Produkt menschlicher
Arbeit, das gesellschaftliche Bedürfnisse befriedigt und für den
Austausch produziert wird. Die Ware gelangt über den Austausch (Kauf und
Verkauf) in die produktive oder die nichtproduktive Konsumtion. Der
Warencharakter eines Arbeitsprodukts ist keine natürliche, sondern eine
gesellschaftliche Eigenschaft, die es unter den Verhältnissen
gesellschaftlicher Arbeitsteilung annimmt. Jede Ware stellt die
dialektische Einheit zweier Grundeigenschaften dar, die ihr Wesen
bilden: Gebrauchswert und Wert. Als Gebrauchswert befriedigt die Ware
menschliche Bedürfnisse der verschiedensten Art. Als Wert verkörpert die
Ware gesellschaftlich notwendige Arbeit der Warenproduzenten; der Wert
liegt dem Austausch zugrunde und erscheint als Tauschwert. Dieser
Doppelcharakter der Ware (Gebrauchswert und Wert) entspricht dem
Doppelcharakter der Arbeit als konkrete und abstrakte Arbeit sowie aus
dem Produktionsprozess in seiner Einheit als Arbeits- und
Wertbildungsprozess. Als Gebrauchswerte, die das Ergebnis der konkreten
Arbeit sind, können die qualitativ unterschiedlichen Waren quantitativ
nicht verglichen werden. Ein quantitativer Vergleich verschiedener Waren
ist nur über den Wert möglich.
Sie
tauschen sich aus im Verhältnis ihrer Wertgröße, also entsprechend der
in ihnen enthaltenen gesellschaftlich notwendigen (abstrakten) Arbeit
(Wertgesetz). Der in der Ware enthaltene innere Widerspruch zwischen
Gebrauchswert und Wert tritt im Warenaustausch als äußerer Widerspruch
von Ware und Geld in Erscheinung. Der Widerspruch der
warenproduzierenden Arbeit tritt in dem Widerspruch zwischen
Gebrauchswert und Wert zutage und wird unter den Bedingungen des
Privateigentums an Produktionsmitteln äußerlich sichtbar im
Auseinanderfallen der Produktions- und Realisierungsbedingungen, in dem
damit verbundenen Kampf um den Absatz und im Konkurrenzkampf der
Warenproduzenten. Im Kapitalismus nehmen praktisch alle Arbeitsprodukte
Warenform an; auch die Arbeitskraft wird zur Ware. Dadurch verschärfen
sich die Widersprüche der kapitalistischen Warenproduktion ständig.
Im Sozialismus ist der
Doppelcharakter der Ware nicht mehr Ausdruck unlösbarer Widersprüche.
Die Ware erfüllt auch im Sozialismus die drei Bedingungen ihrer
Existenz: Sie ist Produkt menschlicher Arbeit, das ein bestimmtes
gesellschaftliches Bedürfnis befriedigt, und wird für den Austausch
produziert. Die qualitative Besonderheit sozialistischer
Produktionsverhältnisse besteht darin, dass die Arbeitskraft keine Ware
mehr ist, dass Grund und Boden aufhören, Spekulationsobjekt zu sein,
und Produktionsmittel nicht entgegen den gesellschaftlichen Bedürfnissen
erworben und genutzt werden dürfen.
Die in den sozialistischen
Kombinaten, Betrieben und Genossenschaften usw. planmäßig verausgabte
warenproduzierende Arbeit, ihr Ziel und sozialer Inhalt, die sie
ausdrückenden qualitativ neuen gesellschaftlichen Beziehungen finden im
sozialistischen Produktionsprozess und seinen Resultaten ihren
Niederschlag. Die von den sozialistischen Warenproduzenten hergestellten
materiellen Güter verkörpern den durch die konkrete Arbeit
hervorgebrachten Gebrauchswert und den durch die abstrakte Arbeit
geschaffenen Wert. Die in der sozialistische Produktionsweise
produzierte Ware ist das Produkt der von Ausbeutung befreiten Arbeit der
Werktätigen, das in den Betrieben zur Befriedigung der
gesellschaftlichen und persönlichen Bedürfnisse planmäßig erzeugt wurde
und durch den Austausch in die Produktive oder die individuelle
Konsumtion gelangt.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen