Zitat:

Es setzt sich nur so viel Wahrheit durch, als wir durchsetzen; der Sieg der Vernunft kann nur der Sieg der Vernünftigen sein. - Bertold Brecht, „Leben des Galilei“

Zitat:

Bedrohlich ist das Volk für die Herrschenden, wenn es ohne Furcht ist.“ -Tacitus (römischer Historiker)

Zitat:

Die Furcht vor Übervölkerung tritt stets in Perioden auf, in denen der bestehende Sozialzustand im Zerfall begriffen ist. August Bebel

Sonntag, 9. Oktober 2011

Gut und Böse: Grundbegriffe …

Gut und Böse: Grundbegriffe der Moral und Ethik zur Beurteilung und Bewertung menschlichen Verhaltens und menschlicher Beziehungen. Vom Standpunkt der sozialistischen Gesellschaftsordnung und ihrer moralischen Anschauungen und Maßstäbe werden individuelles oder auch kollektives moralisches Bewusstsein und Verhalten, gesellschaftliche und zwischenmenschliche moralische Beziehungen als moralisch gut bewertet, wenn sie den objektiven Erfordernissen und Interessen der gesellschaftlichen, kollektiven und persönlichen Entwicklung entsprechen, moralisch als schlecht oder böse bewertet und abgelehnt, wenn sie diesen Interessen widersprechen. Als konkrete Bewertungskriterien moralisch guten bzw. schlechten Verhaltens dienen im gesellschaftlichen und persönlichen Leben die Grundsätze der sozialistischen Moral, die die Grundanforderungen moralisch guten oder richtigen Verhaltens zum Ausdruck bringen und zu ihrer Verwirklichung wiederum der moralischen Bewertung mittels der Begriffe gut und böse bedürfen. Die moralische Bewertung mittels der Begriffe gut und böse besaßen stets einen großen Einfluss auf das Denken und Verhalten der Menschen in der Gesellschaft. Daher war und ist die Auseinandersetzung um den Inhalt und die Kriterien dieser Begriffe stets eine Grundfrage des ideologischen Klassenkampfes zwischen den fortschrittlichen und den reaktionären Kräften in der Geschichte. In der bürgerlichen Moral und Weltanschauung bestehen verschiedene idealistische Interpretationen des Guten und Bösen, deren Ziele es letztlich ist, die moralischen Begriffe von ihrem konkreten gesellschaftlichen Inhalt loszulösen und sie zur Beeinflussung des moralischen Bewusstseins und Verhaltens der werktätigen Menschen im Interesse der Monopolbourgeoisie zu missbrauchen.

Die idealistische Ethik, z.B. die religiöse, verwandelt gut und böse in überirdische Prinzipien, deren Inhalt und Maßstab ein für allemal gegeben, ewig und unveränderlich sei und das Verhalten der Menschen bestimme. Moderne idealistische Versionen leugnen ebenfalls den gesellschaftlichen Bezug von gut und böse. Sie reduzieren diese Begriffe auf rein subjektive Meinungen und Wünsche des isolierten Individuums, beziehen sie auf die „stets einmalige, unvergleichbare moralische Situation“ oder leugnen überhaupt die Möglichkeit einer Definition von gut und böse. Die marxistische Ethik hingegen weist nach, dass moralische Begriffe und Wertungen nur richtig zu verstehen sind, wenn sie auf die konkret-historischen gesellschaftlichen Interessen und die ihnen zugrunde liegenden gesellschaftlichen Verhältnisse und Entwicklungsprozesse zurückgeführt werden. Von dieser einzig wissenschaftlichen Position zeigt sich, dass die verschiedenen Auffassungen von gut und böse, die Wandlung des Inhalts und des Maßstabes dieser Begriffe sowie die ideologische Auseinandersetzung zwischen den sozialistischen und imperialistischen Vorstellungen über gut und böse den Kampf der fortschrittlichen gegen die reaktionären gesellschaftlichen Kräfte mit moralischen Kategorien zum Ausdruck bringen.
Aus „Kulturpolitisches Wörterbuch“ zweite, erweiterte Auflage, Dietz Verlag Berlin 1978, Seite 258/59.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen