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So hat der rechte Terror
in
Tröglitz
einen Sieg davon getragen, ein Ortsbürgermeister ist zurückgetreten
und nun geht das Gejammer, Fehlersuchen und Asche aufs Haupt los,
Widerstand wird angemahnt und es gilt in Zukunft selbiges zu
vermeiden, ... Maßnahmen müssen ergriffen werden. Diese bestehen
allerdings darin, ehrenamtliche Ortsbürgermeister zu schützen und
faschistische Aufmärsche vor deren Wohnung zu verhindern. Der Kampf
gilt der Spitze des Eisberges, die Ursachen faschistischen Treibens
in diesem Land bleiben hingegen unberührt.
In einem Telefongespräch,
welches nun schon einige Zeit zurückliegt, äußerte ein Bekannter
zum Antifaschismus mir gegenüber sinngemäß folgendes: „Wer das
kapitalistisch System nicht kritisiert, soll vom Antifaschismus
schweigen!“ Nach anfänglichem Nachdenken, stimmte ich zu, die
Ursachen für Faschismus sind im kapitalistischen Gesellschaftssystem
zu finden, egal ob es verklärend als Marktwirtschaft, mit dem
Attribut sozial, oder auch mit demokratischen Mäntelchen daherkommt.
Dabei ist es durchaus
bezeichnend, dass ein Bürgermeister erst zurücktreten muss, um
öffentliche Aufmerksamkeit zu erlangen. Nun ist das Geschrei groß
und Verantwortliche ergeben sich in den für solche Fälle üblichen
Aktionismus, Versäumnisse werden bekundet und Maßnahmen ersonnen.
Wie wirkungsvoll diese
sein werden, kann wohl keiner sagen, am Grundproblem wird sich
dadurch kaum etwas ändern, selbst wenn
Bannmeilen
zum Schutz von Politkern eingerichtet werden.
Der Boden wurde lange
bereitet und die Medien haben mit ihrer Berichterstattung ihr übriges
getan und nicht nur Ängste geschürt. Es ist noch nicht lange her,
da schockten in Sachsen-Anhalt die Vorgänge in
Insel,
heute Geschichte, keiner spricht mehr darüber, aktuell gibt es
Erscheinungen wie PEGIDA, ihre Ableger und Nachahmer und jüngst der
Rücktritt eines Ortsbürgermeisters.
Wer meint das hätte nichts
miteinander zu tun irrt, da steckt Kontinuität drin, eine
Kontinuität, welche aus der
Mitte der Gesellschaft kommt und nicht wie oft verkündet, vom rechten
Rand. Den Ereignissen in Tröglitz gingen Proteste von Bürgern der
Gemeinde voraus, von Ängsten getrieben, ihren Ängsten nachgebend.
Das solches auf fruchtbaren Boden fällt und sich unter Umständen
verselbstständigt, ist nicht neu, genauso wie diese Ängste
missbraucht werden können und auch missbraucht werden.
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