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Bildschirmfoto 2018-01-04 15:01 Uhr |
„Bedrohlich
ist das Volk für die Herrschenden, wenn es ohne Furcht ist.“
Tacitus
Es
geht um Gewalt und so wurde auf Facebook ein Beitrag
verlinkt und kommentiert, zum Beitrag und Kommentar gab es weitere
Kommentare, manche regten zur Diskussion an, wobei die Diskussion
durchaus kontrovers. Der Beitrag selbst endet mit folgender Aussage:
„Selbst
Männer, die sich für komplett harmlos halten, können etwas dafür
tun, dieses Klima der Angst zu ändern. Wenn Sie zum Beispiel abends
auf der Straße allein hinter einer Frau laufen und diese Ihre
Schritte hört, oder wenn Sie ihr entgegenkommen, wechseln Sie doch
die Straßenseite. Sie ahnen nicht, wie erleichternd das sein kann.“
Nur
welche Konsequenzen hätte die Umsetzung dieser Aussage? Getrennte
Straßenseiten für Männer und Frauen, der Gewalt nachgebend, sich
von Gewaltvermutung leiten lassen, sein Leben darauf einstellen?
Angst gesteuert immer auf der Hut, es könnte ja etwas passieren?
Nicht
umsonst habe ich oben Tacitus zitiert, da es auch mit solchen
Beiträgen darum geht das Volk in Furcht zu halten und am besten ist
es, wenn das Volk vor sich selbst Angst hat. Die Medien leisten ganze
Arbeit, berichtet wird über Ausnahmen, welche dank der
Berichterstattung zur vermeidlichen Regel hoch stilisiert werden, die
eigentlichen Probleme der Menschen oft negierend. Wenn ein Blick auf
das Fernsehprogramm geworfen wird, so strotzt dieses geradewegs vor
Gewalt, selbst zu Weihnachten, ein Fest welches gern als Fest der
Liebe verkauft wird, gab es überwiegend Mord und Totschlag, bis hin
zu apokalyptischen Weltuntergenszenarien!
Wie
ist es um eine Welt bestellt, in welcher es notwendig ist, die
Menschen in einen permanenten Angstzustand zu halten, vor allen in
dem Misstrauen unter den Menschen gesät wird?
Zur
Diskussion in den Weiten des (a)sozialen Netzwerks Facebook, habe ich
folgenden Kommentar hinterlassen:
Der
männliche Mann ist maskulin und von der Veranlagung her kriegerisch,
oder doch nur gewalttätig? Gewaltig, die Gewallt, wenn sie
angewendet gegen Frauen, dem schwachen Geschlecht, hau drauf, hau
drein, oder lasse es lieber sein? Gewalt nimmt Gestalt an weil es
Männer und Frauen gibt?
Nun
möge es so sein, in althergebrachter christlicher Tradition, die
Ursachen liegen allerdings weiter zurück, nicht in der
Gesellschaft als Mensch begann sich vom Affen zu distanzieren und
alle Verrichtungen noch gemeinsam vorgenommen wurden. Die Entwicklung
ging weiter, es wurde gejagt und gesammelt und begonnen
die Arbeit zu teilen, die Männer gingen auf die Jagd und die Frauen
bewachten das Feuer …, ja das Feuer ist schuld!?
Nun war das kein
Prozess von zwei, drei Generationen, sondern zog sich über
Jahrtausende hin, prägte so die Menschen, es entwickelten sich
verschiedene Wege mit Problemen fertig zu werden. Auf der Jagt gab es
für Männer nur zwei Möglichkeiten Probleme mit dem gejagten Wild
zu bewältigen, angreifen, oder wegrennen. Von beidem wurde rege
Gebrauch gemacht und prägte so über die Jahrtausende das
Bewusstsein und bis heute die Handlungsweise vieler Männer. Die
Arbeitsteilung ging weiter und mit weiterer Arbeitsteilung entstand
das Mehrprodukt, es konnte gehandelt werden und schuf die Freiheit
sich mit anderen Problemen auseinanderzusetzen, als das heranschaffen
der täglichen Nahrung. Im Laufe der Entwicklung kam es zur Teilung
von geistiger und körperlicher Arbeit und zur Spaltung in der
Gesellschaft. Dabei ging das Matriarchat dem Patriarchat voraus, die
Königin der Sumer, eine der letzten matriarchalischen
Gesellschaften, nahm sich jedes Jahr einen neuen König, als das Jahr
um war, wurde dieser geopfert, später allerdings konnte auch
stellvertretend geopfert werden.
Ja
so war das damals und irgendwann änderte sich das Verständnis vom
Verhältnis Mann und Frau, auf Grund sich verändernder
gesellschaftlicher Verhältnisse. Gut übrigens heute zu erkennen,
wenn religiöse Entwicklungen betrachtet werden. Die griechische
Mythologie ist ein gutes Beispiel, vor allen die Entwicklung der
Götterwelt und die wechselnde Rolle der Frauen, oder des weiblichen. Bis zu den
monotheistischen Religionen war es eine weite Entwicklung, sie
setzten die Sesshaftigkeit der Menschen voraus und in ihnen werden
klare Eigentumsrechte definiert. Die Frau spielt dort nur noch eine
untergeordnete Rolle, der Gott ist männlich, was im praktischen
Leben nichts anderes bedeutet, als das der Mann Gott ist!
Die
Gewalt über welche heute zu reden ist, ist gesellschaftlicher Natur,
sie ist nicht natürlich, entspringt nicht dem natürlichen Anlagen
des Menschen, sondern sie hat gesellschaftliche Ursachen, entspringt
und entspricht den jeweiligen gesellschaftlichen Verhältnissen. Wir
sollten uns davor hüten, den Mann als potenziell gewalttätig
einzustufen, weil er Mann ist und die Frau als Opfer darzustellen,
weil sie Frau ist! Der Mann ist gewalttätig, weil die
gesellschaftlichen Verhältnisse ihn dazu machen, die Frau ist
Opfer, weil die gesellschaftlichen Verhältnisse sie nicht nur dazu
macht, sondern auch das Opfer brauchen!
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