Zitat:

Es setzt sich nur so viel Wahrheit durch, als wir durchsetzen; der Sieg der Vernunft kann nur der Sieg der Vernünftigen sein. - Bertold Brecht, „Leben des Galilei“

Zitat:

Bedrohlich ist das Volk für die Herrschenden, wenn es ohne Furcht ist.“ -Tacitus (römischer Historiker)

Zitat:

Die Furcht vor Übervölkerung tritt stets in Perioden auf, in denen der bestehende Sozialzustand im Zerfall begriffen ist. August Bebel

Donnerstag, 4. Januar 2018

Nicht umsonst habe ich oben Tacitus zitiert, ...

Bildschirmfoto 2018-01-04 15:01 Uhr
Bedrohlich ist das Volk für die Herrschenden, wenn es ohne Furcht ist.“ Tacitus
Es geht um Gewalt und so wurde auf Facebook ein Beitrag verlinkt und kommentiert, zum Beitrag und Kommentar gab es weitere Kommentare, manche regten zur Diskussion an, wobei die Diskussion durchaus kontrovers. Der Beitrag selbst endet mit folgender Aussage:
Selbst Männer, die sich für komplett harmlos halten, können etwas dafür tun, dieses Klima der Angst zu ändern. Wenn Sie zum Beispiel abends auf der Straße allein hinter einer Frau laufen und diese Ihre Schritte hört, oder wenn Sie ihr entgegenkommen, wechseln Sie doch die Straßenseite. Sie ahnen nicht, wie erleichternd das sein kann.“
Nur welche Konsequenzen hätte die Umsetzung dieser Aussage? Getrennte Straßenseiten für Männer und Frauen, der Gewalt nachgebend, sich von Gewaltvermutung leiten lassen, sein Leben darauf einstellen? Angst gesteuert immer auf der Hut, es könnte ja etwas passieren?
Nicht umsonst habe ich oben Tacitus zitiert, da es auch mit solchen Beiträgen darum geht das Volk in Furcht zu halten und am besten ist es, wenn das Volk vor sich selbst Angst hat. Die Medien leisten ganze Arbeit, berichtet wird über Ausnahmen, welche dank der Berichterstattung zur vermeidlichen Regel hoch stilisiert werden, die eigentlichen Probleme der Menschen oft negierend. Wenn ein Blick auf das Fernsehprogramm geworfen wird, so strotzt dieses geradewegs vor Gewalt, selbst zu Weihnachten, ein Fest welches gern als Fest der Liebe verkauft wird, gab es überwiegend Mord und Totschlag, bis hin zu apokalyptischen Weltuntergenszenarien!
Wie ist es um eine Welt bestellt, in welcher es notwendig ist, die Menschen in einen permanenten Angstzustand zu halten, vor allen in dem Misstrauen unter den Menschen gesät wird?
Zur Diskussion in den Weiten des (a)sozialen Netzwerks Facebook, habe ich folgenden Kommentar hinterlassen:
Der männliche Mann ist maskulin und von der Veranlagung her kriegerisch, oder doch nur gewalttätig? Gewaltig, die Gewallt, wenn sie angewendet gegen Frauen, dem schwachen Geschlecht, hau drauf, hau drein, oder lasse es lieber sein? Gewalt nimmt Gestalt an weil es Männer und Frauen gibt?
Nun möge es so sein, in althergebrachter christlicher Tradition, die Ursachen liegen allerdings weiter zurück, nicht in der Gesellschaft als Mensch begann sich vom Affen zu distanzieren und alle Verrichtungen noch gemeinsam vorgenommen wurden. Die Entwicklung ging weiter, es wurde gejagt und gesammelt und begonnen die Arbeit zu teilen, die Männer gingen auf die Jagd und die Frauen bewachten das Feuer …, ja das Feuer ist schuld!? 
Nun war das kein Prozess von zwei, drei Generationen, sondern zog sich über Jahrtausende hin, prägte so die Menschen, es entwickelten sich verschiedene Wege mit Problemen fertig zu werden. Auf der Jagt gab es für Männer nur zwei Möglichkeiten Probleme mit dem gejagten Wild zu bewältigen, angreifen, oder wegrennen. Von beidem wurde rege Gebrauch gemacht und prägte so über die Jahrtausende das Bewusstsein und bis heute die Handlungsweise vieler Männer. Die Arbeitsteilung ging weiter und mit weiterer Arbeitsteilung entstand das Mehrprodukt, es konnte gehandelt werden und schuf die Freiheit sich mit anderen Problemen auseinanderzusetzen, als das heranschaffen der täglichen Nahrung. Im Laufe der Entwicklung kam es zur Teilung von geistiger und körperlicher Arbeit und zur Spaltung in der Gesellschaft. Dabei ging das Matriarchat dem Patriarchat voraus, die Königin der Sumer, eine der letzten matriarchalischen Gesellschaften, nahm sich jedes Jahr einen neuen König, als das Jahr um war, wurde dieser geopfert, später allerdings konnte auch stellvertretend geopfert werden.
Ja so war das damals und irgendwann änderte sich das Verständnis vom Verhältnis Mann und Frau, auf Grund sich verändernder gesellschaftlicher Verhältnisse. Gut übrigens heute zu erkennen, wenn religiöse Entwicklungen betrachtet werden. Die griechische Mythologie ist ein gutes Beispiel, vor allen die Entwicklung der Götterwelt und die wechselnde Rolle der Frauen, oder des weiblichen. Bis zu den monotheistischen Religionen war es eine weite Entwicklung, sie setzten die Sesshaftigkeit der Menschen voraus und in ihnen werden klare Eigentumsrechte definiert. Die Frau spielt dort nur noch eine untergeordnete Rolle, der Gott ist männlich, was im praktischen Leben nichts anderes bedeutet, als das der Mann Gott ist!
Die Gewalt über welche heute zu reden ist, ist gesellschaftlicher Natur, sie ist nicht natürlich, entspringt nicht dem natürlichen Anlagen des Menschen, sondern sie hat gesellschaftliche Ursachen, entspringt und entspricht den jeweiligen gesellschaftlichen Verhältnissen. Wir sollten uns davor hüten, den Mann als potenziell gewalttätig einzustufen, weil er Mann ist und die Frau als Opfer darzustellen, weil sie Frau ist! Der Mann ist gewalttätig, weil die gesellschaftlichen Verhältnisse ihn dazu machen, die Frau ist Opfer, weil die gesellschaftlichen Verhältnisse sie nicht nur dazu macht, sondern auch das Opfer brauchen!  

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