Zitat:

Es setzt sich nur so viel Wahrheit durch, als wir durchsetzen; der Sieg der Vernunft kann nur der Sieg der Vernünftigen sein. - Bertold Brecht, „Leben des Galilei“

Zitat:

Bedrohlich ist das Volk für die Herrschenden, wenn es ohne Furcht ist.“ -Tacitus (römischer Historiker)

Zitat:

Die Furcht vor Übervölkerung tritt stets in Perioden auf, in denen der bestehende Sozialzustand im Zerfall begriffen ist. August Bebel

Donnerstag, 26. Juni 2014

Gedanken zum Tag – 19.06. usw.


19.06.14 - Habe ich heute früh Zeitung gelesen? Ja, aber nicht die aktuelle sondern die von Gestern. Jedenfalls einen Artikel. Die aktuelle Zeitung steckt noch im Briefkasten, hatte keine Lust runter zu laufen und diese zu holen, war heute Morgen etwas spät dran. Passiert, gestern war ein etwas längerer Arbeitstag, früh ging es wie üblich nach Thale, Nachmittags zurück, kurze Pause und weiter ging es bis ca. 18:00Uhr, anschließend etwas Pause und um 20:30Uhr ging es noch einmal für zwei Stunden durch die Stadt.
Ansonsten sind es viele Gedanken, welche gegenwärtig mein Hirn durchstreifen, gedacht werden wollen, sich auseinandersetzen mit Problemen, Ansichten, Ereignissen.
Nun ist die Zeit vorangeschritten, einiges wurde getan und in meinem Kopf formen sich die Gedanken nicht mehr so, wie es heute früh der Fall gewesen ist. Die Pflicht kommt zuerst und dann die Kür, nur was sind es für Pflichten, welche den Menschen heutzutage treiben? Verschieden werden sie sein und oft nicht seinen eigenen direkten Bedürfnissen geschuldet. Was ist Freiheit, die Einsicht in die Notwendigkeit und entsprechendes Handeln? Sicher, nur welche Einsicht in welche Notwendigkeit und was ist Notwendig, was wird als Notwendigkeit im heutigem gesellschaftlichen Sein definiert und was ist objektiv Notwendig, weil Gesetzmäßig? Die Definitionshoheit über Notwendigkeit, wer hat diese, oder ist diese letztlich nicht objektiv, im gesellschaftlichem Sein, sich ergebend aus dem Handeln der Menschen? So ist es im System des Kapitals Notwendig, dass es Menschen gibt, welche ihre Arbeitskraft verkaufen müssen, ohne die Ware Arbeitskraft würde das ganze System nicht bestehen können. Mit Freiheit hat dieses nur insofern zu tun, das die Erkenntnis dieser Tatsache die Einsicht in die Notwendigkeit fördert, die Nutzung allgemeiner objektiver Gesetzmäßigkeit im eigenen Interesse möglich macht und den Tod so mancher Illusion bedeutet.

20.06.14 - Zeitung habe ich heue wieder gelesen, nicht ganz, zumindest die Überschriften und da auch nicht alle. In den Randspalten war zu erfahren, dass Blutspende möglich ist, in einer Schule in Quedlinburg und dass ein Wanderverein als Ziel den alten Falkenstein anstrebt, interessierte Mitwanderer sind erwünscht. Im August soll mit dem Kreisverkehr unterhalb des Münzenberges begonnen werden und zu diesem Zweck wird die Straße komplett gesperrt, zur Weihnachtszeit soll dann alles wieder befahrbar sein.

Gestern wurde ich in einem E-Mail auf ein Buch verwiesen, welches sich mit Atheismus und Glauben beschäftigt, wenn ich mich recht entsinne war es mit: „Was glauben Atheisten?" überschrieben.
Einmal davon abgesehen, dass es auch in diesem Fall Sinn macht, sich mit den Begriffen selbst auseinanderzusetzen, wird in solchen Zusammenhängen oft von vornherein religiöser Glaube unterstellt und nicht Glaube im Allgemeinen. Letztlich gelingt es überhaupt nur so eine solche Frage mit Sinn zu versehen und zu stellen. Wie diese Frage im Buch beantwortet wird, kann ich nicht sagen, ich habe es nicht gelesen und werde es mit hoher Wahrscheinlichkeit auch nicht tun.
An und für sich ist die Frage aber ohne große Umschweife mit ja zu beantworten. Auch Atheisten bleibt nichts anderes übrig als zu Glauben, nicht religiös, dem Dogma verhaftet, aber doch im Sinne von Vertrauen, da es auch einen Atheisten nicht möglich ist alles zu wissen. Unter Umständen wird ihm die Überprüfung des Geglaubten allerdings nicht erspart bleiben, also dem Gegenstand entsprechend, Glauben durch Wissen zu ersetzen. Das hingegen Glaube, speziell religiöser Glaube mit Atheismus etwas zu tun hat, wird wohl kaum jemand leugnen können, ist doch Religion der einzige Gegenstand, welchen der Atheismus hat!

