Zitat:

Es setzt sich nur so viel Wahrheit durch, als wir durchsetzen; der Sieg der Vernunft kann nur der Sieg der Vernünftigen sein. - Bertold Brecht, „Leben des Galilei“

Zitat:

Bedrohlich ist das Volk für die Herrschenden, wenn es ohne Furcht ist.“ -Tacitus (römischer Historiker)

Zitat:

Die Furcht vor Übervölkerung tritt stets in Perioden auf, in denen der bestehende Sozialzustand im Zerfall begriffen ist. August Bebel

Dienstag, 23. Oktober 2018

Auf dem Schmierzettel 2018-01 geht es ...


Auf dem Schmierzettel 2018-01 geht es gleich am Anfang um die Almosenindustrie, allerdings kann ich nicht sagen, ob dieses die Eröffnung des Schmierzettels war, oder erst später geschrieben wurde. Gelegentlich setze ich Schmierzettel nicht am Ende fort, manchmal schreibe ich auch mittendrin oder am Anfang, also kann ich auch nicht sagen, wo diese Diskussion, zu welcher ich nachfolgende Kommentare geschrieben und wann genau stattgefunden hat, in jedem Fall im Internet.

- Man muß den wirklichen Druck noch drückender machen, indem man ihm das Bewußtsein des Drucks hinzufügt, die Schmach noch schmachvoller, indem man sie publiziert. Karl Marx

- Die Suppenküche, oder das Ausschänken von Suppe, verteilen von Almosen also, denn um etwas anderes geht es nicht. Almosen zur Linderung des Leids, allerdings welches Leid wird gelindert? In diesem Zusammenhang ist es durchaus sinnvoll sich mit der Almosenindustrie auseinanderzusetzen, ihre Rolle und Funktion.

- Nun die Suppe hat symbolische Wirkung, möge auch satt machen, sie steht nicht für Kritik am System, sondern für Linderung der schlimmsten Auswirkungen, ...

- Suppe (Almosen) ist ein klassisches Mittel zur Besänftigung der klassisch armen, da ist eine ganze Industrie entstanden und die Schlangen bei den Tafeln werden nicht geraden kürzer. Allerdings ist das die klassische Armut, damit hat das System gelernt umzugehen, sie ist beherrschbar. Ein viel größeres Problem hierzulande ist die neue Armut, diese hat in den letzten Jahrzehnten enorm zugenommen. Die neue Armut, die geistige Armut, geht oft Hand in Hand mit der alten Armut, aber reicht weit über diese hinaus und es ist ein großer Teil der Bevölkerung davon betroffen. Und wenn die alte Armut dadurch zu tage tritt, dass Menschen hungern, kein Dach über den Kopf haben, sich nicht ausreichend kleiden können und sich für ihren Lebensunterhalt erniedrigen müssen, verhält es sich mit der neuen Armut wesentlich bedeckter. Sie ist nicht so offensichtlich, auch wenn sie oft mit der alten Armut Hand in Hand geht, sie zieht sich durch alle Schichten der Gesellschaft und ist nicht ans materielle Elend gebunden, selbst wenn sie durch dieses am ehesten bedingt. So gesehen profitieren faschistische Kräfte weniger von erster Armut, auch wenn sie Suppe verteilen, sondern eher von der geistigen Armut, verbunden mit mangelnden Alternativangeboten. Mit letzteren meine ich nicht den konkurrierenden Suppenstand zum verteilen von Almosen.
„Man muß den wirklichen Druck noch drückender machen, indem man ihm das Bewußtsein des Drucks hinzufügt, die Schmach noch schmachvoller, indem man sie publiziert.“ Karl Marx

- Gefällt mir, schon allein die Andeutung einer Faschismusdefinition ist interessant, denn eine solche gibt es heute nicht wirklich. Es gibt sie schon, aber nicht populär. Und so kann Faschismus undifferenziert als Keule gebraucht werden, sie taugt selbst zum erschlagen des Antifaschismus.

