Zitat:

Es setzt sich nur so viel Wahrheit durch, als wir durchsetzen; der Sieg der Vernunft kann nur der Sieg der Vernünftigen sein. - Bertold Brecht, „Leben des Galilei“

Zitat:

Bedrohlich ist das Volk für die Herrschenden, wenn es ohne Furcht ist.“ -Tacitus (römischer Historiker)

Zitat:

Die Furcht vor Übervölkerung tritt stets in Perioden auf, in denen der bestehende Sozialzustand im Zerfall begriffen ist. August Bebel

Freitag, 16. Juni 2023

Nachhaltig, was immer darunter auch verstanden wird.

Ein Gedicht, nichts kompliziertes, eher einfach gereimt, dafür mit aktuellem Inhalt, eine Auseinandersetzung praktizierend, den Begriff nachhaltig spezifizierend, sich mit diesen und dessen Verwendung auseinandersetzend. Das Gedicht wurde veröffentlicht* und kommentiert und kommentiert und nochmals kommentiert, nicht nur letzteres eine Auseinandersetzung mit dem Thema, indem zum gegenständlichen Kommentar folgendes geschrieben:

Hallo und die Autorin des Gedichtes steht unter dem Gedicht.

Was das Thema selbst betrifft, so bin ich betroffen, aber nicht besoffen vom allgemeinen Rausch welchen der Begriff auslöst, oder zumindest auslösen soll. Ich bin da eher bei der Autorin.

Nachhaltigkeit, es halt nach, etwas ist also mit Konsequenzen verbunden, hat Folgen und zwar über den Moment der Tat hinaus. Es „wirkt über ein Anfangsstadium hinaus,“ aber warum nur positiv? Weil es so gewollt ist? Es ist die Tat, anders geht es nicht, der Gedanke allein bewegt nicht, es braucht die materielle Gewallt. Und das der Begriff der Nachhaltigkeit „bereits Anfang des 18. Jahrhundert im Bereich der Forstwirtschaft verwendet“ wurde, ist einer Erkenntnis geschuldet, welche zu Veränderung im Umgang mit dem Wald zwang, letztlich dem Umstand geschuldet, das Veränderungen bewusst herbeigeführt wurden und werden. So wird zwar auf Folgeschäden falschen Handelns verwiesen, nur sind diese nicht ebenfalls nachhaltig? Ja müsste auf diese Schäden verwiesen werden, wenn sie nicht nachhaltig wären, also ohne längerfristige Konsequenzen? Überhaupt wer bestimmt, was falsch und richtig, absolut im Gegensatz? Die Welt ist ein Komplex von Prozessen, nicht von fertigen Dingen!

Und ja, die Ökonomie, was ist sie eigentlich, wenn nicht der allgemeine Ausdruck für die wichtigste Sphäre des gesellschaftlichen Lebens, die Sphäre der materiellen Produktion, der Wirtschaft. In ihrem Bereich setzt sich der Mensch mit der Natur auseinander und gestaltet die materiellen Grundlagen seines Lebens, die Basis für die Entwicklung aller anderen Lebensbereiche. Und wer, oder objektiv betrachtet, was bestimmt, auf welcher Grundlage Ökonomie betrieben?

Weil Nachhaltigkeit heute als Mittel der Propaganda dient, in dem der Begriff positiv besetzt und so instrumentalisiert, bedeutet es lange noch nicht, dass zum Beispiel Kriege nicht nachhaltig sind. Sie haben Folgen, sind mit Konsequenzen verbunden, wie menschliches Handeln im allgemeinen.

Nachhaltig steht für die Konsequenzen menschlicher Tat, egal ob positiv, oder negativ erachtet, oder betrachtet. Wie schon geschrieben, heute ist dieser Begriff zu einem Mittel der Propaganda verkommen, von der herrschenden Politik wird er eingesetzt um alles mögliche, oder auch unmögliche zu begründen und das genauso unwissenschaftlich wie die Formulierung „alles mögliche, oder auch unmögliche zu begründen“. Nachhaltig, positiv besetzt, taugt für diesen Zwecke hervorragend, es ist allein schon gut, wenn es als nachhaltig erkannt, klassifiziert, benannt!

Und so fressen die Hirne der Menschen alles mit positiven Geschmack, wenn es nur nachhaltig, mit Nachhaltigkeit begründet. Es ist der Zucker auf der substanzlosen Kost, welcher das Denken vernebelt und hoffnungsschwer die Illusionen mästet. Damit zum Beispiel Umweltzerstörung, ohne die eigentlichen Ursachen der Selben zu benennen, mit noch mehr Umweltzerstörung bekämpft werden kann, weil diese als nachhaltig benannt, auch wenn den selben Ursachen geschuldet, die bekannten Folgen potenziert.

Betrachten wir es realistisch und missbrauchen das Wort nachhaltig nicht, lassen es für die Qualität als Folgen menschlicher Tat stehen, welche sich in neuer Quantität ergießt, oder lassen es für die Quantität als Folgen menschlicher Tat stehen, welche sich in neuer Qualität entfaltet, so werden wir erkennen, dass nicht nur was positiv betrachtet, aus welchen Grund auch immer, nachhaltig, also mit Konsequenzen behaftet, sondern auch negativ betrachtetes. Wir können erkennen, was oft als nachhaltig gepriesen, nicht gut für den Menschen, gesellschaftliche Entwicklung und die das menschliche Leben bedingende Umwelt ist.

Nachhaltiger Weise kleben sich zum Beispiel junge Menschen, mangels Bildung von Ängsten getrieben, Nachhaltigkeit fordernd, auf Straßen, wo sie eigentlich gegen Kriege und deren Ursachen protestieren müssten, da in diesen Zerstörung und die manifestierende Potenzierung ihrer Endlichkeit am größten.

Das Kriege keine langfristigen Folgen haben, wird wohl kaum zu behaupten sein, oder? Also und wie schon geschrieben, Propaganda ist nicht die Betrachtung von Nachhaltigkeit im eigentlichen Wortsinn, sondern deren Instrumentalisierung als positives Vehikel der Propaganda.

Danke für die Einlassung, es ist der Widerspruch, die Kraft welche treibt, …

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