
Der erste Weltkrieg und nächstes
Jahr jährt sich dessen Ausbruch zum 100-mal, musste ich jüngst feststellen. Eigentlich
ein Grund sich mit dem Thema etwas näher zu beschäftigen und so begann ich
Literatur zu sichten, ja selbst den Dachboden haben ich aufgesucht, um dort in
den Bücherkisten zu stöbern. Aber Fehlanzeige, zum Thema erster Weltkrieg bin
ich nicht fündig geworden, jedenfalls fand ich keine entsprechenden Sachbücher
oder Broschüren. So erweiterte ich die Suche und schaute bei einem
Gebrauchtbuchhändler vorbei, aber auch dort konnte ich nichts erreichen. Wobei
ich vordergründig auf der Suche nach Literatur aus der DDR war, diese ist im Allgemeinen
wesentlich ergiebiger, als gegenwärtige, was meines Erachtens mit der
angewendeten Methode der Er- und Verarbeitung nicht nur historischer Stoffe zu
tun hat.
Sicher gibt es heute eine
Vielzahl von Literatur zum ersten Weltkrieg, aber den modernen Medien Rechnung
tragend, wurde ich im Internet fündig. Die Quelle sprudelt reichlich, was sich
so alles ergießt verdient genaue Sichtung und Wertung, ist wie üblich mit
angemessener Vorsicht und Interessenbezogner Differenzierung zu betrachten.
Ja es wird dieses Krieges
gedacht, es werden Bogen aus der Vergangenheit in die Gegenwart gespannt und versucht
diesen Krieg für heutiges politisches Treiben zu instrumentalisieren. So ist in
einem anderen
Beitrag
zu erfahren,
„Frankreich bereitet sich
auf die Gedenkveranstaltungen anlässlich des 100. Jahrestages des Beginns des
Ersten Weltkrieges vor,“ und „Hollande lädt alle Kriegsparteien zu
Militärparade ein“, ob auch mit Pickelhabe marschiert wird, bleibt offen,
wobei es wohl eher um ein neuzeitliches Säbelrasseln gehen wird, dessen
Zielrichtung eigentlich schon ausgemacht ist, denn nicht umsonst ist am Ende zu
lesen:
„der Präsident verwies darauf,
dass im Ersten Weltkrieg erstmals Chemiewaffen zum Einsatz gekommen waren, was
zu beispiellosen menschlichen Verlusten führte. Deswegen müssen die Menschen
diesen Krieg fest in Erinnerung behalten, so der französische Präsident.“ Bezüge
zu aktuellen Kriege, gerade auch von französischer Seite befördert, rein
zufällig?
Ja die Menschen sollten diesen
Krieg in Erinnerung behalten, aber nicht weil erstmalig Chemiewaffen eingesetzt
wurden, sondern weil der „erster
Weltkrieg ein allseitig imperialistischer Krieg, entstanden aus den politischen
und ökonomischen Widersprüchen zwischen den imperialistischen Mächten, als
Folge der ungleichmäßigen Entwicklung des Kapitalismus und des Kampfes des
Monopolkapitalismus um die „Neuaufteilung der Welt“ sowie seines Strebens, die
revolutionäre Bewegung zu unterdrücken war. Der erste Weltkrieg dauerte von
August 1914 bis November 1918. Er war ein von den imperialistischen
Großmächten, insbesondere Deutschland, langfristig vorbereiteter Krieg, in dem
sich erstmals zwei imperialistische Militärblöcke (Entente und Mittelmächte)
gegenüberstanden, “ wie in einem Wörterbuch zu lesen ist. Von dieser Warte aus
sollte der Bogen gespannt werden, aber nicht mit dem ersten Weltkrieg
beginnend, sonder dessen Vorgeschichte berücksichtigend, bis in die Gegenwart
hinein.
Wie allerdings der erste
Weltkrieg im Interesse heutiger Kriegstreiberei genutzt werden soll, kann einem
Spiegelartikel, mit der Überschrift:
„Weltkriege und Mauerfall: Gauck muss das Super-Gedenkjahr retten“, entnommen
werden. Wie zu lesen:
„2014 wird das
Gedenkjahr der Superlative: Vor 100 Jahren begann der Erste Weltkrieg, vor 75
Jahren der Zweite, und die Mauer fiel vor 25 Jahren,“ gibt es viel zu
gedenken und somit auch einiges zu instrumentalisieren. Die genannten Jubiläen,
eigentlich kein Grund zum Jubeln, stehen dafür umso enger in Beziehung und
gerade diese Beziehungen, ihre Ursachen und Folgen, verdienen es näher
betrachtet zu werden. Das die Sieger des ersten Weltkrieges diesem als Sieger
gedenken möchten und damit auch an den damit verbundenen Patriotismus erinnern,
hat durchaus sehr gegenwärtige Gründe und so ist zu lesen:
„1914 sei ein "Zeitpunkt der nationalen Einheit und des nationalen
Zusammenhalts" gewesen, den die französische Bevölkerung nicht vergessen
habe.““ Und gerade diese Einheit wird benötigt um neue Kriege zu führen,
egal unter welchem Deckmäntelchen sie heute daher kommen, egal mit was sie
begründet werden. Das in diesem Zusammenhang die vergangenen Siege auch Balsam
für die unterdrückte Volksseele sein kann, steht außer Frage, wurde doch nicht
nur im ersten Weltkrieg die heutige europäische Hegemonialmacht Deutschland
besiegt. Auch ein Grund warum, wie dem Spiegelbeitrag zu entnehmen, von
offiziell deutscher Seite aus das Gedenken an diesen Krieg nicht unbedingt
hervorgehoben wird. Da wird dann schon mal die „Bundesmarionette“ vom Dienst
vorgeschoben, immerhin wird der Bundespräsident, dem Beitrag zu entnehmen, ja
auch fürs Redenhalten bezahlt.
Auch dieses ein Grund sich mit
dem Thema erster Weltkrieg auseinanderzusetzen und das Feld nicht kampflos den
Kriegstreibern der Gegenwart zu überlassen.
Im Internet finden sich und wie
nicht anders zu erwarten, viele
Bilder
zum ersten Weltkrieg. Ich habe nun zwar kein Sachbuch über den ersten Weltkrieg
unter meinen Büchern gefunden, aber den Roman von Arnold Zweit, „
Erziehung vor Verdun“. Die zwei weitern
Romane dieser Trilogie „
Junge Frau von
1914“ und „
Der Streit um den
Sergeanten Grischa“ sind ebenfalls vorhanden. In diesem Zusammenhang sei
daran erinnert, dass diese Trilogie vom Fernsehen der DDR verfilmt wurde und
über den
Online-Shop
der Jungen Welt bestellt werden kann.
Ja der erste Weltkrieg, was löste
ihn aus, wodurch wurde er verursacht und welche Parallelen gibt es in die
Gegenwart?
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