Eine durchaus
interessante
Auseinandersetzung,
sie zeugt von vermeidlich westlicher Unkenntnis und den Versuch
Lücken zu schließen. Die Auseinandersetzung ist eher
kleinbürgerlich, westlich verortet, in Ostdeutschland, richtiger in
der DDR wurde sich mit diesem Thema intensiv auseinandergesetzt, auf
weltanschaulich materialistischer Basis. Was Völkermord war, wurde
auch als Völkermord bezeichnet, die eigentlichen Gründe erkannt und
offenbart, der religiöse Gesichtspunkt spielte in der
geschichtlichen Betrachtung eine untergeordnete Rolle, ohne
allerdings die Rolle der Religion zu negieren. Aber auch das ist
Geschichte, auch im Osten sind die Menschen im Westen angekommen und
beten oft das nach, was ihnen vorgebetet wird. Allerdings noch nicht
mit der Effizienz wie es im Westen der Fall ist.
Der erste Beitrag ist
ein oberflächlicher Verriss, es kann nicht sein, was nicht sein
darf, das religiöse Moment steht im Vordergrund, der zweite Beitrag,
die Antwort des Angegriffenen, ist dagegen keine einfache
Zurückweisung, sondern das Bekenntnis eines Suchenden auf dem Weg
zur Erkenntnis.
Es macht Sinn sich
auch in dieser Auseinandersetzung mit den verschiedensten
Begrifflichkeiten auseinanderzusetzen und Sinn und Zweck der
Verwendung bestimmter Begriffe zu hinterfragen. Die Diskussion ist
mir als E-Mail zugänglich gewesen, alle Beiträge dazu habe ich
nicht gelesen, weil über eine Liste verbreitet, deren Beiträge ich
in der Regel ungelesen lösche. Über einen anderen Weg auf diese
Auseinandergesetzt aufmerksam gemacht, habe ich die Beiträge
gelesen, bin den weiteren Links allerdings nicht gefolgt, es reichte,
was zu lesen!
„Wer die
Vergangenheit kontrolliert, kontrolliert die Zukunft“, hat Georg
Orwell einst festgestellt und da ist durchaus etwas dran, dabei ist
die Vergangenheit letztlich nur über das Wissen über die
Vergangenheit und dessen Darstellung zu kontrollieren. Oft wird sich
dabei nicht über bestimmte historischen Ereignisse gestritten,
sondern über deren Interpretation, Wertung und Einordnung im geschichtlichen Sein.
Was die Verwendung von
Begriffen anbelangt, so sei auch über den oft verwendeten Begriff
Holocaust nachzudenken, was in der Antwort auf den Anschuldigungen im
verlinkten Text in gewisser weise auch getan wird. In einem Anderen
Zusammenhang hatte ich zur Verwendung des Begriffes folgendes
geschrieben:
Der
Begriff Holocaust im verwendeten Zusammenhang mit dem Völkermord an
den Juden durch den deutschen Faschismus, ist in der alten BRD seit
1979 genutzt worden und das sozusagen zu PR-Zwecken! In der DDR wurde
bedingt vom Völkermord an den Juden gesprochen, ohne allerdings das
Ausmaß des Völkermordes wären der faschistischen Diktatur, bis zum
Ende des zweiten Weltkriegs in seiner Gesamtheit zu verharmlosen.
Der
Sinn dieser Verwendung des Begriffes besteht darin, den Völkermord
an den Juden als etwas besonderes heraus - und darzustellen, ihn über
den Völkermord an sich zu heben und diesen damit zu verharmlosen.
Das hat auch gut funktioniert, in allgemeinen Diskussionen um die
Verbrechen der deutschen Faschisten wird sich auf den Holocaust
konzentriert, der Völkermord an den Menschen in der Sowjetunion,
über 27 Millionen Tote, an den Polen, über 6 Millionen Tote und es
wären noch weitere Völker zu nennen, wird gern unter den Tisch
fallen gelassen. Damit gelingt es den Boden für neue Kriege mit
deutscher Beteiligung zu bereiten, denn es wäre ja nicht so schlimm,
wenn nicht der Holocaust gewesen wäre. Die menschenverachtende Tat
war so nicht der Krieg gegen die Völker an sich, sondern der
Völkermord an den Juden! Wenn aber nicht vom Holocaust, sondern vom
Völkermord die Rede ist, dann ist relativ leicht festzustellen, dass
andere Völker ebenfalls betroffen und die Folgen wesentlich
umfassender waren. Der Holocaust hingegen taugt die
Folgen einzugrenzen, die Anwendung des Begriffes dient der
Manipulation und ist eine Verhöhnung der Opfer.
Übrigens:
„Religiöse
Juden haben sich gegen die Verwendung dieses Wortes ausgesprochen,
weil das Brandopfer der Torah ein Gott dargebrachtes Opfer sei, und
derjenige, der es darbringt, sich in der Obhut Gottes wisse.
"Holocaust" würde in diesem Sinne bedeuten, dass die Juden
von Gott als Brandopfer gefordert wurden und dass somit die Ermordung
von 6 Millionen Juden religiös legitimiert war.“ Quelle:
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