Frau Merkel was vor
kurzen in Quedlinburg wahlkämpfen und ich hatte einen Text dazu
geschrieben, allerdings nicht veröffentlicht. Irgendwie bin ich
davon abgekommen, was in letzter Zeit allerdings nicht selten ist.
Nun sind die Entwicklungen weiter gegangen, die CDU hat mit der AfD
im Landtag von Sachsen-Anhalt den Schulterschluss geübt und damit
ihre Nähe zur AfD nicht nur propagiert, sondern sogar praktiziert.
Als Frau Merkel in Quedlinburg war, konnte dieses übrigens auch
betrachtet werden, vor der Bühne Anhänger und Jubelmasse, hinter
der Absperrung wurde die Veranstaltung von den vermeidlichen
Antipoden der CDU, mit den verschiedensten AfD populistischen
Sprüchen gezierten Plakaten, abgeschirmt, andere Kritik wurde
dadurch von vornherein unterdrückt. Erfolge müssen eben organisiert
werden und am Besten der Widerspruch gleich mit! Die besten Kritiker
sind eben immer die eigenen Kritiker, deren Kritik gut zu
beeinflussen und zu steuern ist, sozusagen Selbstkritik, allerdings
von der unkritischen Art und von der Form negiert.
Hier mein ursprünglich
verfasster Text:
Wahlkampf in Quedlinburg
und am letzten Samstag (26.08.17) wagte sich sogar die
Bundeskanzlerin nach Quedlinburg,
vor vier Jahren hatte sie einen entsprechenden Besuch kurzfristig
abgesagt. Der Aufwand, welcher betrieben wurde, war nicht schlecht,
eine große Bühne wurde aufgebaut, vor der Bühne standen Bänke für
die Anhängerschaft der CDU und ihre Jubelmasse. Ein Programm gab es
auch, allerdings von diesem habe ich nicht viel mitbekommen, da ich
erst kurz vor Auftritt von Frau Merkel angekommen bin. Anscheint
nichts den Zufall überlassend, postierten sich hinter den
CDU-Anhängern und der Jubelmasse, die eigentlichen Wahlhelfer der
CDU mit ihren Plakaten, Transparenten und Trillerpfeifen, mit
letzteren versuchten sie beständig die Rede der Kanzlerin zu
übertönen, was allerdings nur mäßig gelang. Die Wahlkämpfer der
AfD hatten dem Anschein nach soviel Wahlplakate mit ihrem
Parteilogo aufzubieten wie die CDU und ihre Jubelmasse. Ein Haus am
Markt zierte gar ein großes Transparent dieser Partei.
Wenn die AfD nicht der
verdeckte Wahlhelfer der CDU wäre, hätte sich einem der Gedanke
aufdrängen können, das es sich um eine Wahlkrampfveranstaltung
dieser Partei handeln könnte. Hinter dem Block der Wahlkampfhelfer
wurde der Markt von Bürgern gefüllt, welche sehr verschiedene
politische Ansichten haben und aus verschiedensten Interesse diese
Veranstaltung aufsuchten, oder auch nur auf dem Marktplatz landeten
und von diesem Spektakel überrascht wurden. Die Cafe`s und
Gaststätten waren gut gefüllt, es waren nur noch wenige Plätze
frei und so hatten wenigstens diese Geschäftsleute etwas von der
Veranstaltung.
Die Rede von Frau Merkel
enthielt nichts neues, es handelte sich eigentlich um die
altbekannten und schon oft von ihr verkündeten Aussagen zur
Wirtschaft, zur Arbeitslosigkeit, Bildung, Außen- und Kriegspolitik,
selbst ein verbaler Kniefall gegenüber den Anhängern der AfD durfte
nicht fehlen, in dem sie verkündete, dass so etwas wie 2015 nicht
wieder passieren dürfe und sie daraus gelernt hätte. Das in diesem
Zusammenhang von Sicherheit die Rede war, versteht sich von selbst,
handelt es sich dabei doch um ein Lieblingsthema der CDU, um den
Polizei- und Überwachungsstaat weiter auszubauen. Von der
Sicherheit, speziell dem Sicherheitsbedürfnis von Politikern, konnte
sich jeder überzeugen, wenn er die oberen Etagen nicht nur des
Rathauses betrachtete, aus den Fenstern heraus wurde nicht nur
beobachtet und fotografiert, sondern auch Scharfschützen hatten ihr
Equipment in Stellung gebracht. Soviel zur Verbundenheit mit dem
eigenen Völkchen und die damit verbundenen Ängste.
Allerdings soll es auch ein „Bad in der Menge“ für die Kanzlerin
gegeben haben, von diesem war in den hinteren Reihen, ab etwas Mitte
Marktplatz, nicht viel zu sehen, die Kanzlerin und ihre Wächter
werden ohnehin zum „Bade“ nur die eigene Anhängerschaft
zugelassen haben. Kurz darauf war sie wieder verschwunden.
Ist nun auch schon etwas her, nun soll es ja bald eine neue Regierung geben.
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