Nun hatte ich einen Text
geschrieben, welchen ich als Kommentar
zu einem Beitrag hinterlassen hatte. Auf diesen Text wurde reagiert, was mich
zu folgender Antwort animierte:
Und findest Du dass die Kritik des Herrn Schulze
hilflos ist? Sie wird schon helfen und lange muss nicht geraten werden, wem!
Wie an anderer Stelle schon geschrieben, Selbstkritik ist im Allgemeinen eine
Kritik, welche möglichst umfassende Steuerung zulässt. Und wenn der
Kapitalismus sich schon selbst kritisiert, dann scheint die Welt für so manchen
Zeitgenossen in Ordnung, erst einmal unabhängig von den Folgen, welche mit
dieser Kritik verbunden sind.
Und was ist schon die Linke, von der Partei mit
vereinnahmendem Namen mal abgesehen? Rechts, Links, Mitte, alles Begriffe
welche hervorragend taugen die eigentlichen Widersprüche in der Gesellschaft zu
verklären. Dabei können so verortete Menschen wohl kaum ein Klassenbewusstsein
entwickeln, eher ein Richtungsbewusstsein. Klassenbewusstsein können eigentlich
nur die Mitglieder einer Klasse entwickeln, nur was ist eine Klassen, wurden
Klassen, außer Schulklassen, nicht schon längst abgeschafft? Und sind nicht
Mitglieder einer Klassen durchaus politisch verschieden verortet? Finden wir
nicht objektive Mitglieder der Arbeiterklasse LINKS, in der MITTE und RECHS? Ja,
wie wird eigentlich die Zugehörigkeit zu einer Klasse heute bestimmt? Oft doch
an Hand eines Standes der Produktivkraftentwicklung wie sie heute schon
Geschichte ist, jedenfalls in den entwickelten Ländern des Kapitals. Und dem
nicht genug, werden neue Grüppchen und Schichten konstruiert, wie das Prekariat
zum Beispiel, eine Neuschöpfung im Worte, nicht aber im objektiven Sein!
Letztlich wird als Maßstab für die Zugehörigkeit zu einer Klasse oder Schicht,
wie sollte es anders sein im System des Kapitals, Einkommen und Geld genommen,
die Mittelschicht weitestgehend aus dem Proletariat herausgelöst, wenn sie
nicht klassischerweise dem Kleinbürgertum entstammt. Keine Rolle spielt
heute in allgemeiner Betrachtung die Stellung zu den Produktionsmitteln, welche
eigentlich ausschlaggebend ist, denn dort trennt sich die Spreu vom
Weizen, aber auch in der Stellung zu den Produktionsmittelns liegt die objektive
Rolle des Proletariats als Gesellschaft veränderndes Subjekt begründet. Wenn heute
von Besitzständen die Rede ist, geht es nicht um Eigentum an den Produktionsmitteln,
sondern um Errungenschaften, welche nach und nach verloren gehen. Sicher
handelt es sich dabei auch um Besitzstände, aber um Nachgeordnete. Nicht im
Elend, wie oft glauben gemacht werden soll, sonder in der Stellung welche die
Arbeiterklasse innerhalb des Reproduktionsprozess einnimmt, liegen die
Potenziale für gesellschaftliche Veränderung. Und das ist durchaus auch eine
Bewusstseinsfrage, denn Du hast Recht, dieser Stellung ist sich die
Arbeiterklasse in diesem Land nicht bewusst.
Aber zurück zur linken Bewegung, sie ist viel zu
schwammig um konkrete gesellschaftliche Alternativen hervorzubringen. Dabei gab
es durchaus Zeiten, als sich Bewegungen ihrem Ziel entsprechend definierten und
benannten. So gab es zum Beispiel in der Geschichte der Arbeiterbewegung eine
sozialistische Bewegung, später eine kommunistische, mit entsprechendem
bürgerlichem Einfluss auch sozialdemokratische und anarchistische Bewegungen.
Sicher habe ich etwas vergessen, nur eine linke Bewegung, die ist neu, bietet
aber die Möglichkeit in sie hinein alles und nichts zu interpretieren.
Alles was den Menschen bewegt, muss durch seinen
Kopf hindurch, frei nach
F.Engel, welche Gestalt es dort annimmt, hängt hingegen sehr von den
Umständen ab und es bleiben Bewegungen, welche das kapitalistische System
konsequent in Frage stellen, nichts anderes übrig als „zu Fuß“ zu gehen, alle
andere Kritik kann durchaus fahrbare Untersetzer benutzen, und kommt somit
schneller voran. … Es sein denn, wir werden zu Fuß immer mehr, so das es uns
gelingt die Straßen zu verstopfen!
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