Nun gibt es einen neunen Leiter der Stadtinformation in Quedlinburg, eingestellt wurde er um neuen Wind zu generieren, der
Aussage entsprechend so zu sagen als Herzschrittmacher.
In diesem Zusammenhang sei daran erinnert, das am
21.07.2010 in der MZ zur selben Person zu lesen war:
„Auch
auf das Angebot, Michael Riegler bei der QTM zu beschäftigen, habe er
natürlich ausgeschlagen. “Der Mann ist Historiker, kein Touristiker”,
so Bracht. Er habe jedenfalls erst einmal eine einstweilige Verfügung
beim Landgericht beantragt – wegen der Namensgleichheit “Quedlinburger
Stadtinformation”.“
Nur ädern sich die Zeiten, denn am 07.10.2011 war in der selben
Zeitung zu lesen:
„Für
Michael Riegler gibt es derzeit nichts Schöneres, als im Harz zu
arbeiten. … Der 28-jährige Historiker, in Freiburg im Breisgau geboren,
kam vor sechs Jahren aus beruflichen wie privaten Gründen nach
Hedersleben. Seit vier Tagen ist er der neue Chef der Stadtinformation
der Quedlinburg-Tourismus-Marketing GmbH (QTM).“ Nun scheint es
also kein Hindernisgrund mehr zu sein, dass der Mann Historiker und
kein Touristiker ist, was ich übrigens damals schon nicht verstanden
habe. Auch gab es einen Sinnenswandel zum Umfang der Arbeit, hieß es
doch vor über einen Jahr noch:
„und um den Harz als Ganzes zu vermarkten, dafür gebe es den Harzer Tourismusverband.“ wobei
dieser Sinneswandel des Herrn Bracht durchaus zu begrüßen ist, denn
Quedlinburg ist ein ausgezeichneter Ausgangspunkt für die Erschließung
des Harzes und des Harzvorlandes. Keinen Sinneswandel gab es hingegen
in einem anderen Punkt, obwohl der ehemalige Geschäftsführer des oft
geschmähten Konkurrenten eingestellt wurde, gilt für die
Gästeführer nach wie vor:
„was
die Gästeführer betrifft, hält sich Bracht noch zurück. Es werde aber
keinen Stadtführer geben, “der für ihn und für uns läuft”, gibt er sich
kämpferisch.“ Ein wahrer Kämpfer also, nach wie vor, nur wofür?
Ja, es liegt einige
Zeit zwischen den beiden Beiträgen in der MZ und einiges Wasser ist die
Bode hinuntergeflossen, entscheidende Veränderungen hat es aber nicht
gegeben. Immer noch wird ein kindischer Kleinkrieg geführt und mir
gegenüber wurde von einer Kollegin auch die Meinung vertreten, dass es
vom Geschäftsführer der Quedlinburg Tourismus Marketing GmbH ein kluger
Schachzug gewesen sei, diesen Herren abgeworben zu haben. Von jemand
anderen habe ich hingegen erfahren, dass die Trennung vom ehemaligen
Arbeitgeber wohl nicht reibungslos erfolgte sein soll. Letztlich ist
dieses auch weiter nicht von Bedeutung, denn wenn etwas in der
Öffentlichkeit mit der konkurrierenden Information zu tun hatte, war
immer die Rede vom Initiator und Inhaber dieser, oder dem Mönch,
welcher für die „grüne“ Information Führungen realisiert, aber nicht
vom Geschäftsführer. Jedenfalls nicht soweit ich mich erinnern kann,
lasse mich aber gern auch eines besseren belehren.
