Zitat:

Es setzt sich nur so viel Wahrheit durch, als wir durchsetzen; der Sieg der Vernunft kann nur der Sieg der Vernünftigen sein. - Bertold Brecht, „Leben des Galilei“

Zitat:

Bedrohlich ist das Volk für die Herrschenden, wenn es ohne Furcht ist.“ -Tacitus (römischer Historiker)

Zitat:

Die Furcht vor Übervölkerung tritt stets in Perioden auf, in denen der bestehende Sozialzustand im Zerfall begriffen ist. August Bebel

Montag, 7. Februar 2011

Die Ware

Produkt menschlicher Arbeit, das gesellschaftliche Bedürfnisse befriedigt und für den Austausch produziert wird. Die Ware gelangt über den Austausch (Kauf und Verkauf) in die produktive oder die nichtproduktive Konsumtion. Der Warencharakter eines Arbeitsprodukts ist keine natürliche, sondern eine gesellschaftliche Eigenschaft, die es unter den Verhältnissen gesellschaftlicher Arbeitsteilung annimmt. Jede Ware stellt die dialektische Einheit zweier Grundeigenschaften dar, die ihr Wesen bilden: Gebrauchswert und Wert. Als Gebrauchswert befriedigt die Ware menschliche Bedürfnisse der verschiedensten Art. Als Wert verkörpert die Ware gesellschaftlich notwendige Arbeit der Warenproduzenten; der Wert liegt dem Austausch zugrunde und erscheint als Tauschwert. Dieser Doppelcharakter der Ware (Gebrauchswert und Wert) entspricht dem Doppelcharakter der Arbeit als konkrete und abstrakte Arbeit sowie aus dem Produktionsprozess in seiner Einheit als Arbeits- und Wertbildungsprozess. Als Gebrauchswerte, die das Ergebnis der konkreten Arbeit sind, können die qualitativ unterschiedlichen Waren quantitativ nicht verglichen werden. Ein quantitativer Vergleich verschiedener Waren ist nur über den Wert möglich.
Sie tauschen sich aus im Verhältnis ihrer Wertgröße, also entsprechend der in ihnen enthaltenen gesellschaftlich notwendigen (abstrakten) Arbeit (Wertgesetz). Der in der Ware enthaltene innere Widerspruch zwischen Gebrauchswert und Wert tritt im Warenaustausch als äußerer Widerspruch von Ware und Geld in Erscheinung. Der Widerspruch der warenproduzierenden Arbeit tritt in dem Widerspruch zwischen Gebrauchswert und Wert zutage und wird unter den Bedingungen des Privateigentums an Produktionsmitteln äußerlich sichtbar im Auseinanderfallen der Produktions- und Realisierungsbedingungen, in dem damit verbundenen Kampf um den Absatz und im Konkurrenzkampf der Warenproduzenten. Im Kapitalismus nehmen praktisch alle Arbeitsprodukte Warenform an; auch die Arbeitskraft wird zur Ware. Dadurch verschärfen sich die Widersprüche der kapitalistischen Warenproduktion ständig.
Im Sozialismus ist der Doppelcharakter der Ware nicht mehr Ausdruck unlösbarer Widersprüche. Die Ware erfüllt auch im Sozialismus die drei Bedingungen ihrer Existenz: Sie ist Produkt menschlicher Arbeit, das ein bestimmtes gesellschaftliches Bedürfnis befriedigt, und wird für den Austausch produziert. Die qualitative Besonderheit sozialistischer Produktionsverhältnisse besteht darin, dass die Arbeitskraft keine Ware mehr ist, dass Grund und Boden aufhören, Spekulationsobjekt zu sein, und Produktionsmittel nicht entgegen den gesellschaftlichen Bedürfnissen erworben und genutzt werden dürfen.
Die in den sozialistischen Kombinaten, Betrieben und Genossenschaften usw. planmäßig verausgabte warenproduzierende Arbeit, ihr Ziel und sozialer Inhalt, die sie ausdrückenden qualitativ neuen gesellschaftlichen Beziehungen finden im sozialistischen Produktionsprozess und seinen Resultaten ihren Niederschlag. Die von den sozialistischen Warenproduzenten hergestellten materiellen Güter verkörpern den durch die konkrete Arbeit hervorgebrachten Gebrauchswert und den durch die abstrakte Arbeit geschaffenen Wert. Die in der sozialistische Produktionsweise produzierte Ware ist das Produkt der von Ausbeutung befreiten Arbeit der Werktätigen, das in den Betrieben zur Befriedigung der gesellschaftlichen und persönlichen Bedürfnisse planmäßig erzeugt wurde und durch den Austausch in die Produktive oder die individuelle Konsumtion gelangt.



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