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Bildschirmfoto 2018-06-18, 10:28 Uhr |
Am
16. Juni hatte ich zu einer Veranstaltung
auf Facebook einen Kommentar hinterlassen, ein Kommentar war dort
schon geschrieben, auf welchen es am Samstag eine Antwort gegeben
hat.
Mein
Kommentar hingegen ist bis heute nicht freigeschaltet. Liegt
vielleicht daran, dass ich in diesem Kommentar auf einen Beitrag
verwiesen habe, in welchen ich mich zu früherer Zeit einmal mit der
Sprengung einer Kirche und dessen Hintergründe auseinandergesetzt
habe. Folgenden
Kommentar hatte ich hinterlassen:
„Die
Instrumentalisierung von Kirchenabrissen in der DDR ist nicht neu,
die eigentlichen Ursachen werden dabei gern vergessen, auch vergessen
wird, dass in der BRD ebenfalls Kirchen abgerissen wurden und werden.
Hier ein etwas älterer Beitrag, welcher dieses Thema aufgreift und
sich mit einem Kirchenabriss und dessen medialer Spiegelung
auseinandersetzt: klick
Im Internet sind übrigens eine Reihe von Beispielen zu finden,
weshalb und warum heute noch Kirchen abgerissen werden … und das
ohne DDR ...“
Auf
der Facebook-Seite
der Landeszentrale für politische Bildung Sachsen-Anhalt, wurde auf
diese Veranstaltung genannter Institution verwiesen, dort hatte
ich wie folgt kommentiert:
„Schon
interessantes Thema, allerdings sehr einseitig betrachte und ohne zu
berücksichtigen, dass es in der DDR eine strikte Trennung von Stadt
und Kirche gegeben hat. Von solch einer Trennung kann in der BRD nur
geträumt werden. Dabei werden Kirchenabrisse in der DDR wie oben
immer dem Staat in die Schuhe geschoben, die Kirche als Institution
wäscht ihre Hände in Unschuld. Nur wie verhält es sich mit
Kirchenabrissen, was sind die wirklichen Gründe? Die DDR gibt es
seit vielen Jahren nicht mehr, Kirchen werden allerdings nach wie vor
abgerissen, warum wohl?
Im verlinkten Beitrag geht es in erster Linie um die katholische Kirche*, die
Probleme sind allerdings in der evangelischen Kirche* zumindest ähnlich!
(*Kirche als Institution)
Letztlich werden Kirchenabrisse in
der DDR politisch interpretiert, die unchristliche DDR eben,
Kirchenabrisse in der BRD hingegen sind so ziemlich normal und haben
etwas mit dem Schwund der Kirchengemeinden zu tun. Erinnert sei in
diesem Zusammenhang, dass in Sachsen-Anhalt ca. 17% der Bevölkerung
konfessionell gebunden sind, der Rest nicht! Also, was soll es,
weniger Christen, brauchen weniger Kirchen, das ist in der BRD so und
das war in der DDR so! …“
Landeszentrale
für politische Bildung, hört sich ja nicht schlecht an, allerdings
wenn die Inhalte betrachtet, die Aussagen berücksichtigt, handelt es
sich eher um eine Landeszentrale für politische Propaganda! Auf
der Seite
der Landeszentrale für politische Bildung ist
zwar zu lesen: „Die
Landeszentrale für politische Bildung
bietet
… Möglichkeiten,
politisches Engagement und eine demokratische Streitkultur
kennenzulernen und einzuüben, ...“, allerdings ist es damit nicht
weit her, wenn schon einfache, wenn auch kritische, Kommentare zur
Veranstaltungsankündigung in der Warteschleife gelassen werden.
Während
der Wartezeit hatte ich folgende Gedanken niedergeschrieben:
Es
ist schon interessant und die ideologische Kriegsführung ist im
vollen Gange, nicht nur das wieder Kriege vorbereitet und geführt
werden, es werden auch alte Kämpfe weiter ausgefochten. Verwundern
sollte dieses allerdings nicht, handelt es sich dabei doch um den
allgemein verpönten, allerdings um so heftiger heute weitestgehend
von einer Seite geführten
Klassenkampf.