Nun
ja, was immer auch hinter diesen Wechsel steckt, vielleicht wird ja im
Kampf der Konkurrenten demnächst auch noch der Mönch bei der
Quedlinburg Tourismus Marketing GmbH angestellt, welcher sich zu einem
Ärgernis für die QTM entwickelt hat und meines Erachtens wesentlich
bedeutungsvoller für die geführte Auseinandersetzung ist als der
ehemalige Geschäftsführer der „grünen“ Information! Immerhin scheint
dieser regelrecht vor Beginn der öffentlichen Führungen um die
Touristen zu buhlen und so eine Gruppe um sich zu scharen, welche
durchaus umfangreich sein kann als die der „roten“ Information. Wenn
ich in den letzten Tagen gegen 9.45 Uhr den Marktplatz querte, was
öfters vorkam, konnte ich solches selbst beobachten. Vor der Tür der
QTM waren kam Gäste zu sehen, der Mönch hingegen scharte etliche
Interessenten um sich, besonders bei gutem Wetter.
Und das erfordert Maßnahmen und so wurden erst letzten Mittwoch auf einer Veranstaltung des
Gästeführervereins
die Gästeführer, zumindest jene welche regelmäßig mit Führungen von der
QTM GmbH bedacht werden, aufgefordert, 15 Minuten vor Beginn der
öffentlichen Führung ihr Schildchen tragend vor Ort zu sein. Nur kann
dem Mönch ein Vorwurf gemacht werden? Eigentlich genauso wenig wie
seiner Kollegien der Hexe, zwar mögen die Führungen von der Qualität
her umstritten sein und auch eine
gefundene Kritik
fällt nicht grade positiv aus, aber auch er muss sich seinen
Lebensunterhalt verdienen. Außerdem kann in Quedlinburg ein jeder
führen, wenn es sich nur berufen fühlt, qualitative Vorraussetzungen
müssen nicht erfüllt werden, was von Seiten der Stadt gern mit
Wettbewerbsfreiheit begründet wird. So steht nicht die Qualität der
Führungen im Fordergrund, sondern der Wettbewerb, dessen Ausgang alles
andere als feststeht. Dass es anders geht, dafür finden sich übrigens
auch Beispiele in Quedlinburg. Im Zusammenhang mit den Mönchsführungen
könnte durchaus auch Lernfähigkeit unterstellt werden, immerhin ist er
nicht erst seit gestern unterwegs, letztlich entscheiden aber die
Touristen wo sie sich anschließen und wenn es der Mönch besser versteht
auf die Leute zuzugehen, sie anzusprechen und zu animieren ihn auf eine
Stadtführung zu begeleiten, liegt es nicht unbedingt nur am Mönch und
an der Zeit seines Führungsbeginns. Ob die Gäste anschließend
enttäuscht sind, spielt nicht wirklich eine Rolle im Spiel der Kräfte
des Marktes, es zählt nur der momentane Erfolg.
Übrigens lernte ich
vor ca. 14 Tagen eine Gruppe von Touristen kennen, sie riefen mich an
um die Aegidiikirche zu besichtigen. Ich führte die 9 Personen ca. eine
Stunde durch die Kirche, vergaß dabei aber nicht zu erwähnen, dass ich
auch Stadtführungen durchführe. Als sich die Gäste dann verabschiedeten
wurde ich gefragt ob ich nicht Zeit hätte sie am nächsten Tag durch die
Stadt zu führen. Ich hatte Zeit und wir trafen uns am nächsten Tag um
11.00 Uhr. Am Ende der Führung bedankten sie sich, waren zufrieden und
eröffneten mir dass sie eigentlich keine Stadtführungen mehr machen
wollten, da sie schon enttäuscht wurden. Dabei ist gerade Quedlinburg
auf Grund des umfassenden historischen Erbes eine Stadt für
„Widerholungstäter“, viele Gäste die einmal hier gewesen sind kommen
wieder.
Letztlich geht es aber in der Auseinandersetzung zwischen den
Informationen nicht um Qualität sondern ums Geld, ums Geschäft und die
Gäste, welche der Mönch oder andere von der Quedlinburg Tourismus
Marketing GmbH gemiedene und/oder verprellte Gästeführer führen, kommen
dieser zumindest direkt nicht zu gute.
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