Eins, zwei, drei Gedanken
zum Thema:
Der Kapitalismus,
insbesondere der Imperialismus, braucht die christliche Religion
nicht mehr um die Interessen der Herrschenden durchzusetzen, trotzdem
wird gern auf Religion und religiöses Sein der Menschen
zurückgegriffen, da ohne Religiosität, speziell religiösen Glauben, das imperialistische System nicht so gut aufrecht zu erhalten wäre.
Und so wurde gelernt, hierzulande insbesondere von den christlichen
Religionen, welche wahre Meister der Assimilation waren und sind.
Erinnert sei in diesem Zusammenhang an die Christianisierung der
Sachsen um 800, welche alles andere, nur nicht friedlich abgelaufen
ist und so dauerte es ca. 500 Jahre bis die christliche Religion die
herrschende im ehemals sächsischem Gebiet war. Zur Zeit der
Reformation hatte sie es geschafft das Feld fast komplette zu
übernehmen, mit den Resten der alten Religionen wurde radikal
abgerechnet, welches in den Hexen- und Hexerverbrennungen gipfelte.
Um sich allerdings als Religion durchzusetzen, wurden Traditionen der
abzulösenden Religionen assimiliert, übernommen, christianisiert!
In diesem Zusammenhang sind die christianisierten Völker auch mit
den verschiedensten christlichen Traditionen konfrontiert worden und
eine der ältesten Tradition des Christentums ist der Antisemitismus.
Die christliche Religion hat es allerdings nie geschafft sich zu
einer Religion des Volkes zu entwickeln, sie ist immer eine Religion
der Herrschenden, oder der Herrschenwollenden und ihrer Gefolgschaft
geblieben, auch wenn es während der Zeit der Reformation durchaus
die Möglichkeit gegeben hat. (Müntzer, Bauernkrieg,
Volksreformation.)
Aber was hat das alles
mit heutiger Politik zu tun? Eigentlich nur so viel, dass die Mittel
verschieden sind, am Prinzip der Assimilation politischer Gegner sich
allerdings nichts geändert hat.
Die sozialistische,
später sozialdemokratische Partei Deutschlands war die Partei des
gesellschaftlichen Fortschritts, die Partei der Arbeiterklasse im 19
Jahrhundert, mit fortschreitender Entwicklung des Kapitalismus in
seine höchste Phase, dem Imperialismus, wurde die alte
Sozialdemokratie vom imperialistischen System assimiliert. In
Deutschland gipfelte diese Assimilation 1914 in der Zustimmung zu den
Kriegskrediten und 1918/19 im Niederringen der Novemberevolution. Aus
den Erfahrungen heraus entstand eine neue Bewegung der
Arbeiterklasse, welche sich in einer kommunistischen Partei
manifestierte. Wie die sozialdemokratischen Parteien die Reaktion des
Proletariats auf die kapitalistische Entwicklung der Produktivkräfte
im 19 Jahrhundert waren, waren die kommunistischen Parteien die
adäquate Reaktion der Arbeiterklasse auf die
Produktivkraftentwicklung zum Ende des 19 und zu Beginn des 20
Jahrhunderts in den Industrienationen im Übergang zum Imperialismus.
Die
Produktivkraftentwicklung ist weitergegangen, der Klassenkampf wird
geführt, heute allerdings organisiert weitestgehend nur von einer
Klasse, der Bourgeoisie! Dieser ist es gelungen selbst den Widerstand
gegen ihre eigenen Ambitionen zu assimilieren und in ihrem Interesse
zu nutzen! Das Proletariat, welches objektiv als Hauptproduktivkraft
weiter besteht, hat ein Problem sich selbst zu erkennen, da allgemein
verbreitete Vorstellungen vom proletarischen Sein, an vergangene
Formen der Produktivkraftentwicklung (19/20 Jahrhundert) gekoppelt
sind, der gegenwärtigen Produktivkraftentwicklung nicht entsprechen.
Eine politische Organisation, welche in der Lage wäre, einen
entsprechenden Prozesse zur Erkenntnis der Lage des Proletariat in
Gang zusetzen, dieses erfolgreich zu organisieren, ist momentan nicht
in Sicht!
Und auch wenn sich die
Partei die Linke mehr um Arbeiter kümmern sollte, so sei zu
hinterfragen, welche Beweggründe diese Erkenntnis motivieren. Eine
Partei, welche sich selbst namentlich in linker Beliebigkeit
auflöste, wird nicht in der Lage sein, proletarische Interessen
ernsthaft wahrzunehmen und zu vertreten!
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