Eben habe ich den gesamten Text vom Eulenspiegel an formatiert, in der Anfangszeit waren die Beiträge eingerückt und so konnte durch verrücken Platz gespart werden, es sind nun keine 35 Seiten mehr sondern nur noch 33. Was ein paar Zentimeter ausmachen.
Nicht mehr lange und es ist Mittagspause, gestern wollte ich in Thale den Fischimbiss in der Karl Marx Straße aufsuchen, war auch da, aber es hat eindeutig zu lange gedauert, so dass ich wie so oft zum Bäcker schräg gegenüber gegangen bin. Da schmeckt der Kaffee auch besser, wobei ich eigentlich etwas Warmes zu Mittag haben wollte. Der Kaffee war heiß, die Bockwurst ebenfalls und zusätzlich Senf leistete ich mir obendrein. Ist immer etwas wenig Senf, welchen es zur Bockwurst mit Brötchen gibt! Und vielleicht klappt es ja heute mit dem Fischimbiss!
Von der Agentur für Arbeit einst Arbeitsamt, habe ich mehrere Vermittlungsvorschläge, insgesamt drei, zum Zwecke der Bewerbung erhalten. Bei den Unternehmen handelt es sich ausschließlich um Zeitarbeitsfirmen, also Unternehmen welche mit dem Handel fremder Arbeitskraft ihr Geld verdienen. Montag habe ich bei einer dieser Firmen ein Vorstellungsgespräch.
Letzter Gedanke erinnert mich daran, bei besagter Agentur anzurufen, das Vorstellungsgespräch findet in Wernigerode statt und irgendwie muss ich dahin kommen. Mal schauen wie es mit öffentlichen Verkehrsmitteln aussieht. Als ich übrigens die kostenfreie Nummer besagter Agentur gewählt hatte, musste ich mich mittels Tastenkombinationen weiterarbeiten, um anschließend eine zeitlang diverses Gedudel, regelmäßig unterbrochen mit der Verkündung, dass zur Kontaktaufnahme mit der Agentur für Arbeit auch das Internett verwendet werden kann. Dieses einige Zeit geduldig ertragend, meldete sich dann doch noch eine menschliche Stimme am anderen Ende der Leitung. Nach Abgleich meiner Daten wurde mein Anliegen erfasst und mir mitgeteilt, dass ich eine formlose Bestätigung des so genannten Arbeitgebers, welchem ich eigentlich meine Arbeitskraft verkaufen möchte, benötige um die Fahrtkosten erstattet zu bekommen.
Egal wie das Gespräch am Montag auch ausgehen wird, erst einmal ist Wochenende und an diesem Wochenende werde ich wieder Gäste begrüßen können. Darauf freue ich mich, es wird sicher interessante Gespräche geben.