Einst wurde dieser sogar zwischen Staaten ausgetragen, als es das
sozialistische Lager noch gab, heute kommt er etwas bescheidener
daher, so sind die Nachwehen des Sozialismus um so deutlicher
zu spüren, je mehr sich mit der Vergangenheit sozialistischen Seins
auseinandergesetzt wird.
Allerdings
wurde der einen Klasse ihr Klassenbewusstsein ziemlich intensiv aus
den Schädel geschlagen, was dazu führte,
dass die Herrschaft fast uneingeschränkt ausgeübt werden kann.
Damit das auch in Zukunft so bleibt, darf dieses Bewusstsein nicht
wieder in die Köpfe der Proletarier zurückkehren und so wird gerade
die Erinnerung an den Sozialismus ganz bewusst gestaltet. Politische
Bildung wird dergleichen genannt, allerdings ist es sinnvoll
gelegentlich etwas genauer zu schauen, wer hinter so mancher Erwägung
steht. Dass die Grundstrukturen gegenwärtigen
gesellschaftlichen
Seins dabei fest geklopft und als Dogma postuliert werden,
verwundert eigentlich
nicht.
Allerdings
muss
zu diesem Zweck Geschichte Interessen-spezifisch
aufgearbeitet,
insbesondere
eben auch die sozialistische Geschichte!
Sozialismus
soll es als gesellschaftliche Alternative zum Kapitalismus nicht
mehr geben!
Das
Religionen zu diesem Zweck gern genutzt werden, versteht sich von
selbst, besonders wenn diese von Staatswegen mit
Privilegien
hofiert
und mit Geld
geschmiert
werden. Im
Gegensatz zum bundesdeutschen Staatswesen waren in der DDR Stadt und
Kirche strickt getrennt, die Kirchen hatten ihre Privilegien
verloren, konnten allerdings frei agieren und waren nach wie vor
Eigentümer von Grund, Boden und Gebäuden. Mit letzteren wird sich
gern auseinandergesetzt, sind sie doch auch als kulturelles Erbe
anzusehen und spiegeln
oft nicht nur den Geist längst vergangener Zeiten. Da das System des Kapitals
sehr gern auch kriegerisch daherkommt, allerdings die Amtskirchen,
bei aller Friedensbeteuerungen, es auch immer verstanden sich damit
zu engagieren und solche Erwägungen in ihrem Interesse zu
unterstützen, werden
sie in ihrer Bedeutung hochgelobt.
Das traf auch für die zwei großen Kriege im letzten Jahrhundert zu,
wo letzterer dieses Land nicht unzerstört zurückgelassen hat, mehr
Menschen als
im ersten sterben
mussten und viel Kulturgut zerstört und beschädigt wurde. Im
Ergebnis des letzten großen Krieges entstanden auf betreiben der
westlichen Besatzungsmächte zwei deutsche Staaten. Der eine setzte
konsequent den einmal eingeschlagenen imperialistischen Weg fort, im
anderen wurde neues Versucht, in dem nach einiger Zeit der Trennung
beschlossen wurde eine sozialistische Gesellschaft aufzubauen. Das
aller Anfang schwer und es nicht einfach ist neue Wege zu gehen,
kann erkannt werden, wenn der Blick in die Geschichte gewagt wird.
Und so kam es, dass das sozialistische System in Europa versagte und
die Kräfte des Kapitals den Kampf erst einmal gewannen. Frohlockend
wurde sogar das Ende der Geschichte verkündet und die
kapitalistischen Verhältnisse als die Krone, weil höchste Blüte des
gesellschaftlichen Seins, gepriesen!
Aber
Zeit vergeht, Entwicklungen setzen sich fort, Widersprüche
verschärfen sich und Menschen suchen nach Alternative zu den
gesellschaftlichen Verwerfungen, welche das kapitalistische System
hervorbringt. Die verschiedensten Gedanken werden gedacht, meistens
dahingehend, dass kapitalistische System zu reformieren, aber auch
andere Gedanken tauchen wieder auf, wenn festgestellt wird, dass
dieses System nicht reformierbar ist, dass Probleme nicht gelöst
werden können, wenn die Ursachen für diese Probleme erhalten
bleiben und so besteht die Gefahr, dass eine gesellschaftliche
Alternative gesucht wird. ...
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