die Beziehungen, die in
der praktischen und erkennenden Tätigkeit des Menschen zwischen der
Natur und den gesellschaftlichen Verhältnissen einerseits und dem
Menschen anderseits existieren. Objekt und Subjekt sind korrelative
Begriffe, die die zwei entgegengesetzten Seiten jeder menschlichen
Tätigkeit widerspiegeln. Das Objekt ist der in seiner materiellen
Existenz vom Subjekt unabhängige Gegenstand, auf den die aktive
Tätigkeit des Subjekts, die Praxis und die Erkenntnis, gerichtet ist.
Die ganze materielle Welt kann der Möglichkeit nach zum Objekt der
Erkenntnis und der Praxis werden; diese Möglichkeit verwandelt sich aber
nur im geschichtlichen Prozess der praktisch-gegenständlichen und
geistigen Aneignung der materiellen Welt in konkret-historische
Wirklichkeit, indem die Menschen auf der Grundlage ihrer Produktivkräfte
und ihres bereits erworbenen Wissens immer weitere Bereiche in ihren
materiellen Lebensprozess einbeziehen und damit tatsächlich zum Objekt
machen. Das Subjekt ist der praktisch tätige und erkennende
Mensch, dessen praktische und geistige Aktivität auf konkrete Objekte
gerichtet ist.
Im
gesellschaftlichen Gesamtprozess ebenso wie im gesellschaftlichen
Erkenntnisprozess ist die menschliche Gesellschaft einer bestimmten
Entwicklungsstufe das Subjekt; in den geschichtlichen Aktionen
verschiedener Art und in den Erkenntnisprozessen treten Völker, Klassen,
Gruppen, Parteien, Kollektive als Subjekt auf und in den verschiedenen
Formen der individuellen Tätigkeit der einzelnen Mensch. Auf der
Grundlage des gesellschaftlichen Eigentums an den Produktionsmitteln,
der politischen Macht der Arbeiterklasse und der politisch moralischen
Einheit des Volkes entsteht erstmalig in der Geschichte des Sozialismus
ein gesellschaftliches Gesamtsubjekt unter Führung der Arbeiterklasse
und ihrer marxistisch-leninistischen Partei. In der
Objekt-Subjekt-Dialektik werden die Erfordernisse und Möglichkeiten des
praktischen Handelns und der Inhalt der erkennenden Tätigkeit vom Objekt
bestimmt, ebenso die historisch-konkrete Existenzweise des Subjekts mit
seinen Bedürfnissen und Interessen; das Subjekt ist die aktive, das
Objekt die zu verändernde Seite innerhalb der Objekt-Subjekt-Dialektik.
Angelehnt an: Kleines politisches Wörterbuch, sechste Auflage, Dietz Verlag Berlin 1986, Seite 683/84.
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