In der MZ von heute, auf
Seite 9 des Quedlinburger Harz Boten, geht es mal wieder um
gesellschaftliches Elend in diesem Land, speziell im Harzkreis.
Beklagt wird allerdings nicht das Elend, sondern die Auswirkungen auf
die Elendsindustrie, welche sich aus rückläufigen Spendenaufkommen
ergeben und welches dazu führt, dass es weniger Almosen zum
verteilen gibt. Die Tafeln im Harz, speziell die Harzer Tafel
Quedlinburg ist Thema, diese Institution des Elends, zur
vermeidlichen Linderung des Elends, speziell des materiellen Elends.
Also wie schon
geschrieben, Ursachen des Elends bleiben unberührt, eher wird
beklagt, dass es nicht mehr soviel Lebensmittel zum Verteilen gibt,
die Schar der Elenden (Bedürftigen) alles andere, nur nicht im
schwinden begriffen ist. Über 1800 Menschen werden von den Harzer
Tafeln versorgt, darunter 450 Kinder, ist zu erfahren, auch zu
erfahren ist, dass die Dunkelziffer der Bedürftigen wohl noch etwas
höher liegt, da es Menschen gibt, welche sich scheuen diese
Einrichtung aufzusuchen! Ein durchaus interessanter Beitrag, wobei er
in der Druckausgabe der Zeitung etwas umfangreicher daherkommt, als
in der
Internetausgabe.
Auf Facebook habe ich die Seite geteilt und mit folgenden Kommentar
versehen:
Es ist ein Elend mit
dem Elend, dem materiellen wie auch dem geistigen, es wird geklagt,
dass die Tafeln weniger gespendet bekommen als noch vor Jahren, von
23t auf 16t sind die Lieferungen zurückgegangen! Das in Kommentaren
auf der Facebook-Seite der MZ dafür auch Asylbewerber verantwortlich gemacht werden,
wundert heute wenig, nachdenken ist ohnehin aus der Mode gekommen,
eher werden Klischees bedient, Schuldige gesucht und Schuldige
gefunden, die eigentlichen Ursachen ausgemachten Elends negierend!
Und was sind schon Zusammenhänge? Würde allerdings nicht nur
konstatiert und beklagt, sondern auch nachgedacht, könnte sich die
Frage ergeben, wieso leben wir in einer Welt wachsender Armut, welche
zur Kompensation des materiellen Elends Einrichtungen wie die Tafel
benötigt?
Wo auf der einen Seite
sich an den Fleischtöpfen der Macht (Mächtigen) um die größten
Brocken gestritten wird, wird auf der anderen Seite, also der Seite
vermeidlicher Machtlosigkeit, um die Almosen gestritten, welche vom
Tisch gesellschaftlichen Reichtums fallen!
Also
mal wieder Almosen für die Armen, … das ist doch was, wenn schon
nichts gegen Armut getan wird, dann muss sie wenigstens gelindert
werden … Almosenindustrie auf Hochtour, den Ursachen für Armut
wird damit allerdings nicht zu Leibe gerückt, ganz im Gegenteil,
Armut wird manifestiert!
Und auch wenn ich mich
wiederhole, es ist ohnehin ein sich regelmäßig wiederholendes
Thema: klick!
Anmerkung: In den
Kommentaren auf der Facebook-Seite der MZ zum Beitrag, wird auch von
einem Kommentator sinngemäß verkündet, dass er seine Meinung sagt,
auch wenn es oft üblich ist, ihm den Titel eines Nazis anzuhängen.
Dazu wäre zu bemerken, dass nicht jeder, welcher faschistisches
Gedankengut nachplappert und verbreitet, auch ein Faschist ist,
letztlich zeigen Bewegungen wie z. B. PEGIDA wie verfestigt dieses
Gedankengut heute in der Gesellschaft ist. Es wird oft ohne
intensiveren Nachdenkens nachgeplappert, vorgegebenen Lösungen
gefolgt und somit gesellschaftsfähig gemacht. Die Hauptakteure und
Mitläufer von Bewegungen wie PEGIDA oder AfD kommen in der Regel aus
der Mitte der Gesellschaft, nicht vom Rand wie oft unterstellt.
Allerdings sollte auch in
diesem Zusammenhang berücksichtigt werden, das die oft und gern
gepriesene Meinungsfreiheit auch die Freiheit der Lüge beinhaltet,
einen Anspruch auf Wahrheit gibt es nicht!
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