23.06.14 - Montag, die neue Woche hat begonnen, mit einem Vorstellungsgespräch in Wernigerode. Bei einer Zeitarbeitsfirma habe ich mich vorgestellt, mehrere solcher Angebote hatte ich vom Arbeitsamt, welches sich heute Agentur nennt, erhalten. Gesucht werden Fachkräfte, welche über eine Qualifikation verfügen, die ich gegenwärtig erwerbe. Am 01.07. wäre Arbeitsaufnahme, verleihen würde man meine Arbeitskraft an ein Unternehmen in Warnstedt. Auf dem Schreiben vom Amt, weiches sich Agentur nennt, war von einem Unternehmen in Quedlinburg die Rede, anscheint haben die Damen und Herren leichte Orientierungsprobleme, gehört doch dieser Ort zu Thale. Dieses Unternehmen ist jüngst verkauft worden und nun werden Fachkräfte gesucht, mein anfänglicher Lohn würde 8.01€ die Stunde betragen, ab der achten Woche würde er auf sage und schreibe 9.21€ steigen und weitere Erhöhungen soll es geben, bis irgendwann ein Zustand erreicht wird, wo ich als Leiharbeiter für die gemachte Arbeit dasselbe erhalte wie ein vom Unternehmen direkt beschäftigter.
Auch bestünde die Möglichkeit dann fest ins Unternehmen zu wechseln. Das ist doch was, die Hoffnung schürend, dass es einmal mehr Geld geben wird und dann auch noch der Zustand der Leiharbeit beendet werden kann, durch Übernahme ins Unternehmen, soll sicher motivierende Wirkung zeigen. Scheinbar wird auch ein vermeidlich proletarischer Umgangston gepflegt, da ich zu hören bekam, dass man schon mal den Arsch zusammenkneifen muss. Und das von einem jungen Mann, welcher unbesehen mein Sohn sein könnte und nicht einmal mein ältester. Vermutlicherweise und dem Aussehen entsprechend, hat er seinen Körper nicht in der materiellen Produktion geformt, sondern im Fitnesscenter. Vor dem Gespräch sollte ich einen Personalbogen ausfüllen, was ich auch getan habe, eine Bewerbungsmappe allerdings hatte ich nicht mit, die Unterlagen waren auf einem Stick gespeichert, meinen Lebenslauf konnte er sich auf meinem kleinen Computer anschauen.
Da er aber nicht weiter geblättert hat, schien ihn der angezeigte Teil (nicht einmal die Hälfte) des Lebenslaufes zu genügen.
Nun werden ab 01.07. Arbeitskräfte gesucht, der Lehrgang selbst wird sich noch bis Ende Juli hinziehen und so werde ich mich zu einem späteren Zeitpunkt wieder melden, der Einfachheit wegen hat der junge Mann mir eine Visitenkarte gegeben. Am unterem Rand der Karte ist zu lesen: Zeitarbeit, Outsourcing, Personalvermittlung!
Ein Dienstleister für Unternehmen, welcher mit der Ware Arbeitskraft handelt und hilft soziale Gesetzlichkeiten zu unterlaufen, mit dem Ziel die Ware Arbeitskraft zu verbilligen. Das anfängliche Einkommen liegt unter dem avisierten Mindestlohn, von welchem heute schon bekannt ist, dass er viel zu niedrig angesetzt ist. Für diesen Lohn wird dann auch noch erwartet, dass pünktlich zur Arbeit erschienen wird, die Arbeitszeit ausgenutzt, die Pausen eingehalten und zumindest dieselbe Leistung erbracht wird, wie im Unternehmen Festangestellter für einen höheren Lohn. Für Schichtarbeit wird es sicher entsprechende Zuschläge geben und der Arbeitsort kann mit dem Fahrrad erreicht werden.
Nun ja, zwei Schreiben vom Amt, welches sich Agentur nennt, habe ich noch, auch Zeitarbeitsfirmen, ich bin gespannt wie die Konditionen dort sind. Unter Umständen suchen ja alle drei fürs selbe Unternehmen Arbeitskräfte.
Heute hatte ich zum Frühstück Zeitung gelesen, Überschriften und Randtexte, in letzteren war zu erfahren, dass einige Autos in Quedlinburg mit Scheibenschaden übers Wochenende gekommen sind. Seitenscheiben einschlagen und Gegenstände aus Autos zu entwenden scheint sich einer steigenden Beleibtheit zu erfreuen. Entwendet wurden Taschen mit Sachen, Ladekabel, ein Mobiltelefon soll wohl auch dabei gewesen sein. Gelegentlich mach eben die Gelegenheit den Dieb, warum es allerdings Menschen gibt, welche solche Gelegenheiten nutzen, steht allerdings auf einem anderen Blatt und verdient hinterfragt zu werden. Letztlich sind es die gesellschaftlichen Verhältnisse, welche dieses zu verantworten haben. Mit Verschärfung gesellschaftlicher Widersprüche nimmt auch die Kriminalität zu, leider gegenwärtig weniger der Widerstand gegen diese Verhältnisse. Offiziell allerdings werden solche Entwicklungen oft den betroffenen Menschen zugesprochen, sie seien Verantwortlich, unter Umständen werden solche Taten als genetisch bestimmt dargestellt. Unüblich ist so etwas nicht, ist doch Verantwortlichkeit zu benennen, die eigentlichen Ursachen allerdings haben im Dunkel zu bleiben

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