Auf dem
Schmierzettel 2018-01 geht es gleich am Anfang um die
Almosenindustrie, allerdings kann ich nicht sagen, ob dieses die
Eröffnung des Schmierzettels war, oder erst später geschrieben
wurde. Gelegentlich setze ich Schmierzettel nicht am Ende fort,
manchmal schreibe ich auch mittendrin oder am Anfang, also kann ich
auch nicht sagen, wo diese Diskussion, zu welcher ich nachfolgende
Kommentare geschrieben und wann genau stattgefunden hat, in jedem Fall
im Internet.
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Man muß den wirklichen Druck noch drückender machen, indem man ihm
das Bewußtsein des Drucks hinzufügt, die Schmach noch
schmachvoller, indem man sie publiziert. Karl Marx
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Die Suppenküche, oder das Ausschänken von Suppe, verteilen von
Almosen also, denn um etwas anderes geht es nicht. Almosen zur
Linderung des Leids, allerdings welches Leid wird gelindert? In
diesem Zusammenhang ist es durchaus sinnvoll sich mit der
Almosenindustrie auseinanderzusetzen, ihre Rolle und Funktion.
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Nun die Suppe hat symbolische Wirkung, möge auch satt machen, sie
steht nicht für Kritik am System, sondern für Linderung der
schlimmsten Auswirkungen, ...
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Suppe (Almosen) ist ein klassisches Mittel zur Besänftigung der
klassisch armen, da ist eine ganze Industrie entstanden und die
Schlangen bei den Tafeln werden nicht geraden kürzer. Allerdings ist
das die klassische Armut, damit hat das System gelernt umzugehen, sie
ist beherrschbar. Ein viel größeres Problem hierzulande ist die
neue Armut, diese hat in den letzten Jahrzehnten enorm zugenommen.
Die neue Armut, die geistige Armut, geht oft Hand in Hand mit der
alten Armut, aber reicht weit über diese hinaus und es ist ein
großer Teil der Bevölkerung davon betroffen. Und wenn die alte
Armut dadurch zu tage tritt, dass Menschen hungern, kein Dach über
den Kopf haben, sich nicht ausreichend kleiden können und sich für
ihren Lebensunterhalt erniedrigen müssen, verhält es sich mit der
neuen Armut wesentlich bedeckter. Sie ist nicht so offensichtlich,
auch wenn sie oft mit der alten Armut Hand in Hand geht, sie zieht
sich durch alle Schichten der Gesellschaft und ist nicht ans
materielle Elend gebunden, selbst wenn sie durch dieses am ehesten
bedingt. So gesehen profitieren faschistische Kräfte weniger von
erster Armut, auch wenn sie Suppe verteilen, sondern eher von der
geistigen Armut, verbunden mit mangelnden Alternativangeboten. Mit
letzteren meine ich nicht den konkurrierenden Suppenstand zum
verteilen von Almosen.
„Man
muß den wirklichen Druck noch drückender machen, indem man ihm das
Bewußtsein des Drucks hinzufügt, die Schmach noch schmachvoller,
indem man sie publiziert.“ Karl Marx
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Gefällt mir, schon allein die Andeutung einer Faschismusdefinition
ist interessant, denn eine solche gibt es heute nicht wirklich. Es
gibt sie schon, aber nicht populär. Und so kann Faschismus
undifferenziert als Keule gebraucht werden, sie taugt selbst zum
erschlagen des Antifaschismus.
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Armut ist immer materiell, gut, nur was wird unter materiell
verstanden? Wenn unter materieller Armut, in Form der klassischen
Armut, elementare Grundbedürfnisse sind nur unzureichend zu
befriedigen, der Mensch hungert, hat keine Wohnung, kann sich nicht
den klimatischen Erfordernissen entsprechend kleiden etc. verstanden
wird, dann greift das sicher zu kurz. Denn wie sieht es mit
schlechter Bildung aus, also mit der Leere im Kopf, nicht mit der
Leere im Magen, kurz gefragt, wer sagt, dass geistige Armut nicht
materiell ist? Sie ist eine neue Qualität der Armut, sie steht zwar
schon immer in einer intimen Verbindung mit der klassischen Armut,
reicht heute allerdings weit darüber hinaus und zieht sich durch
fast alle Bevölkerungsschichten. ...
