, dieser Niedergang wurde durch die Besetzung des Gebietes der DDR zwar etwas verzögert, setzt sich allerdings heute im beschleunigtem Maße fort.)
Einige Positionen in der Verwaltung wurden auch an sogenannte Bürgerrechtler vergeben, welche treu im Dienste der Besatzungsmacht agierten. Letztendlich ist die Verwaltung allerdings nur eine Seite der Medaille, sie gehört zum gesellschaftlichen Überbau, eine andere ist die gesellschaftliche Basis, die Ökonomie, die Wirtschaft. Da die Basis Träger des Überbaus, war es notwendig diese zu vernichten, oder zumindest so umzubauen, dass sie dem neu installierten Überbau entsprach. So wurde die ökonomische Basis der DDR fast vollständig vernichtet, was für die Besatzer noch einen positiven Nebeneffekt hatte, wenn er nicht gar gewollt war, nämlich die Zerstörung der gewachsenen, mit dem Arbeitsleben der Menschen verknüpften, sozialen Strukturen im Land. Viele Menschen wurden in Folge der Deindustrialisierung gezwungen auf der Suche nach Arbeit ihre Heimat zu verlassen, so entpuppte sich die Zerstörung der DDR-Volkswirtschaft für die Volkswirtschaft der BRD als ein regelrechter Jungbrunnen. Das dem so war, kann heute gut am beständigen jammern über Fachkräftemangel gesehen werden. Dieser ist für die bundesdeutsche Wirtschaft und dem Imperialismus im Niedergang, kennzeichnend, gut daran zu sehen, dass diese Wirtschaft beständig Arbeitskräfte aus dem Ausland aufsaugen musste und muss. Die Ursachen dieses Problem lagen und liegen allerdings nicht am wirtschaftlichen Wachstum, was es durchaus auch gegeben hat, sondern am Kapitalverwertungsprozess, speziell der Verwertung der Hauptproduktivkraft Mensch. Im Gegensatz zur DDR war und ist die Arbeitskraft im Kapitalismus eine Ware und eine Ware ist zu erwerben, egal wo und wie. Nur ist es fraglich ob es die gebrauchte Arbeitskraft auch in der notwendigen Qualität am Markt gibt? Im Gegensatz zur BRD wurde in der DDR immer und sehr gut ausgebildet, es wurde viel Wert auf die Nutzung der eignen Ressourcen gelegt und diese entsprechend gebildet. Wie die BRD war die DDR ein an Rohstoffen armes Land, allerdings war die Bedeutung und Rolle des Menschen in der DDR eine andere, er war nicht nur Träger der Ware Arbeitskraft, sondern stand mit seinen objektiven Bedürfnissen im Mittelpunkt gesellschaftlicher Bestrebungen, er wurde als Hauptprodukttiefkraft in seiner Bedeutung umfassend als Mensch berücksichtigt. So verfügte die DDR über gut gebildete und qualifizierte Arbeitskräfte, welche im allgemeinen über ein breites, in der Regel Fachübergreifendes und praktisch anwendbares Wissen verfügten. Diese Fachkräfte waren in der BRD begehrt, gern hätte die bundesdeutsche Wirtschaft schon früher auf diese zurückgegriffen, was allerdings seit dem 13.08.1961 nicht mehr so einfach möglich gewesen. Auch ein Grund so etwas wie Reisefreiheit zu propagieren, was in der Regel mit Urlaub und Erholung verbunden wurde, nicht aber mit dem eigentlichen Grund der Reisefreiheit, welche in der freien Verfügbarkeit der Ware Arbeitskraft, deren Träger der Mensch ist, zu jeder Zeit, an jedem Ort der Welt besteht. Praktisch in der aktuellen Politik zu sehen, Menschen welche über gebrauchte Qualifikationen verfügen, haben es leichter in ein Land zu reisen, als Menschen bei denen das nicht der Fall ist. Das sich in Folge des freien Handels der Ware Arbeitskraft eine ganze Industrie entwickelt hat, die Tourismusindustrie, liegt in der Sache selbst begründet.
Die bundesdeutsche Gesellschaft fand sich damals schon im Niedergang, dieser Niedergang wurde durch die Besetzung des Gebietes der DDR und der damit verbundenen Entindustrialisierung zwar etwas verzögert, setzt sich allerdings heute im beschleunigtem Maße fort. Die bundesdeutsche Politik war nicht in der Lage die wirtschaftlichen Potenziale, welche die DDR in ihrer 40 jährigen Geschichte aufgebaut hatte, über ihre Vernichtung durch Ausbeutung hinaus zu nutzen. Letztlich blieb etwas Wirtschaft im Land erhalten, wobei diese Reste nun den Weg allen irdischen gehen und darüber wird, ohne die eigentlichen Ursachen dieses Niedergangs auch nur zu tangieren, gejammert.
Der gegenständliche Beitrag, zu welchem der Kommentar verschwunden, wurde mit folgenden Kommentar an anderer Stelle geteilt:
Alles hat einen Grund, alles hat seinen Grund und die Gründe können verschieden sein, letztlich sind solche Entwicklungen das Ergebnis der herrschenden Politik hier im Land und diese folgt in der Regel den ökonomischen Entwicklungen. Und so wird es viele Gründe geben, es können die hohen Energiepreise sein, vielleicht spielen Lieferketten eine Rolle, die Konkurrenten werden zu stark, mit Investitionen wurde sich übernommen, oder es ist zu notwendigen Investitionen nicht gekommen, es fehlt das Fachkräftepotenzial, Innovationsvermögen ging verloren, es werden zu wenig Menschen geboren, was auch immer, es wird schlimmer und dabei ist die chemische Industrie im mitteldeutschen Raum heute nur noch ein Abklatsch von dem was sie einst gewesen, den am bundesdeutschen Wesen soll die ganze Welt genesen. Doch zu viel von der verabreichten Medizin macht nicht gesund, sondern krank. Und was wird von der Politik an Medizin gereicht, Subventionen und Sanktionen …
In den letzten Jahrzehnten ist es erfolgreich gelungen gut funktionierende Infrastruktur zu schleifen, Bildung als Basis moderner Produktivkraftentwicklung in Einbildung zu verwandeln, eine gut funktionierende Basis der Energieversorgung im wahrsten Sinne des Wortes zu sprengen, ob es sich dabei um Leitungen durch die Ostsee, oder um Kraftwerke handelt ist sekundär, das primäre Ziel ist es sichere Energiequellen durch vorindustrielle, unsichere Energiequellen zu ersetzen. Eine moderne Industrie braucht aber eine sichere Energieversorgung, braucht qualifizierte Arbeitskräfte, braucht Rohstoffe, braucht Partner in der Welt ...

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