Vor kurzen fand ich abgebildetes Heft zur Völkerschlacht bei
Leipzig, heute habe ich es mir durchgelesen.
200 Jahre ist es her, als die
Völkerschlacht bei Leipzig geschlagen war und es vergingen noch einige Monate
bis die verbündeten Truppen am 31. März 1814 in Paris einmarschierten. Eine Woche
später verzichtet Napoleon auf den Thron. Sein Versuch im Frühjahr 1815 den
französischen Kaiserthron zurückzugewinnen scheiterte in Waterloo. „Der Wiener Kongress 1814/15 legitimierte
nach der Niederlage Napoleons die territorialen Ansprüche und politischen
Forderungen der Fürsten. Die Befreiungskriege endeten also mit einem
eindeutigen Sieg der Reaktion. Dem Volk hatten seine Leistungen auf den
Schlachtfeldern Vertrauen in die eigene Kraft gegeben. Befreiungsbewegungen und
Befreiungskriege wirkten in den folgenden Jahrzehnten in Deutschland und
einigen anderen Ländern Europas als Impulse für antifeudale Opposition weiter.“
Die Völkerschlacht bei Leipzig hatte ein bis dahin ungekanntes Ausmaß, „beinah jeder fünfte der 500000 beteiligten
Soldaten verlor in der bis dahin gewaltigsten Schlacht sein Leben. 54000 Tote
zählten die Heere der Verbündeten, etwas weniger die Armee Napoleons. Das absolut
größte Blutopfer für die Befreiung Deutschlands verzeichnete die russische
Streitmacht mit 22600 Gefallenen bei 127000 eingesetzten Soldaten. Die
verhältnismäßig stärksten Verluste wiesen die drei preußischen Korps auf. Von 72000
Mann waren 16000 im Kampf gefallen. Das Elend der Tausenden Verwundeten war
unbeschreiblich.“
200 Jahre sind vergangen, seit
der Völkerschlacht bei Leipzig, sie hat ihre Spuren hinterlassen und dem
Feudalsystem gelang es sich damals zu restaurieren. Die Entwicklung ging weiter
und die Kriege der Zukunft sollten diese Schlacht, sollten diesen Krieg an
Grausamkeit noch übertreffen. 100 Jahre später, am Vorabend des ersten Weltkrieges,
waren die Verhältnisse in Europa und der Welt geordnet, die Welt war aufgeteilt
und eine Neuaufteilung wurde besonders vom erstarkten deutschen Reich betrieben.
Dem ersten Weltkrieg folgte der zweite und es gibt Stimmen, welche davon
ausgehen, dass wir uns heute schon im dritten Weltkrieg befinden.
Die Völkerschlacht bei Leipzig liegt nun 200 Jahre zurück und wie zu
Jubiläen üblich wird erinnert, welche Formen solche Erinnerungen annehmen,
verraten auch viel über den Geist der Zeit, in welcher diese praktiziert werden.
So fand bei Leipzig ein militärisches Spektakel
satt, zu welchen sich Menschen in alte Unformen steckten und versuchten diese
Schlacht nachzuspielen.
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