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In diesem Zusammenhang wurde in der DDR in den 1980igern von der
neuen Armut in der BRD geschrieben und gesprochen, in der BRD wurde
diese allerdings damals schon gelebt!
Ein
Dialog:
M.
B. Lieber T.
L.: Früher sagte man: "Ohne Moos nichts los". Ist Dir
übrigens bekannt, dass lt. Robert-Koch-Institut Arme 8 Jahre früher
sterben?
Lieber
M. B.
so wurde früher gesagt und das Arme Menschen früher sterben, ist
nicht unbekannt, da zu braucht es übrigens keines
Robert-Koch-Instituts, ein Blick in die Gesellschaft ist durchaus
ausreichend und ein Blick in die Geschichte kann diese Tatsache nur
bestätigen. Ein Blick in die Geschichte lässt aber auch erkennen,
wie die Gesellschaft sich verändert hat und das speziell auf den
Bezug zur Bildung, allgemein und im besonderen. Erinnert sei in
diesem Zusammenhang auch an die Rolle der Medien ...
M.
B. Lieber T.
L.: Ein warmes Essen gehört zu den Grundbedürfnisse. Das hat
mit Medien gar nichts zu tun. Und es gibt verdammt viele Menschen in
unserer Gesellschaft, die sich keine tägliche Mahlzeit leisten
können.
Richtig,
lieber M.
B., auch die alte, oder klassische Armut nimmt wieder zu, ist gut
an den Schlangen vor den Tafeln zu sehen und das die wachsende
Besucherschar in Suppenküchen gelegentlich sogar als Erfolg
gepriesen wird. Nichts desto trotz spielt die Bildung eine bedeutende
Rolle, die Bildungsfrage ist immer eine Machtfrage und ein schlecht
gebildetes Volk lässt sich besser regieren, als ein gut gebildetes.
Die Leere im Kopf hat an Bedeutung gewonnen und um diese Leere zu
manifestieren leisten die Medien ganze Arbeit. Aber nicht nur diese …
die Schulen entlassen Schüler, welche nach 10 Jahren Unterricht z.
B. die Grundrechenarten nicht beherrschen, medial aber so geprägt
sind, dass sie auch ohne diese Fähigkeiten satt zu essen haben
können. Gegen den Hunger in der Magengegend gibt es Almosen, dass
die Almosenindustrie heute oft nicht in der Lage ist, dieses
Grundbedürfnis ausreichend zu befriedigend, ist bezeichnend, aber
auch gewollt.
Das
Problem, welches oben angesprochen wird, ist nur vordergründig die
Suppenverteilung durch Faschisten, die Wahrnehmung zeugt vom
eigentlichen Problem!
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Der Zustand der sogenannten Linken, ob nun als Bewegung, Partei oder
politische Richtung zeugt davon.
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Wenn wir schon beim Sprüche-klopfen sind: Erst das Fressen, dann die
Moral! Brecht
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Und wenn sie satt zu essen haben, kommt die Moral und das
moralisieren …
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Wer sagt das? Mit den AfD Wählern, diese entstammen in der Regel der
Mitte der Gesellschaft, haben ein überdurchschnittliches Einkommen
und oft sind sie auch besser gebildet.
„Vor
dem Hintergrund sozialer Unsicherheitserfahrungen denen gerade die
gesellschaftliche „Mitte“ ausgesetzt ist, sollte nicht
verwundern, dass viele Dresdner Demonstrationen in der
Pegida-Hochphase, jedoch auch der Kern der AfD Mitglieder zu den
„Besserverdienenden“ gehören. Das durchschnittliche
Haushaltseinkommen von AfD-Anhängern liegt über dem aller
Wahlberechtigten. Anders sieht es übrigens bei der NPD aus, deren
Anhänger verdienen unterdurchschnittlich und haben einen niedrigen
Bildungs- und Ausbildungsstand.“ Quelle siehe Foto
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