- Armut ist immer materiell, gut, nur was wird unter materiell verstanden? Wenn unter materieller Armut, in Form der klassischen Armut, elementare Grundbedürfnisse sind nur unzureichend zu befriedigen, der Mensch hungert, hat keine Wohnung, kann sich nicht den klimatischen Erfordernissen entsprechend kleiden etc. verstanden wird, dann greift das sicher zu kurz. Denn wie sieht es mit schlechter Bildung aus, also mit der Leere im Kopf, nicht mit der Leere im Magen, kurz gefragt, wer sagt, dass geistige Armut nicht materiell ist? Sie ist eine neue Qualität der Armut, sie steht zwar schon immer in einer intimen Verbindung mit der klassischen Armut, reicht heute allerdings weit darüber hinaus und zieht sich durch fast alle Bevölkerungsschichten. ...

- In diesem Zusammenhang wurde in der DDR in den 1980igern von der neuen Armut in der BRD geschrieben und gesprochen, in der BRD wurde diese allerdings damals schon gelebt!

Ein Dialog:
M. B. Lieber T. L.: Früher sagte man: "Ohne Moos nichts los". Ist Dir übrigens bekannt, dass lt. Robert-Koch-Institut Arme 8 Jahre früher sterben?

Lieber M. B. so wurde früher gesagt und das Arme Menschen früher sterben, ist nicht unbekannt, da zu braucht es übrigens keines Robert-Koch-Instituts, ein Blick in die Gesellschaft ist durchaus ausreichend und ein Blick in die Geschichte kann diese Tatsache nur bestätigen. Ein Blick in die Geschichte lässt aber auch erkennen, wie die Gesellschaft sich verändert hat und das speziell auf den Bezug zur Bildung, allgemein und im besonderen. Erinnert sei in diesem Zusammenhang auch an die Rolle der Medien ...

M. B. Lieber T. L.: Ein warmes Essen gehört zu den Grundbedürfnisse. Das hat mit Medien gar nichts zu tun. Und es gibt verdammt viele Menschen in unserer Gesellschaft, die sich keine tägliche Mahlzeit leisten können.

Richtig, lieber M. B., auch die alte, oder klassische Armut nimmt wieder zu, ist gut an den Schlangen vor den Tafeln zu sehen und das die wachsende Besucherschar in Suppenküchen gelegentlich sogar als Erfolg gepriesen wird. Nichts desto trotz spielt die Bildung eine bedeutende Rolle, die Bildungsfrage ist immer eine Machtfrage und ein schlecht gebildetes Volk lässt sich besser regieren, als ein gut gebildetes. Die Leere im Kopf hat an Bedeutung gewonnen und um diese Leere zu manifestieren leisten die Medien ganze Arbeit. Aber nicht nur diese … die Schulen entlassen Schüler, welche nach 10 Jahren Unterricht z. B. die Grundrechenarten nicht beherrschen, medial aber so geprägt sind, dass sie auch ohne diese Fähigkeiten satt zu essen haben können. Gegen den Hunger in der Magengegend gibt es Almosen, dass die Almosenindustrie heute oft nicht in der Lage ist, dieses Grundbedürfnis ausreichend zu befriedigend, ist bezeichnend, aber auch gewollt.
Das Problem, welches oben angesprochen wird, ist nur vordergründig die Suppenverteilung durch Faschisten, die Wahrnehmung zeugt vom eigentlichen Problem!

- Der Zustand der sogenannten Linken, ob nun als Bewegung, Partei oder politische Richtung zeugt davon.

- Wenn wir schon beim Sprüche-klopfen sind: Erst das Fressen, dann die Moral! Brecht

- Und wenn sie satt zu essen haben, kommt die Moral und das moralisieren …

- Wer sagt das? Mit den AfD Wählern, diese entstammen in der Regel der Mitte der Gesellschaft, haben ein überdurchschnittliches Einkommen und oft sind sie auch besser gebildet.
„Vor dem Hintergrund sozialer Unsicherheitserfahrungen denen gerade die gesellschaftliche „Mitte“ ausgesetzt ist, sollte nicht verwundern, dass viele Dresdner Demonstrationen in der Pegida-Hochphase, jedoch auch der Kern der AfD Mitglieder zu den „Besserverdienenden“ gehören. Das durchschnittliche Haushaltseinkommen von AfD-Anhängern liegt über dem aller Wahlberechtigten. Anders sieht es übrigens bei der NPD aus, deren Anhänger verdienen unterdurchschnittlich und haben einen niedrigen Bildungs- und Ausbildungsstand.“ Quelle siehe Foto

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